Corona-Epidemie in Polen. Wochenberichte 19. Juni 2021 bis 25. März 2022

image_pdfimage_print
Über zwei Jahre hinweg, beginnend mit dem 20. März 2020, haben wir unsere Leser und Zuhörer regelmäßig über das Corona-Geschehen in Polen unterrichtet. Wir wollten Ihnen dadurch einen Eindruck von der medizinischen, gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Situation im Lande während der Epidemie vermitteln, ohne dabei einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.
Aufgrund der eingetretenen Normalisierung der Corona-Lage hat die polnische Regierung beschlossen, ab 1. April 2022, die meisten Schutzmaßnahmen aufzuheben.
Damit schließen wir unsere Chronik. Es möge, so unsere Hoffnung, nicht nur vorübergehend sein.
Bleiben Sie gesund!
Wünscht Ihnen Ihr RdP

Den ersten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 20. März bis 20. April 2020, finden Sie hier (bitte klicken)

Den zweiten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 21. April bis 17. Juli 2020, finden Sie hier (bitte klicken) 

Den dritten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 18.Juli bis 03.November 2020, finden Sie hier (bitte klicken)

Den vierten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 04.November 2020 bis 08.Januar 2021, finden Sie hier (bitte klicken)

Den fünften Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 09.Januar bis 30.März 2021, finden Sie hier (bitte klicken)

Den sechsten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 31.März bis 14.Mai 2021, finden sie hier (bitte klicken)

Den siebenten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 15. Mai bis 18. Juni 2021, finden sie hier (bitte klicken) 

Wochenbericht 19. März bis 25. März 2022

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 25.03.2022. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 25.03.2022 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 5.905.463         Gestorben: 114.355

Am Morgen des 25.03.2022 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 5.913 Personen in Krankenhäusern behandelt. 53.757 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 5.277.322. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 64.700. Neuinfizierte: 8.241.

Am Samstag, dem 19.03.2022 wurden 119 Tote gemeldet, 33 starben an Corona und 86 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 20.03.2022 gab es 12 Tote, 1 starb an Corona und 11 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 21.03.2022 sind 3 Personen gestorben, 1 an Corona und 2 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 22.03.2022 starben 133 Personen, davon 31 an Corona und 102 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 23.03.2022 hat es 124 Corona-Tote gegeben, 34 starben an Corona, 90 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 24.03.2022 sind 146 Personen gestorben, davon 32 an Corona und 114 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 25.03.2022 wurden 110 Tote gemeldet, davon starben 19 an Corona und 91 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Während noch am 02.02.2022 der bisherige Rekordwert der gesamten Epidemie mit 56.051 Neuinfizierten verzeichnet wurde, ist dieser Wert sieben Wochen später, am 25.03.2022, auf etwa ein Sechstel der Rekordzahl zurückgegangen und hat sich seit dem letzten Bericht kontinuierlich verringert. In dem hier besprochenen Zeitraum schwankten die Zahlen der Neuinfektionen zwischen 4.165 am 21.03. und 10.437 am 22.03.2022.

Ein weiterer Rückgang macht sich in den Krankenhäusern bemerkbar. Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten sinkt und bewegte sich zwischen 5.913 am 25.03. und 6.885 am 19.03.2022. Am 25.03.2022 gab es im ganzen Land 9.272 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 25.03.2022 Bitte ggf. vergrößern.

Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte fiel wesentlich auf 354 (am 23.03.). Am höchsten war sie in dem besprochenen Zeitraum mit 425 am 19.03.2022. Am 25.03.2022 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.020 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 25.03.2022. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso befand sich die Zahl der Corona-Toten weiterhin in einem Abwärtstrend. Der Sieben-Tage-Mittelwert fiel von 112 in der Vorwoche auf 101 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 25.03.2022. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die fünfte Corona-Welle ebbt in Polen weiterhin ab. Das Tempo des Rückgangs hat sich in dem besprochenen Zeitraum deutlich beschleunigt.

Wichtige Entscheidungen des Gesundheitsministers.

Gesundheitsminister Adam Niedzielski hat angekündigt, dass ab dem 28.03.2022 die Pflicht zum Bedecken von Mund und Nase   abgeschafft wird. „Ein sehr wichtiger Vorbehalt ist, dass die Abschaffung nicht für Angestellte und Patienten in den medizinischen Einrichtungen gilt“, so der Minister.

Adam Niedzielski.

Die zweite Entscheidung betrifft die Abschaffung der häuslichen Isolation und der häuslichen Quarantäne für Zusammenlebende, die selbst nicht erkrankt sind sowie das Auslaufen aller Quarantänevorschriften im Zusammenhang mit der Einreise nach Polen. „Patienten, die als positiv identifiziert werden, müssen sich zu Hause isolieren“, sagte Niedzielski. „Diese Isolierungen werden nicht mehr von der Staatlichen Sanitätsinspektion Sanepid beaufsichtigt“.

Gleichzeitig sprach Niedzielski zwei Warnungen aus:

Patienten, bei denen ein Test eine Coronavirus-Infektion nachweist, werden, wie üblich, krankgeschrieben und „müssen sich, in Kenntnis des Risikos, zu Hause isolieren“.

Die staatliche Sanitätsinspektion Sanepid, so die zweite Einschränkung, hat immer noch das Recht, weitergehende Quarantänemaßnahmen zu verhängen und über Isolierungen zu entscheiden, wenn es zu größeren Corona-Ausbrüchen kommt.

Bei Corona gelten ab dem 28.03.2022 ansonsten die gleichen Regeln wie bei anderen Erkrankungen. Stellt der rzt fest, dass eine Gefahr für andere Mitarbeiter oder andere Personen aus dem Umfeld besteht, dann erfolgt natürlich eine Krankschreibung  und im Prinzip nach den gleichen Regeln wie zuvor, erfolgt die häusliche Isolierung. Das setzt ein höheres Verantwortungsbewusstsein der betroffenen Personen voraus.

Ab dem 01.04.2022 werden kostenlose Corona-Tests nur noch auf ärztliche Anordnung durchgeführt. Diese Vorgehensweise wird schon seit vielen Jahren bei anderen Infektionskrankheiten, wie der Grippe, angewendet.

Niedzielski betonte nochmals, dass eine Ansteckung mit dem  Coronavirus „sich nun auf die gleiche Behandlungsweise wie andere Infektionskrankheiten reduziert“.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 25.03.2022 knapp 54 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Etwas mehr als 22,3 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 58,8 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens aus.

Gut 11,4 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen (ca. 29,8 Prozent der Gesamtbevölkerung).

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt knapp 56 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden gut 788.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 108 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 18.500 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 25.01.2022 bis zum 25.03.2022. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06.2021, an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat sich im besprochenen Zeitraum, zum zehnten Mal in Folge, verringert. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 16.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 19.000). Der Wochenrekord betrug 32.472 Impfungen am 19.03., das Wochentief 2.208 am 21.03.2022.

Wochenbericht 12. März bis 18. März 2022

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 18.03.2022. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 18.03.2022 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 5.863.414           Gestorben: 113.980

Am Morgen des 18.03.2022 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 7.357 Personen in Krankenhäusern behandelt. 67.107 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 5.223.340. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 71.600. Neuinfizierte: 12.274.

Am Samstag, dem 12.03.2022 wurden 127 Tote gemeldet, 29 starben an Corona und 98 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 13.03.2022 gab es 10 Tote, 1 starb an Corona und 9 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 14.03.2022 ist 1 Person gestorben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 15.03.2022 starben 178 Personen, davon 38 an Corona und 140 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 16.03.2022 hat es 151 Corona-Tote gegeben, 34 starben an Corona, 117 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 17.03.2022 sind 207 Personen gestorben, davon 53 an Corona und 154 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 18.03.2022 wurden 107 Verstorbene gemeldet, davon 26 an Corona und 81 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Während noch am 02.02.2022 der bisherige Rekordwert der gesamten Epidemie mit 56.051 Neuinfizierten verzeichnet wurde, ist dieser Wert sechs Wochen später, am 18.03.2022, auf etwa ein Fünftel der Rekordzahl zurückgegangen und hat sich seit dem letzten Bericht auf diesem Niveau stabilisiert. In dem hier besprochenen Zeitraum schwankte die Zahl der Neuinfektionen zwischen 5.585 am 14.03. und 14.415 am 16.03.2022.

Ein weiterer Rückgang macht sich in den Krankenhäusern bemerkbar. Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten sinkt und bewegte sich zwischen 7.023 am 17.03. und 7.925 am 15.03.2022. Am 18.03.2022 gab es im ganzen Land 10.378 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 18.03.2022 Bitte ggf. vergrößern.

Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte fiel wesentlich, auf 434 (am 18.03.). Am höchsten war sie in dem besprochenen Zeitraum mit 508 am 12.03.2022. Am 18.03.2022 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.124 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 18.03.2022. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso befand sich die Zahl der Corona-Toten weiterhin in einem Abwärtstrend. Der Sieben-Tage-Mittelwert fiel von 139 in der Vorwoche auf 112 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 18.03.2022. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die fünfte Corona-Welle ebbt in Polen weiterhin ab, aber das Tempo des Rückgangs hat sich verlangsamt.

Keine Masken-, Isolations- und Quarantänepflicht mehr? „Ich habe dem Ministerpräsidenten empfohlen, am 1. April alle diesbezüglichen Bestimmungen zurückzunehmen“, teilte Gesundheitsminister Adam Niedzielski mit.

„Der kontinuierliche Rückgang bei der Anzahl der belegten Corona-Krankenhausbetten schafft die Möglichkeit, den Epidemiezustand aufzuheben und die Bekämpfungsmaßnahmen dem Epidemierisiko anzupassen. Es wäre der Augenblick, in dem wir beginnen, das Coronavirus als eine von vielen Krankheiten zu behandeln, die es nun einmal in unserer Umgebung gibt. Sie ist natürlich immer noch gefährlich, aber wir haben sie zunehmend unter Kontrolle“, sagte Niedzielski.

Adam Niedzielski.

„Natürlich ist diese Empfehlung umstritten. Die einen befürworten sie, aber es gibt Fachleute, die sie für verfrüht halten.“, so Niedzielski.

„Wir werden die kostenlosen Corona-Tests beibehalten und ich denke, dass sich jetzt, wenn sie keine Isolation und Quarantäne mehr befürchten müssen, mehr Menschen testen lassen und beschließen werden, sich krankschreiben zu lassen, was in gewisser Weise eine Selbstisolation ist,“ sagte der Gesundheitsminister.

„Ich habe meine Empfehlung ausgesprochen. Die Entscheidung wird der Premierminister treffen“, unterstrich Niedzielski.


♦ Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 18.03.2022 knapp 53,8 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Etwas mehr als 22,3 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 58,7 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens aus.

Gut 11,3 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen (ca. 29,7 Prozent der Gesamtbevölkerung).

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt knapp 56 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden gut 788.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 108 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 18.400 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 18.01.2022 bis zum 18.03.2022. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06.2021, an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat sich im besprochenen Zeitraum, zum neunten Mal in Folge, verringert. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 19.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 22.000). Der Wochenrekord betrug 35.558 Impfungen am 12.03., das Wochentief 2.924 am 14.03.2022.

Ukrainische Flüchtlinge, die sich länger als drei Monate in Polen aufhalten, müssen sich impfen lassen. Die Pflichtimpfungen umfassen Masern, Diphtherie, Tuberkulose und Polio.

Die Impfungen gegen COVID-19 sind auch für sie freiwillig, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums Wojciech Andrusiewicz. „Wir leisten ständige Überzeugungsarbeit, damit sich die Geflüchteten impfen lassen. Wir starten in diesen Tagen eine diesbezügliche Computeranimation in ukrainischer Sprache, die wir ins Internet stellen werden“, informierte Andrusiewicz.

Wojciech Andrusiewicz.

Aufklärung sei dringend notwendig, da die Impfrate gegen alle erwähnten Krankheiten in der Ukraine, sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen, erheblich niedriger sei als in Polen. „Wir verfügen über die nötigen Impfstoffe, um alle ukrainischen Flüchtlinge zu immunisieren“, versicherte Andrusiewicz.

Wochenbericht 5. März bis 11. März 2022

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 11.03.2022. Schwarze Linie -jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 11.03.2022 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 5.799.996      Gestorben: 113.307

Am Morgen des 11.03.2022 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 8.936 Personen in Krankenhäusern behandelt. 72.541 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 5.169.557. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 73.100. Neuinfizierte: 11.637.

Am Samstag, dem 05.03.2022 wurden 199 Tote gemeldet, 54 starben an Corona und 145 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 06.03.2022 gab es 10 Tote, alle starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 07.03.2022 sind 6 Personen gestorben, alle an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 08.03.2022 starben 217 Personen, davon 57 an Corona und 160 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 09.03.2022 hat es 234 Corona-Tote gegeben, 43 starben an Corona, 191 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 10.03.2022 sind 184 Personen gestorben, davon 44 an Corona und 140 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 11.03.2022 wurden 121 Verstorbene gemeldet, davon 31 an Corona und 90 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Während noch am 02.02.2022 der bisherige Rekordwert der gesamten Epidemie mit 56.051 Neuinfizierten verzeichnet wurde, ist dieser Wert gut fünf Wochen später, am 11.03.2022, auf weniger als knapp ein Fünftel der Rekordzahl zurückgegangen. In dem besprochenen Zeitraum schwankten die Zahlen der Neuinfektionen zwischen 5.585 am 07.03. und 14.415 am 09.03.2022.

Das Epidemie-Tief macht sich auch weiterhin in den Krankenhäusern bemerkbar. Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten bewegte sich zwischen 8.338 am 11.03. und 9.951 am 05.03.2022. Am 11.03.2022 gab es im ganzen Land 11.500 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 11.03.2022 Bitte ggf. vergrößern.

Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte fiel erneut wesentlich auf 523 (am 11.03.). Am höchsten war sie in dem besprochenen Zeitraum mit 637 am 05.03.2022. Am 11.03.2022 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.224 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 11.03.2022. Bitte ggf. vergrößern.

● Ebenso befand sich die Zahl der Corona-Toten weiterhin in einem Abwärtstrend. Der Sieben-Tage-Mittelwert fiel von 182 in der Vorwoche auf 139 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 11.03.2022. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die fünfte Corona-Welle ebbt in Polen weiterhin deutlich ab und wenn sie sich so fortentwickelt, könnte schon bald der Epidemie-Zustand aufgehoben werden. Mit einem großen Fragezeichen versehen ist jedoch die Ungewissheit, ob und inwiefern der große Zustrom von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine die Pandemie-Situation beeinflussen wird. Die Hauptkommandantur der Grenzpolizei gab am 11.03.2022 bekannt, dass seit dem Ausbruch der Kämpfe 1,3 Millionen Kriegsflüchtlinge die polnische Grenze passiert haben. 

Alle Gesundheitsleistungen sind in Polen für geflüchtete Ukrainer kostenlos und werden gegen Vorlage des Reisepasses mit einem Einreisestempel gewährt, das gab Gesundheitsminister Adam Niedzielski vor den Medien in Warschau bekannt.

„Wir haben das gesamte Gesundheitssystem auf die Versorgung ukrainischer Bürger, die unsere Grenze überschreiten, vorbereitet. In 120 Krankenhäusern stehen ihnen etwa siebentausend Plätze zur Verfügung. Das gilt sowohl für ukrainische Kriegsverletzte, als auch für Patienten, die eine nicht kriegsbedingte medizinische Behandlung benötigen. Wir haben alle medizinischen Einrichtungen darüber informiert, dass jedem Bürger der Ukraine, unabhängig davon, ob er einen Krankenhausaufenthalt, eine spezielle ambulante Behandlung, die Hilfe eines Hausarztes oder Hilfe im akuten Notfall benötigt, diese zu gewähren sei“, erklärte Niedzielski.

Adam Niedzielski.

Die Erstattung von Medikamenten erfolgt nach den gleichen Grundsätzen, wie sie für alle Bürger des Landes gelten.

Alle Leistungen werden aus dem Staatshaushalt beglichen, und zwar rückwirkend ab dem 24.02.2022, als der Krieg in der Ukraine begann.

Ukrainische Bürger haben in Polen kostenlosen Zugang zu Corona-Impfungen. „Auch unser COVID-19 -Testsystem steht ihnen in vollem Umfang zur Verfügung. Sie können sich an Apotheken und alle anderen Test-Stellen wenden, wo Abstriche gemacht werden“, sagte Niedzielski.

♦ Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 11.03.2022 knapp 53,6 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Ca. 22,3 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 58,3 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens aus.

Knapp 11,3 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen (ca. 29,7 Prozent der Gesamtbevölkerung).

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt knapp 56 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden gut 788.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 108 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 18.400 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 11.01.2022 bis zum 11.03.2022. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06.2021, an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat sich im besprochenen Zeitraum, zum achten Mal in Folge, verringert. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 22.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 31.000). Der Wochenrekord betrug 42.806 Impfungen am 05.03., das Wochentief 3.428 am 07.03.2022.

Der Brandstifter, der einen provisorischen Impfcontainer im Zentrum von Zamość (63.000 Einwohner, in Ostpolen) am 01.08.2021 in Brand gesetzt hatte (wir berichteten darüber), wurde nach siebenmonatiger Fahndung gestellt.

Aufnahmen vom Tatort.

Aufnahmen aus Überwachungskameras zeigten einen vermummten Mann, der spät in der Nacht sein Fahrrad abstellte, eine Fensterscheibe einschlug, eine offensichtlich schnellentzündbare Flüssigkeit aus einem Plastikkanister ins Innere des Containers schüttete, sie mit einem Feuerzeug anzündete und eiligst auf dem Fahrrad davonfuhr. Derselbe Täter legte kurz darauf Feuer im nahegelegenen Büro der Staatlichen Sanitätsinspektion (Sanepid).

Beschädigter Impfcontainer in Zamość von außen.

Der Täter, ein 42-jähriger Mann aus der Gemeinde Nielisz (Woiwodschaft Lublin) hatte unmittelbar nach den Brandanschlägen das Land verlassen und hielt sich in der Schweiz auf. Er wurde am 7.03.2022 an einem Grenzübergang festgenommen, als er nach Hause zurückkehren wollte. Er wird zudem bezichtigt im September 2020 in der Ortschaft Złojec zwei Fernmeldemasten in Brand gesetzt zu haben. 

Durch dieses eingeschlagene Fenster wurde der Brandsatz in den Container geworfen.

Der Sachschaden, der infolge aller erwähnten Brandstiftungen entstanden ist, beläuft sich auf umgerechnet knapp 85.000 Euro.

Der Mann hat die Taten gestanden und umfangreiche Aussagen zu seinen Motiven und den Tathergängen gemacht. Offensichtlich neigt er zu Angstvorstellungen in Bezug auf Mikroben und Strahlungswellen. Er wurde vorläufig festgenommen und soll von Psychiatern begutachtet werden. Ihm drohen bei Schuldfähigkeit bis zu 15 Jahre Haft.

Wochenbericht 26. Februar bis 4. März 2022

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 04.03.2022. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 04.03.2022 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 5.721.316     Gestorben: 112.336

Am Morgen des 04.03.2022 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 10.423 Personen in Krankenhäusern behandelt. 79.932 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 5.110.017. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 74.300. Neuinfizierte: 12.483.

Am Samstag, dem 26.02.2022 wurden 221 Tote gemeldet, 49 starben an Corona und 172 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 27.02.2022 gab es 40 Tote, 4 starben an Corona, 36 starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 28.02.2022 ist 1 Person gestorben, an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 01.03.2022 starben 269 Personen, davon 89 an Corona und 180 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 02.03.2022 hat es 277 Corona-Tote gegeben, 81 starben an Corona, 196 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 03.03.2022 sind 266 Personen gestorben, davon 76 an Corona und 190 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 04.03.2022 wurden 206 Verstorbene gemeldet, davon 53 an Corona und 153 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Während noch am 02.02.2022 der bisherige Rekordwert der gesamten Epidemie mit 56.051 Neuinfizierten verzeichnet wurde, ist dieser Wert gut einen Monat später, am 04.03.2022 auf weniger als ein Viertel der Rekordzahl zurückgegangen. In dem besprochenen Zeitraum schwankten die Zahlen der Neuinfektionen zwischen 6.534 am 28.02. und 14.737 am 02.03.2022.

Das Epidemie-Tief macht sich auch in den Krankenhäusern bemerkbar. Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten bewegte sich zwischen 10.423 am 04.03. und 13.670 am 26.02.2022. Am 04.03.2022 gab es im ganzen Land 13.132 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 04.03.2022 Bitte ggf. vergrößern.

Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte fiel wesentlich auf 656 (am 04.03.). Am höchsten war sie in dem besprochenen Zeitraum mit 873 am 26.02.2022. Am 04.03.2022 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.378 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 04.03.2022. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenfalls erkennbar ist der Abwärtstrend an der Zahl der Corona-Toten befand sich in einem Abwärtstrend. Der Sieben-Tage-Mittelwert fiel von 221 in der Vorwoche auf 182 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 04.03.2022. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die fünfte Corona-Welle ebbt in Polen deutlich ab und wenn es so wietergeht, könnte schon bald der Epidemie-Zustand aufgehoben werden. Doch die bisherigen Erfahrungen mahnen bei optimistischen Vorhersagen zur Vorsicht, denn das Coronavirus hat sie bisher immer wieder durchkreuzt.

Weitere Lockerungen der Corona-Bestimmungen sind am 01.03.2022 in Kraft getreten. „Wir heben die meisten Beschränkungen auf und belassen nur diejenigen, die am nötigsten sind“, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki auf einer Pressekonferenz.

„Die Covid-19-Pandemie begleitet uns seit zwei Jahren. In dieser Zeit mussten wir uns Herausforderungen stellen, die wir noch nie zuvor erlebt hatten. Wir haben seinerzeit viele Einschränkungen im täglichen Leben angeordnet. Heute ist es möglich, sie aufzuheben“, sagte der Premierminister.

Mateusz Morawiecki.

„Das Tragen von Masken wird nur noch an öffentlichen Orten, insbesondere in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln, vorgeschrieben sein. Wir stellen die normalen Arbeitsbedingungen in den Verwaltungen wieder her. Das Arbeiten von zu Hause aus war dort während der Pandemie obligatorisch. Heute heben wir diese Empfehlung auf. Wir halten die Quarantäneregeln und die Isolierung der infizierten Haushalte aufrecht, aber in einer auf sieben Tage verkürzten Zeit. Alle anderen Beschränkungen werden nicht mehr gelten“, sagte Morawiecki.

♦ Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 04.03.2022 knapp 53,5 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Ca. 22,3 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 58,3 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens aus.

Mehr als 11,1 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen (ca. 29,3 Prozent der Gesamtbevölkerung).

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt knapp 56 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden gut 788.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 108 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 18.400 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01.2022 bis zum 04.03.2022. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06.2021, an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat sich im besprochenen Zeitraum, zum siebenten Mal in Folge, verringert. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 31.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 43.000). Der Wochenrekord betrug 59.697 Impfungen am 26.02., das Wochentief 0 am 01.03.2022.

Das Interesse an Impfungen nimmt im ganzen Land systematisch ab, was die Polnische Presseagentur PAP am Beispiel der Stadt Kraków in diesen Tagen exemplarisch darstellte.

Dort stellte die größte Impfstelle in der Woiwodschaft Kleinpolen, sie befand sich in der Expo-Halle, am 01.03.2022 ihre Arbeit ein. „Im vergangenen Jahr wurden dort täglich bis zu 1.600 Menschen geimpft. Seit Beginn der Impfkampagne hagt man in der Expo-Halle rund 150.000 Impfungen durchgeführt. Ende Februar hatte sich die Nachfrage auf 20 bis 30 Dosen pro Tag reduziert. Deshalb haben wir die Impfstelle ins Rydygier-Krankenhaus verlegt und sparen auf diese Weise die Miete, die wir in der Expo-Halle zahlen mussten“, so ein Sprecher des Krankenhauses gegenüber der PAP.

Auch die zwei weiteren noch verbliebenen Krakauer Impfzentren werden pro Tag nur noch von maximal einigen Dutzend Menschen aufgesucht. Die meisten von ihnen kommen, um die dritte Impfdosis zu erhalten. Bislang ist jedoch nicht geplant, diese Impfstellen zu schließen, aber die Zahl der dortigen Mitarbeiter wurde deutlich reduziert. Beide Zentren sollen weiterhin durchgehend, sieben Tage die Woche, von 8 bis 20 Uhr, geöffnet bleiben.

♦ Von September bis Dezember 2021 entfielen 70 Prozent der Corona-Krankenhauseinweisungen auf ungeimpfte Personen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Der Anteil der Ungeimpften unter den Patienten, die künstlich beatmet werden mussten, lag mit 77 Prozent noch höher.

In absoluten Zahlen ausgedrückt wurden von September bis Oktober letzten Jahres 64.612 ungeimpfte und 28.005 geimpfte Corona-Patienten in Krankenhäuser eingeliefert. Unter ihnen gab es 8.907 ungeimpfte und 2.635 geimpfte Patienten, die ein Beatmungsgerät benötigten. „Das zeigt, wie wirksam die Impfung vor schweren Corona-Verläufen schützt“, so der Kommentar des Gesundheitsministeriums.

♦ Seit dem 01.03.2022 müssen alle Ärzte, Krankenschwestern, das gesamte Hilfspersonal in Krankenhäusern und Arztpraxen sowie alle Medizinstudenten und Apotheker vollständig geimpft sein. Die Impfpflicht wurde, wie vom Gesundheitsministerium wiederholt betont, zur Sicherheit von Personal und Patienten eingeführt.

„Das Arbeitsrecht“, so das Gesundheitsministerium in einer umfangreichen Stellungnahme, „berechtigt den Arbeitgeber, vom Arbeitnehmer zu verlangen, einen Impfnachweis vorzulegen, um sicherzustellen, dass er die Impfpflicht befolgt hat. Der Arbeitgeber darf einen ungeimpften Mitarbeiter durch Änderungen in der Arbeitsorganisation vom Umgang mit Patienten und Kunden ausschließen oder sogar das Arbeitsverhältnis mit ihm beenden.“

Wojciech Andrusiewicz, Sprecher des Gesundheitsministeriums, wurde auf einer Pressekonferenz in Warschau zu den in der letzten Zeit geäußerten Zweifeln der Krankenhausdirektoren befragt, wie sie das ungeimpfte Personal ab Anfang März behandeln sollten.

Wojciech Andrusiewicz.

„Ich kann diese Zweifel nicht nachvollziehen“, so der Sprecher. „Die Leiter medizinischer Einrichtungen haben es hier doch mit der zweiten Pflichtimpfung zu tun. Die erste ist die Hepatitis-Impfung. Wer sich ihr nicht unterzogen hat, wird automatisch vom Umgang mit Patienten ausgeschlossen und niemand hat das jemals in Frage gestellt. Wo ist also das Problem?“

Wochenbericht 12. Februar bis 18. Februar 2022

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 18.02.2022. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 18.02.2022 seit Beginn der Epidemie:  Infizierte: 5.519.282      Gestorben: 109.509

Am Morgen des 18.02.2022 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 17.617 Personen in Krankenhäusern behandelt. 272.350 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 4.786.838. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 107.000. Neuinfizierte: 23.990.

Am Samstag, dem 12.02.2022 wurden 333 Tote gemeldet, 81 starben an Corona und 252 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 13.02.2022 gab es 31 Tote, 6 starben an Corona, 25 starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 14.02.2022 sind 17 Personen gestorben, davon 3 an Corona und 14 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 15.02.2022 starben 378 Personen, davon 86 an Corona und 292 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 16.02.2022 hat es 372 Corona-Tote gegeben, 117 starben an Corona, 255 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 17.02.2022 sind 316 Personen gestorben, davon 87 an Corona und 229 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 18.02.2022 wurden 304 Verstorbene gemeldet, davon 68 an Corona und 236 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Nach dem bisherigen Rekordwert der gesamten Epidemie vom 02.02. mit 56.051 Neuinfizierten, haben sich die Zahlen der Neuinfektionen in der zweiten Woche in Folge deutlich verringert, obwohl sie weiterhin hoch sind. In dem besprochenen Zeitraum schwankten sie zwischen 31.331 am 12.02. und 13.473 am 14.02.2022.

Das Epidemie-Hoch von Anfang Februar macht sich weiterhin in den Krankenhäusern bemerkbar, auch wenn die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten geringfügig zurückgegangen ist. Sie bewegte sich zwischen 14.824 am 14.02. und 19.166 am 15.02.2022. Am 18.02.2022 gab es im ganzen Land 11.896 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 18.02.2022 Bitte ggf. vergrößern.

Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte fiel unwesentlich auf 1.024 (am 18.02.). Am höchsten war sie mit 1.139 am 12.02.2022. Das deutet auf einen generell leichteren Krankheitsverlauf, auch bei Corona-Krankenhauspatienten hin. Am 18.02.2022 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.530 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 18.02.2022. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Corona-Toten befand sich leider weiterhin in einem Aufwärtstrend. Der Sieben-Tage-Mittelwert stieg von 207 in der Vorwoche auf 304 Personen an. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 18.02.2022. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Optimistisch stimmen die weiterhin deutlich sinkenden Zahlen der Neuinfizierten sowie die leicht gefallenen Zahlen der belegten Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte. Die erneut gestiegene Anzahl der Corona-Toten trübt das Bild jedoch erheblich.

Mindestens 80 Prozent der Bevölkerung Polens sind inzwischen aufgrund von Impfungen oder überstandener Erkrankung gegen COVID immunisiert. Das geht aus einem umfangreichen Screening des Nationalen Instituts für Öffentliche Gesundheit hervor.

Die Zahl der Corona-Krankenhausbetten wurde am 16.02. um 700 reduziert. Damit ging die Gesamtzahl auf weniger als 30.000 zurück. Angesichts des stagnierenden Bedarfs, der sich in den nächsten Wochen noch deutlich verkleinern dürfte, ist mit einem weiteren Abbau zu rechnen.

„Wir benötigen diese Betten für Patienten mit anderen Erkrankungen, deren Krankenhauseinweisungen wegen Corona auf das Nötigste eingeschränkt werden mussten“, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski.

Das Ende der Omikron-Welle und was nun? Mehrere Behördenvertreter und Mediziner haben sich zu dieser Frage in offiziellen Stellungnahmen und Medienauftritten geäußert. Daraus ergibt sich folgendes Bild:

Es ist schwer zu sagen, wann das Ende der Pandemie erklärt wird, aber wenn das geschieht, wird COVID-19 dauerhaft in den Katalog der Krankheiten aufgenommen werden müssen.

Eine der bleibenden Aufgaben wird die umfassende medizinische Rehabilitation von Post-COVID-Patienten sein.

Eine weitere große Herausforderung ist die psychologische und psychiatrische Betreuung Zehntausender Menschen, die durch coronabedingte Isolation, Quarantäne, Fernunterricht und Online-Arbeit mit psychischen Auswirkungen zu kämpfen haben. Ein besonderes Augenmerk muss dabei Kindern und Jugendlichen gelten.

Im Gesundheitswesen hat die Corona-Epidemie eine bessere Arbeitsorganisation, Logistik und Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Einrichtungen geradezu erzwungen.

Ein zusätzlicher Nutzen ist die Entwicklung der Telemedizin, die eine deutlich schnellere Kontaktaufnahme des Patienten mit dem Arzt ermöglicht. Die Corona-Epidemie hat aber auch gezeigt, dass die Telemedizin oft den Arztbesuch nicht ersetzen kann.

Die kurz vor Corona vollzogene allgemeine Umstellung auf E-Rezepte und E-Überweisungen hat sich während der Epidemie als außerordentlich hilfreich erwiesen.

Die Probleme der Chirurgie in Zeiten der Corona-Epidemie schilderte vor den Medien Prof. Grzegorz Wallner, Chefberater des Gesundheitsministeriums für Allgemeinchirurgie, Professor an der Medizinischen Universität in Lublin.

Grzegorz Wallner.

Wallners Thesen:

Wir beobachten, insbesondere während der fünften Epidemie-Welle, dass Patienten ihre geplanten Operationen verschieben, sogar mehrmals. Die Angst vor einer Omikron-Infektion ist groß. Es gibt Patienten denen das nicht schadet. Zumeist jedoch wirkt sich eine Verzögerung des chirurgischen Eingriffs, vor allem bei Krebspatienten, negativ auf die Behandlungsergebnisse aus. Je früher der Krebs diagnostiziert und operiert wird bzw. mit der onkologischen Behandlung begonnen werden kann, umso besser sind die Heilungschancen.

Wir versuchen, den Rückstand bei den Operationen aus den Jahren 2020 und 2021 aufzuholen. Die Belegungsrate der chirurgischen Stationen steigt, ist aber immer noch nicht so hoch wie vor der Pandemie.

Die Zahl der Krankenhausaufenthalte und chirurgischen Eingriffe ist in Polen im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um rund 30 Prozent zurückgegangen. In absoluten Zahlen bedeutete das 120.000 bis 150.000 weniger Operationen im Jahr.

Der dramatischste Rückgang wurde im April und Mai 2020 verzeichnet, als die Zahl der Operationen landesweit von 18.000 bis 20.000 auf 5.000 bis 8.000 pro Monat sank. Der Grund dafür waren Einschränkungen durch neu auferlegte Hygieneregelungen und Epidemieausbrüche auf den Stationen. Letztere verursachten einen Personalmangel und dadurch die Aussetzung der Patientenaufnahme.

Die Krankenhäuser waren zu Beginn auf dermaßen große epidemiologische Bedrohungen nicht vorbereitet.

In den folgenden Monaten nahm die Zahl der Eingriffe wieder zu. Wir haben gelernt, unter pandemischen Bedingungen zu funktionieren und zu arbeiten. Um die Sicherheit von Patienten und Personal zu gewährleisten, wurden Standards für den Umgang mit epidemiologischen Notfällen entwickelt: sichere Kommunikationswege im Krankenhaus und in den chirurgischen Abteilungen, COVID-Tests und Schichtarbeit. Wegen des erhöhten Infektionsrisikos haben die Patienten jedoch ständig Angst im Krankenhaus zu bleiben, weshalb sie ihre geplanten Eingriffe verschieben oder den Termin mit dem Facharzt absagen.

Das Infektionsrisiko in den Krankenhäusern ist heute viel geringer als zu Beginn der Pandemie. Das medizinische Personal ist geimpft und alle Patienten werden umfassend getestet.

Der Ausbruch der Pandemie hat nicht wenige Chirurgen altersbedingt dazu veranlasst die Arbeit aufzugeben.

Aus den Beobachtungen von Ärzten in ganz Polen geht hervor, dass derzeit mehr Notfall-Patienten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Sie befinden sich in einem  klinischen Zustand, der wesentlich fortgeschrittener ist als bei Einlieferungen vor der Pandemie.


♦ Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 18.02.2022 knapp 53 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Etwas mehr als 22 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 58,1 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens aus.

Mehr als 10,8 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen (ca. 29,1 Prozent der Gesamtbevölkerung).

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt knapp 56 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden gut 788.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 108 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 18.200 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 18.12.2021 bis zum 18.02.2022. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06.2021, an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat sich im besprochenen Zeitraum, zum fünften Mal in Folge, verringert. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 56.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 76.000). Der Wochenrekord betrug ca. 93.521 Impfungen am 12.02., das Wochentief ca. 48.000 am 16.02.2022.

Nur 13,2 Prozent der Corona-Toten waren vollständig geimpft, so die neuesten Angaben des Gesundheitsministeriums. Erfasst wurden hierbei Patienten, die seit mindestens 14 Tagen zweifach (bzw. mit einer Dosis des Impfstoffes Johnson & Johnson) geimpft waren. Keiner der Todesfälle wurde durch die Impfung selbst verursacht.

In absoluten Zahlen wurden in Polen seit Beginn dieser Erfassung 71.705 Todesfälle registriert. Die Zahl der Todesfälle bei COVID-Infektionen, die frühstens 14 Tage nach der vollständigen Impfung auftraten, beträgt 9.493. Booster-Impfungen wurden bei dieser Erhebung noch nicht separat berücksichtigt. 

Wochenbericht 5. Februar bis 11. Februar 2022

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 11.02.2022. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 11.02.2022 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 5.384.182         Gestorben: 107.757

Am Morgen des 11.02.2022 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 19.051 Personen in Krankenhäusern behandelt. 503.515 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 4.507.729. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 132.300. Neuinfizierte: 35.777.

Am Samstag, dem 05.02.2022 wurden 272 Tote gemeldet, 49 starben an Corona und 223 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 06.02.2022 gab es 19 Tote, 4 starben an Corona, 15 starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 07.02.2022 sind 10 Personen gestorben, davon 1 an Corona und 9 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 08.02.2022 starben 286 Personen, davon 83 an Corona und 203 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 09.02.2022 hat es 310 Corona-Tote gegeben, 84 starben an Corona, 226 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 10.02.2022 sind 262 Personen gestorben, davon 79 an Corona und 183 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 11.02.2022 wurden 290 Verstorbene gemeldet, davon 72 an Corona und 218 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Nach dem bisherigen Rekordwert der gesamten Epidemie vom 02.02.2022 mit 56.051 Neuinfizierten, haben sich die Zahlen der Neuinfektionen in dem besprochenen Zeitraum deutlich verringert, obwohl sie weiterhin hoch sind. Sie schwankten zwischen 46.872 am 09.02. und 24.404 am 07.02.2022.

Derweil hat das Epidemie-Hoch von Anfang Februar die Krankenhäuser erreicht. Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten schoss in die Höhe und bewegte sich zwischen 17.661 am 06.02. und 19.055 am 10.02.2022. Am 11.02.2022 gab es im ganzen Land 11.652 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 11.02.2022 Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der belegten Beatmungsgeräte stieg dagegen unwesentlich an, auf 1.189 (am 09.02.). Am niedrigsten war sie mit 1.109 am 05.02.2022. Das deutet auf einen generell leichteren Krankheitsverlauf bei Corona-Krankenhauspatienten hin. Am 11.02.2022 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.516 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 11.02.2022. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Corona-Toten befand sich weiterhin in einem leichten Aufwärtstrend. Der Sieben-Tage-Mittelwert stieg von 200 in der Vorwoche auf 207 Personen an. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 11.02.2022. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Mit gut 56.000 Neuinfizierten am 02.02.2022 hat Polen wahrscheinlich den Höhepunkt der fünften Corona-Epidemiewelle überschritten Die erheblich niedrigeren Zahlen im besprochenen Zeitraum sind ein deutlicher Beleg dafür.

Die enorm gestiegenen Neuinfektionszahlen sind jetzt, etwas zeitverschoben, in den Krankenhäusern angekommen, ohne die Kliniken jedoch, mit ca. 19.000 Corona-Patienten, zu überfordern. Während der letzten drei Epidemie-Hochs lagen die Zahlen deutlich höher: Im November 2020 – ca. 23.000, im April 2021 – ca. 35.000 und im Dezember 2021 gab es ca. 25.000 belegte Corona-Krankenhausbetten.

Die erneut leicht gestiegene Zahl der Corona-Toten trübt das Bild eindeutig, aber auch hier gab es zum Glück keinen rasanten Zuwachs. Das bestätigt weiterhin die Beobachtung, dass die Omikron-Virusvariante zwar erheblich ansteckender ist als ihre Vorläuferinnen, aber gleichzeitig weniger aggressiv. Auch die Impfungen scheinen ihre Wirkung, zumindest was einen milderen Krankheitsverlauf angeht, nicht zu verfehlen.

„Die Corona-Epidemie ist an einem Wendepunkt angekommen. Wir wollen uns ab jetzt verstärkt wieder der Bekämpfung von Herz- und Krebserkrankungen sowie Diabetes widmen“, sagte Premierminister Mateusz Morawiecki auf der Eröffnungssitzung des neuen COVID-19-Rates in Warschau.

Im Unterschied zu dem Vorgänger-Rat, dessen Mitglieder Mitte Januar 2022 mehrheitlich ihre Ämter niedergelegt haben, wurden in das neue Gremium nicht nur Mediziner, sondern auch Soziologen, Psychologen, Gewerkschafts- und Arbeitgebervertreter berufen.

Mateusz Morawiecki.

Morawiecki sagte auch, dass zwei Jahre Kampf gegen das Coronavirus „uns gelehrt haben, dass es keine einfachen Lösungen gibt und geben wird. Jedenfalls darf das Heilmittel nicht schlimmer sein als die Krankheit. Wir wissen, dass es heute sehr leicht ist, Entscheidungen zu treffen, die wir vielleicht schon bald bereuen werden. Die Lockdowns, die Online-Arbeit im Bildungssystem hatten einen sehr negativen Einfluss auf unsere Kinder und Jugendlichen.“

Morawiecki betonte, dass „uns die Folgen der COVID-19-Epidemie weit über das Jahr 2022 hinaus plagen werden. Wir spüren sie in der Medizin, im Gesundheitswesen, im Bildungswesen, in der Wirtschaft, in der Gesellschaft, in den seelischen Befindlichkeiten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Daher die Kompetenzerweiterung des COVID-19-Rates.“

Morawiecki hob hervor, dass „der Staat in Fragen der Epidemie-Bekämpfung zunehmend zwischen die Fronten gerät, egal wie er verfährt. Gegner und Befürworter von Beschränkungen und der Impfpflicht verlangen vom Staat, dass er ihre Vorstellungen rigoros durchsetzt. Es ist nicht leicht hier einen Mittelweg zu finden, aber wir versuchen es immer wieder, manchmal mit Erfolg.“

Bereits 92 Prozent aller Neuerkrankungen sind auf die Omikron-Variante zurückzuführen, das gab das Gesundheitsministerium bekannt. Der erste Omikron-Fall wurde in Polen am 14.12.2021 festgestellt.

Das britische antivirale Medikament Molnupiravir, auch unter dem Handelsnamen Lagevrio bekannt, darf in Polen angewendet werden, obwohl es noch keine Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur hat. Es kann schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle bei COVID-19-Risikopatienten verhindern.

Das Gesundheitsministerium hat zunächst 17.000 Dosen bestellt und das Medikament in Polen in den Verkehr gebracht. Dieselbe Entscheidung trafen in diesen Tagen auch deutsche Behörden.

Da Molnupiravir bisher nur begrenzt verfügbar ist, wurden die meisten Dosen an Krankenhäuser weitergegeben. Molnupiravir sollen zurzeit nur Patienten mit einem hohen Risiko für schwere Verläufe einer COVID-19-Erkrankung erhalten. Kriterien dafür können ein hohes Alter (über 65 Jahre) oder andere Risikofaktoren wie Fettleibigkeit, Diabetes, Krebs sowie Herz- und Lungenerkrankungen sein. Über die Verordnung entscheiden die behandelnden Ärzte. Für den Beginn einer Therapie mit Molnupiravir ist keine schriftliche Zustimmung des Patienten erforderlich, so das Gesundheitsministerium.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 11.02.2022 ca. 52,6 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Knapp 22 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 57,8 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens aus.

Mehr als 10,6 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen (ca. 28,4 Prozent der Gesamtbevölkerung).

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt knapp 56 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden gut 788.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 108 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 18.200 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.12.2021 bis zum 11.02.2022. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06.2021, an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat sich im besprochenen Zeitraum, zum vierten Mal in Folge, verringert. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 76.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 106.000). Der Wochenrekord betrug ca. 121.000 Impfungen am 05.02., das Wochentief ca. 13.000 am 07.02.2022.

Das Gesundheitsministerium hat den Termin für die verpflichtende Impfung von Lehrern und uniformierten Diensten vorerst verschoben. Dies teilte der Sprecher des Ministeriums mit. Die geplante Frist bis zum 01.03.2022 könne beim derzeitigen Impftempo nicht eingehalten werden, sagte der Sprecher. Eine neue Frist nannte er nicht.

Im vergangenen Jahr hatten die Behörden entschieden, dass Lehrkräfte, Sanitäter, Polizisten, Soldaten und Feuerwehrleute bis Anfang März geimpft sein müssen, um ihren Beruf ausüben zu dürfen. Für medizinisches Personal bleibt die Vorschrift in Kraft.

Die Caritas der Diözese Łódź/Lodsch organisiert Corona-Impfungen für Obdachlose. Sie fanden dieses Mal am Sonntag, dem 06.02. vor der Erzbischöflichen Kathedrale im Zentrum von Łódź statt und sind auch für Sonntag, den 13.02.2022 geplant.

An jedem Sonntag werden dort zwischen 15 und 18 Uhr eine warme Mahlzeit und Hilfspakete verteilt. An den Impf-Sonntagen stellt die Stadt einen Bus, in dem die Registrierung stattfindet. Die mobile Impfstelle ist in einem Zelt untergebracht, das von Mitarbeitern des Woiwodschaftsamtes/Regierungspräsidiums in Łódź aufgestellt wird. Die Impfungen führen Sanitäter der Rettungsstation der Woiwodschaft Łódź durch.

Eine erste solche Aktion fand am 20.06. und 27.06.2021 statt. Beim Wiederholungstermin bekamen die Obdachlosen die zweite Dosis des AstraZeneca-Impfstoffs oder eine Einmalimpfung, wenn sie zum ersten Mal erschienen sind. Alle, die einen Personalausweis besitzen, wurden in der nationalen Impfdatei erfasst und bekamen einen Impfpass ausgehändigt. Wer keinen Personalausweis hat, erhielt eine Bescheinigung.

Im Juni 2021 gelang es, 320 Obdachlose zu impfen. Die Veranstalter rechnen damit, nach dem 13.02.2022 eine ähnlich hohe Zahl vorweisen zu können.

Wochenbericht 29. Januar bis 4. Februar 2022

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 04.02.2022. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 04.02.2022 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 5.083.332     Gestorben: 106.306

Am Morgen des 04.02.2022 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 17.262 Personen in Krankenhäusern behandelt. 577.964 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 4.152.725. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 164.100. Neuinfizierte: 47.534.

Am Samstag, dem 29.01.2022 wurden 231 Tote gemeldet, 47 starben an Corona und 184 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 30.01.2022 gab es 23 Tote, 1 starb an Corona, 22 starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 31.01.2022 sind 33 Personen gestorben, davon 4 an Corona und 29 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 01.02.2022 starben 239 Personen, davon 66 an Corona und 173 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 02.02.2022 hat es 318 Corona-Tote gegeben, 94 starben an Corona, 224 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 03.02.2022 sind 307 Personen gestorben, davon 69 an Corona und 238 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 04.02.2022 wurden 246 Verstorbene gemeldet, davon 56 an Corona und 190 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen in dem besprochenen Zeitraum hat den bisherigen Rekordwert der gesamten Epidemie erreicht, und zwar am 02.02. mit 56.051 Neuinfizierten. Am 04.02.2022 zeichnete sich mit 47.534 Neuerkrankungen ein Rückgang ab.

Auch die Zahl der belegten Krankenhausbetten stieg deutlich, entsprach jedoch keineswegs proportional der gewachsenen Zahl der Neuinfektionen. Am niedrigsten (14.804) war sie in dem besprochenen Zeitraum am 29.01., am höchsten am 04.02.2022 (17.262). Am 04.02.2022 gab es im ganzen Land 13.507 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 04.02.2022 Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der belegten Beatmungsgeräte stieg am Ende des besprochenen Zeitraums geringfügig an, auf 1.095 (am 04.02.). Am niedrigsten war sie mit 1.045 am 02.02.2022. Am 04.02.2022 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.606 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 04.02.2022. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Corona-Toten befand sich in einem leichten Aufwärtstrend. Der Sieben-Tage-Mittelwert stieg von 183 in der Vorwoche auf 200 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 04.02.2022. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Hat Polen mit gut 56.000 Neuinfizierten am 02.02.2022 den Höhepunkt der fünften Corona-Epidemiewelle erreicht? Die deutlich niedrigeren Zahlen der zwei darauf folgenden Tage (ca. 54.000 und ca. 47.000) könnten als ein Indiz dafür sein. Sicher ist das keinesfalls.

Erfreulicherweise gehen die enorm gestiegenen Neuinfektionszahlen nicht mit einer radikal anwachsenden Belastung des Gesundheitswesens einher (Belegung der Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte). Die leicht gestiegene Zahl der Corona-Toten trübt das Bild jedoch, aber auch hier gab es zum Glück keinen rasanten Anstieg. Das bestätigt weiterhin die Beobachtung, dass die Omikron-Virusvariante zwar erheblich ansteckender ist als ihre Vorläuferinnen, aber gleichzeitig auch weniger aggressiv. Ebenso scheinen die Impfungen  ihre Wirkung, zumindest was einen milderen Krankheitsverlauf angeht, nicht zu verfehlen.

Auch der zweite Versuch Corona-Kontrollen am Arbeitsplatz einzuführen ist am 02.02.2022 gescheitert. Der Sejm hat einen entsprechenden Gesetzentwurf der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit abgelehnt.

Beim ersten gescheiterten Versuch, am 28.01. (siehe Corona-Bericht 22.01.-28.01.2022), ging es darum den Arbeitgebern zu ermöglichen die Impfpässe ihrer Arbeiter und Angestellten zu überprüfen.

Der abgemilderte Gesetzesvorschlag sah nun vor, dass Arbeitgeber in der eigenen Firma Corona-Tests anordnen und Testergebnissse einsehen dürfen. Auch ein leidenschaftliches Plädoyer für diese Regelung, das Regierungspartei-Chef Jarosław Kaczyński während der Debatte gehalten hat, konnte den Entwurf nicht retten. Entscheidend war, dass es auch bei dieser Corona-Abstimmung in der Regierungsfraktion keine Fraktionsdisziplin gab, weil etwa 30 Abgeordnete von Recht und Gerechtigkeit Impfungen und jegliche schärfere Anti-Corona-Kontrollmaßnahmen ablehnen. Kaczyński, der um seine knappe Mehrheit im Parlament bangen muss, hatte sich dieser Tatsache zu beugen.

Plenarsaal des Sejm.

Die Hoffnung, wenigstens ein Teil der Opposition (Tusk-Partei Bürgerplattform, die Linke, die postkommunistische Bauernpartei) werde die Regelung unterstützen, hat sich nicht erfüllt. Wie beim ersten Mal lehnte die Opposition den nun geänderten Gesetzentwurf rundweg ab ohne Gegenvorschläge zu unterbreiten.

Oppositionsführer Donald Tusk, der seit seiner Rückkehr aus Brüssel im Juli 2021, wo er EU-Ratspräsident war, kein Parlamentsmandat hat und deswegen an der Debatte nicht teilnehmen konnte, bekräftigte in den Medien seine schon früher gemachte Aussage. Auf die Frage, welche Maßnahmen die Opposition im Kampf gegen Corona vorzuschlagen habe, entgegnete Tusk, das gehöre nicht zu den Aufgaben der Opposition. Diese Einstellung hindert ihn jedoch nicht daran, beinahe täglich der Regierung sträfliche Tatenlosigkeit und Inkompetenz bei der Corona-Bekämpfung vorzuwerfen.

♦ Bereits 70 Prozent aller Neuerkrankungen sind auf die Omikron-Virusvariante zurückzuführen, das gab das Gesundheitsministerium bekannt. Der erste Omikron-Fall wurde in Polen am 14.12.2021 festgestellt.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 04.02.2022 ca. 52 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Gut 21,8 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 57,5 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens aus.

Mehr als 10,2 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen (ca. 27,7 Prozent der Gesamtbevölkerung).

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt knapp 52 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden gut 743.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 96,5 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 18.100 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.12.2021 bis zum 04.02.2022. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06.2021, an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat sich im besprochenen Zeitraum, in der dritten Woche in Folge, verlangsamt. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 106.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 137.000). Der Wochenrekord betrug ca. 171.000 Impfungen am 29.01., das Wochentief ca. 23.000 am 31.01.2022.

Polen hat Kambodscha 300.000 Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs geschenkt. Dieser Impfstoff wird, wegen seiner Robustheit in der Lagerung und beim Transport, von den Kambodschanern bevorzugt. Bei der feierlichen Übergabe in der Hauptstadt Phnom Penh war Ministerpräsident Hun Sen anwesend.

Übergabezeremonie in Phnom Penh am 02.02.2022.

Polen hat keine Botschaft in Kambodscha. Zuständig ist die polnische Botschaft in Bangkok, der Hauptstadt des benachbarten Thailand. Wegen der strikten Corona-Bestimmungen konnte der polnische Botschafter nicht aus Thailand nach Kambodscha einreisen. Aus diesem Grund bat das Außenministerium in Warschau die örtliche EU-Vertreterin, die Spende im Namen Polens zu übergeben. 

Wie wir fortlaufend berichtet haben, hat Polen in den letzten 6 Monaten Impfstoffe nach Australien, Norwegen und Österreich verkauft, sowie kostenlos an Ägypten, Bangladesch, Bosnien und Herzegowina, Kirgistan, Kenia, Laos, Montenegro, die Philippinen, Ruanda, Serbien, Taiwan, die Ukraine und Vietnam übergeben.

Wochenbericht 22. Januar bis 28. Januar 2022

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 28.01.2022. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 28.01.2022 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 4.752.700      Gestorben: 104.907

Am Morgen des 28.01.2022 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 14.453 Personen in Krankenhäusern behandelt. 1.049.907 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 3.905.776. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 178.300. Neuinfizierte: 57.262.

Am Samstag, dem 22.01.2022 wurden 193 Tote gemeldet, 30 starben an Corona und 163 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 23.01.2022 gab es 25 Tote, 7 starben an Corona, 18 starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 24.01.2022 sind 2 Personen gestorben, davon 1 an Corona und 1 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 25.01.2022 starben 252 Personen, davon 63 an Corona und 189 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 26.01.2022 hat es 276 Corona-Tote gegeben, 62 starben an Corona, 214 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 27.01.2022 sind 262 Personen gestorben, davon 79 an Corona und 183 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 28.01.2022 wurden 271 Verstorbene gemeldet, davon 85 an Corona und 186 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen stieg in dem besprochenen Zeitraum geradezu kometenhaft. Pro Tag wurden zwischen 29.100 (am 24.01.) und 31.711 (am 26.01.2022.) neue Krankheitsfälle gezählt.

Die Zahl der belegten Krankenhausbetten stieg hingegen unbedeutend. Am niedrigsten (13.491) war sie in dem besprochenen Zeitraum am 23.01., am höchsten am 28.01.2022 (14.453). Am 28.01.2022 gab es im ganzen Land 15.864 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 28.01.2022 Bitte ggf. vergrößern.

Weiterhin verringerte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte: 1.274 (am 22.01.) und 1.074 (am 28.01.2022). Am 28.01.2022 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.636 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 28.01.2022. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Corona-Toten bewegte sich im Abwärtstrend. Der Sieben-Tage-Mittelwert fiel von 225 in der Vorwoche auf 183 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 28.01.2022. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Polen ist direkt von der vierten in die fünfte Corona-Epidemiewelle gerutscht. Die Tendenzen aus der Vorwoche haben sich alles in allem fortgesetzt. Ein rasanter Anstieg von Neuinfektionen wurde begleitet von einer nur leicht gestiegenen Zahle der belegten Krankenhausbetten und den deutlich fallenden Zahlen der belegten Beatmungsgeräte sowie den ebenso rückläufigen Verstorbenen-Zahlen.

Das bestätigt die Beobachtung, dass die Omikron-Virusvariante zwar erheblich ansteckender ist als ihre Vorgängerinnen,  gleichzeitig aber auch weniger aggressiv. Ebenso scheinen die Impfungen, wenigstens was einen milderen Krankheitsverlauf angeht, ihre Wirkung nicht zu verfehlen.

Das Recht der Arbeitgeber von ihren Angestellten und Arbeitern das Vorlegen der Impfbescheinigung zu verlangen, liegt weiterhin auf Eis. Vier Tage lang (25. bis 28.01.2022) debattierte der Sejm über einen diesbezüglichen Abgeordneten-Gesetzentwurf der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit. Zusätzlich lud Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am 25.01. Vertreter der Opposition zu einem diesem Thema gewidmeten Spitzengespräch ein.

Plenarsaal des Sejm.

Doch alle Mühe war vergebens. Am 28.01. sah sich die Regierungsfraktion genötigt, den Gesetzentwurf zurückzunehmen. Der Linken ging er nicht weit genug. Sie fordert seit Wochen die Einführung eines strikten Impfzwangs. Die wichtigste oppositionelle Kraft, die Tusk-Partei Bürgerplattform, bekam es, nach anfänglich signalisierter Zustimmung, mit der Angst vor der eigenen Courage zu tun und kehrte zu ihrer seit langem praktizierten Strategie der totalen und ausnahmslosen Ablehnung aller Regierungsvorschläge zurück.

Ausschlaggebend jedoch war die Weigerung von etwa 30 Regierungspartei-Abgeordneten, dem Vorschlag zu folgen. Es handelt sich hier um eine Gruppe, die sich gegen den sog. Sanitarismus sträubt und alle weitergehenden Anti-Corona-Maßnahmen ablehnt. Einige von ihnen sind überzeugte Impfgegner, andere wiederum glauben nicht an die Wirksamkeit solcher Methoden und warnen vor eventuellen schwer zu beherrschenden öffentlichen Protesten, wie in Belgien oder Österreich.

Parteichef Jarosław Kaczyński gibt sich als ein erklärter Impfpflicht-Befürworter zu erkennen, hält jedoch ihre Durchsetzbarkeit für unrealistisch. In dieser Angelegenheit gibt es bei der Parlamentsabstimmung innerhalb der Regierungspartei keinen Fraktionszwang.

Es soll einen neuen, aber anders zusammengesetzten Corona-Beratungsausschuss des Ministerpräsidenten geben. Am 14.01.2022 gaben 13 der insgesamt 17 Mitglieder des rein medizinisch ausgerichteten Gremiums, aufgrund des „mangelnden Einflusses“ ihrer Empfehlungen auf die Regierung, ihren Rücktritt bekannt.

Sie warfen der Regierung vor, „zunehmend das Verhalten von Teilen der Gesellschaft zu tolerieren, welche die von COVID-19 ausgehende Bedrohung und die Bedeutung der Impfungen zur Bekämpfung der Pandemie leugnen“. Auch Regierungsmitglieder und weitere hochrangige Mitarbeiter hätten die Risiken einer Infektion geleugnet.

Die Regierung habe „nur sehr begrenzte Maßnahmen“ ergriffen, um dem Anstieg der Fälle im Herbst entgegenzuwirken, kritisierten die Berater. Das Kabinett habe es versäumt, „sich der Bedrohung durch die Omikron-Variante zu stellen, obwohl die Zahl der vorhergesagten Todesfälle erschreckend hoch ist“.

Regierungsnahe Quellen wiesen gleich nach dem Rücktritt darauf hin, dass die zurückgetretenen Mediziner ihre Zuständigkeiten erklärterweise zunehmend verkannt hätten. Ihre Aufgabe sei es gewesen, so die Regierungsverordnung über die Berufung des Beratungsausschusses vom November 2020, „zu begutachten, zu bewerten und Lösungen vorzuschlagen“.

Man habe etwa 80 Prozent der Empfehlungen umgesetzt. Das Gremium drängte jedoch in letzter Zeit auf immer radikalere Maßnahmen (allgemeine Impfpflicht, strenger Lockdown, Maskenpflicht im Freien), die nicht einmal unter Anwendung eines erheblichen staatlichen Zwangs durchsetzbar wären. Es ist ausschließlich die Politik, die für solche Entscheidungen zuständig ist und die Konsequezen dafür trägt. Dabei gilt es, neben den rein medizinischen, auch die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekte zu berücksichtigen.

Michał Dworczyk.

Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, soll „der künftige Beratungsausschuss nicht nur aus Medizinern, sondern auch aus Soziologen, Ökonomen und Politologen bestehen“, so Michał Dworczyk, Leiter der Kanzlei von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki.

Seit dem 27.01. haben alle Schüler der Klassen 5 bis 8 der Grundschulen nur noch E-Unterricht. Dasselbe gilt für alle weiterführenden Schulen. Die Hochschulen entscheiden selbst.

Im Präsenzunterricht werden weiterhin die Schüler der ersten vier Klassen der Grundschulen unterrichtet. Geöffnet bleiben auch die Kindergärten. Die jüngsten Kinder bedürfen einer intensiven Betreuung, die berufstätige Eltern oft nicht von heute auf morgen gewährleisten können, so die Begründung der Behörden.

„Die hohen Ansteckungszahlen haben diesen Schritt notwendig gemacht“, sagte Bildungs- und Hochschulminister Przemysław Czarnek.

Przemysław Czarnek.

Die Maßnahme soll bis zum 27.02. gelten, wenn die Winterferien enden. Diese dauern zwei Wochen lang und sind zwischen dem 17.01. und 27.02.2022 anberaumt. In dieser Zeit sind gleichzeitig in jeweils 4 der insgesamt 16 Woiwodschaften/Provinzen die Schulen geschlossen.

Seit dem 27.01. gelten einige neue Corona-Maßnahmen:

Die häusliche Quarantäne wird von 10 auf 7 Tage verkürzt.

Antigen-Schnelltests können auf Anfrage in jeder Apotheke, die über entsprechende Möglichkeiten (vor allem einen separaten Raum) verfügt, kostenlos durchgeführt werden. Die Testergebnisse werden per SMS, bzw. auf das elektronische Patientenkonto übermittelt.

Es ist angerichtet. Ein Apotheker lädt zum Testen ein.

Bis jetzt wurden, mittels Internet-Schulung, etwa 5.000 Apotheker fürs Testen angelernt. Von den knapp 12.000 Apotheken konnten 105 sofort mit dem Testen beginnen. Bis Ende Februar sollen es etwa 500 sein. Die Liste der testenden Apotheken wird laufend ergänzt und ist Online zugänglich.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 28.01.2022 ca. 51,3 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Gut 21,7 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 57,3 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens aus.

Mehr als 9,7 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt mehr als 51 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden gut 743.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 96,5 Millionen Impfdosen.

Bei knapp 18.000 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 28.11.2021 bis zum 28.01.2022. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06.2021, an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat sich in dieser Woche, im Vergleich zur Vorwoche, verringert. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 137.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 169.000). Der Wochenrekord betrug ca. 202.000 Impfungen am 22.01., das Wochentief ca. 41.000 am 24.01.2022.

Am 25.01. haben die Auffrischungsimpfungen für Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren begonnen. Diese Bevölkerungsgruppe zählt 245.000 Personen. Sie werden seit Mitte Mai 2021 geimpft. Seit Mitte Juni 2021 gibt es Impfungen für Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren.

Nach Behördenangaben sind mittlerweile 702.000 Kinder zwischen 5 und 11 Jahren geimpft. Die Zahl der geimpften 12- bis 18-Jährigen beträgt gut 1 Million.

Lech Wałęsa.

Lech Wałęsa hat sich, trotz dreifacher Impfung, mit dem Coronavirus angesteckt. Nach einem positiven Testergebnis klagte er auf Twitter über Kopfschmerzen, Schüttelfrost und ein Gefühl als würde man ihm „das Fleisch von den Knochen reißen“. Der ehemalige Arbeiterführer und Staatspräsident, der sich heute in der Rolle eines geradezu unwillkürlichen, skurrilen Polit-Clowns am besten wiederfindet, verkündete wenige Tage später, Corona-Impfungen „machen abhängig wie Rauschgift“.

Wochenbericht 8. Januar bis 14. Januar 2022

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 14.01.2022. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 14.01.2022 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 4.281.482      Gestorben: 101.841

Am Morgen des 14.01.2022 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 15.656 Personen in Krankenhäusern behandelt. 226.269 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 3.765.613. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 93.000. Neuinfizierte: 16.047.

Am Samstag, dem 08.01.2022 wurden 292 Tote gemeldet, 77 starben an Corona und 215 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 09.01.2022 gab es 22 Tote, 7 starben an Corona, 15 starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 10.01.2022 sind 19 Personen gestorben, davon 5 an Corona und 14 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 11.01.2022 starben 493 Personen, davon 173 an Corona und 320 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 12.01.2022 hat es 684 Corona-Tote gegeben, 181 starben an Corona, 503 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 13.01.2022 sind 479 Personen gestorben, davon 136 an Corona und 343 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 14.01.2022 wurden 423 Verstorbene gemeldet, davon 153 an Corona und 270 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen stieg in dem besprochenen Zeitraum weiterhin langsam, aber anhaltend. Pro Tag wurden zwischen 7.785 (am 10.01.) und 16.978 (am 13.01.2022) neue Krankheitsfälle gezählt.

Steil fiel weiterhin die Zahl der belegten Krankenhausbetten. Am niedrigsten (15.656) war sie in dem besprochenen Zeitraum am 14.01., am höchsten am 08.01.2022 (18.286). Am 14.01.2022 gab es im ganzen Land 15.090 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 14.01.2022 Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso bemerkbar verringerte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte: 1.825 (am 08.01.) und 1.600 (am 14.01.2022). Am 14.01.2022 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.154 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 14.01.2022. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Corona-Toten stieg geringfügig im Vergleich zur Vorwoche. Der Sieben-Tage-Mittelwert wuchs in dieser Zeit von 339 auf 345 Personen an. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 14.01.2022. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die Tendenz aus der Vorwoche hat sich fortgesetzt. Die Zahl der Neuinfektionen stieg in dem besprochenen Zeitraum kontinuierlich, während die Zahl der belegten Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte sich deutlich verringerte. Eine neue Erscheinung ist die leicht steigende Zahl der Verstorbenen. Wie in der Vorwoche, schließen Behörden und Epidemiologen daraus, dass sich so, gleitend, der Übergang von der vierten zur fünften Epidemie-Welle anbahnt, die bald auch die Krankenhäuser erreichen wird.

Die Omikron-Virusvariante wurde bis zum 14.01. bei insgesamt 328 Personen festgestellt.

Am 14.01.2022 gaben 13 der insgesamt 17 Mitglieder des Corona-Beratungsausschusses, aufgrund des „mangelnden Einflusses“ ihrer Empfehlungen auf die Regierung, ihren Rücktritt bekannt.

Sie warfen der Regierung vor, „zunehmend das Verhalten von Teilen der Gesellschaft zu tolerieren, welche die von COVID-19 ausgehende Bedrohung und die Bedeutung der Impfungen zur Bekämpfung der Pandemie leugnen“. Auch Regierungsmitglieder und weitere hochrangige Mitarbeiter hätten die Risiken einer Infektion geleugnet.

Die Regierung habe „nur sehr begrenzte Maßnahmen“ ergriffen, um dem Anstieg der Fälle im Herbst entgegenzuwirken, kritisierten die Berater. Das Kabinett habe es versäumt, „sich der Bedrohung durch die Omikron-Variante zu stellen, obwohl die Zahl der vorhergesagten Todesfälle erschreckend hoch ist“.

Die Reaktionen im Regierungslager und bei der Opposition auf die Rücktritte im Beratungsausschuss waren vorhersehbar.

Gesundheitsminister Adam Niedzielski schrieb dazu auf Twitter:

Adam Niedzielski.

„Ich danke allen Mitgliedern des Beratungsausschusses, die heute zurückgetreten sind für die geleistete Arbeit. Entsprechend den während der heutigen Sitzung des Gremiums gemachten Beteuerungen, wird diese Entscheidung ganz bestimmt unsere Kontakte nicht beenden.“

Das Informationszentrum der Regierung teilte mit, es werde bereits an einem neuen Konzept für die Arbeit des Gremiums gearbeitet.

Regierungsnahe Medien wiesen darauf hin, dass die zurückgetretenen Mediziner ihre Zuständigkeiten erklärterweise zunehmend verkannt haben. Ihre Aufgabe sei es gewesen, so die Regierungsverordnung über die Berufung des Beratungsausschusses vom November 2020, „zu begutachten, zu bewerten und Lösungen vorzuschlagen“. Das Gremium drängte jedoch in letzter Zeit auf immer radikalere Maßnahmen (allgemeine Impfpflicht, strenger Lockdown, Maskenpflicht im Freien), die nicht einmal unter Anwendung erheblichen staatlichen Zwangs durchsetzbar wären. Es ist ausschließlich die Politik, die für solche Entscheidungen zuständig ist und die Konsequezen dafür trägt. Dabei gilt es, neben rein medizinischen, auch politische, wirtschaftliche und soziale Aspekte zu berücksichtigen.

Oppositionsführer Donald Tusk reagierte auf den Rücktritt auf Twitter in gewohnter Manier: „Ihr werdet noch einige Zeit weiterregieren, aber schon heute habt ihr kein Recht den Polen in die Augen zu schauen. Ihr werdet euch für den unnötigen Tod von Tausenden von Menschen verantworten müssen, nur weil ihr nicht den Mut oder das Interesse hattet, den Rat des von euch eingesetzten Beratungsausschusses zu respektieren. Wir werden das nicht vergessen.“

Noch weiter ging Tusks Stellvertreter in der Partei und OB von Warschau Rafał Trzaskowski.

Rafał Trzaskowski.

Die Machthaber, so Trzaskowski, verhalten sich „wie ein Höhlenmensch, der die Gesellschaft einfach an den Haaren packt und zerrt, ohne dass es ihn im Geringesten stört„.

Am 11.01.2022 hat die Zahl der Corona-Toten die 100.000er-Marke überschritten, was die Opposition zu heftigen Attacken auf die Regierung veranlasste.

Oppositionsführer Donald Tusk beschuldigte vor den Medien die Regierung, für den Tod von 100.000 Menschen verantwortlich zu sein und sagte, Polen steht in Europa an der Spitze und weltweit an dritter Stelle, was die COVID-19-Todesfälle, proportional zur Landesbevölkerung, angeht.

Diese Behauptungen wurden als unwahr entlarvt. In der Weltrangliste der Todesfälle pro eine Million Einwohner liegt Peru, laut worldometers.info, mit 6.032 Corona-Toten an der Spitze. Es folgen Bulgarien (4.611), Bosnien und Herzegowina (4.207) sowie Ungarn (4.158). Polen liegt nicht auf Platz 3, sondern auf Platz 18 mit einer Quote von 2.653.

Polen ist auch nicht, wie Tusk behauptete, der Spitzenreiter unter den europäischen Ländern. Mehr Menschen pro eine Million Einwohner starben in Bulgarien, Bosnien und Herzegowina, Ungarn, Montenegro, Nordmazedonien, Tschechien, Kroatien, der Slowakei, Rumänien, San Marino, Gibraltar, Litauen oder Slowenien. Polen liegt in Europa auf Platz 14.

Tusk rief dabei zu radikalen Lösungen auf, zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht und einem Lockdown: „Herr Kaczyński, Herr Morawiecki, wenn ihr für die allgemeine Impfpflicht seid, worauf wartet ihr denn noch? Dafür braucht man keine Mehrheit. Ihr müsst nur eure Hintern hochkriegen um diese Entscheidung zu treffen.“

Donald Tusk zündet zum Gedenken an die Corona-Toten Grablichter an.

Gleichzeitig appellierte Tusk, gemeinsam mit ihm, am frühen Abend, am Warschauer Grabmal des Unbekannten Soldaten, zum Gedenken an die Corona-Toten, Grablichter anzuzünden. Einige Hundert seiner Anhänger folgten dem Aufruf.

Im Internet wurde daraufhin ein Ausschnitt aus seiner Parlamentsrede als Ministerpräsident im Jahr 2014 breit kolportiert. Sich an den damaligen Oppositionsführer Jarosław Kaczyński wendend und an die Flugzeugkatastrophe von Smolensk anknüpfend, rief Tusk in den Saal: „Ich wäre lieber nicht geboren worden, als meine politische Karriere auf den Gräbern von Toten aufzubauen“.

Am 12.01.2022 entfalteten Abgeordnete der Linken, unter dem Beifall der Abgeordneten der Tusk-Partei

Banner im Sejm.

Bürgerplattform, im Plenarsaal des Sejm ein Banner: „Herr Staatspräsident, Herr Ministerpräsident, werte Minister. Wir bedauern den Tod von über 100.000 polnischen Frauen und Männern mitteilen zu müssen. Schuld daran trägt die Partei Recht und Gerechtigkeit, die aus Angst vor Impfgegnern keine lebensrettenden Entscheidungen getroffen hat“.

Die radikalen Forderungen der Opposition, so die immer wieder vorgebrachten Argumente des Regierungslagers, zielen einzig und allein darauf ab, die Spannung im Land durch anschließende Massenproteste und Ausschreitungen zu destabilisieren, in der Hoffnung, dadurch ließe sich der Sturz der Regierung herbeiführen.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 14.01.2022 ca. 49,1 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Gut 21,4 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 56,5 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens aus.

Mehr als 8,1 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt mehr als 51 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden gut 743.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 96,5 Millionen Impfdosen.

Bei etwas mehr als 17.000 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 14.11.2021 bis zum 14.01.2022. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06.2021, an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo ist in dieser Woche, im Vergleich zur Vorwoche, gestiegen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 191.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 122.000). Der Wochenrekord betrug ca. 249.000 Impfungen jeweils am 12. und 13.01., das Wochentief ca. 35.900 am 10.01.2022.

Das Gesetz zur Einrichtung des Entschädigungsfonds für Impfungen wurde am 12.01. im Gesetzblatt der Republik Polen veröffentlicht. Es wird am 27.01.2022 in Kraft treten.

Dem Gesetz zufolge können Anträge auf Entschädigungsleistungen beim Patientenbeauftragten der Regierung ab dem 12.02.2022 eingereicht werden.

Das Gesetz gilt rückwirkend und bezieht sich auf COVID-19-Impfungen, die seit Beginn der Impfkampagne im Dezember 2020 durchgeführt wurden.

Voraussetzung für die Entschädigung ist das Auftreten einer Nebenwirkung, die in der Produktbeschreibung eines Impfstoffs aufgeführt ist. Die Nebenwirkung muss einen Krankenhausaufenthalt von mindestens 14 Tagen nach sich gezogen haben, bzw. einen anaphylaktischen Schock, der eine Überwachung in einer Notaufnahme oder einen Krankenhausaufenthalt von beliebiger Dauer zur Folge hatte.

Der Höchstbetrag der Leistung beläuft sich auf 100.000 Zloty (ca. 22.000 Euro). Er setzt sich zusammen aus einem von der Schwere der Nebenwirkungen abhängigen Betrag (vor allem der Dauer des Krankenhausaufenthalts) und der Erstattung der dem Patienten entstandenen Kosten für Behandlung und Rehabilitation.

Die Einreichung eines Antrags auf Entschädigungsleistungen kostet 200 Zloty (ca. 45 Euro) Gebühr. Bis zum 10.02.2022 wird auf der Website des Patientenbevollmächtigten ein Musterformular für den Antrag auf Entschädigung veröffentlicht.

Die Anträge werden von Gutachtern für die Leistungen des Impfausgleichsfonds geprüft. Dabei handelt es sich um erfahrene Fachleute mit Kenntnissen auf dem Gebiet der Schutzimpfungen. Ihre Aufgabe wird es sein, medizinische Gutachten zu erstellen, auf deren Grundlage der Bürgerbeauftragte über die Gewährung von Entschädigungen entscheiden wird.

Im ersten Jahr deckt der Fonds nur Impfungen gegen COVID-19 ab. Ab 2023 soll er alle Pflichtimpfungen abdecken.

Fünf Verdächtige, darunter zwei Soldaten, wurden am 10.01.  in den Woiwodschaften Łódź, Kleinpolen, Niederschlesien und Oppeln durch die Militärpolizei festgenommen. Die Gruppenmitglieder müssen mit bis zu 10 Jahren Gefängnis rechnen, weil sie an der Ausstellung falscher Impfbescheinigungen gegen COVID-19 beteiligt waren. Rund 100 Menschen, darunter auch Armeeangehörige, haben ihre Dienste in Anspruch genommen, teilte die Staatsanwaltschaft in Poznań mit. Gefälschte Zertifikate kosteten bei ihnen zwischen 100 und 1.000 Zloty (ca. 22 bis ca. 220 Euro).

Einer der festgenommenen Soldaten dient im Ausbildungszentrum für Technische und Chemische Truppen in Wrocław/Breslau, der andere im 1. Pionierregiment in Brzeg/Brieg. Beide kassierten das Geld und übermittelten die  Daten der Personen, die an einer gefälschten Impfbescheinigung gegen COVID-19 interessiert waren. Die festgenommenen Zivilisten waren für die Eingaben in das IT-System und die Erstellung der erforderlichen Codes für den Impfstatus verantwortlich.

Die Impfstoffe, die den „Kunden“ angeblich verabreicht wurden, haben die Täter vernichtet.

♦ „Der Sejm berät einen Gesetzentwurf, nach dem es Arbeitgebern erlaubt sein soll zu kontrollieren, ob Arbeitnehmer geimpft sind. Sind Sie dafür? „

Auf diese Frage antworteten 43 Prozent der Befragten mit „ja oder „eher ja“. Im November 2021 waren es 47 Prozent.

Nein“ und „eher nein“ – 45 Prozent. Im November 2021 – 44 Prozent.

12 Prozent hatten keine Meinung. Im November 2021 – 9 Prozent.

Für diese Untersuchung wurden 1.071 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 07.01. und dem 10.01.2022 befragt. In Auftrag gegeben hat sie das Internetportal „wPolityce,pl“ („inderPolitik.pl“).

Wochenbericht 31. Dezember 2021 bis 7. Januar 2022

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 07.01.2022. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 07.01.2022 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 4.191.193     Gestorben: 99.428

Am Morgen des 07.01.2022 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 18.439 Personen in Krankenhäusern behandelt. 165.506 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 3.697.523. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 64.600. Neuinfizierte: 11.902.

Am Freitag, dem 31.12.2021 starben 638 Personen, davon 233 an Corona und 405 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Samstag, dem 01.01.2022 wurden 505 Tote gemeldet, 179 starben an Corona und 326 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 02.01.2022 gab es 33 Tote, 10 starben an Corona, 23 starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 03.01.2022 sind 9 Personen gestorben, davon 3 an Corona und 6 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 04.01.2022 starben 433 Personen, davon 144 an Corona und 289 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 05.01.2022 hat es 632 Corona-Tote gegeben, 183 starben an Corona, 449 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 06.01.2022 sind 646 Personen gestorben, davon 187 an Corona und 459 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 07.01.2022 sind 117 Personen gestorben, davon 23 an Corona und 94 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen stieg in dem besprochenen Zeitraum fortwährend. Pro Tag wurden zwischen 6.422 (am 03.01.) und 17.196 (am 05.01.2022.) neue Krankheitsfälle gezählt.

Deutlich gefallen ist die Zahl der belegten Krankenhausbetten. Am niedrigsten (18.439) war sie in dem besprochenen Zeitraum am 07.01., am höchsten am 31.12. (19.936). Vor einem Jahr, am 07.01.2021 waren es 16.727. Am 07.01.2022 gab es im ganzen Land 12.449 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 07.01.2022 Bitte ggf. vergrößern.

Spürbar verringerte sich ebenfalls die Zahl der belegten Beatmungsgeräte: 1.910 (am 31.12.) und 1.858 (am 07.01.2022). Am 07.01.2021 waren es 1.590. Am 07.01.2022 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 964 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 07.01.2022. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Corona-Toten war deutlich geringer als in der Woche zuvor. Der Sieben-Tage-Mittelwert fiel von 424 in der Vorwoche auf 339 Personen. Zur gleichen Zeit des Vorjahres betrug er 186. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 07.01.2022. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die Zahl der Neuinfektionen stieg in dem besprochenen Zeitraum kontinuierlich, während die Zahl der belegten Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte, sowie die Zahl der Verstorbenen sich deutlich verringerte. Behörden und Epidemiologen schließen daraus, dass sich so, gleitend, der Übergang von der vierten zur fünften Epidemie-Welle anbahnt, die bald auch die Krankenhäuser erreichen wird.

Die Omikron-Virusvariante wurde bis zum 07.01. bei insgesamt 112 Personen festgestellt, so Gesundheitsminister Adam Niedzielski.

„Wir gehen davon aus, dass die fünfte Epidemie-Welle, verursacht durch die Omikron-Variante, im Verlauf des Februars ihren Anfang nehmen wird. Bisher sind immer zwei bis drei Monate vergangen zwischen dem Auftreten einer neuen Virusart und dem Augenblick, in dem sie vorzuherrschen begann und so einer neuen Epidemie-Welle den Auftrieb gab“, so Niedzielski.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 07.01.2022 knapp 48 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Gut 21 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 55 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens (ca. 38, 3 Millionen) und um die 63 Prozent der erwachsenen Polen aus.

Gut 7,2 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt mehr als 51 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden gut 743.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 96,5 Millionen Impfdosen.

Bei etwas mehr als 17.000 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 07.11.2021 bis zum 07.01.2022 Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06. an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Ungeachtet der Silvesterzeit und des Feiertages Hl. Drei Könige ist das Impftempo in dieser Woche, im Vergleich zur Vorwoche, gestiegen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 122.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 105.000). Der Wochenrekord betrug ca. 292.000 Impfungen am 06.01., das Wochentief ca. 2.000 am 02.01.2022.

Staatspräsident Andrzej Duda hat sich zum zweiten Mal mit dem Corona-Virus infiziert, das gab am 05.01. die Präsidialkanzlei bekannt.

Andrzej Duda.

„Aufgrund von Krankheitsfällen in der Präsidialkanzlei ist Präsident Andrzej Duda positiv auf COVID-19 getestet worden. Der Präsident fühlt sich wohl, hat keine schweren Symptome und steht unter ständiger medizinischer Beobachtung.

Der Präsident erhielt zwei Impfdosen im April bzw. Juni und die Auffrischungsimpfung am 17.12.2021. Der Präsident befindet sich, entsprechend den Vorschriften, in Isolation“, hieß es in der Verlautbarung der Präsidialkanzlei.

Der heute 49-Jährige Duda hatte sich zum ersten Mal im Oktober 2020 mit den Coronavirus infiziert. Auch damals hatte die Krankheit bei ihm einen sehr milden Verlauf.

Adam Niedzielski.

Gesundheitsminister Adam Niedzielski bekam am 07.01. die Auffrischungsimpfung und nahm sie zum Anlass, um für das Impfen in der Apotheke, wo ihm seine dritte Dosis verabreicht wurde, zu werben. Apotheken als Impforte erfreuen sich einer wachsenden Popularität. Seit Anfang November 2021 haben sich etwa eine halbe Million Menschen von Apothekern impfen lassen.

Wie sollte die Reaktion des Staates sein, wenn sich neue Coronavirus-Varianten als ansteckender und gefährlicher als ihre Vorgänger erweisen? Sollte daraufhin eine allgemeine Impfpflicht und eine hohe Geldstrafe für Impfverweigerer eingeführt werden?“

Auf diese Frage antworteten 46 Prozent der Befragten mit „ja“ oder „eher ja“.

Nein“ und „eher nein“ – 42 Prozent.

12 Prozent hatten keine Meinung.

Für diese Untersuchung wurden 1.069 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 31.12.2021 und dem 02.01.2022 befragt. In Auftrag gegeben hat sie das Internetportal „wPolityce,pl“ („inderPolitik.pl“).

Wochenbericht 24.Dezember bis 30.Dezember 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 30.12.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 30.12.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 4.094.608       Gestorben: 96.415

Am Morgen des 30.12.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 20.433 Personen in Krankenhäusern behandelt. 218.542 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 3.614.290. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 95.600. Neuinfizierte: 14.325.

Am Freitag, dem 24.12.2021 starben 596 Personen, davon 164 an Corona und 432 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Samstag, dem 25.12.2021 wurden 269 Tote gemeldet, 62 starben an Corona und 207 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 26.12.2021 gab es 16 Tote, 5 starben an Corona, 11 starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 27.12.2021 sind 38 Personen gestorben, davon 10 an Corona und 28 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 28.12.2021 starben 549 Personen, davon 186 an Corona und 363 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 29.12.2021 hat es 794 Corona-Tote gegeben, 227 starben an Corona, 567 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 30.12.2021 sind 709 Personen gestorben, davon 200 an Corona und 509 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen ging weiterhin deutlich zurück und überstieg zum ersten Mal seit einem Monat an keinem der Tage die 16.000er-Marke. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen 5.029 (am 27.12.) und 15.571 (am 29.12.) neue Krankheitsfälle gezählt.

Sehr langsam fiel die Zahl der belegten Krankenhausbetten. Am niedrigsten (20.433) war sie in dem besprochenen Zeitraum am 30.12., am höchsten am 24.12. (21.703). Vor einem Jahr, am 30.12.2020, waren es 17.228. Am 30.12.2021 gab es im ganzen Land 11.280 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 30.12.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Etwas schneller verringerte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte: 2.061 (am 24.12.) und 1.930 (am 30.12.). Am 30.12.2020 waren es 1.580. Am 30.12.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 916 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 30.12.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Corona-Toten verringerte sich gegenüber der Woche zuvor. Der Sieben-Tage-Mittelwert fiel von 448 in der Vorwoche auf 424 Personen. Zur selben Zeit des Vorjahres betrug er 565. Am 29.12.2021 fiel jedoch mit 794 Corona-Verstorbenen der tragische Rekord der vierten Epidemie-Welle. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 30.12.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die vierte Corona-Welle hat ihren Höhepunkt überschritten und befindet sich im Abwärtstrend. Das kann man am deutlichsten an der sinkenden Zahl der Neuerkrankungen ablesen. Die Entlastung der Krankenhäuser und der Rückgang der Anzahl der Verstorbenen vollziehen sich jedoch eher zaghaft.

An Silvester darf in Diskotheken, Clubs und Restaurants gefeiert werden, mit maximal 100 Teilnehmern. Feuerwerke sind erlaubt. Gesundheitsminister Adam Niedzielski sagte dazu vor den Medien, dass die Behörden dadurch der Realität gerecht werden wollen.

Adam Niedzielski.

„Ein generelles Veranstaltungsverbot ist an einem solchen Tag nicht durchzusetzen. Es würde viele illegale Feiern geben und viele Konflikte. Der Staat hätte sich am Ende mit einer solch rigorosen Maßnahme nicht wirksam durchsetzen können“, sagte Niedzielski.

Seit dem 15.12.2021 bleiben alle Diskotheken und Tanzlokale unbefristet geschlossen. Nur an Silvester dürfen sie ausnahmsweise und unter Auflagen öffnen.

Seit Beginn der vierten Epidemie-Welle am 01.10. sind bis zum 30.12.2021 exakt 20.041 Menschen gestorben. Etwa 73 Prozent von ihnen waren nicht geimpft. Ca. 83 Prozent waren älter als 65 Jahre. Der Anteil an Corona-Toten, die jünger als 30 Jahre waren, betrug im bisherigen Verlauf der vierten Epidemie-Welle knapp 4 Prozent, so die neuesten Angaben des Gesundheitsministeriums.

Nach Aussagen der Fachärzte, die in diesen Tagen in den Medien zu vernehmen waren, liegt der Grund für die hohe Sterblichkeit älterer Menschen einerseits darin, dass ihre Familien sie vor den vermeintlichen Nebenwirkungen der Impfstoffe schützen wollen. Andererseits sind viele alte Menschen zwar geimpft, aber leider ist die Immunreaktion aufgrund ihres Alters und der Vorerkrankungen sehr gering.

Generell werden die Corona-Patienten immer noch zu spät in Krankenhäuser eingeliefert. Viele Kranke und ihre Umgebung bagatellisieren bis zuletzt die immer stärker auftretenden COVID-Symptome. Es herrsche eine geradezu irrationale und verhängnisvolle Angst vor der Einweisung ins Krankenhaus, die aus Sicht vieler Betroffener, zwangsläufig mit dem Tod enden muss.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 30.12.2021 knapp 47 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Gut 21 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 55 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens (ca. 38, 3 Millionen) und um die 63 Prozent der erwachsenen Polen aus.

Gut 6,5 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 51 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden ca. 743.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 95,5 Millionen Impfdosen.

Bei etwas mehr als 17.000 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 30.10. bis zum 30.12.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Bedingt durch die Weihnachtszeit hat das Impftempo in dieser Woche, im Vergleich zur Vorwoche, nachgelassen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 105.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 162.000). Der Wochenrekord betrug ca. 243.000 Impfungen am 30.12., das Wochentief ca. 800 am 27.12.2021.

Etwa 75 Prozent der polnischen Studenten sind vollständig geimpft, ca. 55 Prozent wollen sich der Auffrischungsimpfung unterziehen. Das geht aus einer Umfrage hervor, die an 160 Hochschulen, an denen es insgesamt ca. 600.000 Studierende gibt, durchgeführt wurde.

Nach den Motiven für ihre Impfbereitschaft gefragt,  gaben die Studierenden an, sie hätten sich vor allem vom Vertrauen auf die Wirksamkeit der Impfstoffe leiten lassen. Weitere wichtige Beweggründe waren: Angst vor Erkrankung und Verantwortung gegenüber anderen. Nur wenige gaben an, sie hätten sich auf Druck ihres Umfelds oder aus Angst vor der Reaktion anderer der Impfung unterzogen.

Dass etwa 25 Prozent der Studenten es ablehnen sich impfen zu lassen, erfüllt die Konferenz der Hochschulrektoren, die diese Umfrage in Auftrag gegeben hat, nach eigenem Bekunden, mit Sorge. Sie sprach sich für Regulierungen aus, die es den Hochschulen erlauben würden COVID-Pässe einzusehen und Nichtgeimpfte nur mit einem gültigen, negativen Corona-Testergebnis am Hochschulbetrieb teilnehmen zu lassen.

Hochschul- und Bildungsminister Przemysław Czarnek lehnt es weiterhin ab, eine Impfpflicht für Lehrer einzuführen.

Przemysław Czarnek.

„Wer sich allen Argumenten verweigert, die für das Impfen sprechen, dem ist auch mit einer Impfpflicht nicht beizukommen. Die Konflikte, die eine solche Maßnahme schüren würde, stünden in keinem Verhältnis zu ihrem Nutzen. Gut 80 Prozent aller Schul- und Hochschullehrer sind vollständig geimpft. Etwa 60 Prozent haben sich bis jetzt der Auffrischungsimpfung unterzogen“, sagte Czarnek.

„Zudem haben seit dem 14.12., als diese Maßnahme eingeführt wurde, 150.000 Kinder zwischen dem 5. und 11. Lebensjahr ihre Impfung bekommen. Weitere 80.000 sind von den Eltern registriert worden und werden sie in den nächsten Tagen erhalten. Der Anteil der geimpften Jugendlichen zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr beträgt gut 50 Prozent. Wir rufen ununterbrochen dazu auf sich impfen zu lassen. Wenn mehr nicht geht, müssen wir damit leben. Zwang ist kein gutes Mittel“, so der Minister.

Wochenbericht 18.Dezember bis 23.Dezember 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 23.12.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 23.12.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 4.017.420     Gestorben: 93.445

Am Morgen des 23.12.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 22.543 Personen in Krankenhäusern behandelt. 397.998 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 3.500.570. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 97.800. Neuinfizierte: 17.156.

Am Samstag, dem 18.12.2021 starben 543 Personen, davon 145 an Corona und 398 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 19.12.2021 wurden 70 Tote gemeldet, 17 starben an Corona und 53 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 20.12.2021 gab es 29 Tote, 6 starben an Corona, 23 starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 21.12.2021 sind 538 Personen gestorben, davon 132 an Corona und 406 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 22.12.2021 starben 775 Personen, davon 247 an Corona und 528 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 23.12.2021 hat es 616 Corona-Tote gegeben, 134 starben an Corona, 482 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen ging weiterhin deutlich zurück und überstieg zum ersten Mal seit einem Monat an keinem der Tage die 20.000er-Marke. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen 9.609 (am 20.12.) und 19.397 (am 18.12.) neue Krankheitsfälle gezählt.

Sehr zaghaft fiel die Zahl der belegten Krankenhausbetten. Am niedrigsten (22.543) war sie in dem besprochenen Zeitraum am 23.12., am höchsten am 21.12. (23.858). Vor einem Jahr, am 23.12.2020, waren es 17.794. Am 23.12.2021 gab es im ganzen Land 9.380 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 23.12.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso zaghaft verringerte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte: 2.088 (am 18.12.) und 2.080 (am 23.12.). Am 23.12.2020 waren es 1.639. Am 23.12.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 805 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 23.12.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Corona-Toten wuchs weiterhin schneller als in der Woche zuvor. Der Sieben-Tage-Mittelwert stieg von 421 in der Vorwoche auf 448 Personen an. Zur selben Zeit des Vorjahres betrug er 334. Am 22.12.2021 fiel mit 775 Corona-Verstorbenen der tragische Rekord der vierten Epidemie-Welle. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 23.12.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die vierte Corona-Welle hat eindeutig ihren Höhepunkt überschritten. Das kann man an der weiterhin sinkenden Zahl der Neuerkrankungen ablesen. Eine Entlastung der Krankenhäuser und ein Rückgang der Zahl der Verstorbenen lässt jedoch auf sich warten.

Insgesamt 20 Fälle der neuen Omikron-Virusvariante sind in Polen bis zum 23.12.2021 festgestellt worden. Es gibt zwei Herde: In Gdańsk/Danzig und in Warschau. In Gdańsk handelt es sich um eine Grundschule, in Warschau um einen Kindergarten. In beiden Einrichtungen haben sich sowohl Kinder, Eltern wie auch Großeltern angesteckt.

Die als erste Omikron-Patientin am 15.12.2021 diagnostizierte 30-jährige Frau aus Lesotho ist inzwischen gesund. Sie hatte in Katowice/Kattowitz an dem vom 06. bis 10.12.2021 abgehaltenen UN Cyber Gipfel teilgenommen. Zur Teilnahme vor Ort und online hatten sich insgesamt etwa 7.000 Personen für die Veranstaltung angemeldet. Da sich die Frau gleich nach der Ankunft nicht wohl fühlte, verließ sie, nach eigenen Angaben, nicht das Hotelzimmer und bestellte sich  ihr Essen dorthin. Offensichtlich hat sie dadurch niemanden angsteckt.

Warum sind die COVID-19-Todestraten in Polen so hoch? Dieser Frage ging in diesen Tagen General Prof. Grzegorz Gielerak, Kommandant des Militärmedizinischen Instituts in Warschau in einem ausführlichen Rundfunkgespräch nach.

Seit dem 07.11. übersteigt die tägliche Zahl der Corona-Toten die 100er-Marke und ist am 22.12.2021 bei 775 angekommen. An Corona sind in Polen inzwischen knapp 94.000 Menschen gestorben.

„Die Sterblichkeitsrate ist im Vergleich zu Deutschland oder Großbritannien sechs- bis achtmal höher“, so Prof. Gielerak. „Schuld daran ist das Funktionieren des Gesundheitssystems“.

Grzegorz Gielerak.

„Unserem System fehlt es nicht an guter Ausrüstung, die personelle Ausstattung ist etwas knapper bemessen als in den beiden Ländern. Hier also sind die Gründe für die hohe Sterblichkeitsrate nicht zu suchen.“, sagte Prof. Gielerak.

„Es ist uns aber nicht gelungen, den Synergieeffekt zwischen den einzelnen Bestandteilen des Gesundheitswesens so zu nutzen, dass der Patientenfluss nach einem vorher festgelegten Standard abläuft: Von der Feststellung der Corona-Erkrankung über die Einstufung des Patienten bis hin zum Behandlungsniveau und der Behandlungsmethode im Krankenhaus. Dafür gibt es keine eindeutigen, verbindlichen Leitlinien“, so der Arzt. 

Ärzte der polnischen medizinischen Mission im Krankenhaus von Brescia in der Lombardei Ende März 2020.

Anfang 2020 leitete Prof. Gielerak eine medizinische Mission in Italien, wo eine Gruppe polnischer Ärzte den örtlichen Gesundheitsdienst bei der Bekämpfung der ersten Corona-Welle unterstützte. Er möchte italienische Standards auf Polen übertragen.

„In Italien gab es alle Leitlinien für Hausärzte und Corona-Krankenhausstationen auf einem DIN A4-Blatt. So sollte das auch bei uns funktionieren.“

Plakat aus der Zeit der ersten Corona-Welle im März 2020, die Nord-Italien schwer getroffen hatte.

Auf den Hinweis, dass in Polen bei COVID-Patienten übermäßig oft auf Beatmungsgeräte zurückgegriffen wird, sagte Prof. Gielerak, dass der Einsatz von Beatmungsgeräten das letzte Mittel sein sollte.

„Wo liegt der Fehler, dass wir nicht in der Lage sind, die infizierte Person früher zu identifizieren, wenn sie sich in dem therapeutischen Zeitfenster befindet, um ihr Medikamente zu geben, die einen schweren Verlauf abmildern können und sie nicht im Nachhinein symptomatisch behandeln zu müssen. Das ist die Situation, wenn der Patient am 10. oder einem späteren Tag der Krankheit eingeliefert wird, wenn das Stadium der Krankheit es nur noch erlaubt, die Auswirkungen zu bekämpfen“. so der Leiter Militärmedizinischen Instituts in Warschau.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 23.12.2021 rund 46 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Knapp 21 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 54 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens (ca. 38, 3 Millionen) und um die 63 Prozent der erwachsenen Polen aus.

Gut 6 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 46,4 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden ca. 680.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 87,4 Millionen Impfdosen.

Bei etwas mehr als 16.600 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 23.10. bis zum 23.12.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat in dieser Woche, im Vergleich zur Vorwoche, nachgelassen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 162.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 189.000). Der Wochenrekord betrug ca. 253.000 Impfungen am 18.12., das Wochentief ca. 41.000 am 20.12.2021.

Gesundheitsminister Adam Niedzielski hat die Verordnung über Pflichtimpfungen des medizinischen Personals erlassen.

Adam Niedzielski.

Bis zum 01.03.2022 müssen alle Ärzte, Zahnärzte, Krankenschwestern, Krankenpfleger, Hebammen, Apotheker und Medizinstudenten vollständig geimpft sein und, sobald es die Termine erlauben, die Auffrischungsimpfung verabreicht bekommen haben. Diese Pflicht gilt auch für genesene Mediziner, nachdem sechs Monate seit ihrem ersten negativen Testergebnis vergangen sind.

Nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums sind es etwa 750.000 Personen, die der neuen Impfpflicht unterliegen. Vollständig geimpft sind inzwischen 92 Prozent der Ärzte, 87 Prozent der Zahnärzte und 82 Prozent der Krankenschwestern.

Wochenbericht 11.Dezember bis 17.Dezember 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 17.12.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 17.12.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 3.923.472     Gestorben: 90.087

Am Morgen des 17.12.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 23.795 Personen in Krankenhäusern behandelt. 638.240 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 3.386.221. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 101.800. Neuinfizierte: 20.027.

Am Samstag, dem 11.12.2021 starben 486 Personen, davon 132 an Corona und 354 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 12.12.2021 wurden 65 Tote gemeldet, 11 starben an Corona und 54 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 13.12.2021 gab es 29 Tote, 1 starb an Corona, 28 starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 14.12.2021 sind 537 Personen gestorben, davon 151 an Corona und 386 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 15.12.2021 starben 669 Personen, davon 173 an Corona und 496 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 16.12.2021 hat es 592 Corona-Tote gegeben, 177 starben an Corona, 415 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 17.12.2021 wurden 566 Corona-Tote gemeldet, davon starben 148 an Corona und 418 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen hat, so fast einhellig die Meinung der Fachleute, den Höchststand der vierten Epidemiewelle mit knapp 25.000 Fällen am Tag erreicht und begann in den letzten sieben Tagen deutlich zu fallen. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen 11.379 (am 13.12.) und 24.266 (am 15.12.) neue Krankheitsfälle gezählt.

Die Zahl der Neuinfektionen lag um bis zu 20 Prozent unter denen der Vorwoche. 

In etwa konstant blieb hingegen die Zahl der belegten Krankenhausbetten. Am niedrigsten (23.644) war sie in dem besprochenen Zeitraum am 12.12., am höchsten am 14.12. (24.542). Vor einem Jahr, am 17.12.2020 waren 18.707 Betten belegt. Am 17.12.2021 gab es im ganzen Land 7.811 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 17.12.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso konstant blieb die Zahl der belegten Beatmungsgeräte: 2.104 (am 11.12.) und 2.106 (am 17.12.). Am 17.12.2020 waren es 1.721. Am 17.12.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 781 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 17.12.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten wuchs deutlich schneller als in der Woche zuvor. Der Sieben-Tage-Mittelwert stieg von 400 in der Vorwoche auf 421 Personen an. Zur selben Zeit des Vorjahres betrug er 388. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 17.12.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die vierte Corona-Welle hat wahrscheinlich ihren Höhepunkt überschritten. Das kann man an der sinkenden Zahl der Neuerkrankungen ablesen. Eine Entlastung der Krankenhäuser und ein Rückgang der Sterbefälle dürfte sich bald anschließen.

Die neue Omikron-Virusvariante hat Polen am 15.12.2021 erreicht. Sie wurde bei einer 30-jährigen Frau aus Lesotho festgestellt.

Sie hatte in Katowice/Kattowitz an dem vom 06. bis 10.12.2021 abgehaltenen UN Cyber Gipfel teilgenommen. Zur Teilnahme vor Ort und online hatten sich insgesamt etwa 7.000 Personen für die Veranstaltung angemeldet. Da sich die Frau gleich nach der Ankunft nicht wohl fühlte, verließ sie, nach eigenen Angaben, nicht das Hotelzimmer und bestellte sich  ihr Essen dorthin. Ein Test bestätigte die Omikron-Infektion. Der Frau geht es inzwischen gut. Sie befindet sich in Isolation.

Am 17.12. wurde eine zweite Omikron-Infektion bei einem 3-jährigen Mädchen aus Warschau festgestellt.

Eine Anti-Impf-Demonstration am 14.12.2021 vor dem Sejm-Gebäude in Warschau hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Veranstalter waren 6 Abgeordnete, von insgesamt 11, der nationalradikalen Partei Konfederacja. Sie protestierten gegen die Pläne der Regierung, durch die Verabschiedung einer Novelle zum Seuchengesetz, Arbeitgebern die Möglichkeit zu geben zu überprüfen, ob ihre Arbeiter und Angestellten sich haben impfen lassen.

Die Teilnehmerzahl betrug nach Polizeiangaben nicht mehr als 400. Für landesweite Proteste sorgte die Tatsache, dass die Abgeordneten, auf einer improvisierten Bühne, unter einem der Inschrift über dem Eingangstor zum Vernichtungslager Auschwitz nachempfundenen Transparent mit dem Spruch „Impfen macht frei“ aufgetreten sind. Das Museum Auschwitz und die israelische Botschaft protestierten.

Auch Ministerpräsident Mateusz Morawiecki nahm umgehend Stellung zu dem Vorfall:

Mateusz Morawiecki.

„Die Inschrift am Eingang des Lagers ist eines der heiligsten Bilder, die die deutsche Grausamkeit, die Barbarei und die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs symbolisieren“, betonte Morawiecki.

„Die Szenen vor dem Sejm, mit dem spöttischen Gebrauch des deutschen Spruchs, der selbst eine Verhöhnung der Millionen von Opfern der deutschen Konzentrationslager sein sollte, sind ein dramatischer und düsterer Beleg dafür, wie tief einige Politiker und Demonstranten in ihrer hirnlosen Anti-Impf-Rhetorik sinken können.“

„Aus Respekt vor den Opfern der deutschen Verbrechen, aus Respekt vor Polen, vor der Geschichte und vor denen, die ihr Leben auch dafür gegeben haben, damit wir heute überhaupt in unserer eigenen Sprache im polnischen Parlament diskutieren können, möchte ich inständig darum bitten, dass wir uns nie wieder auf ein solches Niveau der Debatte begeben“, schrieb Morawiecki.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 17.12.2021 rund 45 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Etwa 20,8 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 54 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens (ca. 38, 3 Millionen) und um die 63 Prozent der erwachsenen Polen aus.

Gut 5,3 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 46,4 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden ca. 680.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 87,4 Millionen Impfdosen.

Bei etwas mehr als 16.600 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 17.10. bis zum 17.12.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat im Vergleich zur Vorwoche nachgelassen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 189.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 219.000). Der Wochenrekord betrug ca. 233.000 Impfungen am 17.12., das Wochentief ca. 39.000 am 13.12.2021.

Am 14.12. begann die Impfregistrierung für Kinder zwischen dem 5. und dem 11. Lebensjahr.

Bis zum Abend des 17.12. haben Erziehungsberechtigte gut 100.000 Kinder für die Vakzination angemeldet, von denen etwa 20.000 die Impfung seit dem 16.12., dem Beginn der Maßnahme, bekommen haben. Geimpft wird mit dem Präparat BioNTech/Pfizer.

Polen koordiniert das EU-Projekt Team Europe, den Weiterverkauf und die Verteilung von Impfstoffen gegen COVID-19 aus EU-Ländern an Länder der Östlichen EU-Partnerschaft: Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, die Ukraine und Weißrussland.

Ein entsprechendes Abkommen zwischen Polen und der Europäischen Kommission haben am 13.12.2021 Außenminister Zbigniew Rau und Olivér Várhelyi, EUKommissar für Erweiterung und Europäische Nachbarschaftspolitik in Brüssel unterzeichnet.

Die Vereinbarung wurde für 24 Monate oder bis zur Ausschöpfung des Zuschusses der Europäischen Kommission in Höhe von 35 Millionen Euro geschlossen. Gemäß der Vereinbarung erhalten die Länder der Östlichen EU-Partnerschaft die Impfstoffe kostenlos, während die Abrechnung mit den EU-Mitgliedstaaten, die die Impfstoffe zur Verfügung stellen, aus dem Budget des Projekts erfolgt.

Polen hat Laos 130.000 Dosen Impfstoff geschenkt. Die Corona-Situation in dem Sieben-Millionen-Land in Südostasien hat sich in den letzten Monaten deutlich verschlechtert, so die Verlautbarung des Außenministeriums in Warschau.

Man habe mit der Schenkung umgehend auf einen Hilfsappell der laotischen Regierung reagiert.

„Wie beurteilen Sie die Idee der Bauernpartei, zur Förderung von Impfungen, jedem Geimpften eine Prämie in Höhe von 600 Zloty (ca. 130 Euro) zu zahlen?“

Auf diese Frage antworteten 18 Prozent der Befragten mit „positiv“.

„Negativ“ – 67 Prozent.

18 Prozent hatten keine Meinung.

Für diese Untersuchung wurden 1.054 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 26.11. und dem 29.11.2021 befragt. In Auftrag gegeben hat sie das Internetportal „wPolityce,pl“ („inderPolitik.pl“).

Wochenbericht 4.Dezember bis 10.Dezember 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 10.12.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 10.12.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 3.785.036     Gestorben: 87.928

Am Morgen des 10.12.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 23.706 Personen in Krankenhäusern behandelt. 716.951 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 3.237.017. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 107.600. Neuinfizierte: 24.991.

Am Samstag, dem 04.12.2021 starben 502 Personen, davon 135 an Corona und 367 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 05.12.2021 wurden 45 Tote gemeldet, 19 starben an Corona und 26 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 06.12.2021 gab es 25 Tote, 8 starben an Corona, 17 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 07.12.2021 sind 504 Personen gestorben, davon 172 an Corona und 332 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 08.12.2021 starben 592 Personen, davon 188 an Corona und 404 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 09.12.2021 hat es 562 Corona-Tote gegeben, 165 starben an Corona, 397 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 10.12.2021 wurden 571 Corona-Tote gemeldet, davon starben 148 an Corona und 423 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen hat, so fast einvernehmlich die Einschätzung der Fachleute, den Höchststand der vierten Epidemiewelle erreicht. Das Maximum, mit um die 25.000 Neuerkrankten, wird sich jedoch voraussichtlich noch über viele Tage erstrecken. Erwartet wird eine längere Stabilisierung auf hohem Niveau. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen 13.250 (am 06.12.) und 28.542 (am 08.12.) neue Krankheitsfälle gezählt.

Die Zahl der Neuinfektionen lag um bis zu 30 Prozent höher als in der Vorwoche. Mit über 28.000 hat sie zudem die Werte vom Höhepunkt der dritten Epidemiewelle im März 2021 erreicht.

Konstant stieg die Zahl der belegten Krankenhausbetten von 22.350 (am 04.12.) auf 23.706 am 10.12. (am 10.12.2020 waren es 19.131). Am 10.12.2021 gab es im ganzen Land 7.177 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 10.12.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso erhöhte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte von 1.987 (am 04.12.) auf 2.070 (am 10.12.). Am 10.12.2020 waren es 1.775. Am 10.12.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 718 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 10.12.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten wuchs deutlich schneller als in der Woche zuvor. Der Sieben-Tage-Mittelwert stieg von 359 in der Vorwoche auf 400 Personen an. Zur selben Zeit des Vorjahres betrug er 470. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 10.12.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die vierte Corona-Welle hat einen weiteren Höhepunkt erreicht. Impfungen tragen aber dazu bei, dass wenigstens die Zahl der Toten bisher unter der des Vorjahres liegt.

♦ Ab dem 15.12. gelten neue Corona-Einschränkungen.

In der Gastronomie, in Kinos, Theatern, Kirchen, bei Konzerten, in Schwimmhallen und Aquaparks dürfen nur bis zu 30 Prozent der vorhandenen Plätze genutzt werden.

Bei Hochzeitsfeiern, Taufen und anderen Geselligkeiten darf die Zahl der Gäste 100 nicht übersteigen.

In Geschäften, Fitnesscentern und Museen ist 1 Besucher pro 15 Quadratmeter erlaubt.

● Clubs und Diskotheken bleiben, bis auf den Silvesterabend, mit maximal 100 Gästen, geschlossen.

Diese Einschränkungen entfallen, falls zu den entsprechenden Veranstaltungen ausschließlich vollständig geimpfte Personen zugelassen sind. 

Przemysław Czarnek.

In Schulen und Hochschulen soll es zwischen dem 20.12.2021 und dem 09.01.2022 nur Fernunterricht geben. Davon entfällt die Zeit zwischen dem 23.12. und dem 02.01. auf die Weihnachts- und Neujahrsferien. Zudem ist der 06.01.2022 ein Feiertag – Hl. Drei Könige. Kinderkrippen und Kindergärten sind von dieser Regelung ausgeschlossen.

„Es sind nur 7 Schultage“, die in diese Zeit fallen, aber auf diese Weise werden wir insgesamt 3 Wochen lang keine Kontakte im Unterricht haben. Das müsste sich in den Ansteckungsstatistiken positiv niederschlagen“, sagte Bildungs- und Hochschulminister Przemysław Czarnek.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 10.12.2021 knapp 40,8 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

20,6 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 53 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens (ca. 38, 3 Millionen) und um die 62 Prozent der erwachsenen Polen aus.

Gut 4,2 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt gut 46 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden ca. 679.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 87 Millionen Impfdosen.

Bei nicht ganz 16.500 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 10.10. bis zum 10.12.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat in dieser Woche, im Vergleich zur Vorwoche, deutlich zugenommen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 219.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 149.000). Der Wochenrekord betrug ca. 400.000 Impfungen am 07.12., das Wochentief ca. 42.000 am 06.12.2021.

♦Ab dem 01.03.2022 soll es eine Impfpflicht für Lehrer, medizinisches Personal sowie Polizei, Militär, Zoll, Feuerwehr und Wachdienste geben. Aus dem Gesundheitsministerium hieß es dazu, dass Pflicht nicht mit Zwang gleichgesetzt werden darf.

Bei der Pflicht gibt es Sanktionen im Falle der Nichtbefolgung, z.B. Entfernung aus dem Dienst. Beim Zwang, der im Art. 36 des Seuchengesetzes beschrieben wird, können, unter Anwendung von Gewalt durch Polizei, Grenzpolizei bzw. Militärgendarmerie, Personen, die an gefährlichen Seuchenkrankheiten leiden, gegen ihren Willen, Medikamente verabreicht werden oder sie können zwangsweise untersucht werden.

Das Gesundheitsministerium hat in dem hier besprochenen Zeitraum gut 900.000 SMS verschickt, an solche Personen, die sich bisher nicht haben  impfen lassen. Der Inhalt: „Achtung. Registriere Dich schon heute für eine Impfung gegen Covid. Auf Deinem elektronischen Patientenkonto findest Du die entsprechende E-Überweisung. Geimpfte müssen nicht in Quarantäne“.

Am 14.12. beginnt die Impf-Registrierung für Kinder zwischen dem 5. und dem 11. Lebensjahr. Die Impfungen sollen am 16.12. beginnen.

Die Registrierung können Erziehungsberechtigte via Internet oder Telefon vornehmen. Ein Erziehungsberechtigter muss bei der Impfung des Kindes anwesend sein.

Seit dem Beginn der Impfungen am 27.12.2020 wurden gut 40 Millionen Impfdosen verabreicht.

Davon entfielen gut 28 Millionen auf Pfizer/BioNtech, gut 5 Millionen auf AstraZeneca, knapp 3 Millionen auf Moderna und gut 2 Millionen auf Johnson & Johnson.

Wochenbericht 13.November bis 19.November 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 19.11.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 19.11.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 3.303.046    Gestorben: 80.399

Am Morgen des 19.11.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 15.713 Personen in Krankenhäusern behandelt. 562.077 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.858.972. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 93.700. Neuinfizierte: 23.242.

Am Samstag, dem 13.11.2021 starben 266 Personen, davon 69 an Corona und 197 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 14.11.2021 wurden 46 Tote gemeldet, 13 starben an Corona und 33 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 15.11.2021 gab es 12 Tote, 1 starb an Corona, 11 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 16.11.2021 sind 282 Personen gestorben, davon 70 an Corona und 212 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 17.11.2021 starben 463 Personen, davon 124 an Corona und 339 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 18.11.2021 hat es 370 Corona-Tote gegeben, 100 starben an Corona, 270 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 19.11.2021 wurden 403 Corona-Tote gemeldet, davon starben 118 an Corona und 285 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Explosion der Neuinfektionen dauert an. Ihre Zahl lag um bis zu 70 Prozent höher als in der Vorwoche. Leider wurden damit auch die Werte des Vorjahres überschritten. Am 19.11. gab es knapp zweitausend Neuinfizierte mehr als an demselben Tag 2020. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen 9.512 (am 15.11.) und 24.822 (am 18.11.) neue Krankheitsfälle gezählt.

Konstant stieg die Zahl der belegten Krankenhausbetten von 13.121 (am 13.11.) auf 15.713 (am 19.11.). Am 19.11.2020 waren es 22.536. Am 19.11.2021 gab es im ganzen Land 6.217 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 19.11.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso erhöhte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte von 1.110 (am 13.11.) auf 1.381 (am 19.11.). Am 19.11.2020 waren es 2.080. Am 19.11.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 672 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 19.11.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten wuchs deutlich schneller als in der Woche zuvor. Der Sieben-Tage-Mittelwert stieg von 144 in der Vorwoche auf 210 Personen an. Zur selben Zeit des Vorjahres betrug er 637. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 19.11.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die vierte Corona-Welle nimmt in Polen inzwischen immer schneller Fahrt auf. Die Impfungen tragen aber dazu bei, dass, abgesehen von den Neuinfektionen, alle anderen Indikatoren (belegte Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte, Zahl der Toten) deutlich unter denen des Vorjahres liegen.

Im Verlauf der Woche nahmen Vertreter verschiedener Behörden vor den Medien Stellung zur aktuellen Epidemie-Lage. Daraus ergab sich folgendes Bild:

Trotz drastisch steigender Infektionszahlen bleibt die Regierung weiterhin dabei, vorerst keinen nationalen Lockdown auszurufen und/oder den Präsenzunterricht im Schul- und Hochschulwesen einzuschränken. Sowohl Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, als auch Gesundheitsminister Adam Niedzielski haben diese Position während der besprochenen Zeit erneut mehrere Male bekräftigt.

Adam Niedzielski.

Während der ersten drei Epidemie-Wellen gab es keine anderen wirksamen Mittel gegen Corona. Jetzt haben wir die Impfungen, dank derer die derzeitige, vierte Welle deutlich flacher ausfällt. Die sozialen und wirtschaftlichen Kosten eines weiteren landesweiten Lockdowns wären zu hoch. Die damit  zu erwartenden Proteste würden den sozialen Frieden aufs Spiel setzen und die Zahl der Neuinfektionen steigern, so die von den beiden Politikern vorgebrachten Begründungen.

Mateusz Morawiecki.

Die Regierung bleibt dabei, dass vor allem die Befolgung bereits geltender Maßnahmen (Maskenpflicht, Distanzhalten) weiterhin verbessert werden muss.

Weitergehende Beschränkungen sind derzeit nur auf Kreisebene in den östlichen Woiwodschaften Lublin und Karpatenvorland denkbar. Immer noch sind dort die Impfzahlen am geringsten, die Neuinfektionen und die Belegung der Corona-Krankenhausbetten am höchsten. Inzwischen jedoch sinken seit dem 15.11. die täglichen Neuinfizierten-Zahlen in den beiden Woiwodschaften. Den ersten Rang belegt seit Kurzem die Woiwodschaft Masowien mit Warschau.

Das Vorgehen der Regierung in Sachen Lockdown entspricht der Mehrheitsmeinung der polnischen Bevölkerung. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IBRiS für die Tageszeitung „Rzeczpospolita“ befürworten nur 1,5 Prozent der Befragten die Einführung eines landesweiten Lockdowns angesichts der rapide steigenden Corona-Infektionszahlen. Dagegen akzeptieren gut 60 Prozent eventuelle regionale Lockdowns, beschränkt auf einzelne Landkreise.

Zwei Entwicklungsvarianten der vierten Epidemie-Welle schilderte Gesundheitsminister Adam Niedzielski vor den Medien .

Das erste Szenario sieht den Höhepunkt Ende November mit 25.000 bis 27.000 Neuerkrankungen pro Tag. Die zweite, pessimistischere Prognose geht davon aus, dass das Maximum erst Mitte Dezember mit bis zu 30.000 Neuerkrankungen erreicht sein wird.

Es gibt im Augenblick keinen Anlass dazu, den Präsenzunterricht im Schul- und Hochschulwesen einzuschränken, so Bildungsminister Przemysław Czarnek.

Przemysław Czarnek.

In knapp 97 Prozent der Kindergärten, 84 Prozent der Grundschulen und knapp 86 Prozent der Mittelschulen verläuft der Unterricht normal. Nur 1 bis 2 Prozent aller Einrichtungen mussten komplett auf den Fernunterricht umstellen.

In den allermeisten der von Corona betroffenen Schulen lernen lediglich einzelne Klassen im E-Modus.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 19.11.2021 40,3 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

20,2 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 53 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens (ca. 38, 3 Millionen) und um die 62 Prozent der erwachsenen Polen aus.

Gut 1,5 Millionen haben die Auffrischungsimpfung bekommen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt gut 42 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden ca. 594.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 75,3 Millionen Impfdosen.

Bei nicht ganz 16.200 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 19.09. bis zum 19.11.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat in dieser Woche, im Vergleich zur Vorwoche, zugenommen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 82.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche: ca. 64.000). Der Wochenrekord betrug ca. 131.000 Impfungen am 19.11., das Wochentief knapp 10.000 am 15.11.2021.

Impfzertifikate nach der Auffrischungsimpfung werden ein Jahr gültig sein,

so das Gesundheitsministerium in einer Verlautbarung. Das Zertifikat, das nach der Auffrischungsimpfung auf dem elektronischen Patientenkonto erscheint, kann man ausdrucken oder herunterladen.

Etwa 70 Prozent der Vollgeimpften wollen sich der Auffrischungsimpfung unterziehen, so das Ergebnis einer Umfrage, die Fachleute von der Medizinischen Universität in Poznań/Posen durchgeführt haben. Befragt wurden 2.400 Personen. Übertragen auf die Gesamtzahl der vollständig Geimpften, ergibt das etwa 13 Millionen Menschen, die ihre Corona-Impfung auffrischen wollen.

Unter den 30 Prozent, die die Auffrischungsimpfung ablehnen sind auffallend viele junge Menschen, vorwiegend Männer, die sich nach der ersten Impfung vollkommen sicher wähnen. Etwa 65 Prozent der Verweigerer sind mit dem Präparat der Firma Johnson & Johnson geimpft wurden.

Wochenbericht 30.Oktober bis 5.November 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 05.11.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 05.11.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 3.076.518     Gestorben: 77.547

Am Morgen des 05.11.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 13.851 Personen in Krankenhäusern behandelt. 380.092 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.729.487. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 78.600. Neuinfizierte: 15.904.

Am Samstag, dem 30.10.2021 starben 115 Personen, davon 25 an Corona und 90 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 31.10.2021 wurden 9 Tote gemeldet, 2 starben an Corona und 7 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 01.11.2021 gab es 13 Tote, 7 starben an Corona, 6 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 02.11.2021 sind 9 Personen gestorben, davon 8 an Corona und 1 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 03.11.2021 starben 124 Personen, davon 44 an Corona und 80 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 04.11.2021 hat es 250 Corona-Tote gegeben, 44 starben an Corona, 206 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 05.11.2021 wurden 152 Corona-Tote gemeldet, davon starben 39 an Corona und 113 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Der Anstieg der Neuinfektionen hat sich deutlich beschleunigt und ist an den beiden letzten Tagen des besprochenen Zeitraums geradezu „explodiert“, so Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Gegenüber der Vorwoche betrug die Steigerung bis zu 60 Prozent. Der einzige Trost: die Anzahl der Fälle lag um bis zu 12.000 unter dem Vorjahresniveau. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen 4.514 (am 02.11.) und 15.904 (am 05.11.) neue Krankheitsfälle gezählt.

Konstant stieg die Zahl der belegten Krankenhausbetten von 6.603 (am 30.10.) auf 8.897 am 05.11. (am 05.11.2020 waren es 19.114). Am 05.11.2021 gab es im ganzen Land 4.954 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 05.11.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso erhöhte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte von 545 (am 30.10.) auf 742 (am 05.11.). Am 05.11.2020 waren es 1.615. Am 05.11.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 548 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 05.11.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten wuchs deutlich schneller als in der Woche zuvor. Der Sieben-Tage-Mittelwert verdoppelte sich von 74 in der Vorwoche auf 152 Personen. Zur selben Zeit des Vorjahres betrug er 242. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 05.11.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die vierte Corona-Welle nimmt in Polen inzwischen immer schneller Fahrt auf. Impfungen tragen aber dazu bei, dass alle Indikatoren deutlich unter denen des Vorjahres liegen.

Im Verlauf der Woche nahmen Vertreter verschiedener Behörden vor den Medien Stellung zur aktuellen Epidemie-Lage. Daraus ergab sich folgendes Bild:

Trotz drastisch steigender Infektionszahlen bleibt die Regierung dabei, vorerst keinen nationalen Lockdown auszurufen und/oder den Präsenzunterricht im Schul- und Hochschulwesen einzuschränken. „Die sozialen und wirtschaftlichen Kosten wären zu hoch“, so Gesundheitsminister Adam Niedzielski.

Adam Niedzielski.

Zuerst soll die Befolgung bereits geltender Maßnahmen (Maskenpflicht, Distanzhalten) weiterhin verbessert werden. Weitergehende Beschränkungen sind im Augenblick nur auf Kreisebene in den östlichen Woiwodschaften Lublin und Karpatenvorland denkbar. Dort sind die Impfzahlen am geringsten, die Neuinfektionen und die Belegung der Corona-Krankenhausbetten am höchsten.

Polen hat das Corona-Medikament der Firma Merck bestellt. Es handelt sich um die Arznei Lagevrio (auch bekannt unter dem Namen Molnupiravir), die seit dem 04.11.2021 in Großbritannien zugelassen ist.

Das antivirale Mittel sei sicher und effektiv bei der Verminderung des Risikos von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei Covid-Patienten mit milden und mittelschweren Verläufen, hieß es in einer Mitteilung der britischen Arzneimittelbehörde MHRA. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende Oktober angekündigt, den Einsatz von Molnupiravir zu prüfen.

Polnische Behörden rechnen fest damit, dass Molnupiravir in der EU in nächster Zeit zugelassen wird. „Es kann viele Menschenleben retten“, so Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bei einer Pressekonferenz in Warschau.

Angesichts der sehr bedrohlichen Corona-Situation bekommt Rumänien Hilfe aus Polen. Die durchschnittliche Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner beträgt dort 1.000. In Polen sind es im Augenblick 16.

Am 30.10.2021 sind aus Warschau drei große Lkws mit Sauerstoffkonzentraten, Beatmungsgeräten und Schutzausrüstung nach Rumänien aufgebrochen.

Zugleich brachte eine Transportmaschine der rumänischen Luftstreitkräfte die ersten neun rumänischen Corona-Patienten nach Łódź/Lodsch. Ihr Zustand war, wie es hieß, „sehr besorgniserregend“. Einer der Patienten starb zwei Tage nach seiner Einlieferung.

Bis Mitte November soll eine etwa zwanzigköpfige polnische medizinische Mission, bestehend aus Ärzten, Rettungssanitätern und Krankenschwestern in Rumänien eintreffen.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 05.11.2021 mehr als 39 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Gut 20 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das macht etwa 53 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens (ca. 38, 3 Millionen) und um die 62 Prozent der erwachsenen Polen aus.

Knapp 1 Million haben die Auffrischungsimpfung bekommen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 42 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden ca. 594.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 75,2 Millionen Impfdosen.

Bei gut 16.000 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 05.09. bis zum 05.11.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo blieb in dieser Woche, im Vergleich zur Vorwoche, praktisch das gleiche. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 50.000 Menschen geimpft. Der Wochenrekord betrug ca. 92.000 Impfungen am 05.11., das Wochentief gut 2.000 am 02.11.2021.

Nur 0,17 Prozent der Vollgeimpften sind in Polen an Corona erkrankt. Unter den 40.307 Corona-Verstorbenen seit Beginn der Zweitimpfungen, machten sie 2,19 Prozent oder 884 Personen aus, so das polnische Gesundheitsministerium in einer Verlautbarung.

Seit dem 02.11. können alle, die älter als 18 Jahre sind und mindestens 6 Monate zuvor mit der zweiten Dosis geimpft wurden, die Auffrischungsimpfung bekommen.

Zwei Kriminalfälle im Zusammenhang mit Corona-Impfungen sorgten für Aufsehen.

Janusz Cieszyński, Staatsekretär im Amt des polnischen Ministerpräsidenten, zuständig für Digitalisierung der staatlichen Verwaltung, ist einem Betrüger auf die Schliche gekommen.

Janusz Cieszyński.

Cieszyński stieß im Internet auf eine Anzeige, die gegen Bezahlung Impfzertifikate ohne Impfung versprach. Benötigt wurde nur die elfstellige Personenidentifikationsnummer (PESEL), die jeder Pole nach der Geburt bekommt. Cieszyński gab die PESEL eines an Krebs erkrankten Verwandten an, der sich nicht impfen lassen kann. Kurz darauf erschien das Impfzertifikat auf dem elektronischen Patientenkonto des Verwandten. Die daraufhin benachrichtigte Polizei konnte als Täter einen Arzt aus der Woiwodschaft Ermland-Masuren ermitteln.

In der Stadt Kalisz, 100 Kilometer südöstlich von Poznań/Posen, wurde eine dreiköpfige Betrügerinnen-Bande dingfest gemacht.

Die drei Krankenschwestern im Alter von 38 bzw. 58 Jahren haben in einem Impfzentrum gegen Zahlung von 500 bis 700 Zloty (ca. 110 bis 155 Euro) nicht durchgeführte Impfungen auf elektronischen Patientenkonten eingetragen und so ein gefälschtes Impfzertifikat kreiert. Seit November 2020 konnten den dreien bislang 100 Betrugsfälle nachgewiesen werden.

Die Frauen kamen für drei Monate in Untersuchungshaft. Ihnen drohen, wegen Urkundenfälschung und Bestechlichkeit, Freiheitsstrafen von bis zu 8 Jahren.

Wochenbericht 16.Oktober bis 22.Oktober 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 22.10.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 22.10.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.961.923      Gestorben: 76.359

Am Morgen des 22.10.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 4.264 Personen in Krankenhäusern behandelt. 181.800 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.681.591. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 49.500. Neuinfizierte: 5.706.

Am Samstag, dem 16.10.2021 starben 44 Personen, davon 10 an Corona und 34 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 17.10.2021 wurde 1 Toter gemeldet, er starb an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 18.10.2021 gab es 3 Tote, 1 starb an Corona, 2 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 19.10.2021 sind 64 Personen gestorben, davon 15 an Corona und 49 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 20.10.2021 starben 75 Personen, davon 21 an Corona und 54 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 21.10.2021 hat es 46 Corona-Tote gegeben, 14 starben an Corona, 32 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 22.10.2021 wurden 59 Corona-Tote gemeldet, davon starben 10 an Corona und 49 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Der Anstieg der Neuinfektionen hat sich deutlich beschleunigt und ist an den beiden letzten Tagen des besprochenen Zeitraums geradezu „explodiert“, so Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Der Zuwachs war um bis zu 40 Prozent höher als in der Vorwoche, lag jedoch um bis zu 3.000 Fälle unter dem Niveau des Vorjahres zur selben Zeit. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen 1.537 (am 18.10.) und 5.706 (am 22.10.) neue Krankheitsfälle gezählt.

Konstant stieg die Zahl der belegten Krankenhausbetten von 3.077 (am 16.10) auf 4.254 am 22.10. (am 22.10.2020 waren es 10.091). Am 22.10.2021 gab es im ganzen Land 4.475 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 22.10.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso erhöhte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte von 282 (am 16.10.) auf 353 (am 22.10.). Am 22.10.2020 waren es 812. Am 22.10.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 557 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 22.10.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten wuchs deutlich schneller als in der Woche zuvor. Der Sieben-Tage-Mittelwert stieg von 49 in der Vorwoche auf 59 Personen. Zur selben Zeit des Vorjahres betrug er 168. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 22.10.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die vierte Corona-Welle nimmt in Polen inzwischen schnell Fahrt auf. Impfungen tragen aber dazu bei, dass alle Indikatoren deutlich unter denen des Vorjahres liegen.

Im Verlauf der Woche nahmen Vertreter verschiedener Behörden vor den Medien Stellung zur aktuellen Epidemie-Lage. Daraus ergab sich folgendes Bild:

Bildungs- und Hochschulminister Przemysław Czarnek bekräftigte noch einmal, dass nicht daran gedacht wird den Präsenzunterricht einzuschränken. „In nächster Zukunft werden wir ganz bestimmt nicht Kinder und Jugendliche wieder in ihren vier Wänden einsperren“, so Czarnek.

Przemysław Czarnek.

Nach Angaben des Ministeriums waren 99,7 Prozent aller Kindergärten, 97,5 Prozent Grundschulen und 97,3 Prozent Mittelschulen in Polen am 22.10.2021 ohne Einschränkungen geöffnet.

In Warschau, so die Stadtverwaltung, musste seit Anfang des Schuljahres am 01.09. an 144 Schulen der Präsenzunterricht zeitweise eingeschränkt werden. Zwei Schulen wurden wegen Corona vorläufig geschlossen.

In Opole/Oppeln mussten wegen festgestellter Corona-Erkrankung eines Lehrers 135 Schüler für eine Woche in Quarantäne geschickt werden. Keiner von ihnen hat sich infiziert.

Bis zum 22.10. wurden in ganz Polen 15 provisorische Corona-Krankenhäuser verschiedener Größe aktiviert, 22 weitere bleiben in Reserve. Innerhalb von 48 Stunden könnte die Zahl der Corona-Betten von den jetzt ca. 8.000 auf 11.000 vergrößert werden. Nach weiteren 48 Stunden könnten es 17.000 sein, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 22.10.2021 mehr als 38,5 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Fast 19,8 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. das macht gut 52 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens (ca. 38, 3 Millionen) aus.

Knapp 600.000 Menschen haben die Auffrischungsimpfung bekommen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 40,7 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden ca. 503.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 67,4 Millionen Impfdosen.

Bei gut 15.700 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 22.08. bis zum 22.10.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06.2021, an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat sich in dieser Woche, im Vergleich zu den beiden Vorwochen, leicht erhöht. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 48.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche ca. 42.000). Der Wochenrekord betrug ca. 71.000 Impfungen am 22.10., das Wochentief gut 5.000 am 18.10.2021, wobei eine rege Nachfrage nach den Auffrischungsimpfungen für über 50-Jährige verzeichnet wird. „Impfwillige bleiben ihrer Einstellung treu“, so der Kommentar aus dem Gesundheitsministerium.

Etwa 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung hat, laut Untersuchungen, eine positive Einstellung zu den Corona-Impfungen. Gut 60 Prozent der erwachsenen Polen sind vollständig geimpft, was in etwa der Situation in den meisten anderen EU-Staaten entspricht. „Es wird in Polen keinen Impfzwag geben und die Einschränkungen für Nichtgeimpfte sollen auf ein notwendiges Minimum beschränkt bleiben“, so Gesundheitsminister Adam Niedzielski.

Adam Niedzielski.

Die Behörden sind offensichtlich bemüht pragmatisch zu handeln. Sie wollen auf diese Weise ernsthaften Auseinandersetzungen mit Querdenkern, wie sie vor allem in Frankreich und teilweise ebenfalls in Deutschland zu vernehmen sind, aus dem Weg gehen. Auch in Polen ist die Abneigung gegen Corona-Impfungen verbreitet, aber das Ausmaß der Proteste und Übergriffe hält sich in Grenzen.

Polen verfügt über große Vorräte an Impfstoffen, so der Chef der staatlichen Agentur für Materialreserven (ARM) Michał Kuczmierowski. Er bezifferte die Bestände auf 21 Millionen Dosen. Weitere Lieferungen treffen regelmäßig ein, und es besteht keine Gefahr, dass im Falle einer regen Nachfrage nach den Auffrischungsimpfungen der Impfstoff knapp werden könnte.

Michał Kuczmierowski.

Etwa 6 Millionen Dosen stehen im Augenblick zum Weiterverkauf, bzw. zur kostenlosen Weitergabe ins Ausland an. Man kann jedoch die Auslieferung jeder Zeit stoppen und den Impfstoff im Land verabreichen. Zudem sollen bis Jahresende jeweils 3,5 Millionen Dosen der Impfstoffe der Firmen Moderna und Pfizer in Polen eintreffen.

Die Agentur für Materialreserven (ARM) verwaltet alle staatlichen Reserven an Lebensmitteln, Medikamenten, Heizmaterial, Treibstoffen usw., die für den Krisenfall, ob Naturkatastrophe oder Krieg, angelegt sind. Sie ist auch für die Beschaffung, Lagerung und Auslieferung der Corona-Impfstoffe zuständig.

Auf dem Flughafen von Teheran landete am 16.10. eine Ladung von 1 Million Dosen Impfstoff, den Polen dem Land kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Örtliche Medien haben darüber breit berichtet. Die Corona-Epidemielage ist im Iran seit Langem sehr schlecht.

In der letzten Zeit verkaufte, bzw. verschenkte Polen Corona-Impfstoffe nach Australien, Ägypten, Kenia, Kirgistan, Norwegen, Taiwan, in die Ukraine und nach Usbekistan. Wir haben darüber vor nicht langer Zeit in unseren Corona-Wochenberichten umfangreich informiert.

Wochenbericht 2.Oktober bis 8.Oktober 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 08.10.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 08.10.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.918.863     Gestorben: 75.834.

Am Morgen des 08.10.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 2.141 Personen in Krankenhäusern behandelt. 102.759 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.666.589. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 38.400. Neuinfizierte: 1.895.

Am Samstag, dem 02.10.2021 starben 23 Personen, davon 4 an Corona und 19 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 03.10.2021 wurden 6 Tote gemeldet, davon starben 2 Corona und 4 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 04.10.2021 gab es keine Corona-Toten.

Am Dienstag, dem 05.10.2021 sind 46 Personen gestorben, davon 8 an Corona und 38 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 06.10.2021 starben 33 Personen, davon 3 an Corona und 30 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 07.10.2021 hat es 29 Corona-Tote gegeben, 8 starben an Corona, 21 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 08.10.2021 wurden 31 Corona-Tote gemeldet, davon starben 8 an Corona und 23 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

● Die Zahl der täglichen Neuinfektionen stieg wieder einmal um bis zu 20 Prozent gegenüber der Vorwoche an  und erreichte damit ein  Niveau, das um bis zu 900 Fälle unter den Zahlen des Vorjahres liegt. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen 664 (am 03.10.) und 1.895 (am 08.10.) neue Krankheitsfälle gezählt.

● Konstant stieg die Zahl der belegten Krankenhausbetten von 1.673 am 02.10. auf 2.141 am 08.10. (am 08.10.2020 waren es 4.138). Am 08.10.2021 gab es im ganzen Land 5.071 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 08.10.2021. Bitte ggf. vergrößern.

● Ebenso erhöhte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte von 174 (am 02.10.) auf 203 (am 08.10.). Am 08.10.2020 waren es 296. Am 08.10.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 542 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 08.10.2021. Bitte ggf. vergrößern.

● Die Zahl der Toten wuchs schneller als in der Woche zuvor. Der Sieben-Tage-Mittelwert stieg von 18 in der Vorwoche auf 24 Personen. Zur selben Zeit des Vorjahres betrug er 46. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 08.10. 2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Fazit: Die vierte Corona-Welle nimmt in Polen weiterhin Fahrt auf. Impfungen tragen aber dazu bei, dass alle Indikatoren deutlich unter denen des Vorjahres liegen.

Im Verlauf der Woche nahmen Vertreter verschiedener Behörden vor den Medien Stellung zur aktuellen Epidemie-Lage. Daraus ergab sich folgendes Bild:

● Im Augenblick geht man davon aus, dass der Höhepunkt der vierten Epidemie-Welle um die Monatswende November/Dezember mit bis zu 20.000 Neuerkrankungen pro Tag eintreten wird.

● Die jetzige Epidemie-Situation erfordert keine Verschärfung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen. Vor allem wird nicht daran gedacht den Schulunterricht einzuschränken. Eventuelle Maßnahmen sollen von der Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten abhängig sein. Im Augenblick werden 28 Prozent von ihnen genutzt.

Am kritischsten gestaltet sich weiterhin die Corona-Situation im Gesundheitswesen der Woiwodschaften/Provinzen Vorkarpatenland mit Verwaltungszentrum in Rzeszów und Lublin, wo jeweils bis zu 6 Prozent der Corona-Tests positiv ausfallen. Der Landesdurchschnitt beträgt 3 Prozent.

Beide Woiwodschaften haben jeweils 2,1 Millionen Einwohner. In der Woiwodschaft Lublin sind 264 Corona-Betten belegt, in der Woiwodschaft Vorkarpatenland 173 Betten. In der 4,5 Millionen Menschen zählenden Woiwodschaft (Ober)Schlesien sind es 82 Betten. Beide Provinzen belegen die letzten Plätze der Impfstatistik der 16 polnischen Woiwodschaften.

● Die Anteil der Geimpfren  bzw. nach einer Corona-Infektion Genesenen beträgt in Polen gut 70 Proznet der Bevölkerung.

● In Krankenhäuser werden im Augenblick zumeist Corona-Patienten aufgenommen, die erstmals auf dem Weg dorthin, im Krankenwagen. einem Test unterzogen wurden. Ihr Zustand ist größtenteils ernst.

● Anders als im letzten Jahr werden an Allerheiligen (01.11.) und Allerseelen (02.11.) die Friedhöfe, die Millionen von Polen an diesen beiden Tagen besuchen, um ihrer Toten zu gedenken, offen bleiben.

● In Polen arbeiten zurzeit 320 Labore, die innnerhalb von  24 Stunden 200.000 Corona-Tests durchführen können.

In Radom hat landesweit das erste provisorische Corona-Krankenhaus die Arbeit  . Es hat 56 normale Corona-Betten und 10 Betten mit Beatmungsgeräten. Im Bedafsfall kann es seine Bettenzahl jeweils verdoppeln. Bis jetzt kam Radom (210.000 Einwohner) mit 10 Corona-Betten aus, die jedoch inzwischen alle belegt sind.

In ganz Polen gibt es weitere 37 provisorische Corona-Krankenhäuser mit insgesamt bis zu 10.000 Betten, die im Bedarfsfall aktiviert werden können.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 08.10.2021 mehr als 37,7 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

● Gut 19,5 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. das macht knapp 51 Prozent der Gesamtbevölkerung Polens (ca. 38, 3 Millionen) aus.

● Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 40,1 Millionen Dosen Impfstoff.

● Entsorgt wurden ca. 494.000 Dosen.

● Nach Polen geliefert wurden ca. 60,8 Millionen Impfdosen.

● Bei knapp 15.700 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 08.08. bis zum 08.10.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

♦ Das Impftempo hat sich in dieser Woche, im Vergleich zu den beiden Vorwochen, deutlich erhöht.. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 74.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche ca. 26.000). Der Wochenrekord betrug ca. 288.000 Impfungen am 05.10., das Wochentief gut 13.000 am 03.10.2021.

Den Anstieg führen die Behörden auf ein almählich wachsendes Bewusstsein darüber, wie gefährlich es sein kann, in Anbetracht der vierten Corona-Epidemiewelle nicht geimpft zu sein, sowie den Beginn der Auffrischungsimpfungen für über 50-Jährige zurück.

Wochenbericht 18. September bis 24.September 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 24.09.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 24.09.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.901.674 Gestorben: 75.551.

Am Morgen des 24.09.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.258 Personen in Krankenhäusern behandelt. 87.576 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.660.438. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 39.900. Neuinfizierte: 813.

Am Samstag, dem 18.09.2021 starben 14 Personen, davon 1 an Corona und 13 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 19.09.2021 wurde 1 Toter gemeldet, er starb an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 20.09.2021 gab es keine Corona-Toten.

Am Dienstag, dem 21.09.2021 sind 15 Personen gestorben, davon 5 an Corona und 10 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 22.09.2021 starben 20 Personen, davon 6 an Corona und 14 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 23.09.2021 hat es 14 Corona-Tote gegeben, 3 starben an Corona, 11 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 24.09.2021 wurden 14 Corona-Tote gemeldet, davon starben 2 an Corona und 12 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag um bis zu 20 Prozent höher als in der Vorwoche, gleichzeitig jedoch um einige Hundert unter dem Niveau des Vorjahres zur gleichen Zeit. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen 383 (am 20.09.) und 974 (am 23.09.) neue Krankheitsfälle gezählt.

Konstant stieg die Zahl der belegten Krankenhausbetten von 797 (am 18.09.) auf 1258 (am 24.09.). Am 24.09.2021 gab es im ganzen Land 4.997 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 24.09.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso erhöhte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte von 110 (am 18.09.) auf 138 (am 24.09.). Am 24.09.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 483 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 24.09.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten wächst schneller als in der Woche zuvor. Der Sieben-Tage-Mittelwert stieg von 8 in der Vorwoche auf 11 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Epidemie wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Fazit: Die vierte Corona-Welle nimmt in Polen Fahrt auf. Die Situation ist besorgniserregend, kann aber nicht als alarmierend bezeichnet werden.

♦ Im Verlauf der Woche nahmen Vertreter verschiedener Behörden vor den Medien Stellung zur aktuellen Epidemie-Lage. Daraus ergab sich folgendes Bild:

Am kritischsten gestaltet sich die Situation im Gesundheitswesen der Woiwodschaften/Provinzen Lublin und Vorkarpatenland mit Verwaltungszentrum in Rzeszów, wo jeweils mehr als 30 Prozent der Corona-Krankenhausbetten belegt sind. Der Landesdurchschnitt beträgt 15 Prozent. Beide Provinzen belegen in der Impfstatistik der 16 polnischen Woiwodschaften die letzten Plätze.

Als typisch für diese Entwicklung kann die Lage im Krankenhaus in  der Kreisstadt Łańcut (ca. 18.000 Einwohner) im Vorkarpatenland angesehen werden, wo von 50 Corona-Patienten 49 nicht geimpft sind.

Trotz einer weiteren Beschleunigung der Corona-Erkrankungen haben die Behörden im Augenblick nicht vor, in irgendwelchen Lebensbereichen Lockdown-Maßnahmen einzuführen. Polen ist noch weit entfernt von einer Situation wie in den letzten beiden Epidemie-Wellen, als solche Einschränkungen verhängt werden mussten. Die jetzige, vierte Welle verläuft bislang, im Vergleich zu den Vorgängerinnen, immer noch ausgesprochen flach.

Berechnungen des Gesundheitsministeriums ergaben, dass sich in der jetzigen Corona-Lage lediglich ein Landkreis von insgesamt 314 in der gelben Zone befinden würde. Es handelt sich um den Landkreis Łęczna in der Woiwodschaft Lublin, wo es zwischen dem 01.09. und 15.09. auf 10.000 Einwohner im Durchschnitt 15,7 Corona-Erkrankungen pro Tag gab. Der Anteil der Vollgeimpften in diesem Landkreis liegt unter 40 Prozent.

Bei einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen planen die Behörden, statt eines landesweiten Lockdowns, Corona-Einschränkungen auf Landkreisebene einzuführen. In die gelbe Zone sollen Landkreise mit mehr als 12 Corona-Erkrankungen pro 10.000 Einwohner und in die rote Zone Landkreise mit über 24 Corona Erkrankungen pro 10.000 Einwohner gelangen. Von der Einstufung hängt das Ausmaß der Lockdown-Maßnahmen ab. In die rote Zone qualifiziert sich im Augenblick kein Landkreis.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 24.09.2021 mehr als 37,1 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Gut 19,3 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 39,4 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden ca. 454.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 59,8 Millionen Impfdosen.

Bei knapp 15.500 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 24.07. bis zum 24.09.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat in dieser Woche, im Vergleich zu den beiden Vorwochen, weiterhin nachgelassen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 32.000 Menschen geimpft (in der Vorwoche 34.000). Der Wochenrekord betrug ca. 66.000 Impfungen am 23.09., das Wochentief knapp 10.000 am 20.09.2021. Bei den allermeisten Impfungen handelte es sich um die zweite Dosis.

Menschen über 50 Jahre, sowie medizinische Pflegekräfte können nun eine dritte Corona-Impfung erhalten. Diese Regelung gilt laut Mitteilung des Gesundheitsministeriums ebenfalls für alle Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, deren Immunreaktion auf die zunächst verabreichten 2 Impfungen nicht ausreichend sein könnte. Für diesen Personenkreis ist eine Booster-Impfung 28 Tage nach der zweiten Impfung möglich.

Über 50-Jährige und medizinisches Personal mit Patientenkontakt sollen die Auffrischung frühestens sechs Monate nach der zweiten Dosis verabreicht bekommen. Sie sollen das Vakzin des Herstellers BioNTech/Pfizer erhalten, welches Studien zufolge, als Auffrischungsimpfung geeignet und gut verträglich sein soll. Termine für die Booster-Impfung werden seit dem 24.09. automatisch über das zentrale System vergeben, in dem die Geimpften registriert sind.

Wochenbericht 11. September bis 17.September 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 17.09.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 17.09.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.896.599     Gestorben: 75.473.

Am Morgen des 17.09.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 911 Personen in Krankenhäusern behandelt. 82.237 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.658.812. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 35.900. Neuinfizierte: 652.

Am Samstag, dem 11.09.2021 starben 7 Personen, davon 3 an Corona und 4 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 12.09.2021 wurden keine Corona-Toten gemeldet.

Am Montag, dem 13.09.2021 gab es keine Corona-Toten.

Am Dienstag, dem 14.09.2021 sind 8 Personen gestorben, davon 1 an Corona und 7 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 15.09.2021 starben 21 Personen, davon 9 an Corona und 12 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 16.09.2021 hat es 10 Corona-Tote gegeben, 4 starben an Corona, 6 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 17.09.2021 wurden 8 Corona-Tote gemeldet, davon starben 2 an Corona und 6 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen war um bis zu 40 Prozent höher als in der Vorwoche und lag in etwa auf demselben Niveau, wie zur gleichen Zeit ein Jahr zuvor. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen 476 (am 12.09.) und 767 (am 15.09.)neue Krankheitsfälle gezählt.

Konstant stieg die Zahl der belegten Krankenhausbetten von 530 am 11.09. auf 911 am 17.09. Am 17.09.2021 gab es im ganzen Land 5.204 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 17.09.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso erhöhte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte von 80 auf 101. Am 17.09.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 495 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 17.09.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten steigt langsam aber konstant an. Der Sieben-Tage-Mittelwert erhöhte sich von 6 in der Vorwoche auf 8 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Fazit: Die vierte Corona-Welle nimmt in Polen Fahrt auf, aber noch kann die Situation nicht als alarmierend bezeichnet werden.

Im Verlauf der Woche nahmen Vertreter verschiedener Behörden vor den Medien Stellung zur aktuellen Epidemie-Lage. Daraus ergab sich folgendes Bild:

80 Prozent aller seit dem 01.09.2021 neu erkrankten Corona-Krankenhauspatienten sind überhaupt nicht und 15 Prozent nur mit einer Dosis geimpft.

90 Prozent aller Corona-Toten seit dem 01.09.2021 waren nicht geimpft und waren 70 Jahre und älter.

Bei 70 Prozent der Einwohner Polens konnyen Antikörper gegen das Coronavirus nachgewiesen werden. Sie wurden bei 98 Prozent der Vollgeimpften und bei 40 Prozent der nicht geimpften Bevölkerung festgestellt.

Die höchsten Zahlen an täglichen Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner weisen drei Woiwodschaften/Provinzen auf: Lublin (3,6), Podlachien mit Verwaltungszentrum in Białystok (2,89) und das Vorkarpatenland mit Verwaltungszentrum in Rzeszów (2,78). Sie belegen zugleich die drei letzten Plätze der Impfstatistik der 16 polnischen Woiwodschaften. Der Mittelwert für ganz Polen liegt bei 2 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Tag. 

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 17.09.2021 mehr als 36,8 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Knapp 19,2 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 38,5 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden ca. 391.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 53,9 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 15.300 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 76 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 05.07. bis zum 17.09.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat in dieser Woche, im Vergleich zu den beiden Vorwochen, weiterhin nachgelassen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 34.000 Menschen geimpft. Der Wochenrekord betrug knapp 67.000 Impfungen am 11.09., das Wochentief gut 12.000 am 13.09.2021. Bei den allermeisten Impfungen handelte es sich um die zweite Dosis.

Eltern haben seit Anfang des Schuljahres am 01.09. bis zum 15.09. knapp 50.000 Schüler, die älter als 12 Jahre sind in den Schulen zur Impfung angemeldet.

Zudem haben sich knapp 1.500 Personen des Schulpersonals und etwa 3.400 Familienmitglieder der Schüler auf die Impflisten setzten lassen. Das geht aus den im Bildungsministerium eingegangenen Berichten der regionalen Schulämter hervor. Schulleiter in ganz Polen sammeln seit Schuljahresbeginn entsprechende Anmeldungszahlen.

Weiterhin wurde mitgeteilt, dass in knapp 1.400 Schulen Impfstationen eingerichtet werden sollen oder bereits eingerichtet worden sind. Etwa 9.000 Schulen, in denen die Zahl der Anmeldungen für eine Impfstation zu gering ist, werden Termine in nahegelegenen Impfzentren vermitteln.

Bereits geimpft sind knapp 35 Prozent aller polnischen Schüler im Alter zwischen 12 und 17 Jahren.

Unter den 12-Jährigen sind 22 Prozent geimpft, unter den 13-Jährigen – 27 Prozent, den 14-Jährigen – 31 Prozent, den 15-Jährigen – 34 Prozent, den 16-Jährigen – 40 Prozent und unter den 17-Jährigen – 43 Prozent. Vollständig geimpft sind auch 47 Prozent aller 18-Jährigen.

Gibt es einen florierenden Handel mit falschen Corona-Testergebnissen und Impfzertifikaten?

Im Internet sind seit einiger Zeit Angebote zu finden, solche Bescheinigungen, ohne einen Besuch im Testlabor oder Impfzentrum innerhalb von 24 Stunden zu beschaffen.

Journalisten der Polnischen Presseagentur PAP haben anonym E-Mail-Kontakt mit einigen Anbietern aufgenommen und erfahren, dass ein gefälschtes Corona-Testergebnis 200 Zloty (ca. 44 Euro) und ein gefälschtes Impfzertifikat 250 Zloty (ca. 55 Euro) kostet. Der Kunde muss in Vorleistung treten, seinen Vornamen, Namen, Geburtsort- und Datum sowie die PESEL-Nummer (Personenindentifikationsnummer) angeben und den Impfstoff akzeptieren, den die Betrüger in den gefälschten Covid-Pass eintragen. Auf die Frage hin, wie es denn möglich sei, eine Vollimpfung auf dem individuellen Internet-Patientenkonto, das durch mehrere Zugangssperren gesichert sei und eine Applikation des Gesundheitsministeriums ist, einzutragen, wurde der Kontakt abgebrochen,

Das Gesundheitsministerium teilte auf PAP-Anfrage mit, dass es bisher keine Hinweise bekommen habe, die auf ein solches Handeln schließen ließen. „Die Einführung des EU-weit einheitlichen, mit einem QR-Code vresehenen, COVID-Zertifikats, erschwert Fälschungen erheblich. Auch Hacker-Einbrüche in individuelle Internet-Patientenkonten sind nicht festgestellt worden.“

Es handelt sich, so das Gesundheitsministerium, um Betrüger die Geld kassieren und danach abtauchen. Wer ihnen seine Personendaten überlässt, riskiert zudem deren Missbrauch, z. B. für die Aufnahme von Krediten. Falsche Corona-Testergebnisse und Impfzertifikate befinden sich im Umlauf, aber sie stammen meistens aus Ländern außerhalb der EU und sind bei Überprüfungen leicht zu erkennen.

Wochenbericht 4. September bis 10.September 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 10.09.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 10.09.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.892.642     Gestorben: 75.423.

Am Morgen des 10.09.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 623 Personen in Krankenhäusern behandelt. 65.782 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.657.981. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 39.000. Neuinfizierte: 528.

Am Samstag, dem 04.09.2021 starben 7 Personen, davon 3 an Corona und 4 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 05.09.2021 wurden keine Corona-Toten gemeldet.

Am Montag, dem 06.09.2021 gab es keine Corona-Toten.

Am Dienstag, dem 07.09.2021 sind 13 Personen gestorben, davon 1 an Corona und 12 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 08.09.2021 starben 11 Personen, davon 3 an Corona und 8 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 09.09.2021 hat es 6 Corona-Tote gegeben, alle starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 10.09.2021 wurden 8 Corona-Tote gemeldet, davon starben 3 an Corona und 5 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen stieg deutlich, bewegte sich jedoch weiterhin, im Vergleich zu den Zahlen vom letzten Epidemie-Hoch im März und April, auf niedrigem Niveau. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen gut 189 (am 06.09.) und 533 (am 08.09.) neue Krankheitsfälle gezählt.

Konstant stieg die Zahl der belegten Krankenhausbetten von 498 am 04.09. auf 623 am 10.09. Am 10.09.2021 gab es im ganzen Land 5.397 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 10.09.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Ebenso erhöhte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte von 61 auf 78. Am10.09.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 501 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 10.09.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten steigt minimal, der Sieben-Tage-Mittelwert liegt inzwischen bei 6 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Fazit: Die vierte Corona-Welle bahnt sich in Polen bisher immer noch verhältnismäßig behutsam ihren Weg.

Vierte Epidemie-Welle. Was planen die Behörden? Aus den in den letzten Tagen gemachten Äußerungen verschiedener Behördenvertreter geht hervor, dass verschärfte Anti-Corona-Sicherheitsmaßnahmen in Kraft treten sollen, wenn:

Die Zahl der Neuinfizierten 1.000 Fälle pro Tag übersteigt. Im Augenblick liegt sie knapp unter 550.

Diese Maßnahmen sollen nicht mehr im ganzen Land, sondern auf der Ebene der Landkreise eingeführt werden. Ausschlaggebend sollen die Zahl der Neuinfektionen und der Anteil der Geimpften unter den Einwohnern des Landkreises sein.

Vollständig geimpfte Personen werden in Zutrittslimits zu Ämtern, Kultur- und Sporteinrichtungen, Restaurants grundsätzlich nicht miteingerechnet.

Endlich! Das absolute Besuchsverbot in Krankenhäusern wurde im Zuge der Anti-Corona-Impfungen gelockert. Vollständig geimpfte Personen oder Personen mit einem negativen Corona-Testergebnis dürfen, unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen, vollständig geimpfte Patienten besuchen. Die seit März 2020 geltende völlige Abschottung der Krankenhäuser wurde in der letzten Zeit immer heftiger kritisiert. Vor allem eingewiesene Kinder, Jugendliche und ältere Menschen litten erheblich unter dem Kontaktverbot.

Seit Beginn der Zweitimpfungen im Februar 2021 sind in Polen 39.365 Personen  an Corona gestorben. Nur 668 der Verstorbenen hatten sich dabei später als 14 Tage nach der Zweitimpfung infiziert.

Die Zahl der Infizierten seit Februar 2021 beträgt aktuell 1,4 Millionen. Lediglich 11.398 von ihnen infizierten sich, obwohl sie bereits länger als 14 Tage vollständig geimpft waren, so die neuesten Angaben des Gesundheitsministeriums.

Etwa 230 Kinder mussten in der Woiwodschaft/Provinz Ermland-Masuren seit Beginn des Schuljahres am 01.09. in Quarantäne geschickt werden. Unter ihnen waren 150 Schüler in Elbląg/Elbing. Infiziert hat sie eine ungeimpfte Lehrerin, die an zwei Schulen unterrichtet.

In den Krankenhäusern der Woiwodschaft befinden sich 20 mit Corona infizierte Patienten, davon werden 4 mit Hilfe von Respiratoren beatmet. 95 Prozent aller Neuinfizierungen verursachen Nichtgeimpfte.

Woiwodschaft/Provinz Ermland-Masuren.

Das Impfen verläuft schleppend. Von den gut 1,4 Millionen Einwohnern Ermland-Masurens sind etwas mehr als 580.000 vollständig geimpft, das sind etwas mehr als 43 Prozent. Unter den 16 polnischen Woiwodschaften befindet sich Ermland-Masuren an viertletzter Stelle, vor dem Karpatenvorland (37 Prozent), Lublin (40 Prozent) und Heiligenkreuz (weniger als 43 Prozent).

„Wir könnten bis zu einhunderttausend Menschen pro Woche impfen“, sagte der Direktor der Woiwodschafts-Sanitätsbehörde (Sanepid) Janusz Dzisko. „Im Augenblick impfen wir wöchentlich, mit Mühe und Not, bis zu siebentausend Bürger“.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 10.09.2021 mehr als 36,6 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Gut 19 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 38,4 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden ca. 391.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 53,9 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 15.000 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 72 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 10.07. bis zum 10.09.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat in dieser Woche, im Vergleich zu den beiden Vorwochen, weiterhin nachgelassen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 36.000 Menschen geimpft. Der Wochenrekord lag bei gut 60.000 Impfungen am 04.09. Bei den allermeisten Impfungen handelte es sich um die zweite Dosis.

Bei nachlassender Nachfrage im eigenen Land reduziert Polen weiterhin seine Impfstoffreserven, indem es Impfstoffe anderen Ländern zur Verfügung stellt. Wir haben darüber im letzten Wochenbericht ausführlich berichtet.

Taiwanesischer Dank für polnischen Impfstoff.

Inzwischen hat das Gesundheitsministerium neue Sammelangaben hierzu veröffentlicht. Insgesamt gingen fast 8,5 Millionen Dosen ins Ausland. Zum Selbstkostenpreis wurden 2,4 Millionen Dosen nach Spanien, jeweils 1 Million Dosen nach Australien und Norwegen, sowie 900.000 Dosen nach Portugal verkauft. Die Ukraine kaufte 500.000 Dosen und bekam 650.000 Dosen geschenkt.

1 Million bzw. 500.000 Dosen gingen als Spende nach Vietnam und Taiwan. Ebenfalls 500.000 Dosen erhielt Usbekistan, als kostenlose Gegenleistung für die Landeerlaubnis für Transportflugzeuge der polnischen Luftwaffe. Die Maschinen evakuierten insgesamt ca. 1.300 Polen und afghanische Helfer des polnischen Militärkontingents aus Afghanistan. In Usbekistan stiegen sie in polnische Verkehrsmaschinen um, die sie anschließend nach Warschau brachten.

Wochenbericht 21. August bis 27. August 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 27.08.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 27.08.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.887.339     Gestorben: 75.335.

Am Morgen des 27.08.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 338 Personen in Krankenhäusern behandelt. 55.764 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.656.635. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 37.000. Neuinfizierte: 258.

Am Samstag, dem 21.08.2021 starb 1 Person an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 22.08.2021 wurden keine Corona-Toten gemeldet.

Am Montag, dem 23.08.2021 gab es keine Corona-Toten.

Am Dienstag, dem 24.08.2021 sind 8 Personen gestorben, davon 4 an Corona und 4 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 25.08.2021 starben 5 Personen, davon 1 an Corona und 4 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 26.08.2021 hat es 3 Corona-Tote gegeben. 2 verstarben an Corona und 1 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 27.08.2021 wurden 3 Corona-Tote gemeldet. 1 verstarb an Corona und 2 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen ist leicht gestiegen, bewegt sich jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau. Pro Tag wurden in dem besprochenen Zeitraum zwischen 107 (am 21.08.2021) und 258 (am 27.08.2021) neue Krankheitsfälle gezählt. Weiterhin konstant, bei knapp unter 300, bewegt sich die Zahl der belegten Krankenhausbetten. Stabil, nicht ganz 50, bleibt auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte. Die entsprechenden Kurven auf den eingestellten Grafiken verlaufen weiterhin sehr flach.

Die Todeszahlen stagnieren bei maximal 8 Fällen pro Tag.

Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten pendelte zwischen 340 am 22.08.2021 und 338 am 27.08. 2021, Am 27.08.2021 gab es im ganzen Land 5.612 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 27.08.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Beatmungsgeräte: Am 21.08. -404, am 27.08. – 42. Am 27.08.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 530 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 27.08.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten steigt minimal, der Sieben-Tage-Mittelwert liegt inzwischen bei 5 Personen. Mehr als 99 Prozent der seit Anfang Juli Verstorbenen waren nicht geimpft. Die verbleibende Anzahl von nicht ganz einem Prozent entfällt auf Personen, die sich nach der ersten Impfung angesteckt haben. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Fazit: Die vierte Corona-Welle bahnt sich bisher in Polen sehr behutsam ihren Weg.

Die augenblickliche, immer noch entspannte, Corona-Lage in Polen (im grünen Bereich) kann man auch anhand der Karte ablesen, die das Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten der EU veröffentlicht hat.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 27.08.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Das am 01.09. beginnende Schuljahr soll, so gut es geht normal anlaufen, so Bildungsminister Przemysław Czarnek.

Alle 4,6 Millionen Schüler, darunter 3 Millionen Grundschüler (Klassen 1 bis 8) und 1,5 Millionen in Lyzeen (Klassen 9 bis 12) sollen Präsenzunterricht haben.

Przemysław Czarnek.

Alle Schulen werden über ausreichend Schutzmittel (Desinfektionsgel. Masken usw.) verfügen.

Verpflichtende Tests für Schüler sind nicht vorgesehen, dafür ein allgemeines Temperaturmessen.

Auch an eine Impfpflicht für Lehrer wird nicht gedacht. Immerhin haben sich mehr als 80 Prozent von ihnen im Frühjahr d. J. freiwillig impfen lassen. Man werde weiterhin die nicht geimpften Lehrer ermutigen dies zu tun, so Czarnek.

Ebenso soll es keine Pflichtimpfungen für Kinder über 12 Jahre geben. Wenn der Wunsch der Eltern besteht, können Impfstellen in den Schulen eingerichtet werden.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 27.08.2021 mehr als 36 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Mehr als 18,6 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das sind etwa 65 Prozent aller Bürger, die älter als 18 Jahre sind.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 37,8 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 352.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 51,8 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 14.700 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 72 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chroniken vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis zum 27.08.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat in dieser Woche, im Vergleich zu den beiden Vorwochen, geringfügig nachgelassen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 68.000 Menschen geimpft. Der Wochenrekord lag bei gut 72.000 Impfungen am 21.08. Bei den allermeisten Impfungen handelt es sich um die zweite Dosis.

Bei nachlassender Nachfrage im eigenen Land reduziert Polen seine Impfstoffreserven, indem es anderen Ländern Impfstoffe  zur Verfügung stellt.

Impfstoff für Australien wird verladen.

1 Million Dosen des Pfizer/BioNTechImpfstoffs kaufte Australien zum Selbstkostenpreis in Polen. Ein Transportflugzeug der australischen Luftwaffe holte die Ladung am 16.08. in Warschau ab. Sie war bestimmt für den Bundesstaat Neusüdwales, wo in der letzten Zeit ein erheblicher Zuwachs an Neuinfektionen verzeichnet wurde. Australiens Regierungschef Scott Morrison dankte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bei einer Pressekonferenz in Canberra für die Unterstützung.

Staatspräsident Duda übergibt polnische Hilfslieferung in Kiew.

Staatspräsident Andrzej Duda übergab am 24.08. bei seinem offiziellen Besuch in der Ukraine 650.000 Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs aus polnischen Beständen. 500.000 wurden zum Selbstkostenpreis verkauft, 150.000 wurden gespendet. Außerdem brachten 20 LKWs gespendete Schutzmasken, Schutzkleidung, Antigentests und 15 Beatmungsgeräte nach Kiew. „Es ist ein Zeichen unserer Solidarität und Freundschaft mit einem Nachbarn, der Hilfe benötigt“, sagte Duda.

Des Weiteren wurden mehr als 500.000 Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs am 20.08. auf dem Warschauer Flughafen nach Vietnam verfrachtet. Bei der Übergabe bedankte sich Vietnams Botschafter in Warschau, Nguyen Hung für die Spende bei Polens stellv. Außenminister Paweł Jabłoński (Foto). „Wir erwidern auf diese Weise die Hilfe in Form von Schutzmasken-Spenden, mit denen Vietnam Polen zu Beginn der Corona-Epidemie geholfen hat“, sagte Jabłoński. Seit Anfang Juni erlebt Vietnam einen rapiden Anstieg von Corona-Infektionen.

Arbeitgeber sollen die Möglichkeit haben zu erfahren, ob ihre Arbeiter und Angestellten geimpft sind. Eine entsprechende Novelle zum Arbeitsschutzgesetz hat die Regierung ins Parlament eingebracht.

Es ist eine Reaktion, so Regierungsvertreter, auf wiederholte Forderungen und Appelle der Arbeitgeber ihnen eine solche Möglichkeit zu gewähren. Bis zu 85 Prozent der angefragten Firmen haben sich dafür ausgesprochen. Man wisse, dass es sich um eine heikle Angelegenheit handelt, denn eine fehlende Impfung darf nicht zu einer Entlassung oder Lohnminderung führen. Andererseits müssen Arbeitgeber die Möglichkeit haben, im Falle z. B. eines Lockdowns ihre Leute bei Kundenkontakten entsprechend einzuteilen.

Die geplante Maßnahme ist umstritten und es ist nicht auszuschließen, dass bei Verabschiedung der Novelle, letztendlich das Verfassungsgericht über deren Rechtmäßigkeit wird entscheiden müssen.

Wochenbericht 31. Juli bis 6. August 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 06.08.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 06.08.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.883.796       Gestorben: 75.281.

Am Morgen des 06.08.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 296 Personen in Krankenhäusern behandelt. 76.166 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.655.244. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 39.300. Neuinfizierte: 172.

Am Samstag, dem 31.07.2021 starben 2 Personen, davon 1 an Corona und 1 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 01.08.2021 wurden keine Corona-Toten gemeldet.

Am Montag, dem 02.08.2021 gab es keine Corona-Toten.

Am Dienstag, dem 03.08.2021 sind 4 Personen gestorben, davon 2 an Corona und 2 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 04.08.2021 starben 4 Personen, alle an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 05.08.2021 hat es 6 Corona-Tote gegeben, davon 4 an Corona und 2 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 06.08.2021 wurden 6 Corona-Tote gemeldet, 3 starben an Corona und 3 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen ist nur sehr leicht gestiegen und bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Pro Tag wurden zwischen 90 und etwas mehr als 170 neue Krankheitsfälle gezählt. Zurückgegangen ist die Zahl der belegten Krankenhausbetten (konstant knapp unter 300) und Beatmungsgeräte (um die 40). Die entsprechenden Kurven auf den eingestellten Grafiken halten sich weiterhin sehr flach.

Die Todeszahlen stagnieren bei bis zu 6 Fällen pro Tag.

Im Einzelnen bewegten sich die Neuinfektionen zwischen 153 am 31.07. und 172 am 06.08.2021.

Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten pendelte zwischen 278 am 31.07. und 296 am 06.08.2021. Am 06.08.2021 gab es im ganzen Land 5.771 freie Corona-Krankenhausbetten. Wieder konnte die Anzahl der zur Pandemie-Bekämpfung vorgehaltenen Betten um einige Hundert heruntergefahren werden.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 06.08.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Beatmungsgeräte: Am 31.07. – 34, am 06.08. – 42. Am 06.08.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 533 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 06.08.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten sinkt, der Sieben-Tage-Mittelwert liegt inzwischen bei 3 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Gemessen an der Zahl der Neuinfektionen und der sich leerenden Corona-Krankenhausstationen bleibt die Sterberate hoch. Das liegt an der Delta-Variante, die auch in Polen Einzug hält.

Fazit: Die Endphase der dritten Corona-Welle in Polen hat sich weiterhin verfestigt, die gute Stimmung wird jedoch weiterhin durch Nachrichten über die Delta-Variante eingetrübt. Die neue Ansteckungswelle rollt vom Westen Europas auf Polen zu. Gesundheitspolitiker und Virologen gehen davon aus, dass sie dem Land spätestens Ende August die vierte Epidemie-Welle bescheren wird. Wie groß sie sein wird bleibt umstritten.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 06.08.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Welche Gegenmaßnahmen sind während einer eventuellen vierten Epidemie-Welle zu erwarten? Immer wieder von den Journalisten darauf angesprochen, umschrieb Gesundheitsminister Adam Niedzielski in mehreren Stellungnahmen diesbezügliche Pläne der Behörden:

Adam Niedzielski.

Gegenmaßnahmen sollen eingeführt werden, sobald die Neuinfektionen die Tausender-Marke überschreiten. Im Augenblick liegen sie bei etwas mehr als 170 pro Tag.

Basierend auf den Erfahrungen der ersten drei Epidemie-Wellen dürfte die Bereitstellung von zusätzlichen Krankenhausbetten für Corona-Patienten keine Probleme bereiten, umso mehr, da im Augenblick über 5.000 solcher Betten bereitstehen und nur knapp 300 belegt sind.

Die Kapazitäten der Corona-Test-Labore erlauben mittlerweile die Auswertung von bis zu 170.000 Proben pro Tag.

Der Umfang der Gegenmaßnahmen (Maskenpflicht, Schließung von Lokalen, Schulen usw.) soll regional unterschiedlich und davon abhängig sein, wie hoch in der jeweiligen Woiwodschaft/Provinz die Impfquote ist.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 06.08.2021 ca. 34,8 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Mehr als 17,7 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten. Das sind gut 60 Prozent aller Bürger, die älter als 18 Jahre sind.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 36,5 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 161.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 46,1 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 14.000 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 72 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Als dieser Verdacht aufkam, haben haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis zum 06.08.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Das Impftempo hat in dieser Woche wieder geringfügig zugenommen. Durchschnittlich wurden pro Tag etwa 68.000 Menschen geimpft. Der Wochenrekord lag bei gut 112.000 Impfungen am 31.07. Momengtan handelt es sich bei den allermeisten Impfungen um die zweite Dosis.

Mehr als 50 Prozent Geimpfte gibt es nur in vier von sechzehn Woiwodschaften/Provinzen. Dazu gehören Masowien mit Warschau – 53 Prozent, Niederschlesien mit Wrocław/Breslau und Pommern mit Gdańsk/Danzig – jeweils 51 Prozent sowie Westpommern mit Szczecin/Stettin – knapp über 50 Prozent.

Schlusslichter sind die Woiwodschaften Ermland-Masuren mit Olsztyn/Allenstein – 44 Prozent, Heiligenkreuz mit Kielce – 43 Prozent, Lublin – 40 Prozent und Karpatenvorland mit Rzeszów – 37 Prozent.

Auch in Polen werden die Impfgegner immer rabiater. Zwischen dem 25.07. und dem 01.08.2021 kam es zu drei gravierenden Zwischenfällen.

Am 25.07. versuchte eine etwa zehnköpfige, randalierende Gruppe ein Impfzentrum in Grodzisk Mazowiecki (32.000 Einwohner, ca. 30 Kilometer von Warschau entfernt) zu erstürmen. Mitarbeiter und Polizeibeamte hatten große Mühe, Herr der Lage zu werden. Es kam zu Handgreiflichkeiten. Zwei Angreifer wurden vorläufig festgenommen.

Impfbus in Gdynia.

Am 31.07. belagerte eine aggressive Menge einen Impfbus, der im Zentrum von Gdynia/Gdingen auf Impfwillige wartete. Sie rief in Sprechchören „Mörder“ und „Mengele-Kinder“, bewarf das Fahrzeug mit Gegenständen. Das Einschreiten der Polizei verhinderte tätliche Angriffe auf das medizinische Personal. Nach Feststellung der Personalien erstatteten Beamte gegen fünf Randalierer Anzeige.

Am 01.08. setzte ein noch unbekannter Täter einen provisorischen Impfcontainer im Zentrum von Zamość (63.000 Einwohner, in Ostpolen) in Brand.

Tatort in Zamość.

Aufnahmen aus Überwachungskameras zeigen einen vermummten Mann, der spät in der Nacht sein Fahrrad abstellt, eine Fensterscheibe einschlägt, eine offensichtlich schnellentzündbare Flüssigkeit aus einem Plastikkanister ins Innere des Containers schüttet, mit einem Feuerzeug anzündet und eiligst auf dem Fahrrad davonfährt. Derselbe Täter legte kurz darauf Feuer im nehegelegenen Büro der Staatlichen Sanitätsinspektion (Sanepid).

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Brandstifters führen, wurde eine Belohnung von 10.000 Zloty (ca. 2.200 Euro) ausgesetzt.

„Befürworten Sie die Idee, Einschränkungen für Personen einzuführen, die sich nicht impfen lassen, indem man ihnen den Zugang zu Restaurants, Hotels, Einkaufszentren, Fitnessstudios u. ä. verweigert?“ Auf diese Frage antworteten 42 Prozent der Befragten mit „ja“.

Mit „nein“ antworteten 48 Prozent.

10 Prozent hatten keine Meinung.

Für diese Untersuchung wurden 1.063 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 23.07. und dem 26.07.2021 befragt. In Auftrag gegeben hatte sie das Internetportal „wPolityce,pl“ („inderPolitik.pl“).

Wochenbericht 17. Juli bis 23. Juli 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 23.07.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 23.07.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.881.948 Gestorben: 75.235.

Am Morgen des 23.07.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 324 Personen in Krankenhäusern behandelt. 84.546 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.653.172. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 37.100. Neuinfizierte: 126.

Am Samstag, dem 17.07.2021 starben 7 Personen, davon 2 an Corona und 5 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 18.07.2021 wurden 3 Corona-Tote gemeldet, sie starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 19.07.2021 gab es keine Corona-Toten.

Am Dienstag, dem 20.07.2021 sind 4 Personen gestorben, sie starben an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 21.07.2021 starben 3 Personen, alle an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 22.07.2021 hat es 9 Corona-Tote gegeben, davon 3 an Corona und 6 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 23.07.2021 wurden 4 Corona-Tote gemeldet, davon 2 an Corona und 2 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen geht nicht mehr zurück, bewegt sich jedoch konstant auf niedrigem Niveau. Pro Tag werden zwischen knapp 70 und an die 130 neue Krankheitsfälle gezählt. Ähnlich verhält es sich mit den belegten Krankenhausbetten (konstant knapp unter 350) sowie den Beatmungsgeräten (um die 50). Die Entwicklung kann man den eingestellten Grafiken entnehmen.

Auch die Todeszahlen stagnieren bei unter 10 Fällen pro Tag.

Im Einzelnen bewegten sich die Neuinfektionen zwischen 114 am 17.07. und 108 am 23.07.2021.

Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten pendelte zwischen 348 am 17.07. und 324 am 23.07.2021. Am 23.07.2021 gab es im ganzen Land 5.879 freie Corona-Krankenhausbetten. Die Anzahl der zur Pandemie-Bekämpfung vorgehaltenen Betten konnte weiterhin deutlich reduziert werden.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 23.07.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Beatmungsgeräte: Am 17.07. – 60, am 23.07. – 52. Am 23.07.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 564 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 23.07.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten sinkt, der Sieben-Tage-Mittelwert liegt inzwischen bei 4 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch der Oandeimie in Polen wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Gemessen an der Zahl der Neuinfektionen und der sich leerenden Corona-Krankenhausstationen bleibt die Sterberate hoch. Das liegt an der Delta-Variante, die auch in Polen vermehrt Einzug hält.

Fazit: Die Endphase der dritten Corona-Welle in Polen hat sich weiterhin verfestigt, die gute Stimmung wird jedoch durch Nachrichten über die Delta-Variante getrübt. Die neue Ansteckungswelle rollt vom Westen Europas auf Polen zu. Gesundheitspolitiker und Virologen gehen davon aus, dass sie dem Land spätestens Ende August die vierte Epidemie-Welle bescheren wird. Wie groß sie sein wird, bleibt umstritten.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 23.07.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Die Delta-, bzw. indische Variante macht inzwischen 60 Prozent aller Neuinfektionen in Polen aus.

Bis zum 23.07. wurden 201 Fälle festgestellt. Etwa 60 Prozent von ihnen machen ungeimpfte Personen im Alter unter 39 Jahren aus. Nur 14 Prozent der Delta-Infizierten sind Vollgeimpfte. Der Verlauf der Krankheit ist bei ihnen ausnahmslos sehr mild.

Adam Niedzielski.

Gesundheitsminister Adam Niedzielski entwarf, als Antwort auf Fragen von Journalisten, mögliche Szenarien der vierten Epidemie-Welle, die die Delta-Variante auslösen kann.

Laut Niedzielski wird es im schlimmsten Fall 10.000 bis 15.000 Neuinfizierte pro Tag geben, bestenfalls bis zu 1.000 pro Tag. Aufgrund der Impfungen dürften jedoch jeweils nur bis zu 40 Prozent von ihnen in Krankenhäusern behandelt werden müssen. Auch die Zahl der Corona-Toten wird prozentual geringer ausfallen als im Verluf der dritten Welle. Das belegen Daten aus Großbritannien und Italien, wo die vierte Welle bereits angekommen ist, sagte Niedzielski.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 23.07.2021 ca. 33,5 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Mehr als 16,7 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 34,5 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 73.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 40,8 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 13.500 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 72 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis zum 23.07.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Seit dem 23.07. ist es möglich, sich mit zwei verschiedenen Stoffen impfen zu lassen. Es handelt sich um die Präparate AstraZeneca, BioNTech/Pfizer und Moderna. Voraussetzung dafür ist ein ärztliches Attest, das die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit einer solchen Maßnahme bestätigt.

Das Impftempo verlangsamt sich von Woche zu Woche, so Michał Dworczyk, Leiter der Kanzlei des Ministerpräsidenten und oberster staatlicher Corona-Maßnahmen-Aufseher.

Michał Dworczyk.

In dieser Woche wurden pro Tag etwa 44.000 Menschen geimpft, also um die 15 Prozent weniger als in der Woche zuvor. Bei den allermeisten Impfungen handelt es sich um die zweite Dosis.

Aus diesem Grund ist eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet worden, die diesen ungünstigen Trend zumindest aufhalten, wenn nicht umkehren sollen:

● Erneut wurde von offizieller Seite mitgeteilt, dass die Impfungen nur bis Ende September kostenlos sein sollen. Danach könnten die Impfpräparate weiterhin umsonst sein, ihre Verabreichung wäre jedoch nicht länger kostenfrei.

Mittlerweile bekamen knapp 300.000 Personen, die sich noch nicht impfen ließen, einen Anruf von der landesweiten Impf-Hotline, mit dem Angebot sich für die Vakzination registrieren zu lassen. Bei etwa 10 Prozent der Angerufenen erfolgte prompt eine Anmeldung. Gut 15 Prozent hielten sich an ihr Versprechen, dies innerhalb weniger Tage zu tun. Der Rest lehnte die Impfung ab.

Familienärzte und Polykliniken mit den meisten geimpften Patienten sollen mit Geldprämien bedacht werden.

2,8 Millionen Menschen haben sich bereits bei der Nationalen Impflotterie angemeldet. Bis zum 21.07. haben zwei Auslosungen stattgefunden. Zehn weitere sollen bis Ende September folgen. Zusätzlich sollen vier Monatsauslosungen stattfinden, bei denen besonders hohe Gewinne winken.

Teilnehmen darf jeder, der seit dem Beginn der Impfaktion Ende Dezember 2020 mindestens eine Dosis verabreicht bekam. Für die Teilnahme muss man sich mittels des individuellen Patienten-Internetkontos registrieren. Gut 4 Millionen Polen verfügen inzwischen über solche Konten. Wer den Preis abholen möchte, muss jedoch eine Vollimpfung vorweisen.

Jede zweitausendste Person kann 500 Zloty (ca. 110 Euro), einen Elektroroller oder einen Tankgutschein gewinnen. Hauptgewinne bei den Monatsauslosungen sind 50.000 Zloty (ca. 11.000 Euro), 100.000 Zloty (ca. 22.000 Euro),1 Million Zloty (ca. 220.000 Euro) und ein Hybrid Auto der Marke Toyota. Alle Gewinne sind steuerfrei.

Insgesamt will der Staat mehr als 31 Millionen Euro für die Aktion ausgeben.

„Wie beurteilen Sie den bisherigen Verlauf der Impfaktion?“ Auf diese Frage antworteten 16 Prozent der Befragten mit „eindeutig positiv“.

„Eher positiv“ antworteten 36 Prozent. Bei beiden Fragen wurde im Vergleich zur Befragung im April 2021 zu diesem Thema ein Gesamtzuwachs von 11 Prozent verzeichnet.

„Eindeutig negativ“ – 15 Prozent.

„Eher negativ“ – 15 Prozent. Bei beiden Fragen wurde im Vergleich zur Befragung im April 2021 ein Rückgang von 13 Prozent verzeichnet.

18 Prozent hatten keine Meinung.

Für diese Untersuchung wurden 1.062 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 09.07. und dem 12.07.2021 befragt. In Auftrag gegeben hat sie das Internetportal „wPolityce,pl“ („inderPolitik.pl“).

Wochenbericht 3. Juli bis 9. Juli 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 09.07.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 02.07.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.880.670     Gestorben: 75.152

Am Morgen des 09.07.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 463 Personen in Krankenhäusern behandelt. 98.171 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.652.409. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 40.700. Neuinfizierte: 76.

Am Samstag, dem 03.07.2021 starben 18 Personen, davon 5 an Corona und 13 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 04.07.2021 wurde 1 Corona-Toter gemeldet, er starb an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 05.07.2021 gab es 1 Corona-Toten, er starb an Corona mit Vorerkrankungen.

Am Dienstag, dem 06.07.2021 sind 10 Personen gestorben, davon 4 an Corona und 6 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 07.07.2021 starben 17 Personen, davon 11 an Corona und 6 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 08.07.2021 hat es 19 Corona-Tote gegeben, davon 3 an Corona und 16 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 09.07.2021 wurden 17 Corona-Tote gemeldet, davon 3 an Corona und 14 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen war an manchen Tagen geringer als in der Vorwoche. Im Durchschnitt blieb es bei um die 100 neue Krankheitsfällen pro Tag. Der erfreuliche Abwärtstrend bei den belegten Krankenhausbetten und Beatmungsgeräten dauerte an, was man den eingestellten Grafiken entnehmen kann.

Auch die Todeszahlen gingen weiterhin zurück.

Die Neuinfektionen bewegten sich zwischen 107 am 03.07. und 76 am 09.07.2021.

Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten sank von 616 am 03.07. auf 463 am 09.07.2021. Am 09.07.2021 gab es im ganzen Land 6.551 freie Corona-Krankenhausbetten. Die Anzahl der zur Pandemie-Bekämpfung vorgehaltenen Betten konnte zwischenzeitlich wieder deutlich heruntergefahren werden. Die für Hochzeiten einer Pandemie-Welle eingerichteten provisorischen Corona-Krankenhäuser konnten schließen.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 09.07.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Beatmungsgeräte: Am 03.07. – 91, am 09.07. – 71. Am 09.07.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 625 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 09.07.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten sinkt, der Sieben-Tage-Mittelwert liegt inzwischen bei 12 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Gemessen an der Zahl der Neuinfektionen und der sich leerenden Corona-Krankenhausstationen bleibt die Sterberate hoch. Es ist das Erbe des Hochs an Neuinfektionen von Anfang März bis Mitte Mai. Viele Corona-Krankenhauspatienten sind wochen-, manchmal sogar monatelang in sehr ernstem Zustand. Nicht selten verlieren sie den Kampf mit dem Tod lange nach der Ansteckung. Zu dieser Kategorie gehören die meisten Corona-Toten, die wir in diesen Tagen zu beklagen haben.

Fazit: Die Endphase der dritten Corona-Welle in Polen hat sich weiterhin verfestigt, die gute Stimmung jedoch trüben Nachrichten über die Delta-Variante. Die neue Ansteckungswelle rollt von Portugal her, über Spanien, Großbritannien und Frankreich, wo die Neuinfektionen bereits deutlich zugenommen haben, auf Polen zu. Gesundheitspolitiker und Virologen gehen davon aus, dass sie das Land um den 25.07. erreichen wird.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 09.07.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 02.07.2021 ca. 31 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Mehr als 14,7 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 33 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 54.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 39,8 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 13.000 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 68 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis zum 09.07.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

377 Apotheken im ganzen Land dürfen mittlerweile den Impfstoff verabreichen. Weitere sollen folgen. Der Apotheker muss eine Schulung absolvieren, entsprechende Nachweise führen und den Impfstoff sachgerecht lagern können.

Jeder Impfwillige muss sich, wie üblich, für die Vakzination registrieren lassen und kann anschließend einen Termin mit dem Apotheker ausmachen.

Die meisten Impf-Apotheken gibt es im Augenblick in der Woiwodschaft/Provinz Kleinpolen mit Verwaltungssitz in Kraków – 60, die wenigsten in Ermland-Masuren mit Verwaltungssitz in Olsztyn/Allenstein – 4.

In der polnischen Armee sind seit dem Beginn der Impfaktion in den Streitkräften am 24.03.2021 mehr als 200.000 Impfungen durchgeführt worden. Polens Berufsarmee zählt 110.000 Offiziere und Soldaten sowie 44.000 Zivilangestellte.

Die Impfungen sind freiwillig, eine Verpflichtung besteht nur für die 2.000 Offiziere und Soldaten, die auf Auslandsmissionen gehen. Immer wieder wird jedoch berichtet, dass es in der Armee einen informellen Druck geben soll, sich Impfungen zu unterziehen. Man sei verunsichert, so heißt es, ob und wie sich eine Impfweigerung auf Beförderungen, günstige Versetzungen, die Höhe der Prämien und die Beurteilungen auswirken könnte.

Deutliche Fortschritte gibt es beim Impfen in den polnischen Gefängnissen, so die Angaben der Zentralen Strafvollzugsverwaltung (CZSW).

Bis zum 30.06.2021 wurden knapp 49 Prozent der ca. 71.200 Strafgefangenen mindestens einmal geimpft. Von den rund 28.800 Strafvollzugsbeamten und Zivilangestellten haben 70 Prozent zumindest eine Impfung bekommen.

Die Impfaktion hat seit dem 07.06., als mit der Vakzination in den Gefängnisambulanzen begonnen wurde, deutlich an Tempo gewonnen. Vorher mussten die Gefangenen zu Impfstellen außerhalb der Gefängnisse gebracht werden. Bis zu 70 Prozent der Insassen wollen sich impfen lassen.

Gemessen an der Belegungsdichte, die in den Strafvollzugsanstalten herrscht, ist es der Zentral-Verwaltung gelungen, die Infektionen zu begrenzen. Mit dem Corona-Virus haben sich bisher insgesamt ca. 2.100 Insassen und 2.400 Beamte infiziert, so der Bericht der CZSW.

„Kann man im Herbst mit einer weiteren Epidemie-Welle und einem hohen Anstieg der Infektionen rechnen?“ Auf diese Frage antworteten 40 Prozent der Befragten mit „eindeutig ja“.

„Eher ja“ antworteten 23 Prozent.

„Eindeutig nein“ 9 Prozent.

„Eher nein“ 10 Prozent.

18 Prozent hatten keine Meinung.

Für diese Untersuchung wurden 1.082 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 25.06. und dem 28.06.2021 befragt. In Auftrag gegeben hat sie das Internetportal „wPolityce,pl“ („inderPolitik.pl“).

„Wollen Sie sich gegen Corona impfen lassen?“ Auf diese Frage antworteten 9 Prozent (19 Prozent im Mai) der Befragten mit „eindeutig ja“.

„Eher ja“ antworteten auch 9 Prozent (14 Prozent im Mai).

„Eindeutig nein'“ 16 Prozent (14 Prozent im Mai).

„Eher nein“ 10 Prozent (11 Prozent im Mai).

4 Prozent (6 Prozent im Mai) hatten keine Meinung.

52 Prozent (36 Prozent im Mai) haben angegeben mindestens einmal geimpft zu sein.

„Warum haben Sie sich nicht für die Impfung registrieren lassen?“

„Keine Zeit“ – 21 Prozent, „Hatte Corona und bin immun“ – 18 Prozent, „Werde mich später registrieren lassen“ – 17 Prozent, „Habe Angst vor Nebenfolgen“ – 16 Prozent, „Bin krank“ – 10 Prozent, „Habe Schwierigkeiten damit “ – 10 Prozent, „Bin schwanger oder stillende Mutter“ – 4 Prozent, „Habe kein Impfzentrum in der Nähe“ – 3 Prozent.

„Wie beurteilen Sie die Organisation der Impfungen?“

„Sehr gut“ – 23 Prozent, „Zufriedenstellend“ – 53 Prozent, „Sehr schlecht“ – 2 Prozent, „Nicht zufriedenstellend“ – 10 Prozent, „Weiß nicht“ – 12 Prozent.

„Wie beurteilen Sie die Corona-Zertifikate (Corona-Pässe), dank derer man in der EU frei reisen kann?“

„Finde sie gut“ – 60 Prozent, „Finde sie schlecht“ – 32 Prozent, „Weiß nicht“ – 8 Prozent.

Für diese Untersuchung wurden 1.218 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 07.06. und dem 17.06.2021 befragt. Jeder Befragte konnte die Form der Befragung selbst wählen. 60,8 Prozent entschieden sich für eine Befragung durch einen Interviewer, 26,7 für eine Befragung am Telefon, 12,6 Prozent füllten einen Internet-Fragebogen aus. In allen drei Varianten waren die Fragen gleich. Durchgeführt wurde die Befragung durch das staatliche Zentrum für Meinungsforschung (CBOS).

Wochenbericht 26. Juni bis 2. Juli 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 02.07.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 02.07.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.880.107     Gestorben: 75.065

Am Morgen des 02.07.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 690 Personen in Krankenhäusern behandelt. 84.100 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.652.004. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 42.300. Neuinfizierte: 96.

Am Samstag, dem 26.06.2021 starben 11 Personen, davon 5 an Corona und 6 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 27.06.2021 wurden 5 Corona-Tote gemeldet, alle Personen litten an Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 28.06.2021 gab es keine Corona-Toten.

Am Dienstag, dem 29.06.2021 sind 26 Personen gestorben, davon 9 an Corona und 17 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 30.06.2021 starben 16 Personen, davon 3 an Corona und 13 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 01.07.2021 hat es 24 Corona-Tote gegeben, davon 7 an Corona und 17 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 02.07.2021 wurden 21 Corona-Tote gemeldet, davon 8 an Corona und 13 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen geht weiterhin zurück. Pro Tag werden inzwischen nur noch knapp  um die 100 neue Krankheitsfälle gezählt. Der erfreulich schnelle Abwärtstrend bei den belegten Krankenhausbetten und Beatmungsgeräten dauert ebenso an, was man eindeutig aus den eingestellten Grafiken  entnehmen kann.

Die Todeszahlen verringern sich leider in einem langsameren Tempo, aber auch sie sind rückläufig.

Im Einzelnen bewegten sich die Neuinfektionen zwischen 100 am 26.06. und 96 am 02.07.2021.

Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten sank von 1.093 am 26.06. auf 690 am 02.07.2021 Am 02.07.2021 gab es im ganzen Land 6.862 freie Corona-Krankenhausbetten. Die Anzahl der zur Pandemie-Bekämpfung vorgehaltenen Betten konnte zwischenzeitlich wieder deutlich heruntergefahren werden. Die für Hochzeiten einer Pandemie-Welle eingerichteten provisorischen Corona-Krankenhäuser konnten ihre Tore schließen. 

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 02.07.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Beatmungsgeräte: Am 26.06. – 171, am 02.07. – 103. Am 02.07.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 610 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 02.07.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten sinkt, der Sieben-Tage-Mittelwert liegt inzwischen bei ca. 15 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Gemessen an der Zahl der Neuinfektionen und der sich leerenden Corona-Krankenhausstationen bleibt die Sterberate hoch. Es ist das Erbe des Neuinfektionshochs von Anfang März bis Mitte Mai. Viele Corona-Krankenhauspatienten sind wochen-, manchmal sogar monatelang in sehr ernstem Zustand. Nicht selten verlieren sie den Kampf mit dem Tod lange nach der Ansteckung. Zu dieser Kategorie gehören die meisten Corona-Toten, die wir in diesen Tagen zu beklagen haben.

Fazit: Die Endphase der dritten Corona-Welle in Polen hat sich weiterhin verfestigt. Die gute Stimmung wird getrübt durch Nachrichten über die Delta-Variante.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 02.07.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

COVID-Zertifikate, auch EU-COVID-Pässe genannt, erfreuen sich einer großen Nachfrage, so die Mitteilung des Gesundheitsministeriums.

Bisher riefen ca. 4 Millionen geimpfte Bürger sie von ihren elektronischen Patienten-Konten ab. Die Zertifikate gelten seit dem 01.07.2021 und erlauben ein weitgehend freies Reisen innerhalb der EU.

Corona hat 2020 die Sterblichkeit deutlich erhöht, das geht aus einer Information des Statistischen Hauptamtes (GUS) hervor.

2020 starben in Polen 477.335 Menschen. Das waren knapp 68.000 mehr als 2019, was dem Verschwinden der ersten Hauptstadt Polens, Gniezno/Gnesen, von der Landkarte  gleichkam.

Die höchste Sterblichkeit wurde im vierten Quartal 2020 verzeichnet. Sie lag um 60 Prozent höher als im gleichen Zeitabschnitt von 2019. Am schlimmsten verlief die 45. Kalenderwoche (02. – 08.11.2020), als insgesamt mehr als 16.000 Menschen starben.

Der Wochen-Mittelwert lag in Polen 2020 bei 9.000 Verstorbenen. Ein Jahr zuvor betrug er 8.000.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 02.07.2021 ca. 29,6 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Mehr als 13,5 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 32,5 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 48.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 38,3 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 12.500 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 68 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis zum 02.07.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Während einer Pressekonferenz am 01.07., beschrieb Gesundheitsminister Adam Niedzielski die Lage hinsichtlich der Impfungen.

Niedzielskis Thesen:

Bisher bekamen ca. 54 Prozent aller erwachsenen Polen zumindest die erste Impfdosis.

Das ist zu wenig, um von einer dauerhaften Eindämmung der Epidemie auszugehen. Durch den radikalen Rückgang der Neuinfektionen ist die Situation im Augenblick sehr gut. Leider lässt der Blick nach Großbritannien, Portugal oder Israel, wo die Neuinfektionen deutlich zunehmen, nichts Gutes erwarten. Bisher war es so, dass Corona-Ereignisse in Großbritannien etwa einen Monat später in Polen eintraten.

Adam Niedzielski.

In Polen sind bis dato ca. 100 Träger der Delta-Variante ausgemacht worden.

Die Dynamik der Registrierungen für Impftermine verliert an Kraft. In der 25. Kalenderwoche (21.06. – 27.06.) waren es 30 Prozent weniger als in der Woche zuvor. Ein ähnlicher Trend zeichnet sich für die 26. Kalenderwoche ab.

In der 25. Kalenderwoche wurden deswegen etwa 1 Million Impfdosen nicht ausgeliefert. Erste Impfzentren kündigten an, „mangels Interesse“ schließen zu wollen.

Während in der Gruppe der über 70-Jährigen knapp 80 Prozent geimpft sind, sind es bei den 39- bis 18-Jährigen knapp 40 Prozent.

Es gab und gibt bei den Behörden keine Überlegungen, geschweige denn Vorbereitungen, zur Einführung eines Impfzwanges. Diesbezügliche Behauptungen und „Warnungen“, die durchs Internet geistern, entbehren jeglicher Grundlage.

Bis Ende September 2021 besteht die Garantie, dass die Impfungen kostenlos sein werden. Was danach passiert, muss noch entschieden werden. Der Impfstoff bleibt auf jeden Fall kostenlos, es könnte aber sein, dass eine Gebühr von 60 Zloty (ca. 13 Euro) für die Verabreichung fãllig werde. 

Bis jetzt haben sich etwa 1 Million Geimpfter bei der Nationalen Impflotterie registrieren lassen, die am 01.07. startete und bis Ende August laufen soll. Neben vielen anderen Sach- und Geldpreisen sind, im Finale, als Hauptpreise zwei Luxus-Pkw vorgesehen.

Wochenbericht 19. bis 25. Juni 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 25.06.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 25.06.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.879.469     Gestorben: 74.953

Am Morgen des 25.06.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.157 Personen in Krankenhäusern behandelt. 57.708 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.651.209. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 42.500. Neuinfizierte: 133.

Am Samstag, dem 19.06.2021 starben 41 Personen, davon 15 an Corona und 26 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 20.06.2021 wurden 5 Corona-Tote gemeldet, davon 1 mit Corona und 4 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 21.06.2021 starb 1 Person an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 22.06.2021 sind 29 Personen gestorben, davon 15 an Corona und 14 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 23.06.2021 starben 35 Personen, davon 6 an Corona und 29 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 24.06.2021 hat es 24 Corona-Tote gegeben, davon 4 an Corona und 20 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 25.06.2021 wurden 36 Corona-Tote gemeldet, davon 6 an Corona und 30 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Kurve der Neuinfektionen auf der eingangs dargestellten Grafik „kriecht“ geradezu, den Boden fast berührend, dahin. Pro Tag werden inzwischen noch knapp um die 150 neue Krankheitsfälle gezählt. Der erfreulich schnelle Abwärtstrend bei den belegten Krankenhausbetten und Beatmungsgeräten dauert ebenso an, was man den weiteren eingestellten Grafiken deutlich entnehmen kann.

Die Todeszahlen verringern sich leider in einem langsameren Tempo, aber immerhin sind auch sie rückläufig.

Im Einzelnen fielen die Neuinfektionen von 168 am 19.06. auf 133 am 25.06.2021.

Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten sank von 1.534 am 19.06. auf 1.157 am 25.06. Am 25.06.2021 gab es im ganzen Land 9.446 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 25.06.2021. Bitte ggf. vergrößern.

● Belegte Beatmungsgeräte: Am 19.06. – 237, am 25.06. – 185. Am 25.06.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 910 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 25.06.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten sinkt, der Sieben-Tage-Mittelwert liegt inzwischen bei ca. 25 Personen. Das bisherige traurige Tages-Hoch wurde am 08.04.2021 mit 954 Toten erreicht.

Die aktuelle Sterberate ist das Erbe des Neuinfektionshochs von Anfang März bis Mitte Mai. Viele Corona-Krankenhauspatienten sind wochen-, manchmal sogar monatelang in sehr ernstem Zustand. Nicht selten verlieren sie den Kampf mit dem Tod lange nach der Ansteckung. Zu dieser Kategorie gehören die meisten Corona-Toten, die wir in diesen Tagen zu beklagen haben.

Fazit: Die Endphase der dritten Corona-Welle in Polen hat sich weiterhin verfestigt.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 25.06.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Der Anteil der positiven Ergebnisse bei den täglich durchgeführten Corona-Tests beträgt seit dem 15.06. kontinuierlich maximal 1 Prozent, das gab das Gesundheitsministerium bekannt. Das sei „ein wichtiger Beweis dafür, wie sehr sich die Lage gebessert hat“.

Am 27.05. hat die täglich veröffentlichte Zahl der Neuinfektionen den vierstelligen Bereich verlassen und tendiert seither anhaltend nach unten.

Am 24.06., lag die Inzidenz in Polen für die letzten sieben Tage bei 0,5, so das Gesundheitsministerium.

Seit dem 23.06. müssen alle, die aus Großbritannien nach Polen einreisen eine siebentägige Quarantäne absolvieren.

An deren Ende muss ein negatives Testergebnis  stehen. So soll das Übergreifen der indischen, bzw. Delta-Variante, die in Großbritannien für immer mehr Erkrankungen sorgt, auf Polen erschwert werden.

Derselben Regelung unterliegen Einreisende aus Brasilien, Indien und Südafrika.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 25.06.2021 ca. 27,6 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Mehr als 12 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 29,3 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 26.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 33 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 11.900 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 68 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis zum 25.06.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 03.06., an dem 638.504 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

„Wir haben unseren ursprünglichen Impfplan deutlich übererfüllt“, sagte Michał Dworczyk, Leiter der Kanzlei des Ministerpräsidenten und oberster staatlicher Corona-Maßnahmen-Aufseher, als er am 23.06. die Bilanz der bisherigen Impfaktion, die Ende Dezember 2020 begann, zog.

Michał Dworczyk.

„Ursprünglich wollten wir  bis Ende Juni 20 Millionen Impfungen durchführen.Tatsächlich werden es am 30.06 mehr als 27 Millionen sein“, so Dworczyk.

Er machte auch Angaben darüber, wie hoch der prozentuale Anteil der mindestens einmal geimpften Personen in den einzelnen Alterskategorien ist:

70 Jahre und mehr – 77 Prozent von insgesamt 4,6 Millionen

60 bis 69 Jahre        – 66 Prozent von insgesamt 5,2 Millionen

50 bis 59 Jahre        – 56 Prozent von insgesamt 4,6 Millionen

40 bis 49 Jahre        – 50 Prozent von insgesamt 5,7 Millionen

30 bis 39 Jahre       – 38 Prozent von insgesamt 6,0 Millionen

18 bis 29 Jahre       – 35 Prozent von insgesamt 5,0 Millionen

Den vollen Impfschutz haben in Polen etwas mehr als 12 Millionen Menschen. Das ist knapp ein Drittel der Gesamtbevölkerung von insgesamt gut 38 Millionen. „Es gibt noch viel zu tun und wir müssen unbedingt weitermachen, um die vierte Epidemiewelle im Herbst möglichst flach zu halten“, so Dworczyk .

Probleme mit dem Impfen älterer Menschen schilderte in diesen Tagen in den Medien Dr. Paweł Rajewski, Virologe aus Bydgoszcz/Bromberg, Arzt am dortigen Krankenhaus für ansteckende Krankheiten.

Ein Teil der älteren Patienten, die zu uns zum Impfen kommen sagt, sie haben Corona bereits hinter sich, aber viele wissen es nicht genau, denn sie haben keine Tests gemacht. Ein Teil sagt, sie setzten auf die Vorsehung. Nicht wenige sind sehr verwirrt durch die Vielfalt an Informationen, sind verunsichert, wissen nicht was sie machen sollen.

Paweł Rajewski,

Am meisten wirkt bei den Senioren der Hinweis darauf, dass falls sie, ohne geimpft zu sein  dringend medizinische Hilfe benötigen würden, zunächst einmal einmal ein Corona-Test gemacht werden müsste, und das kostet Zeit. Als sehr nützlich erweist sich auch, darauf hinzuweisen, dass sie ohne Impfung keine Kur antreten und nur bedingt bei größeren Familienfesten dabei sein können.

Nichtgeimpfte müssen damit rechnen, dass sie ab dem 24.06. einmal angerufen werden, das kündigte Gesundheitsminister Adam Niedzielski an.

Adam Niedzielski.

Mitarbeiter der staatlichen Call-Center, bei denen man sich für die Impfung anmelden kann, sollen bis etwa Mitte Juli auf diese Weise eine Million potentieller Impfwilliger erreichen. Es soll sich dabei nicht um Überzeugungsgespräche handeln, sondern nur um ein Angebot, eventuell gemeinsam einen Impftermin zu vereinbaren.

Das Ministerium für Inneres und Verwaltung (MSWiA), das auch für die Kommunen zuständig ist, hat eine Reihe von Wettbewerben für die impffreudigsten Gemeinden ausgeschrieben.

Unabhängig von der Zahl der Einwohner sollen die ersten 500 Gemeinden, in denen mindestens 67 Prozent der Bewohner geimpft sind jeweils 100.000 Zloty (ca. 22.000 Euro) bekommen.

In der Kategorie „Gemeinden mit bis zu 30.000 Einwohnern“ können 49 Gemeinden mit den meisten Geimpften 1 Million Zloty (ca 220.000 Euro) gewinnen.

In der Kategorie „Gemeinden mit bis zu 100.000 Einwohnern“ erhalten 3 Gemeinden, die diesen Erfolg vorweisen können 1 Million Zloty.

In der Kategorie „Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern“ kann schließlich die Gemeinde mit der höchsten Impfquote 2 Millionen Zloty (ca. 440.000 Euro) gewinnen.

Die Wettbewerbe dauern bis zum 31.08. Das Innenministerium verspricht sich eine rege Teilnahme, denn die Haushalte der meisten Gemeinden leiden coronabedingt an einem Defizit, verursacht durch gestiegene Ausgaben und eine Verringerung der Einnahmen. In Polen gibt es 2.477 Gemeinden.