Auf vielseitig geäußerten Wunsch unserer Zuhörer und Leser, setzen wir die laufende Chronik des Corona-Geschehens in Polen fort. Wir wollen turnusmäßig das Wichtigste zusammenfassen und Ihnen so ein Bild der medizinischen, gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Lage im Land vermitteln, ohne dabei den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Ihr RdP.
Den ersten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 20. März bis 20. April 2020, finden Sie hier (bitte klicken)
Den zweiten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 21. April bis 17. Juli 2020, finden Sie hier (bitte klicken)
Den dritten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 18.Juli bis 03.November 2020, finden Sie hier (bitte klicken)
Den fünften Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 09.Januar 2021 an, finden Sie hier (bitte klicken)
Die Berichte erscheinen zweimal wöchentlich, jeweils am Dienstag und Freitag.
Mittwoch, 6.Januar bis Freitag, 8.Januar 2021
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.12.2020 und dem 08.01.2021 Bitte ggf. vergrößern.
Gesamtzahlen per 08.01.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 1.365.645 Gestorben: 30.568
♦ Am Morgen des 08.01.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 16.774 Personen in Krankenhäusern behandelt. 164.030 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 1.104.599. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 50.200. Neuinfizierte: 8.790.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Mittwoch, dem 06.01.2021 starben 553 Personen, davon 144 an Corona und 409 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Donnerstag, dem 07.01.2021 wurden 186 Corona-Tote gemeldet, davon 38 mit Corona und 148 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Freitag, dem 08.01.2021 starben 332 Personen, davon 60 an Corona und 272 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Aktuelle Lage.
●Die sechste Woche in Folge bewegt sich die Zahl der Neuinfizierten im gleichmãßigen Wellengang von Sechs- bzw. Sieben-Tage-Intervallen zwischen etwas mehr als 13.000 und gut 3.000 (siehe Grafik oben). Dabei hat die Zahl der Neuansteckungen am 06.01.2021, das erste Mal seit dem 03.12.2020, wieder geringfügig die 14.000er-Marke überschritten, was am Gesamtbild jedoch nichts ändert.
Die zweite Epidemie-Welle hat sich also auf einem in diesen Zeiten verhältnismäßig niedrigen Niveau festgefahren, ebbt aber nicht mehr ab.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum betrugen die Neuansteckungen: am 06.01.2021 – 14.151 Fälle, am 07.01.2021 – 12.054 und am 08.01.2021 – 8.790 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten pendelt seit dem 23.12. um die 17.000. Am 06.01.2021 waren es 17.057 Fälle, am 07.01.2021 – 16.727 und am 08.01.2021 – 16.774 Fälle. Am 08.01.2021 gab es im ganzen Land 16.302 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Erfreulicherweise verringerte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte seit dem Hoch vom 13.11. (2.149) langsam aber dauerhaft. Seit Mitte Dezember 2020 schwankt sie permanent um die 1.600. So war es auch in dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum. Am 06.01.2021 – 1.606, am 07.01.2021 – 1.590 und am 09.01.2021 – 1.616 Am 08.01.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.332 freie Beatmungsgeräte.
● Die Zahl der freien Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte übersteigt im Landesdurchschnitt den laufenden Bedarf konstant um etwa ein Drittel. Es treten derzeit auch regional keine Engpässe mehr auf.
● Den größten Anlass zur Sorge gibt weiterhin die hohe Sterblichkeit. Der traurige Epidemie-Tagesrekord vom 25.11. mit 674 Verstorbenen wurde bis Mitte Dezember 2020 immer wieder knapp unterboten: 02.12. – 609, 03.12. – 620, 16.12. – 605. Mittlerweile sind zwischen 300 und 500 Tote pro Tag die Norm.
Die Ursache der hohen Sterblichkeit hat sich nicht verändert. Ein Teil der Erkrankten will sich nicht testen lassen, tut die ersten Symptome als Erkältung ab, versucht sich mit Hausmitteln zu kurieren. Erst wenn akute Corona-Symptome auftreten wird der Notdienst gerufen. Für viele ist es dann schon zu spät.
♦ Das Impfen gegen Corona macht weiterhin gute Fortschritte.
● Seit dem Beginn der Impfungen am 27.12.2020 wurden bis zum Abend des 08.01.2021 rund 200.000 Personen geimpft. Damit belegt Polen den dritten Platz unter den EU-Ländern, nach Deutschland (ca. 400.000 Geimpfte) und Italien (ca. 350.000) ● Ausgeliefert wurden in demselben Zeitraum knapp 210.000 Dosen Impfstoff. ● Entsorgt wurden knapp 300 Dosen. ● Bei 22 Personen traten Nebenwirkungen auf, die jedoch in keinem der Fälle lebensbedrohlich waren. ● Bis jetzt sind in Polen 701.000 Dosen Impfstoff eingetroffen.
● Am 08.01.2021 hat sich Ministerpräsident Mateusz Morawiecki zu den Impfungen auf Twitter zu Wort gemeldet.
„Meine Herrschaften! Was die Zahl der Geimpften angeht, sind wir auf Platz 3 in der ganzen EU. Das Nationale Impfprogramm gegen Covid-19 gewinnt an Fahrt. Die Zahl der Geimpften ist erfreulich, sie wächst mit jedem Tag und je größer sie wird, umso schneller kehren wir zur Normalität zurück“, so Morawiecki.
♦ Die Impfbereitschaft hat zugenommen. Das zeigen die Ergebnisse der neuesten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Social Changes im Auftrag des Internetportals wPolityce.pl („inderPolitik.pl).
● 44 Prozent der Befragten wollen sich „auf jeden Fall“ (24 Prozent) bzw. „eher ja“ (20 Prozent) impfen lassen. Das sind insgesamt 3 Prozent mehr als vor einer Woche und 11 Prozent mehr als Mitte Dezember.
● 36 Prozent der Befragten wollen sich „auf keinen Fall“ (17 Prozent) bzw. „eher nicht“ (19 Prozent) der Impfung unterziehen. Das sind 3 Prozent weniger als vor einer Woche und 8 Prozent weniger als Mitte Dezember.
● 20 Prozent wissen es nicht. Diese Zahl bleibt seit Mitte Dezember unverändert.
Für diese Untersuchung wurden 1.090 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 01.01. und dem 05.01.2021 befragt.
♦ Überdurchschnittliche Jahressterblichkeit im Corona-Jahr 2020.
● Im Jahr 2020 sind in Polen 479.700 Menschen gestorben (rote Säule) davon nachweislich 28.500 an oder unter Mitwirkung von Corona. Die meisten Todesfälle (16.249) gab es in der 45. Woche vom 02. bis 08.11.2020.
● Im Jahr 2019 starben in Polen 401.000 Einwohner.
● Der Jahresdurchschnitt 2015 bis 2019 betrug 403.800 Verstorbene.
● Der Jahresdurchschnitt 2009 bis 2019 lag bei 391.300 Todesfällen.
● Der Jahresdurchschnitt 2000 bis 2019 ergibt 380.600 Verstorbene.
Bezogen allein auf den Jahresdurchschnitt 2015 bis 2019 sind das 75.900 Todesfälle (18,8 Prozent) mehr.
♦Mediziner, die an Corona gestorben sind. Das Gesundheitsministerium hat am 06.01.2021 die neuesten Zahlen veröffentlicht. In Klammern die Zuwächse seit dem 18.11.2020, als die letzte derartige Statistik bekanntgegeben wurde (siehe unseren Corona-Bericht vom 18. bis.20.11.2020).
Das Coronavirus hat 66 (+29) Allgemeinärzten, 10 (+8) Zahnärzten, 5 (+3) Rettungssanitätern, einem (+0) Feldscher, 4 (+3) Hebammen, 48 (+23) Krankenschwestern und 4 (+2) Apothekern seit Ausbruch der Epidemie das Leben genommen.
Mit Corona infiziert haben sich in dieser Zeit 19.735 (+6.754) Ärzte, 1.498 (+492) Labormitarbeiter, 49.361 (+16.430) Krankenschwestern, 4.589 (+1.560) Hebammen, 2.921 (+885) Rettungssanitäter, 1.797 (+665) Zahnärzte, 19 (+8) Feldschere und 2.009 (+617) Apotheker.
Mittwoch, 30.Dezember 2020 bis Dienstag, 5.Januar 2021
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.12.2020 und dem 05.01.2021 Bitte ggf. vergrößern.
Gesamtzahlen per 05.01.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 1.330.543 Gestorben: 29.502
♦ Am Morgen des 05.01.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 17.191 Personen in Krankenhäusern behandelt. 156.608 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 1.078.892. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 48.400. Neuinfizierte: 7.624.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Mittwoch, dem 30.12. 2020 starben 565 Personen, davon 125 an Corona und 440 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Donnerstag, dem 31.12.2020 wurden 532 Corona-Tote gemeldet, davon104 mit Corona und 428 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Freitag, dem 01.01.2021 starben 400 Personen, davon 122 an Corona und 278 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Samstag, dem 02.01.2021 sind 102 Menschen gestorben, davon 18 an Corona und 84 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Sonntag, dem 03.01.2021 wurden 61 Corona-Tote gemeldet, davon 7 an Corona und 54 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Montag, dem 04.01.2021 starben 42 Personen, davon 8 an Corona und 34 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Dienstag, dem 05.01.2021 sind 341 Menschen gestorben, davon 85 an Corona und 256 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Die aktuelle Lage.
● Seit gut einem Monat hat sich die Epidemie-Situation stabilisiert. Die Kurve der täglichen Neuansteckungen hat vorläufig zum letzten Mal am 03.12. das Niveau von knapp mehr als 14.000 erreicht. Seitdem bewegt sich die Zahl der Neuinfizierten im gleichmãßigen Wellengang von Sechs- bzw. Sieben-Tage-Intervallen zwischen etwas mehr als 13.000 und gut 3.000 Personen (siehe Grafik oben).
Die zweite Epidemie-Welle hat sich also auf einem in diesen Zeiten verhältnismäßig niedrigen Niveau verstetigt, ebbt aber nicht mehr ab.
Die Weihnachts- und Silvesterbegegnungen haben sich bisher nicht in ansteigenden Neuansteckungs- bzw. Sterbezahlen niederschlagen.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum betrugen die Neuansteckungen: am 30.12.2020 – 12.955 Fälle, am 31.12.2020 – 13.397, am 01.01.2021 – 11.008, am 02.01.2021 – 6.945, am 03.01.2021 – 5.759, am 04.01.2021 – 4.432 und am 05.01.2021 – 7.624 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten pendelt seit dem 23.12. um die 17.000. Am 30.12.2020 waren es 17.228 Fälle, am 31.12.2020 – 16.970, am 01.01.2021 – 16.757, am 02.01.2021 – 16.601, am 03.01.2021 – 16.787, am 04.01.2021 – 17.130 und am 05.01.2021 – 17.191 Fälle. Am 05.01.2021 gab es im ganzen Land 16.343 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Erfreulicherweise verringerte sich die Zahl der belegten Beatmungsgeräte seit dem Hoch vom 13.11. (2.149) langsam aber dauerhaft. Seit Mitte Dezember 2020 schwankt sie permanent um die 1.600. So war es auch in dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum. Am 30.12.2020 – 1.580, am 31.12.2020 – 1.607, am 01.01.2021 – 1.598, am 02.01.2021 – 1.588, am 03.01.2021 – 1.602, am 04.01.2021 – 1.641 und am 05.01.2021 – 1.629. Am 05.01.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.320 freie Beatmungsgeräte.
● Die Zahl der freien Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte übersteigt im Landesdurchschnitt den laufenden Bedarf konstant um etwa ein Drittel. Es treten inzwischen auch regional keine Engpässe mehr auf.
● Den größten Anlass zur Sorge gibt weiterhin die hohe Sterblichkeit. Der traurige Epidemie-Tagesrekord vom 25.11. mit 674 Verstorbenen wird immer wieder knapp unterboten: 02.12. – 609, 03.12. – 620, 16.12. – 605. Zwischen 300 und 500 Tote sind augenblicklich leider die Norm. Die permanent plötzlich rapide sinkenden Todeszahlen an den Wochenenden: am Samstag, dem 02.01.2021 – 102, am Sonntag, dem 03.01.2021- 61 und am Montag, dem 04.01.2021 – 47, können nicht als repräsentativ gelten, umso mehr als schon am 05.01.2021 wieder 341 Tote gemeldet wurden.
♦ Ruhiger Jahreswechsel.
Die „Bewegungsbeschränkung“ zwischen 19:00 Uhr an Silvester und 06:00 Uhr am Neujahrsmorgen wurde weitestgehend befolgt. Die Polizei meldete nur wenige Feststellungen der Personalien von Personen, die sich in dieser Zeit ohne triftigen Grund draußen aufgehalten haben. Darauf stand eine Geldbuße von 500 Zloty (ca. 110 Euro). Stellte das Handeln einer solchen Person eine akute Ansteckungsgefahr dar, konnte die Polizei einen Antrag auf Bestrafung durch die Staatliche Sanitätsinspektion (Sanepid) stellen, die bis zu 30.000 Zloty (ca. 6.500 Euro) beträgt.
Die traditionelle Silvesterknallerei fiel dieses Mal etwas ruhiger als sonst aus, obwohl kein Verkaufsverbot für Silvester-Feuerwerk verhängt wurde. Das Entzünden von Böllern war nur auf dem eigenen Grundstück bzw. Balkon erlaubt.
♦ Das Impfen gegen Corona macht gute Fortschritte.
● Seitdem die erste Lieferung von 10.000 Dosen des Impfstoffes am 25.12.2020 aus dem Lager der Firma Pfizer im belgischen Puurs in Polen eintraf, und am 27.12.2020 mit dem Impfen begonnen wurde, sind bis einschließlich 05.01.2021 gut 100.000 Personen geimpft worden. Die täglichen Impfzahlen steigen rasant. Am 04.01.2021 wurden 20.000 Presonen geimpft, am 05.01.2021 waren es schon 35.000.
● In Polen sollen nach den Plänen der Regierung bis Ende März rund 2,9 Millionen Menschen aus Risikogruppen eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das genaue Tempo werde von der Zahl der verfügbaren Impfdosen abhängen. Im ersten Quartal dieses Jahres könne Polen die Lieferung von knapp 5,9 Millionen Dosen erwarten, hauptsächlich von den Herstellern Pfizer und Moderna.
● Bis zum 15.01.2021 sollten als Erste alle Mitarbeiter des Gesundheitswesens geimpft sein. Dieses wird nicht gelingen, so Michał Dworczyk, Chef der Kanzlei des Ministerpräsidenten (entspricht dem deutschen Chef des Bundeskanzleramtes), in den Medien. Diese Gruppe zählt etwa 750.000 Personen, von denen sich 500.000 für die Impfung angemeldet haben. Wahrscheinlich, so Dworczyk, wird es bis Ende Januar brauchen.
● In der letzten Januarwoche soll das Impfen der zweiten Gruppe beginnen: alle Bürger über 60 Jahre, Polizei- und Militärangehörige, Feuerwehrleute. Nach ihnen, wahrscheinlich ab Ende März, werden alle anderen drankommen.
● Wenn das Nationale-Impfprogramm voll in Gang kommt, soll es in Polen 6.027 Impfstellen geben. Voraussetzung sind regelmäßige, steigende Impfstofflieferungen und genügend Freiwillige, die sich impfen lassen wollen.
● Auf die gut 100.000 bis zum 05.01.2020 durchgeführten Impfungen entfielen 28 Dosen des Impfstoffs (vier Ampullen), die entsorgt werden mussten.
♦ Promis drängten sich vor und sorgten für einen handfesten Skandal.
Knapp 30 Prominente aus Politik und Kultur, teilweise samt Familienangehörigen, sind anstelle von Medizinern in der Klinik der Medizinischen Universität Warschau bevorzugt gegen Corona geimpft worden.
Der Skandal wurde publik, als der ehemalige postkommunistische Ministerpräsident Leszek Miller (2001-2004) am 31.12.2020 auf Twitter mit seiner Impfbescheinigung prahlte. Schnell wurden andere Namen bekannt, allesamt von hohen Medienmanagern und Schauspielern, die seit 2015 im In- und Ausland an vorderster Front der Proteste gegen Polens nationalkonservative Regierung stehen. Um sie zu impfen, wurden Mediziner auf einen späteren Termin vertrõstet. Die Aktion organisierte unter der Hand der Rektor der Medizinischen Universitãt, Prof. Zbigniew Gaciong, aufs Engste mit diesem Umfeld vernetzt.
„Sie dreschen Phrasen von Demokratie, Moral, Anstand, Gerechtigkeit und Europa, und stoßen in ihrer unverschämten Gerissenheit all jene brutal zur Seite, für die sie nur Verachtung empfinden: schwer arbeitende Mediziner, die ihr Leben riskieren, alte und bedürftige Menschen“, so die beileibe nicht regierungsfreundliche Tageszeitung „Rzeczpospolita“.
Gesundheitsminister Adam Niedzielski kündigte nach einer umgehend durchgeführten Kontrolle an, der Universität drohe ein Strafgeld von mindestens 250.000 Zloty (ca. 55.000 Euro) wegen Verstoßes gegen die Corona-Impfregeln.
♦ Das Gesundheitsministerium hat die neueste, vergleichende Statistik über die Corona-Sterblichkeit je 1 Million Einwohner in Europa bis 05.01.2021 bekanntgegeben. In Klammern die Zuwächse seit der letzten Veröffentlichung dieser Statistik am 15.12.2021.
Belgien – 1.696 (+150), Italien – 1.252 (+177), Tschechien – 1.137 (+234), Großbritannien – 1.108 (+162), Spanien –1.092 (+65), Ungarn – 1.034 (+295), Kroatien – 1.008 (+347), Frankreich – 1.001 (+109), Schweden – 861 (+119), Rumänien – 838 (+134), POLEN – 771 (+164), Litauen – 722 (+417), Österreich – 794 (+202), Griechenland – 482 (+127), Deutschland – 429 (+156).
Mittwoch, 23.Dezember bis Dienstag, 29.Dezember 2020
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 16.11. und dem 29.12. Bitte ggf. vergrößern.
Gesamtzahlen per 29.12.2020 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 1.268.634 Gestorben: 27.454
♦ Am Morgen des 29.12. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 17.299 Personen in Krankenhäusern behandelt. 156.453 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 1.014.005. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 33.600. Neuinfizierte: 7.914.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Mittwoch, dem 23.12. starben 472 Personen, davon 104 an Corona und 368 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦Am Donnerstag, dem 24.12. wurden 497 Corona-Tote gemeldet, davon132 mit Corona und 365 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Freitag, dem 25.12. starben 240 Personen, davon 63 an Corona und 177 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Samstag, dem 26.12. sind 69 Menschen gestorben, davon 4 an Corona und 65 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Sonntag, dem 27.12. wurden 57 Corona-Tote gemeldet, davon 6 an Corona und 51 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Montag, dem 28.12. starben 29 Personen, davon 1 an Corona und 28 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Dienstag, dem 29.12. sind 307 Menschen gestorben, davon 55 an Corona und 252 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Die Kurve der täglichen Neuansteckungen hat vorläufig zum letzten Mal am 03.12. das Niveau von knapp über 14.000 erreicht. Seitdem bewegt sie sich ziemlich hektisch zwischen etwas mehr als 13.000 und gut 3.000 Personen. Inwieweit es sich um einen natürlichen Prozess handelt und inwieweit es der schleppenden Datenerfassung und –übermittlung in der arbeitsfreien Weihnachtszeit geschuldet ist, bleibt offen.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 23.12. – 12.361 Fälle, am 24.12. – 13.115, am 25.12. – 9.077, am 26.12. – 5.048, am 27.12. – 3.678, am 28.12. – 3.211 und am 29.12. – 7.914 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten bewegte sich zwischen dem 11.12. und dem 22.12. um die 18.500er-Marke, die sie nur am 15.12. überschritten hat. Seit dem 23.12. pendelt sie um die 17.000.
Am 23.12 waren es 17.794 Fälle, am 24.12. – 17.239, am 25.12. – 16.735, am 26.12. – 16.475, am 27.12.- 16.686, am 28.12. – 17.028 und am 29.12. – 17.299 Fälle. Am 29.12. gab es im ganzen Land 17.927 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Erfreulicherweise verringert sich auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte seit dem 13.11. (2.149) langsam aber dauerhaft und schwankt inzwischen um die 1.600. Am 23.12. – 1.639, am 24.12. – 1.610, am 25.12. – 1.603, am 26.12. – 1.603, 27.12. – 1.568, am 28.12. – 1.599 und am 29.12. – 1.604. Am 29.12. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.463 freie Beatmungsgeräte.
♦ Die aktuelle Lage. Die zweite Epidemie-Welle hat sich auf einem in diesen Zeiten verhältnismäßig niedrigen Niveau verstetigt und ebbt nur noch geringfügig ab.
● Das Diagramm der täglichen Neuerkrankungen stimmt weiterhin verhalten optimistisch (siehe oben). Der leichte Abwärtstrend hält seit ca. fünf Wochen an. Die Sechs- bzw. Sieben-Tage-Intervalle (Wellen) flachen sich seit dem 24.11. von Mal zu Mal leicht ab. Die letzte Welle (21.12. – 26.12) bricht stellenweise geringfügig nach oben aus. Der Verlauf des am 27.12. begonnenen Intervalls wird mehr über den Trend aussagen. Fachleute befürchten, dass sich die Weihnachtsbegegnungen in leicht ansteigenden Neuansteckungen und Sterbezahlen niederschlagen könnten.
● Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern hat am 23.12. den Bereich der 18.000-er Marke verlassen, bewegt sich seitdem konstant um die 16.000.
● Die Zahl der belegten Beatmungsgeräte nimmt seit dem 23.11. (2.149) langsam aber kontinuierlich ab und ist am 29.12. bei 1.604 angekommen.
● Die Zahl der freien Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte übersteigt im Landesdurchschnitt den laufenden Bedarf konstant um etwa ein Drittel. Es treten inzwischen auch regional keine Engpässe mehr auf.
● Den größten Anlass zur Sorge gibt weiterhin die hohe Sterblichkeit. Der traurige Epidemie-Tagesrekord vom 25.11. mit 674 Verstorbenen rückt immer wieder greifbar nahe: 02.12. – 609, 03.12. – 620, 16.12. – 605. Zwischen 300 und 500 Tote sind augenblicklich leider die Norm. Die plötzlich rapide gesunkenen Todeszahlen am Ende der Weihnachtszeit: am 26.12. – 69, am 27.12. – 57 und am 28.12. – 29, können nicht als repräsentativ gelten, umso mehr als schon am 29.12. wieder 307 Tote gemeldet wurden.
♦ An Silvester wird es keine Polizeistunde, sondern eine „Bewegungsbeschränkung“ geben, so Gesundheitsminister Adam Niedzielski vor den Medien. Um die Polizeistunde zu verhängen, müsste der Ausnahmezustand ausgerufen werden. Da dies nicht der Fall sei, nutzt die Regierung den Art. 46 des Seuchenbekämpfungsgesetzes vom 05.12.2008, der eine solche Maßnahme vorsieht.
Wer ohne triftigen Grund zwischen 19:00 Uhr an Silvester und 06:00 Uhr am Neujahr draußen angetroffen wird, muss mit einer Geldbuße von 500 Zloty (ca. 110 Euro) rechnen. Stellt sein Handeln eine akute Ansteckungsgefahr dar, kann die Polizei einen Antrag auf Bestrafung durch die Staatliche Sanitätsinspektion (Sanepid) stellen, die bis zu 30.000 Zloty (ca. 6.500 Euro) betragen kann.
♦ Insgesamt 97 polnische Mediziner haben zwischen dem 24.12. und 26.12. im britischen Dover geholfen, um bei den im Riesenstau stehenden Lkw-Fahrern Corona-Abstriche vorzunehmen, damit sie die Grenze nach Frankreich passieren und nach Hause gelangen können.
Nachdem in Großbritannien eine neue Coronavirus-Variante entdeckt worden war, schloss Frankreich am 21.12. seine Grenze zu dem Nachbarland. Vor dem gesperrten Eurotunnel unter dem Ärmelkanal stauten sich auf der britischen Seite in Dover bis zu 10.000 Lkws, darunter etwa 2.000 aus Polen.
Am 23.12. öffnete Frankreich die Grenze wieder, aber die Fahrer mussten bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorweisen. Um ihnen die Rückkehr zu erleichtern und sie zu beschleunigen, beförderte eine Transportmaschine der polnischen Luftwaffe am 23.12. eine Gruppe von 37 komplett ausgestatteten Medizinern, die beim Testen helfen sollten. Sie führten in der Nacht vom 24.12. auf den 25.12. am Straßenrand in Dover 1.260 Corona-Tests durch.
Am 25.12. wurden sie von 60 weiteren eingeflogenen polnischen Medizinern und Soldaten der Territorialverteidigung abgelöst, die bis zur völligen Auflösung des Staus am 26.12. ebenfalls getestet und Verpflegung an die Lkw-Fahrer ausgegeben haben. Die gesamten Kosten der Aktion, einschließlich der mitgebrachten Corona-Tests, hat der polnische Staat getragen.
♦ Die erste in Polen gegen Corona geimpfte Person ist Alicja Jakubowska. Die 52-Jährige unterzog sich der Prozedur gegen Mittag des 27.12. im Blitzlichtgewitter der Medien.
Sie arbeitet seit 32 Jahren als Krankenschwester und ist seit 2013 Oberschwester an dem renommierten (allgemeinzugänglichen) Warschauer Zentralklinikum des Innenministeriums.
Gefragt, wie sie sich nach der Injektion fühle, sagte sie: „Hervorragend“ und appellierte an alle, sich impfen zu lassen. „In meiner täglichen Arbeit sehe ich fortwährend, wie schwer Covid-19 bei vielen Patienten verläuft und wie tödlich es sein kann“.
♦ Aus Anlass des Beginns der Corona-Impfungen meldete sich am 27.12. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki auf Twitter zu Wort.
„In wenigen Tagen beginnt das neue Jahr. Es kann ein viel besseres als das zu Ende gehende werden. Heute, nach 300 Tagen der Epidemie, können wir, anfangen, an die Rückkehr zur Normalität zu denken. Diese Chance geben uns die Impfstoffe. Gestern traf in Polen die erste Lieferung von 10.000 Impfdosen ein. Bis Jahresende werden wir über 300.000 Dosen verfügen. Die Lieferungen werden von Woche zu Woche beschleunigt werden.
Am 15.01. beginnt die Erfassung von Impfkandidaten, die sich nicht in den ersten drei Dringlichkeitskategorien (1. Mediziner, 2. Rentner, Polizei, Militär, Feuerwehren, 3. Personen mit schweren Erkrankungen) befinden. Dann werde auch ich mich anmelden.
Das Corona-Impfprogramm ist das größte logistische Vorhaben seit Jahrzehnten. Die Impfungen sind freiwillig und kostenlos. Lasst uns alles tun, damit die Zeit der Entbehrungen vorbeigeht. Unser Schicksal liegt in unseren Händen“, so Morawiecki.
♦ Impfstoffe, Impfungen und die Impfpolitik standen im Mittelpunkt des Medieninteresses während der Weihnachtszeit.
● Die erste Lieferung von 10.000 Dosen traf in Polen am 25.12. aus dem Lager der Firma Pfizer im belgischen Puurs ein und wurde, von TV-Kameras begleitet, im Lager der staatlichen Agentur für Materialreserven (ARM) bei Tomaszów Mazowiecki unweit von Warschau untergebracht.
Am 26.12. wurden Lieferungen aus diesem Bestand in 72 sog. Schwerpunkt-Krankenhäuser im ganzen Land gebracht, damit am 27.12. mit den ersten Impfungen begonnen werden konnte. Die Agentur verwaltet alle staatlichen Reserven an Lebensmitteln, Medikamenten, Heizmaterial, Treibstoffen usw., die für den Krisenfall, ob Naturkatastrophe oder Krieg, angelegt sind.
● Bis Ende Januar 2021 sollen 1,5 Millionen Dosen Impfstoff in Polen eintreffen. Im Unterschied zu der ersten Lieferung, die mit einem Kleintransporter gebracht wurde, sollen die nächsten Ladungen Polen auf dem Luftweg erreichen.
● Bis Jahresende werden alle 509 Schwerpunkt-Krankenhäuser mit dem Impfstoff beliefert sein.
● Beinahe pausenlos lassen sich Politiker vor laufenden Kameras impfen oder sie beteuern, sich auf jeden Fall so bald wie möglich impfen zu lassen. Eine TV- und Plakatwand-Werbekampagne ist bereits angelaufen.
♦Die Polen bleiben skeptisch, wollen sich nicht impfen lassen, haben mehr Angst vor den Nebenwirkungen der Impfung als vor der Ansteckung mit Corona. Das geht aus drei Meinungsumfragen hervor, deren Ergebnisse um die Weihnachtszeit publik gemacht wurden.
● Am 27.12. veröffentlichte die Tageszeitung „Rzeczpospolita“ („Republik“) die Ergebnisse einer Umfrage, die sie bei dem Meinungsforschungsinstitut IBRiS in Auftrag gegeben hatte.
► Demnach wollen sich 47 Prozent der Befragten „auf jeden Fall“ oder „eher ja“ impfen lassen. 44 Prozent lehnen das ab. 9 Prozent sind unentschieden.
► Impfen lassen wollen sich 35 Prozent der Frauen und 59 Prozent der Männer. Unter den 18- bis 39-Jährigen sind nur ca. 29 Prozent dazu bereit. Je älter die Befragten, umso größer die Zustimmung für das Impfen. 40 bis 49 Jahre – 43 Prozent, 50 bis 59 Jahre – 50 Prozent, 60 bis 69 Jahre – 59 Prozent, älter als 70 Jahre – 67 Prozent.
► Dienen als Hauptinformationsquellen Zeitungen und Zeitschriften (64 Prozent Befürworter) bzw. das Fernsehen (ca. 62 Prozent dafür), umso häufiger wollen sich die Menschen impfen lassen. Befragte dagegen, die nur oder fast ausschließlich soziale Medien nutzen, wollen sich nur zu 46 Prozent der Impfung unterziehen.
► Die politische Ausrichtung spielt ebenfalls eine Rolle. 82 Prozent der Anhänger der postkommunistisch-feministischen Neuen Linken wollen zur Impfung gehen. Anhänger der linksliberalen Bürgerplattform PO – 65 Prozent, der nationalkonservativen Recht und Gerechtigkeit PiS- 56 Prozent, der postkommunistischen Bauernpartei PSL – 50 Prozent und der nationalradikalen Konfederacja, deren Anhänger nicht an die Corona-Epidemie glauben und sie als Grippe abtun – nur 5 Prozent.
● Bereits am 19.12. veröffentlichte die Warschauer Medizinische Universität die Ergebnisse einer Umfrage, mit der sie die Meinungsforschungsfirma ARC Rynek i Opinia („Markt und Meinung“) beauftragt hatte.
► Nur 17 Prozent der Befragten wollen sich „so schnell es geht“ impfen lassen, 23 Prozent „nach einiger Zeit“, 38 Prozent „überhaupt nicht“, 22 Prozent haben keine Meinung.
► Nur 11 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer wollen „so schnell es geht“ die Impfung vornehmen. 45 Prozent der Frauen und 34 Prozent der Männer wollen das „überhaupt nicht“ tun.
► Je jünger die Befragten, umso größer die Zurückhaltung. Unter den 18- bis 24- Jährigen wollen sich 45 Prozent nicht impfen lassen. 25 bis 34 Jahre – 42 Prozent. 35 bis 44 Jahre – 42 Prozent. 45 bis 65 Jahre – 33 Prozent.
► „Was würde Sie überzeugen, sich impfen zu lassen?“ 35 Prozent – „nichts“. 30 Prozent – „die absolute Sicherheit, dass der Impfstoff unschädlich ist“. 13 Prozent die Möglichkeit, sich unbeschwert mit anderen zu treffen. 12 Prozent – keine Maske tragen zu müssen. 8 Prozent – ohne Corona-Test und Quarantäne ins Ausland reisen zu können. 2 Prozent – sich nicht der Quarantäne nach der Rückkehr aus dem Ausland unterziehen zu müssen.
● Am 21.12. teilte die Meinungsforschungsfirma Kantar die Ergebnisse ihrer Umfrage mit.
Aus ihnen geht hervor, dass 47 Prozent der Befragten sich am meisten vor den Nebenwirkungen der Impfung fürchten. 26 Prozent haben die größte Angst davor. sich mit Corona anzustecken. 27 Prozent konnten sich zwischen den beiden Möglichkeiten nicht entscheiden.
Samstag, 19.Dezember bis Dienstag, 22.Dezember 2020
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 16.11. und dem 22.12. Bitte ggf. vergrößern.
Gesamtzahlen per 18.12.2020 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 1.214.525 Gestorben: 25.783
♦ Am Morgen des 22.12. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 18.521 Personen in Krankenhäusern behandelt. 163.030 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 954.272. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 29.800. Neuinfizierte: 7.192.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Samstag, dem 19.12. starben 483 Personen, davon 108 an Corona und 375 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Sonntag, dem 20.12. wurden 143 Corona-Tote gemeldet, davon 39 mit Corona und 104 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Montag, dem 21.12. starben 77 Personen, davon 34 an Corona und 43 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Dienstag, dem 22.12. sind 309 Menschen gestorben, davon 72 an Corona und 237 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Die Kurve der täglichen Neuansteckungen hat vorläufig zum letzten Mal am 03.12. das Niveau von etwas über 14.000 erreicht und bewegt sich seitdem zwischen nicht ganz 13.000 und knapp 5.000 Neuinfizierten.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 19.12. – 11.267 Fälle, am 20.12. – 8.594, am 21.12. – 4.633 und am 22.12. – 7.191 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten bewegt sich seit dem 11.12. dicht unter der 19.000er-Marke, die sie nur am 15.12. überschritten hat. Am 19.12 waren es 18.342, am 20.12. – 18.180, am 21.12. – 18.376 und am 22.12. – 18.521 Fälle. Am 22.12. gab es im ganzen Land 17.057 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte verringert sich seit dem 13.11. langsam aber dauerhaft und schwankt inzwischen um die 1.700. Am 19.12. – 1.695, am 20.12. – 1.710, am 21.12. – 1.714 und am 22.12. – 1.673. Am 22.12. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.398 freie Beatmungsgeräte.
♦ Die aktuelle Lage. Die zweite Epidemie-Welle ebbt ab.
● Das Diagramm der täglichen Neuerkrankungen stimmt verhalten optimistisch (siehe oben). Der leichte Abwärtstrend hält seit ca. vier Wochen an. Die Sechs- bzw. Sieben-Tage-Intervalle (Buckel) werden seit dem 24.11. mit jedem Betrachtungszeitraum niedriger.
● Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern bleibt seit dem 11.12. konstant auf dem Niveau von ca. 19.000.
● Die Zahl der genutzten Beatmungsgeräte nimmt seit dem 23.11. (2.149) langsam aber kontinuierlich ab und ist am 22.12. bei 1.673 angekommen.
● Die Zahl der freien Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte übersteigt im Landesdurchschnitt den laufenden Bedarf konstant um etwa ein Drittel. Regional, vor allem im bevölkerungsreichen Oberschlesien, kam es in den letzten fünf Wochen punktuell zu Engpässen. Vereinzelt konnten Patienten nicht im nächstgelegenen Krankenhaus nicht aufgenommen werden und mussten in ein entfernteres gebracht werden.
● Den größten Anlass zur Sorge bereitet weiterhin die hohe Sterblichkeit. Der traurige Epidemie-Tagesrekord vom 25.11. mit 674 Verstorbenen wird immer wieder nur knapp unterboten: 02.12. – 609, 03.12. – 620, 16.12. – 605. Zwischen 300 und 500 Tote sind augenblicklich leider die Norm.
♦ Silvester-Ausgehverbot, damit die dritte Epidemie-Welle nicht kommt. Fachmediziner und Gesundheitspolitiker warnen immer wieder eindringlich vor einem erneuten hohen Anstieg der Coronaerkrankungen. Bei anhaltenden Neuansteckungszahlen von mehr als 35.000 würde das Gesundheitswesen zusammenbrechen. Um das zu verhindern, führten die Behörden ab dem 28.12. deutlich verschärfte Sicherheitsmaßnahmen ein (siehe den Corona-Bericht vom 16. bis 18.12.).
Der meiste Widerstand regt sich gegen die landesweite De-facto-Polizeistunde an Silvester, von 19:00 bis 06:00 Uhr. An seine Spitze stellte sich der Bürgerbeauftragte des Parlaments, Dr. Adam Bodnar. Im Juli 2015, kurz vor dem Wahlsieg der Nationalkonservativen, von der scheidenden linksliberalen Sejm-Mehrheit gewählt, bezieht er in seinen Handlungen und Stellungnahmen ausschließlich radikal linke Positionen gegen Familie, Religion und Tradition, er agiert so als eine der zentralen Figuren der Oppositions-Front gegen die nationalkonservative Regierungsmehrheit.
Bodnar sieht in der Maßnahme einen gefährlichen Präzedenzfall der „Einschränkung der bürgerlichen Rechte und Freiheiten, die nur mit dem Ausnahmezustand vereinbar sei, der ja nicht ausgerufen worden ist.“ Das Gesetz zur Seuchenbekämpfung, auf das sich die Behörden berufen, „gebe dazu keine Handhabe“, so Bodnar. Er appellierte an die Regierung, die Sperrstunde aufzugeben. Dass sie „zu erwartende Massenansteckungen verhindern soll“, sei für ihn kein Argument.
♦ „Vergessen Sie nicht: Am dunkelsten ist die Nacht vor dem Tagesanbruch. Disziplin und Solidarität sollten jetzt unsere Laternen sein“, dermaßen bildhaft meldete sich auf Twitter Ministerpräsident Mateusz Morawiecki zu Wort. „Seien wir verantwortungsvoll, besonders zu Weihnachten und Silvester. Wissend, dass die Impfstoffe zugänglich sind und schon bald in Polen eintreffen werden, dürfen wir nicht vergessen, dass sich das tückische Virus weiterhin im Angriff befindet. Mediziner sagen, dass sich der Januar und Februar gefährlicher als der Oktober und November erweisen können“, so Morawiecki.
♦ Die Nachricht von der Entdeckung einer neuen Coronavirus-Variante in Großbritannien sorgte für ein kurzzeitiges Entscheidungs- und Handlungschaos bei der Politik und im Flugtransportwesen.
Seit Mitternacht vom 21. auf den 22.12. gilt in Polen bis zum 06.01.2021 ein Landeverbot für alle Passagierflugzeuge aus Großbritannien und Nordirland. Kurz bevor es verhängt wurde, nutzten die privaten Flugunternehmen Ryanair, Wizz Air und easyJet, sowie die staatlichen LOT und British Airways Montag, den 21.12., um unmittelbar vor Torschluss mit Sondermaschinen Tausende von Passagieren aus Großbritannien herauszuholen. Insgesamt gab es an dem Tag 14 Flüge nach Warschau, 4 nach Katowice/Kattowitz, nach Poznań/Posen – 3, nach Gdańsk/Danzig – 6, nach Rzeszów – 2, nach Szczecin/Stettin – 1, nach Wrocław/Breslau – 8, nach Kraków/Krakau – 16 Flüge.
Die LOT schickte auf ihren Nachmittags-Linienflug nach London eine von ihren Großmaschinen, die Boeing 787-9 Dreamliner, die bis zu 294 Passgiere befördern kann auf ihren nachmittäglichen Linienflug nach London.
Insgesamt kamen allein am 21.12. gut 10.000 Flugreisende aus Großbritannien nach Polen, fast ausschließlich polnische Arbeitsemigranten auf Weihnachts- und Neujahrsbesuch.
Dieser Aktionismus stieß auf viel Kritik. Vor allem, nachdem die Gesundheitsbehörden bekannt gegeben hatten, dass sie vom Testen der Passagiere aus Großbritannien auf den Ankunftsflughäfen Abstand nehmen wollen. „Solche Tests sind nicht maßgeblich. Wer heute als nicht infiziert gilt, kann schon in zwei Tagen krank sein. Das System der Passagier-Identifizierung ist inzwischen sehr effektiv und wir werden es in den nächsten Tagen ausgiebig nutzen“, so die Stellungnahme der Gesundheitsbehörden.
Von den Medien intensiv befragt, räumte Regierungssprecher Piotr Müller ein, kurz vor dem Inkrafttreten des Landeverbotes für Maschinen aus Großbritannien seien Fehler begangen worden. „Wir hätten die meisten dieser Flüge unterbinden sollen.“
♦ Prominent und an Corona erkrankt
Robert Winnicki (35 Jahre), führender Politiker und Sejm-Abgeordneter der nationalradikalen Sammelbewegung Konfederacja. Sie lehnt das Maskentragen und andere Corona-Maßnahmen ab. Die Konfederacja-Abgeordneten erscheinen immer wieder demonstrativ ohne Masken im Plenarsaal. Sie behaupten Corona gäbe es nicht, es sei Grippe.
Winnicki, einst Chef der Allpolnischen Jugend, gehört dem nationalen Flügel der Konfederacja an. Der andere Flügel gruppiert radikale Libertarier, die sich gegen jegliche staatliche Regelungen, vor allem in der Wirtschaft, aussprechen. Viel Zulauf bekommt die Konfederacja aus den Reihen der Ultras.
Die Konfederacja gibt sich zugleich betont national und prorussisch. Sie sieht ihren politischen Hauptgegner und Konkurrenten in der regierenden nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit. Das verleitet die elf Konfederacja-Abgeordneten zum übereinstimmenden Abstimmungsverhalten, mit den Postkommunisten, der postkommunistischen Bauernpartei und der linksliberalen Bürgerplattform.
Mittwoch, 16.Dezember bis Freitag, 18.Dezember 2020
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 16.11. und dem 18.12. Bitte ggf. vergrößern.
Gesamtzahlen per 18.12.2020 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 1.182.864 Gestorben: 24.771
♦ Am Morgen des 18.12. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 18.542 Personen in Krankenhäusern behandelt. 208.368 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 915.576. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 33.900. Neuinfizierte: 11.013.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Mittwoch, dem 16.12. starben 605 Personen, davon 155 an Corona und 450 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Donnerstag, dem 17.12. wurden 431 Corona-Tote gemeldet, davon 93 mit Corona und 338 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Freitag, dem 18.12. starben 426 Personen, davon 122 an Corona und 304 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Die Kurve der täglichen Neuansteckungen hat vorläufig zum letzten Mal am 03.12. ein Niveau von etwas über 14.000 erreicht und schwankt seitdem zwischen knapp 13.000 und 5.000.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 16.12. – 12.454 Fälle, am 17.12. – 11.953 und am 18.12. – 11.013 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten bewegt sich seit dem 11.12. unter der 19.000er-Marke, die sie nur am 15.12. überschritten hat. Am 16.12. waren es 18.899, am 17.12. – 18.707 und am 18.12. – 18.542 Fälle. Am 18.12. gab es im ganzen Land 18.117 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte verringert sich seit dem 23.11. langsam aber dauerhaft und schwankt inzwischen um die 1.700. Am 16.12. – 1.731, am 17.12. – 1.721 und am 18.12. – 1.725. Am 18.12. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.420 freie Beatmungsgeräte.
♦ „Appelle allein reichen nicht aus. Ab dem 28.12. wird die »Nationale Quarantäne« verhängt“, verkündete Gesundheitsminister Adam Niedzielski am 17.12. vor den Medien.
Das sind die neuen Bestimmungen:
● Erneut geschlossen werden Handelspassagen- und Galerien. Sie wurden am 28.11. gerade erst wieder geöffnet. Den Verkauf weiterführen dürfen die dort gelegenen Lebesmittelgeschäfte, Buchhandlungen, Drogerien, Apotheken. Weiterhin geöffnet bleiben auch freistehende Möbelhäuser.
● Auch für Dienstreisende werden Hotels, Pensionen, Gästezimmer geschlossen. Private Übernachtungsgäste dürfen schon seit dem 29.11. nicht mehr beherbergt werden. Dienstlich übernachten dürfen nur noch Militärangehörige, Polizeibeamte, medizinisches Personal sowie Patienten, die auf Untersuchungen oder Aufnahme in Krankenhäusern warten. Geöffnet bleiben firmeneigene Mitarbeiterwohnheime.
● Alle Pisten werden stillgelegt.
● Sporteinrichtungen sind nur für Berufssportler zugänglich.
● Zum Jahreswechsel gilt zwischen 19:00 und 06:00 Uhr eine allgemeine Ausgangssperre.
Weiterhin in Kraft bleiben folgende Bestimmungen:
● Allgemeine Maskenpflicht im Freien und in öffentlichen Räumen.
● Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren dürfen sich von Montag bis Freitag zwischen 08:00 bis 16:00 Uhr nur in Begleitung von Eltern oder Erziehungsberechtigten in der Öffentlichkeit aufhalten.
● Nur bis zu 50 Prozent der Sitzplätze oder 30 Prozent aller Sitz- und Stehplätze dürfen in öffentlichen Verkehrsmitteln belegt sein.
● In Gotteshäusern und Geschäften maximal 1 Person auf 15 Quadratmetern.
● Öffentliche Versammlungen nur mit maximal 5 Teilnehmern.
● Keine Leichenschmäuse, Hochzeits- und Erstkommunionsgesellschaften.
● Fitnesscenter, Schwimmbäder und Aquaparks bleiben geschlossen.
● Von Montag bis Freitag zwischen 10:00 und 12:00 Uhr sind die Geschäfte nur für Kunden über 60 Jahre zugänglich.
● Restaurants und Cafés dürfen nur außer Haus verkaufen.
♦ Warum ist die Nationale Quarantäne notwendig geworden? Zwei führende polnische Virologen: Prof. Andrzej Horban und Prof. Włodzimierz Gut haben in verschiedenen Medien Antworten darauf gegeben.
Horbans und Guts Thesen:
● Wir haben einen zwei Monate langen Kampf gegen die zweite Corona-Welle hinter uns. Sie begann am 23.09. bei etwa 1.000 Neuerkrankungen pro Tag und erreichte zeitweilig das Niveau von knapp 30.000. Wir sind am Ende der zweiten Corona-Welle nicht auf das Niveau von 1.000 zurückgekehrt, sondern verzeichnen anhaltend täglich um die 10.000 Neuinfizierungen.
● Am Beginn der zweiten Corona-Welle, am 23.09., starben in Polen 28 Menschen an Corona. An ihrem Ende sind wir aktuell bei durchschnittlich 500 Toten pro Tag.
● Wir müssen die dritte Corona-Welle unbedingt vermeiden. Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen sind notwendig geworden auch, weil wir die landesweiten Covid-19-Impfungen mit möglichst wenigen Infizierten beginnen wollen. Je weniger Erkrankungen umso mehr Impfungen.
● Wenn etwa 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, können wir anfangen normal zu leben. Warten wir bis Ostern ab. Das Frühjahr wird unser sein, aber der Winter gehört noch dem Coronavirus und deswegen müssen wir an Silvester und in den Winterferien zu Hause bleiben.
● Es wurde in den letzten Wochen zu viel getrickst. Hotels und Gasthäuser aus Bergregionen begannen im Internet Weihnachts- und Silvestertouristen mit „Dienstreisen-Skiferien“ zu locken. Dasselbe galt für die in diesem Jahr vom 22.12. bis 17.01.2021 dauernden Schulferien. Das drohte die Epidemie zu beschleunigen. Die Regierung konnte nicht so tun, als würde sie es nicht sehen und musste Gegenmaßnahmen ergreifen.
♦ Prominent und an Corona erkrankt.
Marta Lempart (41 Jahre), radikale Feministin, Anführerin der radikal abflauenden Proteste gegen das Urteil des Verfassungsgerichts vom 22.10. zum besseren Schutz des ungeborenen Lebens.
Sie und ihre Anhänger fordern inzwischen nicht nur uneingeschränkte Abtreibungen, sondern auch den Rücktritt der Regierung, Neuwahlen, die Verbannung der katholischen Kirche aus dem Bildungswesen und dem öffentlichen Leben.
Lempart, die ihr Lesbischsein offen zur Schau stellt, öffentlich hemmungslos die allervulgärste Ausdrucksweise pflegt und alle Warnungen vor Demonstrationen in der Corona-Zeit in den Wind geschlagen hat, gab am 16.12. zu, infiziert zu sein. Es gehe ihr gut, „alles funktioniert und der Frauenstreik wird sich auch ohne mich eine Woche lang zu helfen wissen“.
Samstag, 12.Dezember bis Dienstag, 15.Dezember 2020
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 08.11. und dem 15.12. Bitte ggf. vergrößern.
Gesamtzahlen per 15.12.2020 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 1.147.446 Gestorben: 23.309
♦ Am Morgen des 15.12. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 19.210 Personen in Krankenhäusern behandelt. 177.899 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 879.748. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 30.600. Neuinfizierte: 6.907.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Samstag, dem 12.12. starben 502 Personen, davon 131 an Corona und 371 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Sonntag, dem 13.12. wurden 188 Corona-Tote gemeldet, davon 49 mit Corona und 139 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Montag, dem 14.12. starben 96 Personen, davon 40 an Corona und 56 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Dienstag, dem 15.12. sind 349 Menschen gestorben, davon 77 an Corona und 272 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Die Kurve der täglichen Neuansteckungen hat vorläufig zum letzten Mal am 03.12. das Niveau von knapp mehr als 14.000 erreicht und befindet sich seit dem 13.12. unter der 10.000er-Marke, wo sie erfreulicherweise auch schon am 06/07 und 08.12. angekommen war.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 12.12. – 11.497 Fälle, am 13.12. – 8.977, am 14.12. – 4.896 und am 15.12. – 6.907 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten befindet sich seit dem 10.11. im Abwärtstrend und bewegt sich seit dem 11.12. unter der 19.000er-Marke, die sie nur am 15.12. überschritten hat. Am 12.12. waren es 18.788, am 13.12. – 18.533, am 14.12. – 18.813 und am 15.12. – 19.210 Fälle. Am 15.12. gab es im ganzen Land 17.589 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte verringert sich seit dem 23.11. langsam und schwankt inzwischen um die 1.800. Am 12.12. – 1.765, am 13.12. – 1.784, am 14.12. – 1.806 und am 15.12. – 1.739. Am 15.12. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.359 freie Beatmungsgeräte.
♦Die Vorbereitungen zu den landesweiten Covid-19-Impfungen stehen nach wie vor im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Ausführliche Informationen dazu finden Sie in den letzten drei Ausgaben der „Corona-Chronik in Polen“. Hinzugekommen sind in dem heute besprochenen Zeitraum einige weitere Fakten und Angaben:
● Am 14.12. wurde Staatsprãsident Andrzej Duda auf seine Bitte hin über die Vorbereitungen zum landesweiten Corona-Impfen unterrichtet. An der Sitzung in der Präsidialkanzlei in Warschau nahmen Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, Gesundheitsminister Adam Niedzielski sowie der Chef der Regierungskanzlei und Bevollmächtigte der Regierung für das Impfprogramm, Michał Dworczyk teil.
● „Unser Ziel ist es bis Ende 2021 die Epidemie in den Griff zu bekommen“, sagte Michał Dworczyk im Gespräch mit der Tageszeitung „Dziennik Gazeta Prawna“. Dazu müssten zwischen 15 und 18 Millionen Menschen geimpft sein. ● Die Impfungen könnten drei bis vier Tage nach dem Eintreffen der ersten Impfstofflieferung von etwa 1,1 Millionen Dosen beginnen. Man erwarte sie um den 15.01.2021. ● Als Erstes, in der Phase 0, sollen das gesamte medizinische Fach- und Hilfspersonal sowie die Mitarbeiter von Alters- und Pflegeheimen geimpft werden. Es seien insgesamt etwa 800.000 Personen. Die Phase 0 soll bis Ende Februar 2021 beendet sein.
● Erinnern wir daran, dass die Reihenfolge inzwischen feststeht Phase 0: Medizinisches Personal und medizinische Hilfskräfte. Alle Mitarbeiter von Senioren- und Pflegeheimen. Phase 1: Bewohner und Patienten von Senioren- und Pflegeheimen. Senioren die 60 Jahre und älter sind, wobei bei den ältesten angefangen wird. Polizei, Armee, Strafvollzug. Phase 2: Mitarbeiter der Bahn, der Fluggesellschaft LOT und des öffentlichen Nahverkehrs. Personen unter 60 Jahren mit schweren Vorerkrankungen (Zucker, Lungenerkrankungen, Krebs). Phase 3: Die restliche Bevölkerung.
● Polen hat Corona-Impfstoffe bei sechs Herstellern bestellt. Die ersten drei werden im Januar eintreffen. Die restlichen drei werden bis Ende April erwartet.
● Geplant waren 8.000, aber inzwischen haben sich 8.300 Einrichtungen (Krankenhäuser, Polikliniken, Arztpraxen) zur Durchführung des Nationalen Corona-Impfprogramms angemeldet. Ihre Überprüfung dauert an. Die Liste der Impfstellen soll bis Weihnachten veröffentlicht werden. Bleibt es in etwa bei dieser Zahl, dann müssten bis zu 3,4 Millionen Impfungen pro Monat möglich sein.
● Da der Staat die Haftung übernimmt, wird in Kürze ein Entschädigungsfond eingerichtet, aus dem Patienten mit ernsthaften nachteiligen Impfreaktionen Ausgleichszahlungen bekommen würden. Einzelheiten dazu soll es noch vor Weihnachten geben. Die bis jetzt festgestellten Nebenwirkungen gleichen denen bei der Grippeimpfung: Kurzfristiges Fieber und Kopfschmerzen.
♦ Die meisten Polen wollen sich nicht gegen Corona impfen lassen, das geht aus einer erneuten Untersuchung hervor, die dieses Mal vom Internetportal Wirtualna Polska in Auftrag gegeben wurde.
Demnach lehnen 47,7 Prozent die Corona-Impfung ab. 39 Prozent sind bereit sich impfen zu lassen. 13,3 Prozent haben keine Meinung.
Je jünger die Befragten, umso größer die Furcht vor den Nebenwirkungen. 19 bis 29 Jahre – 82 Prozent. 30 bis 39 Jahre – 74 Prozent. 40 bis 49 Jahre – 67 Prozent. 50 bis 59 Jahre – 52 Prozent. 60 bis 69 Jahre – 36 Prozent.
Die Befürchtung von möglichen Nachwirkungen ist stets größer als die Ablehnung einer Impfung an sich. Lediglich in den Gruppen der 60 bis 69-Jährigen und der über 70-Jährigen sind diejenigen, die bereit sind sich der Impfung zu unterziehen in der Mehrheit.
Für diese Untersuchung wurden 1.100 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 11.12. und dem 12.12 befragt.
♦ Das Gesundheitsministerium hat die neueste, vergleichende Statistik über die Corona-Sterblichkeit je 1 Million Einwohner in Europa bis 15.12.2020 bekanntgegeben. In Klammern die Zuwächse seit der letzten Veröffentlichung dieser Statistik am 07.12.
Belgien – 1.546 (+54), Italien – 1.076 (+73), Spanien –1.027 (+29), Großbritannien – 943 (+43), Tschechien – 903 (+60), Frankreich – 892 (+42), Schweden – 742 (+44), Ungarn – 739 (+119), Rumänien – 704 (+55), Kroatien – 661 (+116), POLEN – 607 (+74), Österreich – 502 (+70), Griechenland – 355 (+58), Litauen – 305 (+70), Deutschland – 273 (+40).
Mittwoch, 9.Dezember bis Freitag, 11.Dezember 2020
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 08.11. und dem 11.12. Bitte ggf. vergrößern.
Gesamtzahlen per 11.12.2020 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 1.115.201 Gestorben: 22.174
♦ Am Morgen des 11.12. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 18.941 Personen in Krankenhäusern behandelt. 240.381 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 815.356. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 34.000. Neuinfizierte: 13.110.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Mittwoch, dem 09.12. starben 568 Personen, davon 133 an Corona und 435 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Donnerstag, dem 10.12. wurden 470 Corona-Tote gemeldet, davon 113 mit Corona und 357 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Freitag, dem 11.12. starben 544 Personen, davon 132 an Corona und 412 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Die Kurve der täglichen Neuansteckungen hat vorläufig zum letzten Mal am 03.12. das Niveau von etwas mehr als 14.000 erreicht und befindet sich seitdem unter diesem Wert. Allerdings fiel er bisher auch nicht mehr unter 10.000, wo er erfreulicherweise am 06., 07. sowie am 08.12. schon angekommen war.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 09.12. – 12.168 Fälle, am 10.12. – 13.749 und am 11.12. – 13.110 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten befindet sich seit dem 10.11. stetig im Abwärtstrend und ist inzwischen unter der 19.000er-Marke angekommen. Am 09.12 waren es 19.459, am 10.12. – 19.131 und am 11.12. – 18.941 Fälle. Am 08.12. gab es im ganzen Land 19.116 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte verringert sich seit dem 23.11. langsam aber dauerhaft und schwankt inzwischen um die 1.800. Am 09.12. – 1.800, am 10.12. – 1.775 und am 11.12. – 1.766. Am 11.12. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.354 freie Beatmungsgeräte.
♦ Wie ist die aktuelle Lage? Dazu hat sich am 11.12. erneut Polens bekanntester Virologe, Prof. Włodzimierz Gut geäußert.
Guts Thesen:
● Wir haben den Höhepunkt der zweiten Corona-Welle hinter uns.
● Um ein einigermaßen realistisches Bild zu bekommen, sollte man die Wochen miteinander vergleichen. Auf dem Diagramm mit den täglichen Neuinfizierten-Zahlen (siehe oben) sind in den Intervallen 17.11. bis 24.11., 24.11. bis 30.11. und 30.11. bis 07.12. drei Wellen zu sehen, die von Woche zu Woche flacher werden. Wenn wir die entsprechenden Tage in diesen Wellen gegeneinander stellen, dann sehen wir jeweils einen Rückgang von Neuansteckungen um etwa 1.000. Die Verringerung der Zahlen verläuft langsam aber stetig. Das ist typisch für Epidemien: Die Zahl der Erkrankungen steigt zweimal schneller als wenn sie fällt.
● Diese Tendenz ist sehr erfreulich, aber sie kann durch die Vor- und Weihnachtszeit im Nu ausgebremst werden oder sich sogar in die entgegengesetzte Richtung entwickeln, wenn sich die Menschen nicht vernünftig verhalten.
● Gefragt nach den überraschenden Screening-Ergebnissen in der Woiwodschaft Westpommern (mit Szczecin/Stettin), wo man bei 19 Prozent der Getesteten Antikörper des Coronavirus festgestellt hat, sagte Gut, dass man sie mit einer gebührenden Portion Skepsis zur Kenntnis nehmen solle. Solche Ergebnisse habe man auch in Nordrhein-Westfalen gehabt. Es handle sich um sog. späte IgG-Antikörper und man muss überprüfen, ob das die Antikörper „unseres“ heutigen Coronavirus sind. In Polen können in 2009 viele mit einem anderen Coronavirus in Berührung gekommen sein, der aus Holland eingeschleppt wofrden war.
♦Die Vorbereitungen zu den landesweiten Covid-19-Impfungen stehen nach wie vor im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Ausführliche Informationen dazu finden Sie in den letzten beiden Ausgaben der „Corona-Chronik in Polen“. Hinzugekommen sind in dem heute besprochenen Zeitraum einige weitere Angaben, die Gesundheitsminister Adam Niedzielski gemacht hat.
Niedzielskis Thesen:
● Das Recht auf kostenlose Impfung steht jedem polnischen Staatsbürger zu, der eine PESEL-Nummer (Elektronische Personenregisternummer) hat, und darüber verfügen 99,99 Prozent der Polen.
● Ob und zu welchen Bedingungen die in Polen arbeitenden Ausländer geimpft werden sollen, wird noch erörtert.
● Sollte sich erweisen, dass zu viel Impfstoff gekauft wurde (bestellt sind nach neuesten Informationen 62 Millionen Dosen bei sechs Herstellern), wird der Überschuss kostenlos Ländern der Dritten Welt zur Verfügung gestellt.
● Mittlerweile steht die Reihenfolge der Impfungen endgültig fest.
Etappe 0: Medizinisches Personal und medizinische Hilfskräfte, alle Mitarbeiter von Senioren- und Pflegeheimen.
Etappe 1: Bewohner und Patienten von Senioren- und Pflegeheimen. Senioren, die 60 und älter sind, wobei mit den ältesten begonnen wird. Polizei, Armee, Strafvollzug.
Etappe 2: Mitarbeiter der Bahn, der Fluggesellschaft LOT und des öffentlichen Nahverkehrs. Personen unter 60 Jahren mit schweren Vorerkrankungen (Zucker, Lungenerkrankungen, Krebs).
Etappe 3: Die restliche Bevölkerung.
● Impfung findet auf Einladung statt. Diese soll 60 Tage gültig sein.
● Die führenden Politiker des Landes sollten mit gutem Beispiel vorangehen und sich publikumswirksam in Anwesenheit der Medien impfen lassen. Viele Amerikaner sträubten sich in den 50er Jahren gegen die Polio-Impfung. Ihre Vorbehalte wurden beseitigt als sich Elvis Presley vor laufenden Fernsehkameras am 28.10.1956 impfen ließ. Die Akzeptanz stieg auf bis zu 80 Prozent der Bevölkerung.
● Für alle unerwünschten Nebenwirkungen der Impfungen haftet der Staat.
♦ Man gehe davon aus, dass seit dem 18.01.2021, wenn die Winterferien zu Ende sind, die Schüler der ersten bis dritten Klasse der Grundschulen wieder in den Schulen unterrichtet werden, sagte der Pressesprecher des Gesundheitsministeriums Wojciech Andrusewicz.
Alles hängt vom Verhalten der Polen in der Öffentlichkeit ab. Das Gesundheits- und das Bildungsministerium betrachten diese Maßnahme als den Beginn einer raschen Rückkehr aller Schüler in die Schulen. Der elektronische Fernunterricht sei eine Notmaßnahme, deren Unzulänglichkeiten und unerwünschte Nebenwirkungen zu Genüge bekannt seien.
Seit dem 23.10. sind die Mittelschulen und die Grundschulen im Bereich der Klassen 4 bis 8 geschlossen. Die Klassen 1 bis 3 der Grundschulen haben seit dem 29.11. nur noch E-Unterricht.
Samstag, 5.Dezember bis Dienstag, 8.Dezember 2020
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 08.11. und dem 08.12. Bitte ggf. vergrößern.
Gesamtzahlen per 08.12.2020 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 1.076.180 Gestorben: 20.181
♦ Am Morgen des 08.12. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 19.917 Personen in Krankenhäusern behandelt. 237.786 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 782.845. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 30.100. Neuinfizierte: 8.312.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Samstag, dem 05.12. starben 502 Personen, davon 104 an Corona und 398 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Sonntag, dem 06.12. wurden 228 Corona-Tote gemeldet, davon 42 mit Corona und 186 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Montag, dem 07.12. starben 92 Personen, davon 10 an Corona und 82 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Dienstag, dem 08.12. sind 411 Menschen gestorben, davon 94 an Corona und 317 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Die Kurve der täglichen Neuansteckungen hat vorläufig zum letzten Mal am 03.12. ein Niveau etwas über 14.000 erreicht und befindet sich seither in einem deutlichen Abwärtstrend. Die Werte liegen mittlerweile deutlich unter der 10.000er-Marke.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 05.12. – 12.430 Fälle, am 06.12. – 9.176, am 07.12. – 4.423 und am 08.12. – 8.312 Fälle.
●Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten befindet sich seit dem 10.11. im Abwärtstrend und bewegt sich inzwischen knapp unter der 20.000er-Marke. Am 05.12. waren es 19.895, am 06.12. – 19.363, am 07.12. – 19.917 und am 08.12. – 19.917 Fälle. Am 08.12. gab es im ganzen Land 18.206 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte verringert sich seit dem 23.11. langsam und schwankt inzwischen um die 1.900. Am 05.12. – 1.906, am 06.12. – 1.900, am 07.12. – 1.886 und am 08.12. – 1.835. Am 08.12. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.352 freie Beatmungsgeräte.
♦ Ist der sich deutlich abzeichnende Abwärtstrend bei den Corona-Neuinfizierten echt? Diese Frage wird seit gut zwei Wochen immer wieder neu gestellt. Die Antworten (wir haben sie in der „Corona-Chronik in Polen“ schon einige Male angeführt) sind immer wieder dieselben. Vor Kurzem hat wieder einmal Polens bekanntester Virologe, Prof. Włodzimierz Gut in dieser Angelegenheit das Wort ergriffen.
Guts Thesen:
● Der Rückgang ist authentisch. Er ist vor allem ein Ergebnis der seit gut sechs Wochen geltenden verstärkten Corona-Maßnahmen. Die sinkenden Zahlen der belegten Corona-Betten und Atemgeräte sind ein wichtiger Beleg dafür.
● Das immer wieder vorgebrachte Argument, es gibt einen Rückgang der täglichen Neuinfizierten-Zahlen nur weil zu wenige Tests durchgeführt werden, kann nur teilweise als richtig angesehen werden. In Polen werden keine Massentests mehr durchgeführt, weil sie sich als uneffektiv und teuer erwiesen haben, und zudem die Kapazitäten der Test-Labors überstrapazieren. Es gibt ein gezieltes Testen, d.h. alle, die Corona-Symptome beim Haus- oder Notarzt aufweisen bekommen eine Überweisung zum kostenlosen Testen. Die Zahl der Tests spiegelt die Zahl der Patienten wider, die bei den Ärzten vorsprechen.
● Es gibt eine wachsende Dunkelziffer von Corona-Erkrankten, die sich selbst kurieren wollen oder, obwohl krank, ihr Leben wie bisher fortführen. Manche werden gesund, manche rufen den Arzt erst wenn sie massive Atembeschwerden bekommen. Dann ist es oft schon zu spät. Die weiterhin hohen täglichen Corona-Sterbezahlen sind ein deutliches Indiz für diese Erscheinung.
♦Die Vorbereitungen zu den landesweiten Covid-19-Impfungen stehen weiterhin im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Ausführliche Informationen dazu finden Sie in der letzten Ausgabe der „Corona-Chronik in Polen“. Hinzugekommen sind einige neue Angaben, die Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bekanntgegeben hat:
Morawieckis Thesen:
●Die Impfungen sollen im Januar 2021 beginnen. Der genaue Termin hängt von den ersten Lieferungen des Impfstoffes ab.
● Die Behörden haben inzwischen 60 Millionen Dosen des Impfstoffes bezahlt, bzw. bestellt. Polen kauft die Impfstoffe bei verschiedenen Herstellern und betrachtet sie alle, entsprechend den vorgelegten Zertifikaten, als gleichwertig.
● Das ganze Vorhaben wird mindestens bis zum Spätsommer dauern, bis alle, die sich impfen lassen wollen im Abstand von drei Wochen zweimal den Impfstoff verabreicht bekommen haben. Drei Faktoren spielen hier eine Rolle. Erstens: Die Zahl der Impfstellen. Es sollen bis zu 8.000 im ganzen Land sein. Zweitens: Die Notwendigkeit Warteschlangen und volle Wartezimmer zu vermeiden. Drittens: Die Impfstofflieferungen werden sukzessiv eintreffen, bedingt durch die Produktionskapazitäten der Herstellerfirmen und die Aufbewahrungskapazitäten vor Ort.
● Geimpft werden alle, die es wollen und älter als 12 Jahre sind. Vor einigen Tagen hieß es noch, die unter 18-Jährigen werden nicht geimpft. Auch alle, die an Corona erkrankt und wieder gesund geworden sind können sich impfen lassen.
♦ Das Gesundheitsministerium hat die neueste, vergleichende Statistik über die Corona-Sterblichkeit je 1 Million Einwohner in Europa bis 07.12.2020 veröffentlicht. In Klammern die Zuwächse seit der letzten Veröffentlichung einer solchen Statistik am 27.11.
Belgien – 1.492 (+147), Italien – 1.003 (+168), Spanien – 998 (+76), Großbritannien – 903 (+91), Frankreich – 850 (+96), Tschechien – 843 (+156), Schweden – 698 (+65), Rumänien – 649 (+119), Ungarn – 620 (+217), Kroatien – 545 (+204) POLEN – 533 (+169), , Österreich – 432 (+90), Griechenland – 297 (+132), Litauen – 235 (+90), Deutschland – 233 (+59).
♦ Die Corona-Bilanz der polnischen Polizei stellte Inspektor Mariusz Ciarka, Sprecher des Hauptkommandanten der Polizei vor.
Ciarkas Thesen:
● Seit Beginn der Epidemie sind 12 Beamte und Zivilangestellte der Polizei an Corona gestorben.
● Die zwei neuesten traurigen Fälle haben sich Ende November ereignet. Am 28.11. starb Unterinspektor Marek Świędrak (50 Jahre), stellv. Kommandant der Warschauer Bereitschaftspolizei an Corona. Am 29.11. erlag in Gdańsk/Danzig der Kriminalbeamte, Oberfeldwebel Mateusz Król (34 Jahre) den Folgen des Virus.
● Bis zum 01.12. haben sich 12.269 Polizisten mit Corona angesteckt. 10.582 von ihnen haben den Dienst wieder aufgenommen. 24.818 Beamte sind in Quarantäne gewesen, das macht etwa ein Viertel des gesamten Personalbestandes der polnischen Polizei aus.
● Seit sechs Wochen verzeichnet vor allem die Warschauer Bereitschaftspolizei, deren stellv. Kommandeur an Corona gestorben ist, eine Lawine von Ansteckungen. Von den gut 1.000 Beamten dieser Formation waren mehr als 900 in dieser Zeit in Quarantäne und 350 sind an Corona erkrankt. Dabei stellen die Demonstrationen nach dem Schwangerschafts-Urteil der Verfassungsgerichts vom 22.10. ein besonderes Risiko für die Beamten dar. Die äußerst vulgär und aggressiv auftretenden Demonstranten nähern sich den Beamten der Polizeiketten bis auf wenige Zentimeter, brüllen ihnen ins Gesicht ohne eine Maske zu tragen, bespucken sie.
● Die Polizei hat 36 Millionen Mal Personen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden kontrolliert. Kontrolliert wurden auch nicht ganz 300.000 Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs, knapp 500.000 Geschäfte, gut 3.500 Diskotheken und etwa 11.000 Hochzeitsgesellschaften.
● Etwa 20.000 Beamte sind jeden Tag mit Corona-Aufgaben betraut.
Mittwoch, 2.Dezember bis Freitag, 4.Dezember 2020
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.11. und dem 04.12. Bitte ggf. vergrößern.
Gesamtzahlen per 04.12.2020 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 1.041.846 Gestorben: 19.359
♦ Am Morgen des 04.12. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 20.135 Personen in Krankenhäusern behandelt. 262.548 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 666.413. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 40.700. Neuinfizierte: 13.239.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Mittwoch, dem 02.12. starben 609 Personen, davon 89 an Corona und 520 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Donnerstag, dem 03.12. wurden 620 Corona-Tote gemeldet, davon 109 mit Corona und 511 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Freitag, dem 04.12. starben 531 Personen, davon 110 an Corona und 421an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Die Kurve der täglichen Neuansteckungen hat sich seit dem 29.11. auf dem Niveau von ca. 14.000 stabilisiert.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 02.12. – 13.855 Fälle, am 03.12. – 14.838 und am 04.12. – 13.239 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten befindet sich seit dem 10.11. im Abwärtstrend und bewegt sich inzwischen um die 21.000. Am 02.12. waren es 20.855, am 03.12. – 20.477 und am 04.12. – 20.135 Fälle. Am 04.12. gab es im ganzen Land 18.967 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte verringert sich seit dem 23.11. langsam und schwankt inzwischen um die 2.000. Am 02.12. – 2.023, am 03.12. – 1.986 und am 04.12. – 1.961. Am 04.12. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.180 freie Beatmungsgeräte.
♦ Während der in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen drei Tage drehte sich das Corona-Geschehen fast ausschließlich um den Impfstoff gegen Covid-19 und die Vorbereitungen zu den landesweiten Impfungen. Aus den Aussagen von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, Gesundheitsminister Adam Niedzielski und des Chefs der Kanzlei des Ministarpräsidenten (entspricht dem deutschen Bundeskanzleramt) Michał Dworczyk ergibt sich folgendes Bild der Absichten, Planungen und Maßnahmen.
● Polen hat 45 Millionen Dosen Impfstoff bei den Firmen Pfizer BioNTech, Johnson&Johnson und AstraZeneca bestellt. Die Kosten werden umgerechnet bis zu 2,3 Milliarden Euro betragen. Die Behörden sind darauf vorbereitet, weitere Kaufverträge abzuschließen und warten diesbezüglich auf eine Benachrichtigung der EU-Kommission, die die Einkäufe koordiniert.
● Das Impfen soll Ende Januar, bzw. Anfang Februar 2021 beginnen. Eine Impfung wird aus zwei Dosen bestehen, die im Abstand von drei Wochen verabreicht werden.
● Die Terminvergabe für Impfwillige soll über Internet oder telefonisch erfolgen, damit es keine Warteschlangen oder volle Wartezimmer gibt.
● Anders als in den USA und Skandinavien, wo auch Apotheker und Krankenschwestern Patienten impfen dürfen, sollen dies in Polen nur Ärzte vornehmen.
● Als erstes werden das gesamte medizinische Personal (etwa 500.000 Personen) und Senioren über 75 Jahre (ca. 2,5 Millionen) geimpft. Die Behörden setzen sich das Ziel, den Impfstoff bis zu 80 Prozent der infrage kommenden Bevölkerung zu verabreichen.
● Kinder und Jugendndliche unter 18 Jahren werden nicht geimpft, da keiner der Hersteller bisher die Wirkung seines Impfstoffes bei dieser Zielgruppe getestet hat.
● Der Impfstoff und das Impfen werden kostenlos sein. Sie sollen jedem, der sich impfen lassen will, leicht zugänglich sein. Ein Impfzwang ist nicht vorgesehen.
● Bis zum 15.12. wird eine Internetseite und eine Infoline eingerichtet. Am selben Tag startet eine Informationskampagne der Regierung zu dem Thema.
● Bis zum 15.12. soll auch die Liste der etwa 8.000 Impfstellen weitestgehend feststehen. In jeder der knapp 2.500 polnischen Gemeinden soll es zudem mindestens ein mobiles Impfteam geben, das Behinderte, Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen, Gefängnisinsassen usw. vor Ort aufsuchen wird. In den Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern soll es in jedem Stadtteil ein mobiles Team geben.
● Bis zu 50.000 Mediziner werden die Impfungen vornehmen und begleiten.
● Ab sofort können sich staatliche und private Krankenhäuser, Polikliniken sowie Arztpraxen um die Teilnahme an dem landesweiten Impfprogramm bewerben. Der Nationale Gesundheitsfond (NFZ), der die Finaznzierung des Gesundheitswesens in Polen abwickelt, hat bereits die Voraussetzungen hierfür festgelegt. Eine davon ist, dass eine Impfstelle mindestens 180 Impfungen pro Woche vornehmen kann. Eine andere, dass das Impfen die Einhaltung der strikten Hygienestandards gewährleistet.
● Der NFZ hat bereit die Preise für einzelne Leistungen, die die Impfstellen erbringen werden, festgelegt. Impfen – 61,24 Zloty (knapp 14 Euro). Für eine Impfung mit Hausbesuch 95,70 Zloty (ca. 21 Euro). Wenn unter einer Adresse (z.B. im Pflegeheim) mehr als fünf Personen geimpft werden – 73,19 Zloty (ca. 16,50 Euro). Diese für polnische Verhältnisse hohen Pauschalsätze, sollen medizinische Leistungsträger motivieren sich möglichst zahlreich an dem Vorhaben zu beteiligen. Zum Vergleich: für eine Grippe-Impfung zahlt der NFZ 17,00 Zloty (ca. 3,80 Euro).
♦ Glaubt man der neuesten Umfrage, steht den Behörden eine enorme Überzeugungsarbeit bevor, denn 42 Prozent der Polen wollen sich nicht gegen Corona impfen lassen.
● Auf die Frage: „Willst Du Dich gegen das Covid-19-Virus impfen lassen, wenn es die kostenlosen Impfungen gibt?“, antworteten mit „Ja“ – 17,7 Prozent, mit „Eher ja“ – 13,2 Prozent. Das sind insgesamt 30,9 Prozent.
● Mit „Schwer zu sagen“ antworteten 27,0 Prozent.
● Mit „Eher nein“ antworteten 14,1 Prozent. „Nein“ – 28.0 Prozent. Das sind insgesamt 42,1 Prozent.
Für diese Untersuchung wurden 1.002 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 24. und dem 26.11. befragt.
♦ Prominent und an Corona erkrankt.
●Aleksandra Dulkiewicz (41 Jahre), Stadtpräsidentin/ Oberbürgermeisterin von Gdańsk/Danzig (470.000 Einwohner). Bekleidet das Amt seit Januar 2019, nach der Ermordung von Stadtpräsident Paweł Adamowicz, dessen Stellvertreterin sie war. Sie ist die erste Frau auf diesem Posten in der tausendjährigen Stadtgeschichte. Die studierte Juristin, deren Erfolge in der Danziger Kommunalpolitik bis jetzt noch auf sich warten lassen, widmet sich vorrangig und mit großem Nachdruck der Selbstinszenierung zur Ikone des politischen Widerstandes gegen die nationalkonservative Regierung in Warschau.
Samstag, 28. November bis Dienstag, 1. Dezember 2020
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 22.10. und dem 01.12. Bitte ggf. vergrößern.
Gesamtzahlen per 01.12.2020 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 999.924 Gestorben: 17.599
♦ Am Morgen des 01.12. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 21.504 Personen in Krankenhäusern behandelt. 262.959 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 597.589. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 38.400. Neuinfizierte: 9.105.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Samstag, dem 28.11. starben 599 Personen, davon 85 an Corona und 514 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Sonntag, dem 29.11. wurden 283 Corona-Tote gemeldet, davon 46 mit Corona und 237 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Montag, dem 30.11. starben 121 Personen, davon 21 an Corona und 100 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Dienstag, dem 01.12. sind 449 Menschen gestorben, davon 68 an Corona und 381 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Die Kurve der täglichen Neuansteckungen hat sich seit dem 28.11. sehr deutlich nach unten bewegt und zweimal sogar die 10.000er-Grenze unterschritten. Ob es sich um einen dauerhaften Abwärtstrend handelt, muss abgewartet werden.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 28.11. – 15.176 Fälle, am 29.11. – 11.483, am 30.11. – 5.733 und am 01.12. – 9.105 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten bleibt seit dem 10.11. konstant hoch und bewegt sich knapp unter 22.000. Am 28.11 waren es 21.476, am 29.11. – 21.059, am 30.11 – 21.504 und am 01.12. – 21.351. Am 27.11. gab es im ganzen Land 18.381 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte verändert sich seit dem 23.11. nur unwesentlich und schwankt um die 2.100. Am 28.11. – 2.100, am 29.11. – 2.100, am 27.11. – 2.118 und am 01.12. – 2.032. Am 01.12. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.071 freie Beatmungsgeräte.
♦Der deutliche Rückgang der täglichen Zahl von Neuansteckungen hat Ministerpräsident Mateusz Morawiecki einen Ausbruch der Freude auf Facebook entlockt.
„Die Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie haben das beabsichtigte Ergebnis gebracht. Wir gewinnen gegen die Epidemie. Die Zahl der Infektionen sinkt. Gute Nachrichten für einen guten Wochen- und Monatsanfang. Unsere Sicherheitsbremse wirkt. Die Angaben lügen nicht. Bis der Impfstoff da ist, lasst uns das anwenden, was wirkt: Distanz halten, desinfizieren, Masken tragen. Meine Lieben – lasst uns durchhalten! Gemeinsam werden wir das Virus besiegen“, so Morawiecki.
♦ Eine nüchterne Analyse der aktuellen Epidemie-Lage gab Polens bekanntester Virologe, Prof. Włodzimierz Gut.
Guts Thesen:
● Die vor etwa einem Monat eingeführten Corona-Sicherheitsmaßnahmen beginnen zu wirken. Auch dass die größten Straßenproteste nach dem Abtreibungsurteil des Verfassungsgerichts Anfang November abgeflaut sind, macht sich jetzt positiv bemerkbar.
● Wir sollten uns jedoch nicht der Illusion hingeben, wir hätten bereits das rettende Ufer erreicht. Es kann eine dritte hohe Erkrankungswelle im Januar und Februar geben, denn das ist normalerweise die Grippe-Zeit. Grippe mit Corona gepaart, bedeutet für viele Patienten den sicheren Tod.
● In unserem Corona-Testsystem sind die Hausärzte verpflichtet einen Patienten zum kostenlosen Test zu schicken, wenn er mindestens zwei Corona-Symptome aufweist. Die Zahl der so ausgestellten Überweisungsscheine ist für uns der erste ernsthafte Hinweis darauf, wie sich die Epidemie-Lage entwickelt. Bevor wir vor gut einem Monat die hohen Erkrankungsraten von bis zu knapp 30.000 pro Tag bekamen, hatte uns bereits die schnell wachsende Zahl dieser Überweisungen darauf hingewiesen, was passieren würde. Als die Zahl der Tests gut 80.000 erreichte, sahen wir bereits anhand der Überweisungen, dass sich die Zahl der Erkrankungen stabilisieren und dann fallen wird, was jetzt eingetreten ist.
● Ein ernst zu nehmender Hinweis ist die Diskrepanz zwischen der fallenden Zahl der Erkrankungen und der konstant hohen Zahl der Corona-Todesfälle. Das zeigt, worüber wir seit einiger Zeit sprechen. Es scheint eine nicht kleine Gruppe von Corona-Verweigerern zu geben. Obwohl sie bei sich Erkrankungs-Symptome beobachten, machen sie keinen Test, stecken andere an, versuchen sich selbst zu kurieren und landen dann auf den Intensivstationen mit schweren Atemproblemen. Oft wenn es schon zu spät ist.
● In welchem Ausmaß sind die stillen Test-Verweigerungen für die schnell fallenden Infektionszahlen, die die Testergebnisse zeigen verantwortlich? In einem gewissen Ausmaß ganz bestimmt, aber genau kann das niemand sagen.
♦ Gegen Corona gekämpft, an Corona gelitten und Corona überlebt hat eine selbstlose Ärztin, über die in diesen Tagen viel berichtet wurde.
Prof. Dr. habil. Karolina Sieroń leitet seit Beginn der Epidemie die COVID-19-Station des Zentralen Krankenhauses in Katowice/Kattowitz. Die Fachärztin für innere Medizin und eine anerkannte Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Gastroenterologie, die 2018 den Professorentitel verliehen bekam, verbrachte bis zu einundzwanzig 24-Stunden-Dienste pro Monat bei ihren Patienten. Mitte November erkrankte Prof. Sieroń so schwer an Corona , dass ihr nur noch geringe Überlebenschancen eingeräumt wurden. Am 30.11. konnte sie das Krankenhaus verlassen.
„Ich bin nach Hause zurückgekehrt. Jetzt beginnt die Rekonvaleszenz. Jeder Tag wird eine Verbesserung bringen. Ich danke allen für ihr Engagement, ihre Gebete und die Unterstützung. Ich bin dankbar dafür Blutplasma bekommen zu haben. Ich weiß, dass es auch anderen Kranken verabreicht wurde. Bitte seien Sie vorsichtig und ich bitte inständig alle Coronakranken, die geheilt wurden darum Blutplasma zu spenden“, schrieb die Ärztin auf Facebook.
Die Fotos zeigen sie nach einem 24-Stunden-Dienst und privat.
♦ Prominent und an Corona erkrankt.
●Jacek Majchrowski (73 Jahre), Stadtpräsident/Oberbürgermeister von Kraków/Krakau (780.000 Einwohner). Bekleidet das Amt seit 2002, und somit am längsten in der tausendjährigen Stadtgeschichte. Professor der Jagiellonen Universität, Jurist und Historiker. Mitglied der postkommunistischen Allianz der Demokratischen Linken.
● Krzysztof Żuk (fonetisch Schuck, 63 Jahre), Stadtpräsident/ Oberbürgermeister von Lublin (342.000 Einwohner), bekleidet das Amt seit 2010. Doktor der Wirtschaftswissenschaften. Kommunalpolitiker seit 1990. Mitglied der oppositionellen Bürgerplattform und, wie sein Krakauer Kollege, auf Kollisionskurs mit der nationalkonservativen Regierung in Warschau.
Mittwoch, 25.November bis Freitag, 27. November 2020
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 22.10. und dem 27.11. Bitte ggf. vergrößern.
Gesamtzahlen per 27.11.2020 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 876.333 Gestorben: 13.744
Am Morgen des 27.11. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 21.691 Personen in Krankenhäusern behandelt. 323.887 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 516.636. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 50.400. Neuinfizierte: 17.174.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Mittwoch, dem 25.11. starben 674 Personen (ein neuer trauriger Tagesrekord), davon 152 an Corona und 522 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Donnerstag, dem 26.11. wurden 580 Corona-Tote gemeldet, davon 78 mit Corona und 502 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Freitag, dem 27.11. starben 579 Personen, davon 112 an Corona und 467 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Die Kurve der täglichen Neuansteckungen hat sich seit dem 22.11. verflacht und bewegt sich in einem Intervall zwischen 15.000 und 18.000. Gesundheitspolitiker und Medizin-Fachleute sprechen jetzt von einem Ausbremsen der Epidemie auf hohem Niveau.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 25.11. – 15.362 Fälle, am 26.11. – 16.687 und am 27.11. – 16.174 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten bleibt seit dem 10.11. konstant hoch und bewegt sich um die 22.000. Am 25.11 waren es 22.119, am 26.11. – 21.636 und am 27.11 – 21.691. Am 27.11. gab es im ganzen Land 17.264 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Auch die Zahl der belegten Beatmungsgeräte verändert sich seit dem 23.11. nur unwesentlich und schwankt um die 2.100. Am 25.11. – 2.073, am 26.11. – 2.109 und am 27.11. – 2.106. Am 27.11. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 964 freie Beatmungsgeräte.
♦Eine hitzige Debatte ist um die Winterferien entbrannt, seitdem Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am 21.11. verkündet hat, sie sollen für ganz Polen auf den Zeitraum 04.01. bis 17.01.2021 gelegt werden.
Normalerweise wird das Land fūr die Winterferien in vier Zonen je vier Provinzen/Woiwodschaften aufgeteilt. 2021 sollten die Ferien pro Zone für jeweils zwei Wochen an einem anderen Termin zwischen dem 17.01. und dem 27.02. stattfinden. Dadurch sollten eine längere und gleichmäßigere Nutzung von Erholungs- und Wintersportkapazitäten gewährleistet, Staus und Gedränge vermieden werden.
Wegen Corona wollen die Behörden das Verreisen in den Winterferien aber so weit wie möglich einschränken und fordern die Bevölkerung auf zu Hause zu bleiben.
Zwar werde vorerst nicht an eine Schließung der Skipisten in der Hohen Tatra und in den Beskiden gedacht. Man wolle jedoch diesbezügliche Entscheidungen der Alpenländer abwarten und sich ihnen vielleicht anschließen. Die größten Ansteckungsgefahren, so Gesundheitsminister Adam Niedzielski, lauern nicht auf den Pisten, sondern in den öffentlichen Verkehrsmitteln, Berghütten, Privatquartieren, Hotels, Bars, Restaurants und überlaufenen Fußgängerzonen. Erfahrungsgemäß werden die Sicherheitsmaßnahmen hie und da dann doch nicht eingehalten, vor allem wenn Alkohol im Spiel sei, so der Minister. Man wolle durch den einheitlichen Termin die Gefahrenzeit maximal verkürzen, die Mobilität einschränken und hoffe, ab dem 18.01. die Schulen wieder öffnen zu können.
Die Entscheidung, die Winterferien zusammenzulegen, löste einen Aufschrei des Protestes der Fremdenverkehrsbranche im Süden des Landes aus. Aus ihrer Sicht sollte man die Ferienzeit auf die 8 Wochen zwischen Mitte Januar und Mitte März ausweiten, um so den eventuellen Ansturm aufzulockern. Ein Ausfall der Wintersaison würde die Branche ruinieren.
Ministerpräsident Morawiecki sagte daraufhin, die Bestimmung sei nicht in Stein gemeißelt und man könne über gewisse Korrekturen reden, aber an dem Termin der Winterferien könne nicht mehr gerüttelt werden. Gleichzeitig kündigte er finanzielle Kompensationen für die Wintersaison im Fremdenverkehr an.
♦ Polens Nerze werden nicht das Schicksal ihrer dänischen Artgenossen teilen und weiterleben. In der ersten Novemberwoche erschienen in den polnischen Medien Meldungen, auf einer Nerzfarm in der Nähe von Gdańsk/Danzig sei das Coronavirus nachgewiesen worden. Diese Nachricht war durch zwei Wissenschaftler der Universität Gdańsk verbreitet worden. Sie hätten 91 Nerze untersucht und bei 8 von ihnen das Virus festgestellt.
Wie sich herausstellte, wurden die Tests nicht nach den von der Staatlichen Veterinärbehörde im Mai d. J. herausgegebenen Richtlinien und Standards durchgeführt. Das Landwirtschaftsministerium erklärte, als verbindlich gelten nur Untersuchungsergebnisse amtlicher Veterinärlabore und nur anhand solcher Ergebnisse werden staatliche Maßnahmen ergriffen. Das Ministerium beauftragte das Labor des Staatlichen Veterinäramtes in Puławy bei Warschau die auf der Nerzfarm bei Gdańsk amtlich genommenen Proben zu untersuchen. Wie am 25.11. mitgeteilt wurde, waren alle Resultate negativ.
♦ Das Gesundheitsministerium hat die neueste, vergleichende Statistik über die Corona-Sterblichkeit je 1 Million Einwohner in Europa bis 27.11.2020 veröffentlicht. In Klammern die Zuwächse seit der letzten Veröffentlichung einer solchen Statistik am 20.11.
Belgien – 1.345 (+103), Spanien – 922 (+60), Italien – 835 (+78), Großbritannien – 835 (+68), Frankreich – 754 (+64), Tschechien – 687 (+88), Schweden – 633 (+24), Rumänien – 530 (+57), Ungarn – 403 (+72), POLEN – 364 (+87), Kroatien – 341 (+77), Österreich – 272 (+63), Deutschland – 174 (+20), Griechenland – 165 (+53), Litauen – 145 (+40).
♦ Corona kann doch den Polen nicht erschüttern, wenigstens jeden fünften nicht.
Laut einer Umfrage des Forschungsinstituts Social Changes in Auftrag des Internetportals wPolityce.pl (InderPolitik.pl) geben 46 Prozent der Polen zu Protokoll, sie hätten nach wie vor Angst vor Corona. 22 Prozent hingegen hatten und haben weiterhin keine Angst vor dem Virus. 19 Prozent sagten, sie empfänden zunehmend Angst vor der Krankheit. 13 Prozent fürchten sich weniger als früher.
Samstag, 21.November bis Dienstag, 24.November 2020
Infizierte: 876.333 Gestorben: 13.744
♦ Am Morgen des 24.11. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 22.405 Personen in Krankenhäusern behandelt. 334.331 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 454.717. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 33.700. Neuinfizierte: 10.139.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Samstag, dem 21.11. starben 574 Personen, davon 115 an Corona und 459 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Sonntag, dem 22.11. wurden 330 Corona-Tote gemeldet, davon 74 mit Corona und 256 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Montag, dem 23.11. starben 156 Personen, davon 38 an Corona und 118 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Dienstag, dem 24.11. sind 540 Menschen gestorben, davon 55 an Corona und 485 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 22.10. und dem 24.11. Bitte ggf. vergrößern.
♦ Die Zahl von Neuansteckungen ist seit dem 21.11. deutlich zurückgegangen. In ihren weiterhin vorsichtigen Einschätzungen und Prognosen sprechen Gesundheitspolitiker und Medizin-Fachleute von einem Ausbremsen der Epidemie.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 21.11. – 24.213 Fälle, am 22.11. – 18.467, am 23.11. – 15.002 und am 24.11. – 10.139 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten bleibt konstant hoch. Am 21.11. waren es 22.478, am 22.11. – 22.094, am 23.11. – 22.234 und am 24.11. – 22.405. Am 24.11. gab es im ganzen Land 15.940 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Belegte Beatmungsgeräte: am 21.11. – 2.125, am 22.11. – 2.126, am 23.11. – 2.149 und am 24.11. – 2.095. Am 20.11. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 915 freie Beatmungsgeräte.
♦ 100 Tage Solidarität, so heißt das neueste Corona-Maßnahmenprogramm der Regierung. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki stellte es am 21.11. der Öffentlichkeit vor.
Morawieckis Thesen:
● Vor uns liegt eine Periode von knapp drei Monaten, an deren Ende höchstwahrscheinlich der Corona-Impfstoff endlich zugänglich sein wird. Obwohl es immer schwerer fällt, müssen wir in dieser Zeit solidarisch sein und alles tun, um der Epidemie erfolgreich die Stirn zu bieten, die Zahl der Infizierungen so niedrig wie möglich zu halten.
● Ab dem 28.11. dürfen die Einkaufsgalerien und Möbelhäuser wieder öffnen.
● Restaurants, Cafés, Fitnesscenter, Schwimmhallen, Museen, Kinos, Theater bleiben bis zum 29.12. geschlossen.
● Bis Weihnachten wird es keinen Präsenzunterricht geben. Schulen und Hochschulen unterrichten weiterhin übers Internet.
● Die Winterferien, normalerweise in drei Landesteilen auf drei Termine im Februar verteilt, werden im ganzen Land auf den 04.01. bis 17.01. gelegt. Danach sollen die Schulen wieder den Betrieb aufnehmen.
♦ Sprecher des Gesundheitsministeriums Wojciech Andrusewicz schilderte am 24.11. vor den Medien die aktuelle Epidemie-Lage.
Andrusewiczs Thesen:
● Der deutliche Rückgang der täglichen Neuinfizierungen hat vier Ursachen:
Erstens: die verschärften Corona-Maßnahmen, die vor einem Monat in Kraft getreten sind, zeigen Wirkung.
Zweitens: daraus ergibt sich die fallende Anzahl an Tests, die Hausärzte Personen mit Corona-Symptomen verschreiben müssen.
Drittens: leider steigt aber auch die Zahl von Corona-Infizierten, die die Tests und Kontakte mit Ärzten meiden. Entweder glauben sie allein mit der Erkrankung fertig zu werden oder sie wollen ihren Arbeitsplatz nicht aufs Spiel setzten, sich nicht in der Quarantäne einsperren lassen oder alles zusammen. Sie stecken dadurch aber ihre Umgebung an und werden oft mit schwersten Corona-Symptomen in Krankenhäuser eingeliefert.
Viertens: Epidemiologen gehen davon aus, dass sich durch die massiven Schutz- und Entkeimungsmaßnahmen die Anwesenheit des Virus um einiges verringert hat.
● Die Situation im Gesundheitswesen ist weiterhin angespannt, aber das System bleibt funktionsfähig. Kein Corona-Patient muss befürchten, nicht versorgt zu werden. Der Bestand an freien Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräten ist ausreichend.
● Mit Sorge erfüllt die seit Ende Oktober hohe Zahl von Corona-Verstorbenen.
● Am 24.11. wurde landesweit ein neues System der Erfassung von Corona-Infizierten eingeführt. Bis jetzt gaben die Labors ihre Angaben an die Epidemiestellen des staatlichen Sanitätsdienstes (Sanepid) in den 16 Woiwodschaften/Provinzen weiter. Von dort gelangten sie in die Sanepid-Zentrale (GIS) in Warschau, wo sie erfasst und veröffentlicht wurden.
Im neuen System geben die Labors jedes Testergebnis direkt in das landesweite elektronische Erfassungssystem EWS ein. Die Angaben werden praktisch 24 Stunden am Tag ak;tualisiert. Der neueste Stand der Corona-Erkrankungen kann so jederzeit abgerufen werden.
Bei der Einführung des neuen Erfassungssystems wurden ca. 22.000 Erkrankungen entdeckt, die seit Anfang der Epidemie zwar festgestellt, aber aus unterschiedlichen Gründen in den Statistiken nicht berücksichtigt wurden. Man hat sie jetzt nachträglich der Gesamtzahl der Infizierten zugeschlagen.
♦ Täglich gibt es neue Informationen über Vorbereitungen auf Massenimpfungen gegen Corona.
Zusammengefasst gibt es bis jetzt folgende Überlegungen und Vorschläge:
● Die Impfungen werden freiwillig sein.
● Als erstes sollen das medizinische Personal und die Menschen im Alter von 75 und mehr Jahren geimpft werden. Nachfolgend soll der jeweils jüngere Jahrgang die namentliche Aufforderung sich impfen zu lassen erhalten. Es geht darum, dass sich keine Warteschlangen vor den Impfstellen bilden.
● Bei der Einrichtung von Impfstellen stellt die Gewährleistung von Kühlkapazitäten die größte Herausforderung dar. Die Impfstoffe müssen bei einer Temperatur von bis zu minus 70 Grad gelagert werden.
● Die vorhandenen und geplanten Kapazitäten werden es erlauben 50.000 Personen pro Tag bzw. 1,5 Millionen pro Monat zu impfen.
● Um die Epidemie aufzuhalten, müssen sich etwa 60 Prozent der Einwohner Polens impfen lassen. Wenn alles gut geht, werden sich positive Resultate im Herbst 2021 einstellen.
● Um jeden der 31 Millionen Einwohner über 18 Jahre zu impfen, sind 62 Millionen Impfungen notwendig, weil erst ein zweifaches Impfen immun macht. Diese Anzahl an Impfdosen soll letztendlich beschafft werden.
Mittwoch, 18. November bis Freitag, 20.November 2020
Infizierte: 819.262 Gestorben: 12.714
♦ Am Morgen des 20.11. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 22.643 Personen in Krankenhäusern behandelt. 408.567 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 381.800. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 55.000. Neuinfizierte: 22.464.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Mittwoch, dem 18.11. starben 603 Personen, davon 112 an Corona und 491 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Dienstag, dem 19.11. wurden 637 Corona-Tote gemeldet (ein neuer trauriger Rekord), davon 124 mit Corona und 513 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Freitag, dem 20.11. starben 626 Personen, davon 149 an Corona und 477 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 14.10. und dem 20.11. Bitte ggf. vergrößern.
♦ Die Zahl der Neuansteckungen hat sich seit dem 08.11. auf dem Niveau zwischen ca. 20.000 und 24.000 pro Tag stabilisiert. In ihren weiterhin vorsichtigen Einschätzungen und Prognosen sprechen Gesundheitspolitiker und Medizin-Fachleute von einem Ausbremsen der Epidemie auf hohem Niveau.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 18.11. – 19.833 Fälle, am 19.11. – 23.975 und am 20.11. – 22.464 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten bleibt konstant hoch. Am 18.11. waren es 22.812, am 19.11. – 22.536 und am 20.11. – 22.643. Hier hat sich die Zahl innerhalb von 27 Tagen (24.10. – 11.469 und am 20.11. – 22.643 belegte Corona-Krankenhausbetten) in etwa verdoppelt. Beim letzten Vergleich (siehe den vorangegangenen Bericht) fand die Verdopplung nach 24 Tagen statt. Am 20.11. gab es im ganzen Land 14.915 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Belegte Beatmungsgeräte: am 18.11. – 2.117, am 19.11. – 2.080 und am 20.11. – 2.135. Die Verdopplung erfolgte in diesem Fall innerhalb von ca. 24 Tagen (am 27.10 – 1.078 und am 20.11. – 2.135). Beim letzten Vergleich (siehe den vorangegangenen Bericht) fand die Verdopplung nach 21 Tagen statt. Am 20.11. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 801 freie Beatmungsgeräte.
♦ Aus den Aussagen von Politikern und Epidemie-Fachleuten seit dem 18.11. ergibt sich folgendes Bild der Lage.
● Es gelang die tägliche Corona-Ansteckungskurve zwischen ca. 20.000 und 24.000 Fällen zu stabilisieren.
● Das gesamte polnische Gesundheitswesen ist an der Bekämpfung der Corona-Epidemie beteiligt. Corona-Patienten werden insgesamt in 924 Krankenhäusern behandelt. Hinzu kommen 21 bereits funktionierende oder sich im Aufbau befindende provisorische Krankenhäuser. Der Bestand an Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräten wird kontinuierlich erhöht. Die Vorgabe, stets etwa ein Drittel mehr an Corona-Betten und Respiratoren vorzuhalten als jeweils belegt sind, wird eingehalten.
● Am Rand ihrer Kapazitäten angelangt, aber immer noch funktionsfähig, sind die Intensivstationen, wo die schwer erkrankten Corona-Patienten behandelt werden.
● Die Versorgung der Krankenhäuser mit Sauerstoff ist gewährleistet. Krankenhäuser mit zentralen Sauerstoffanlagen, denen aufgrund der Vielzahl von angeschlossenen Beatmungsgeräten der Zusammenbruch droht, richten jetzt Corona-Betten ein, die durch Sauerstoffflaschen versorgt werden. In jeder der 16 Provinzen/Woiwodschaften entsteht inzwischen ein zentrales Vorratslager für Sauerstoffflaschen, aus dem die Krankenhäuser umgehend versorgt werden können.
● Etwa 1 Million Antigen-Corona-Schnelltests der zweiten Generation sind seit Anfang November an Notaufnahmen, Rettungsstationen und Ambulanzen weitergegeben worden. Sie sind unkomplizierter, schneller und billiger als die Molekular-Tests, schlagen jedoch nur bei Personen mit Corona-Symptomen an.
♦ Warum sterben in den letzten Wochen so viele Menschen? Diese Frage beschäftigt die Politik, die Fachleute und die Öffentlichkeit angesichts der steil steigenden Kurve der täglich gemeldeten Zahl von Corona-Todesopfern. Sie verdoppelt sich inzwischen etwa alle zehn Tage. Am 20.10. waren es 107, am 30.10. – 202, am 10.11. – 330, am 20.11. – 628.
Dazu hat u. a. Polens bekanntester Virologe, Prof. Włodzimierz Gut, Stellung genommen.
Guts Thesen:
● Die gestiegene Zahl der Erkrankungen zieht mehr Todesfälle nach sich.
● Es ist auch eine Folge der landesweiten Demonstrationen vorwiegend junger Leute zwischen dem 22.10. und dem 30.10. gegen das Urteil des Verfassungsgerichts, das den Schutz des ungeborenen Lebens ausgeweitet hat. In der Menge vom Virus infiziert und symptomlos erkrankt, steckten die Kinder und Enkelkinder die Eltern und Großeltern an. Der gesundheitliche Zusammenbruch eines am Coronavirus Erkrankten erfolgt zumeist 17 bis 18 Tage nach der Ansteckung. Wir erleben jetzt diese Phase.
● Verunsichert und eingeschüchtert meiden nicht wenige chronisch Kranke den Kontakt mit ihren Ärzten, aus Angst vor jeglicher Therapie in der Corona-Zeit. Erst wenn es ihnen sehr schlecht geht, fordern sie medizinische Hilfe an. Nicht selten stellt sich heraus, dass sie sich mit Corona angesteckt haben. Es sind zumeist ältere Menschen mit schweren Vorerkrankungen. Oft gibt es keine Rettung mehr für sie.
● Es gibt offensichtlich auch eine nicht kleine Gruppe von Menschen, die positiv getestet wurden oder die ersten Corona-Symptome wahrnehmen und meinen, selbst mit der Krankheit fertig zu werden. Manche sterben daran.♦ Mediziner, die an Corona gestorben sind. Das Gesundheitsministerium hat am 18.11. die neuesten Zahlen veröffentlicht.
Das Coronavirus hat 37 Allgemeinärzten, vier Zahnärzten, zwei Rettungssanitätern, einem Feldscher, einer Hebamme, 25 Krankenschwestern und zwei Apothekern seit Ausbruch der Epidemie das Leben genommen.
Mit Corona infiziert haben sich in dieser Zeit 12.981 Ärzte, 1.006 Labormitarbeiter, 32.931 Krankenschwestern, 3.029 Hebammen, 2.036 Rettungssanitäter, 1.142 Zahnärzte, 11 Feldschere und 1.329 Apotheker.
♦ Das Gesundheitsministerium hat die neueste, vergleichende Statistik über die Corona-Sterblichkeit je 1 Million Einwohner in Europa bis 20.11.2020 veröffentlicht. In Klammern die Zuwächse seit der letzten Veröffentlichung einer solchen Statistik am 13.11.
Belgien – 1.242 (+117), Spanien – 862 (+41), Großbritannien – 767 (+43), Italien – 757 (+66), Frankreich – 690 (+63), Schweden – 609 (+14), Tschechien – 599 (+126), Rumänien – 473 (+56), Ungarn – 331 (+73), POLEN – 277 (+64), Kroatien – 264 (+61), Österreich – 209 (+48), Deutschland – 154 (+15), Griechenland – 112 (+33), Litauen – 105 (+27).♦ Das Corona-Hilfstelefon für Senioren klingelt fast pausenlos, so das Ministerium für Familie und Sozialpolitik in einer ersten Bilanz vom 19.11.
Seit der Schaffung eines „Senioren-Beistandskorps“ für die Zeit der verschärften Corona-Maßnahmen, die vorerst bis zum 29.11. gelten sollen, wurden bis zum 18.11. gut 12.000 Anrufe entgegengenommen. Die meisten kamen aus den Provinzen/Woiwodschaften Masowien (mit Warschau), (Ober)Schlesien, Kleinpolen mit Kraków/Krakau, Niederschlesien mit Wrocław/Breslau und Pommern mit Gdańsk/Danzig.
Am 23.10. wurde eine landesweit geltende Telefonnummer (+22 505 11 11) freigeschaltet. Von dort werden hilfesuchende Senioren, die älter als 70 Jahre sind, umgehend an die örtlichen Sozialstationen gemeldet, die sich mit dem oder der Betroffenen in Verbindung setzen und die Einzelheiten besprechen. Es geht um das Einkaufen von Lebensmitteln und Medikamenten, Hilfe im Haushalt, Ausführen von Hunden.
Um die Sicherheit der Senioren zu gewährleisten, bekommt jeder telefonisch Hilfesuchende eine Spezialnummer mitgeteilt. Sie besteht aus dem Datum und der Uhrzeit seines Anrufs. Diese Nummer wird anschließend an den zuständigen Gemeinde-Sozialdienst weitergegeben. Der Sozialdienst-Mitarbeiter, der mit dem Senioren Kontakt aufnimmt, identifiziert ihn, indem er die Nummer abfragt und teilt dem Hilfesuchenden den Vor- und Nachnamen des Volontärs mit, der ihn aufsuchen wird. Die alten Menschen haben so die Sicherheit, dass sie tatsächlich einem Helfer die Tür ihrer Wohnung öffnen.
Das Korps von Helfern zählt im Augenblick etwa 7.500 Sozialarbeiter, Soldaten der Territorialtruppen, Pfadfinder und andere Freiwillige.
Samstag, 14.November bis Dienstag, 17.November 2020
Infizierte: 752.940 Gestorben: 10.848
♦ Am Morgen des 17.11. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 23.033 Personen in Krankenhäusern behandelt. 415.174 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 324.282. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 41.900. Neuinfizierte: 19.152.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Samstag, dem 14.11. starben 548 Personen (ein neuer trauriger Tagesrekord), davon 119 an Corona und 429 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Sonntag, dem 15.11. wurden 303 Corona-Tote gemeldet, davon 36 mit Corona und 267 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Montag, dem 16.11. starben 143 Personen, davon 16 an Corona und 127 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Dienstag, dem 17.11. sind 357 Menschen gestorben, davon 70 an Corona und 287 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 14.10. und dem 17.11. Bitte ggf. vergrößern.
♦ Die Zahl von Neuansteckungen hatte sich seit dem 08.11. auf dem Niveau von um die 25.000 pro Tag stabilisiert, seit dem 15.11. verringert sie sich. In ihren weiterhin vorsichtigen Einschätzungen und Prognosen sprechen Gesundheitspolitiker und Medizin-Fachleute von einem Ausbremsen der Epidemie auf hohem Niveau.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 14.11. – 25.571 Fälle, am 15.11. – 21.854, am 16.11. – 20.816 und am 17.11. – 19.152 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten steigt weiterhin. Am 14.11. waren es 22.320, am 15.11. – 21.988, am 13.11. – 22.458 und am 17.11. – 23.033. Hier hat sich die Zahl innerhalb von 24 Tagen (24.10. – 11.469 und am 17.11. – 23.033 belegte Corona-Krankenhausbetten) fast verdoppelt. Beim letzten Vergleich (siehe den vorangegangenen Bericht) fand die Verdopplung nach 20 Tagen statt. Am 17.11. gab es im ganzen Land 13.697 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Belegte Beatmungsgeräte: am 14.11. – 2.126, am 15.11. – 2.114, am 16.11. – 2.103 und am 17.11. – 2.114. Die Verdopplung erfolgte in diesem Fall innerhalb von 21 Tagen (27.10 – 1.078 und am 17.11. – 2.114). Beim letzten Vergleich (siehe den vorangegangenen Bericht) fand die Verdopplung nach 17 Tagen statt. Am 17.11. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 701 freie Beatmungsgeräte.
♦ Aus den Aussagen von Politikern und Epidemie-Fachleuten seit dem 14.11. ergibt sich folgendes Bild der Lage.
● Es gelang, wenigstens vorläufig, die tägliche Corona-Ansteckungskurve zwischen ca. 22.000 und 19.000 Fällen zu stabilisieren. Der zwischen dem 04.11. und 06.11. kurz bevorstehende Anstieg auf 30.000 und mehr Infizierte pro Tag konnte abgewendet werden.
● Die jetzige, zweite Welle der Corona-Epidemie stellt das Gesundheitswesen vor eine viel größere Herausforderung als die erste. Es gibt keine einzelnen Corona-Herde mehr, sondern eine flächendeckende Infizierung. Menschen stecken sich am häufigsten in der engsten Familie an.
● Die jetzt bis zum 29.11. geltenden Corona-Sicherheitsmaßnahmen (siehe den Bericht vom 04.11. bis 06.11.) sollen bestehen bleiben. Die Behörden hoffen, sollte sich der aktuelle Trend fortsetzen, diese am Ende des Monats lockern zu können.
● Das Gesundheitswesen funktioniert, befindet sich aber an der Grenze der Belastbarkeit. Zwar wird die Zahl der verfügbaren Corona-Krankenhausbetten und der Beatmungsgeräte kontinuierlich erhöht, aber zwei Engpässe zeichnen sich deutlich ab.
Zum einen wird die Personaldecke immer dünner und das Personal ist am Ende der Kräfte. Aufgestockt werden müsste vor allem das Hilfspersonal, um Ärzte von allen Nebentätigkeiten zu befreien: dem Eingeben von Daten, Telefongesprächen mit verzweifelten Angehörigen, dem Ausfüllen der Krankenakten usw.
Zum anderen droht der Zusammenbruch der Sauerstoffanlagen in den Krankenhäusern, weil immer mehr Beatmungsgeräte an sie angeschlossen werden. Der Druck fällt, die Beatmung der Patienten wird dadurch eingeschränkt.
♦ Die polnische Corona-Teststrategie sollte geändert werden, so die Meinung der Epidemie-Fachleute der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN), die ihren Bericht am 14.11. der Öffentlichkeit vorgestellt haben.
Thesen des PAN-Berichtes:
● Auffallend ist seit einiger Zeit die Treffsicherheit der Corona-Tests in Polen. Vergleicht man die täglichen Zahlen der genommenen Proben und die der Neuansteckungen, dann stellt sich heraus, dass etwa jeder zweite Test positiv ausgefallen ist.
● Das rührt daher, dass nur Personen, die mindestens zwei Corona-Symptome aufweisen (hohes Fieber, kein Geschmacks- und Geruchssinn, Atembeschwerden. ständige Müdigkeit) von den Hausärzten eine Überweisung zum kostenlosen Testen bekommen.
● Es wird fast gar nicht mehr prophylaktisch getestet.
● Man kann daher mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass die Zahl der Neuinfizierten deutlich höher ist als angegeben.
● Die Fachleute schließen ihren Bericht mit der Aufforderung, regelmäßige, prophylaktische Corona-Tests wenigstens beim medizinischen Personal, Lehrern, Polizei, Armee, Grenzpolizei, Justizvollzugsbeamten, Zöllnern, bei den kommunalen Diensten sowie den Belegschaften von Betrieben, deren Produktion für das Land überlebensnotwendig ist, durchzuführen.
♦ Blutplasma von symptomlos an Corona erkrankten bzw. von der Krankheit geheilten Menschen wird dringend benötigt. Von überall her ertönen Appelle es zu spenden. Offenbar mit Erfolg, denn in der ersten November-Woche wurden im ganzen Land 2.600 Einheiten abgegeben. Das ist so viel wie im Verlauf des ganzen Oktobers, als 2.634 Einheiten gewonnen werden konnten. Eine Einheit zählt 200 Milliliter.
Das Blutplasma wird Corona-Schwerstkranken verabreicht, wenn die kritischste Phase der Erkrankung beginnt. Es ist kein Wundermittel, hilft jedoch sehr wirksam das Virus zu bekämpfen, solange der Organismus nicht beginnt eigene Corona-Antikörper herzustellen. Die Sterblichkeit der Patienten, so die neuesten Statistiken, verringert sich dadurch um zwei Drittel.
Der Bedarf an Blutplasma mit Corona-Antikörpern ist viel größer als die neuerdings erfreulicherweise deutlich steigenden gespendeten Mengen. Alles was bei den Blutspendediensten gewonnen wird, gelangt sofort in die Krankenhäuser. Corona-Genesene können mehrfach, alle zwei Wochen, Blut spenden. Die Entnahme von drei Einheiten, also 600 Millilitern, dauert eine Stunde lang und kann einem Corona-Kranken das Leben retten.
Mittwoch, 11.November bis Freitag, 13.November 2020
Infizierte: 665.547 Gestorben: 9.499
♦ Am Morgen des 13.11. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 22.298 Personen in Krankenhäusern behandelt. 430.310 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 267.580. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 57.500. Neuinfizierte: 24.051.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Mittwoch, dem 11.11. starben 430 Personen, davon 75 an Corona und 355 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Donnerstag, dem 12.11. wurden 275 Corona-Tote gemeldet, davon 52 mit Corona und 223 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Freitag, dem 13.11. starben 419 Personen, davon 88 an Corona und 331 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 08.10. und dem 13.11. Bitte ggf. vergrößern.
♦ Die Zahl von Neuansteckungen hat sich seit dem 08.11. auf dem Niveau von um die 25.000 pro Tag stabilisiert. In ihren vorsichtigen Einschätzungen und Prognosen sprechen Gesundheitspolitiker und Medizin-Fachleute von einem möglichen Ausbremsen der Epidemie auf hohem Niveau.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 11.11. – 25.221 Fälle, am 12.11. – 22.683 und am 13.11. – 24.051 Fälle.
●Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten steigt weiterhin. Am 11.11 waren es 21.521, am 12.11. – 21.899 und am 13.11. – 22.298. Hier hat sich die Zahl innerhalb von 20 Tagen (24.10. – 11.469 und am 13.11. – 22.298 belegte Corona-Krankenhausbetten) in etwa verdoppelt. Beim letzten Vergleich (siehe den vorangegangenen Bericht) fand die Verdopplung nach 18 Tagen statt. Am 13.11. gab es im ganzen Land 12.324 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Belegte Beatmungsgeräte: am 11.11. – 1.975, am 12.11. – 2.008 und am 13.11. – 2.047. Die Verdopplung erfolgte in diesem Fall innerhalb von 17 Tagen (am 27.10 – 1.078 und am 13.11. – 2.047). Beim letzten Vergleich (siehe den vorangegangenen Bericht) fand die Verdopplung nach 16 Tagen statt. Am 13.11. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 612 freie Beatmungsgeräte.
♦Am Abend des 12.11. meldete sich Ministerpräsident Mateusz Morawiecki auf Twitter mit einer guten Nachricht zu Wort.
„Zum ersten Mal seit zwei Monaten begann in dieser Woche die tägliche Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus zu fallen. Zwar ist das Verhältnis 65 Infizierte pro 100.000 Einwohner weiterhin hoch. Wir verzeichnen jedoch ein erstes Signal der Stabilisierung. Dies ist zugleich ein Beweis dafür, dass unsere Strategie und die verschärften Sicherheitsmaßnahmen die ersten Früchte tragen. Konkret heißt das, dass wir den nationalen Lockdown nicht einführen müssen“, schrieb Morawiecki.
Am Tag darauf dämpfte der Sprecher des Gesundheitsministeriums Wojciech Andrusewicz die ohnehin schon verhaltene Zuversicht des Regierungschefs.
„Seit Ende der letzten Woche haben wir es mit einer gewissen Stabilisierung des Epidemie-Verlaufs zu tun, was jedoch keinen weiter gehenden Optimismus rechtfertigt. Das Niveau der Erkrankungen bleibt hoch. Wir müssen weiterhin die Vernunft walten lassen. Masken tragen, Distanz wahren, Hände waschen, das sind die Gebote der Stunde. Nur so lassen sich die Infektionszahlen senken“, sagte Andrusewicz.
♦ Das Gesundheitsministerium hat die neueste, vergleichende Statistik über die Corona-Sterblichkeit je 1 Million Einwohner in Europa bis 13.11.2020 veröffentlicht. In Klammern die Zuwächse seit der letzten Veröffentlichung einer solchen Statistik am 03.11.
Belgien – 1.125 (+114), Spanien – 841 (+66), Großbritannien – 724 (+35), Italien – 691 (+45), Frankreich – 627 (+54), Schweden – 595 (+6), Tschechien – 473 (+132), Rumänien – 417 (+44), Ungarn – 258 (+62), POLEN – 213 (+50), Kroatien – 203 (+58), Österreich – 161 (+33), Deutschland – 139 (+11), Griechenland – 79 (+17), Litauen – 78 (+15).
♦ Probleme mit der Sauerstoff-Belieferung von Krankenhäusern. Das Kartellamt (UOKiK) wird der Sache nachgehen, ein Verfahren ist eröffnet, so die offizielle Mitteilung der Behörde.
Im Zuge der Corona-Epidemie wächst die Nachfrage enorm. Einige Krankenhäuser haben Probleme zusätzliche Sauerstofflieferungen zu erhalten. Das Kommuniqué deutet an, dass die führenden Anbieter von Sauerstoff und anderen medizinischen Gasen womöglich eine Preisabsprache eingegangen sind und den Markt untereinander aufgeteilt haben.
90 Prozent des Marktes, so UOKiK in seiner Verlautbarung, beherrschen die Firmen Linde, Air Products, Messer und Air Liquide. Die Stellungnahme des Kartellamtes suggeriert, sie erschweren mit Knebelverträgen kleineren Anbietern den Zugang zu den Krankenhäusern.
♦Prominent und an Corona erkrankt.
Bronisław Komorowski (68 Jahre), von 2010 bis 2015 polnischer Staatspräsident und Vater von fünf erwachsenen Kindern. Komorowski lebt seit Beginn der Corona-Epidemie in seinem Landhaus in Buda Ruska, im Landkreis Sejny, unweit der Grenze zu Litauen. Lange Zeit gab es in diesem Landkreis keine einzige Corona-Infektion. „Das hat sich nach einigen Familienfeiern verändert“, so Komorowski. Wo er sich angesteckt haben könnte, bleibt ihm schleierhaft.
Samstag, 07. November bis Dienstag, 10.November 2020
Infizierte: 593.592 Gestorben: 8.375
♦ Am Morgen des 10.11. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 21.640 Personen in Krankenhäusern behandelt. 407.486 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 230.661. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 54.700. Neuinfizierte: 25.484.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Samstag, dem 07.11. starben 349 Personen, davon 49 an Corona und 300 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Sonntag, dem 08.11. wurden 236 Corona-Tote gemeldet, davon 59 mit Corona und 177 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Montag, dem 09.11. starben 173 Personen, davon 45 an Corona und 128 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Dienstag, dem 10.11. starben 330 Menschen, davon 61 an Corona und 269 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.10. und dem 10.11. Bitte ggf. vergrößern.
♦ Die Zahl von Neuansteckungen hat am 07.11. den neuen Rekordwert von 27.875 erreicht und sich anschließend, zwischen dem 08.11 und 10.11., auf dem hohen Niveau von um die 25.000 Erkrankungen stabilisiert. Der befürchtete Anstieg auf 30.000 und mehr ist vorläufig nicht eingetreten.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 07.10. – 27.875 Fälle, am 08.11. – 24.785, am 09.11. – 21.713 und am 10.11. – 25.484 Fälle.
● Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten steigt weiterhin. Am 07.11 waren es 20.249, am 08.11. – 20.214, am 09.11. – 20.967 und am 10.11. – 21.640. Hier hat sich die Zahl innerhalb von 18 Tagen (23.10. – 10.788 und am 10.11. – 21.640 belegte Corona-Krankenhausbetten) in etwa verdoppelt. Beim letzten Vergleich (siehe den vorangegangenen Bericht) fand die Verdopplung nach 15 Tagen statt. Am 10.11. gab es im ganzen Land 10.946 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Belegte Beatmungsgeräte: am 07.11. – 1.813, am 08.11. – 1.841, am 09.11. – 1.804 und am 10.11. – 1.898. Die Verdopplung erfolgte in diesem Fall innerhalb von 16 Tagen (am 25.10 – 947 und am 10.11. – 1.898). Beim letzten Vergleich (siehe den vorangegangenen Bericht) fand die Verdopplung nach 14 Tagen statt. Am 10.11. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 562 freie Beatmungsgeräte.
♦ Aus zahlreichen Aussagen von Gesundheitspolitikern und Fachmedizinern ergab sich am Abend des 10.11. folgendes Bild der Epidemie-Situation.
● Die Lage ist weiterhin sehr ernst. Immerhin hat sich der Zuwachs an Neuansteckungen wenigstens seit drei Tagen stabilisiert, wenn auch wieder einmal auf einem sehr hohen Niveau. Zudem steigt seit dem 04.11. die Zahl der Neuinfizierten nicht mehr kontinuierlich um 2.000 bis 3.000 pro Tag. Es ist möglich, dass die verschärften Corona-Sicherheitsmaßnahmen anfangen zu greifen. Ob man dieser Entwicklung trauen kann, sei dahingestellt und wird sich in den nächsten Tagen herausstellen.
● Die Kapazitäten an Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräten werden fortwährend erweitert. Es gelingt weiterhin im Landesdurchschnitt, in beiden Fällen, Reserven von etwa einem Drittel der Belegung bereitzuhalten. Punktuell kommt es jedoch immer wieder zu Engpässen.
● Die größten Sorgen bereitet unverändert die Knappheit des medizinischen Personals.
♦ Die Nachricht, dass die Firmen Pfizer und BioNTech SE einen wirksamen Impfstoff gegen Corona hergestellt haben, hat auch in Polen für Aufsehen und ein allgemeines Aufatmen gesorgt.
Ministerpräsident Mateusz Morawiecki trat am 09.11., gleich nachdem die Nachricht publik wurde, vor die Medien.
Morawieckis Thesen:
● Gemäß dem im August 2020 im Rahmen der EU abgeschlossenen Abkommen, werden alle 27 EU-Länder gleichzeitig Zugriff auf erste Lieferungen des Impfstoffes erhalten. Die Verteilung erfolgt entsprechend der Bevölkerungszahl. Polen hat sich einen Anteil von ca. 25 Millionen Dosen gesichert.
● „Wir gehen davon aus, dass der Impfstoff im Frühjahr zur Verfügung stehen wird.“
● Die Vorbereitungen für Massenimpfungen im nächsten Jahr werden ab sofort anlaufen.
● Das Impfen gegen das Coronavirus soll freiwillig sein.
● Vorrang werden bei den Impfungen haben: das mediznische Personal, Bürger über 65 Jahre sowie Angehörige von Polizei, Feuerwehr, Bergungsdiensten und Armeeangehörige.
● Es ist davon auszugehen, dass die Kosten der Impfungen vom Nationalen Gesundheitsfonds getragen werden.
♦ Die Corona-Testlabors sind an ihrem Limit angelangt, sagte Alina Niewiadomska, Vorsitzende des Landesrates der Labordiagnostiker in einem Gespräch mit der Polnischen Presseagentur PAP.
Niewiadomskas Thesen:
● Das Limit liegt bei bis zu 80.000 Corona-Testergebnisse pro Tag. Wünschenswert wären 150.000.
● Am 09.11. gab es in Polen 241 Corona-Testlabors, die eine Infektion mit dem Virus durch den Nachweis der Nukleinsäure von SARS-CoV-2 (Molekular-Test) feststellen können.
● Weitere Labors werden kaum mehr hinzukommen. Es gibt kein freies Fachpersonal.
● Eine gewisse Entlastung bringen die Antigen-Tests. Sie sind unkomplizierter, schneller und billiger als die Molekular-Tests, jedoch nur bei Personen mit Corona-Symptomen wirksam.
● Die Versorgung mit Diagnostik- und Laborreagenzien für die Corona-Molekular-Tests ist ausreichend.
♦ Das Engagement der Armee bei der Corona-Bekämpfung wächst zunehmend. Dazu hat das Verteidigungsministerium am 09.11. die neuesten Angaben veröffentlicht.
● Am Warschauer Militärflughafen richtet die Armee ein provisorisches Corona-Krankenhaus mit 300 Betten ein, das sie in Eigenregie betreiben wird. Die ersten Patienten sollen um den 20.11. aufgenommen werden.
● Soldaten helfen in 640 Krankenhäusern.
● Die Armee betreibt 246 Corona-Teststellen. Soldaten nehmen Proben und transportieren sie zu den Labors.
● In dem gerade in Betrieb genommenen provisorischen Corona-Krankenhaus im Warschauer Nationalstadion arbeiten Soldaten in der Verwaltung, bei der Ausgabe von Schutzkleidung an das Personal und regeln die Zufahrt der Fahrzeuge.
● Landesweit unterstützen Armeeangehörige die Polizei bei der Überprüfung der Einhaltung häuslicher Quarantäne.
● Inzwischen sind 6.000 Soldaten bei der Corona-Bekämpfung im Einsatz. Bis Ende des Monats sollen es 20.000 sein.
Mittwoch, 04.November bis Freitag, 06.November 2020
Infizierte: 493.765 Gestorben: 7.287
♦ Am Morgen des 06.11. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 19.479 Personen in Krankenhäusern behandelt. 433.534 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 188.675. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 82.950. Neuinfizierte: 27.086.
Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.
♦ Am Mittwoch, dem 04.11. starben 373 Personen, davon 57 an Corona und 316 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Donnerstag, dem 05.11. wurden 367 Corona-Tote gemeldet, davon 69 mit Corona und 298 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.
♦ Am Freitag, dem 06.11. starben 445 Personen (die höchste Zahl seit Beginn der Epidemie), davon 58 an Corona und 387 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.
Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.10. und dem 06.11. Bitte ggf. vergrößern.
♦ Die Zahl von Neuansteckungen hat am 05.11. den neuen Rekordwert von 27.143 erreicht und strebt der Dreißigtausender-Marke entgegen.
In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 04.10. – 24.692 Fälle, am 05.11. – 27.143 und am 06.11. – 27.086 Fälle.
● Konstant, obwohl etwas langsamer, steigt weiterhin auch die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten. Am 04.11. waren es 18.654, am 05.11. – 19.114 und am 06.11. – 19.479. Hier hat sich die Zahl innerhalb von 15 Tagen (22.10. – 10.091 und am 06.11. – 19.479 belegte Corona-Krankenhausbetten) etwa verdoppelt. Beim letzten Vergleich (siehe den vorangegangenen Bericht) fand die Verdopplung nach 13 Tagen statt. Am 06.11. gab es im ganzen Land 9.928 freie Corona-Krankenhausbetten.
● Belegte Beatmungsgeräte: am 04.11. – 1.625, am 05.11. – 1.615 und am 06.11. – 1.703. Die Verdopplung erfolgte in diesem Fall innerhalb von 14 Tagen (am 23.10 – 851 und am 06.11. – 1.703). Beim letzten Vergleich (siehe den vorangegangenen Bericht) fand die Verdopplung nach 13 Tagen statt. Am 06.11. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 535 freie Beatmungsgeräte.
♦Die Lage ist sehr ernst, aber nicht außer Kontrolle, so die übereinstimmende Einschätzung der Regierungspolitiker und der Epidemie- und Medizinfachleute. Aus den als seriös zu betrachtenden Medienberichten ergab sich am Abend des 06.11. folgendes Bild:
● Obwohl die Zahl der Neuansteckungen von Tag zu Tag steigt, gelingt es den Behörden bis jetzt, verglichen mit den Belegungszahlen, weiterhin etwa ein Drittel freie Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte vorzuhalten.
● Es wird mit Nachdruck an der Errichtung von 17 provisorischen Corona-Krankenhäusern mit 5.500 Betten im ganzen Land gearbeitet (siehe Karte). In Warschau sind es zwei.
Das Krankenhaus im Nationalstadion, mit vorerst 300 der geplanten 1.200 Betten, hat am 05.11. die ersten Patienten aufgenommen. Ein zweites, für 300 Betten, richtet die Armee am Warschauer Militärflughafen ein und wird es in Eigenregie betreiben. Alle diese Einrichtungen entstehen in festen Gebäuden und sollen bis Ende November fertig sein. Zelte werden nicht aufgestellt, wegen des enormen Aufwandes für deren Beheizung.
● Das als Erstes eröffnete provisorische Corona-Krankenhaus im Nationalstadion von Warschau verfügt bis Anfang Dezember über ausreichend medizinisches und Hilfspersonal.
● Die jüngste Verdopplung aller Gehälter für das medizinische Personal in Corona-Einrichtungen zeigt Wirkung. In den neuen provisorischen Krankenhäusern meldet sich Fachpersonal, das an seinen freien Tagen diese zusätzliche Arbeit leisten möchte. Dabei muss jeder die Zustimmung des Hauptarbeitgebers vorweisen. Dasselbe gilt für Rettungssanitäter der Armee, Feuerwehr und Grubenwacht.
● Ärzte anderer Fachrichtungen werden im Schnellverfahren für die Corona-Betreuung geschult.
● Eingestellt werden ebenfalls Medizinstudenten im elften und zwölften Semester.
● Durch diese Maßnahmen verschiebt sich die Maximal-Belastungsgrenze des medizinischen Systems nach oben. Das berechnete Aus lag vor einem Monat noch bei 25.000 Neuansteckungen pro Tag. Heute geht man von 35.000 aus.
● Im Landesdurchschnitt ist die Situation unter Kontrolle. Immer öfter jedoch kommt es regional zu Kapazitätsengpässen, wo jedes freigewordene Bett sofort neu belegt wird. Am stärksten sind davon die bevölkerungsreichsten Regionen Oberschlesien und Masowien mit Warschau betroffen.
♦ Die neuesten Corona-Prognosen sind beunruhigend. Die pessimistischste Variante geht davon aus, dass mit der höchsten Welle der Neuansteckungen von bis zu 31.000 pro Tag Ende November, Anfang Dezember zu rechnen ist. Folglich dürfte die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten Mitte Dezember bei bis zu 48.000 und der Beatmungsgeräte bei 6.000 liegen, so die Modellrechnungen von Fachleuten der Warschauer Universität.♦ Am 04.11. verkündeten Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und Gesundheitsminister Adam Niedzielski die neuen Corona-Sicherheitsmaßnahmen, die vorerst bis zum 29.11. gelten sollen:
● Schulwesen. Auch die Grundschulklassen 1 bis 3, die bis jetzt noch Regelunterricht hatten, gehen zum E-Learning über. Kindergärten und Kinderkrippen bleiben geöffnet.
●Kultur. Theater, Kinos, Philharmonien, Museen, Kunstgalerien, Kulturhäuser werden geschlossen.
● Glaube. Bei Messen ist eine Person pro 15 Quadratmeter erlaubt.
● Wirtschaft. In den Einkaufszentren- und Passagen werden alle Geschäfte und Lokale mit Ausnahme von Lebensmittelläden, Apotheken, Drogerien und Zeitungskiosken geschlossen. Baumärkte bleiben geöffnet. Hotels dürfen nur Dienstreisende beherbergen.
● Sollte die Zahl von Neuansteckungen pro Tag 29.000 übersteigen, muss mit einem kompletten Lockdown gerechnet werden.
♦ Welchen Einfluss auf die Zahl der Neuansteckungen hatten die Proteste nach dem Verfassungsgerichtsurteil zum beseren Schutz des ungeborenen Lebens? Das Gericht blieb auf der Spruchlinie seiner Vorgänger. Bereits 1997 erklärte es die Abtreibung auf Wunsch als verfassungswidrig. Jetzt entschied es auf Antrag von knapp einhundert Sejm-Abgerodneten, dass, wenn die Verfassung das Leben ab dem Zeitpunkt der Zeugung unter Schutz stellt, auch die bis jetzt ausnahmsweise erlaubte Tötung ungeborener Kinder aufgrund einer Krankheit oder Behinderung (eugenische Abtreibung), nicht rechtens sein kann.
Das Urteil erging am 22.10. und löste sofort in den Großstädten heftige Straßenproteste der Befürworter solcher Tötungen aus. Ab dem 23.10. verstießen die Protestierenden mit ihren Aktionen gegen die Corona-Bestimmung, dass an Kundgebungen, Versammlungen, Treffen, Feiern nicht mehr als 5 Personen teilnehmen dürfen, wenn sie nicht in einem Haushalt leben.
Die Behörden verfolgten die Proteste wegen der Corona-Epidemie mit Sorge, wollten jedoch nicht mit aller Härte der zur Verfügung stehenden Polizeimittel gegen die Unmutsbekundungen vorgehen, weil zumeist Schüler und Studenten an ihnen teilnahmen. Die Proteste dauerten etwa eine Woche lang und flauten seit dem 31.10. weitgehend ab.
Jetzt liegen Vergleichszahlen von Neuansteckungen aus neun Großstädten, in denen es zu den größten Demonstrationen kam, vor. Gegenübergestellt werden die Werte vom 22.10. und vom 04.11. Zwischen den heftigsten Protesten in der Zeit vom 27.10. bis 30.10 und dem 04.11. lag etwa eine Woche, die vergehen muss, damit man eine Corona-Infektion nachweisen kann und sich die ersten Symptome einstellen.
Wie groß im Einzelnen der Einfluss der Proteste auf diese Statistiken ist, kann nicht genau gesagt werden. Dass sie jedoch zu deren Anstieg erheblich beigetragen hat, dürfte keinem Zweifel unterliegen.
Nachfolgend die Gegenüberstellung vom 22.10. und 04.11.
♦ Die Polen trauen dem künftigen Corona-Impfstoff nicht. 28 Prozent wollen sich „auf keinen Fall“ impfen lassen, 19 Prozent „eher nicht“. „Auf jeden Fall“ impfen lassen wollen sich 20 Prozent, „eher ja“ – 18 Prozent. 15 Prozent hatten keine Meinung.
Das geht aus einer Meinungsumfrage der Boulevard-Zeitung „Super Express“ hervor. Für diese Untersuchung wurden 1.022 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 27. und dem 28.10. befragt.
♦ Prominent und an Corona erkrankt.
●Der Woiwode/ Regierungspräsident von Masowien mit Warschau, Konstanty Radziwiłł (62 Jahre).
Er entstammt einer der berühmtesten polnischen Adelsfamilien, ist Arzt von Beruf und Vater von acht Kindern. Radziwiłł stand zwischen 2001 und 2010 der Obersten Ärztekammer (in Deutschland Bundesärztekammer) vor. Von November 2015 bis Januar 2018 war er Gesundheitsminister.
Als Woiwode/Regierungspräsident von Masowien mit Warschau ist er der politische Gegenspieler des Warschauer Oberbürgermeisters Rafał Trzaskowski, der 2020 als Herausforderer von Staatspräsident Andrzej Duda für das Amt des Staatsoberhauptes kandidierte und permanent den Konflikt mit der nationalkonservativen Regierung sucht.