Tag für Tag. Corona-Epidemie in Polen. 31. März bis 14. Mai 2021

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Auf vielseitig geäußerten Wunsch unserer Zuhörer und Leser, setzen wir die laufende Chronik des Corona-Geschehens in Polen fort. Wir wollen turnusmäßig das Wichtigste zusammenfassen und Ihnen so ein Bild der medizinischen, gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Lage im Land vermitteln, ohne dabei den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Ihr RdP.

Den ersten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 20. März bis 20. April 2020, finden Sie hier (bitte klicken)

Den zweiten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 21. April bis 17. Juli 2020, finden Sie hier (bitte klicken) 

Den dritten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 18.Juli bis 03.November 2020, finden Sie hier (bitte klicken)

Den vierten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 04.November 2020 bis 08.Januar 2021, finden Sie hier (bitte klicken)

Den fünften Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 09.Januar bis 30.März 2021, finden Sie hier (bitte klicken)

Die Berichte erscheinen zweimal wöchentlich, jeweils am Dienstag und Freitag.

Mittwoch, 12. Mai bis Freitag, 14. Mai 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 14.05.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 14.05.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.849.014     Gestorben: 71.311

Am Morgen des 14.05.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 12.984 Personen in Krankenhäusern behandelt. 115.914 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.589.277. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 60.600. Neuinfizierte: 3.288.

Am Mittwoch, dem 12.05.2021 starben 343 Personen, davon 87 an Corona und 256 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 13.05.2021 wurden 342 Corona-Tote gemeldet, davon 88 mit Corona und 254 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 14.05.2021 starben 289 Personen, davon 80 an Corona und 209 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Von Tag zu Tag verringern sich fast alle wichtigen Corona-Indikatoren: Neuinfektionen, die Zahl der belegten Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte erfreulicherweise sehr deutlich. Leider nur sehr schleppend, aber immerhin auch, gehen die Todeszahlen zurück.

● Im Einzelnen betrugen die Neuinfektionen am 12.05. – 4.255, am 13.05. – 3.730 und am 14.05. – 3.288.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: Am 12.05. – 14.359, am 13.05. – 13.497 und am 14.05. – 12.984. Am 14.05.2021 gab es im ganzen Land 20.237 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 14.05.2021. Bitte ggf. vergrößern.

● Belegte Beatmungsgeräte: Am 12.05. – 1.859, am 13.05. – 1.722 und am 14.05. – 1.690. Am 14.05.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.884 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 14.05.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten sinkt, bewegt sich jedoch immer noch im mittleren dreistelligen Bereich. Der bisherige Rekord der Epidemie fiel am 08.04. mit 954 Toten.

Die Ursachen:

1. Die aggressive britische Virus-Mutante, die mittlerweile knapp 98 Prozent aller Neuinfektionen verursacht, führt im Augenblick bei 10 bis 12 Prozent aller Corona-Krankenhauspatienten zum Tode.

2. Die meisten Corona-Erkrankten infizieren sich mittlerweile an ihren Wohnorten. Eine verbreitete Erscheinung ist inzwischen, dass ganze Familien auf den Intensivstationen landen. Darunter sind nicht selten ungeimpfte siebzig- und achtzigjährige Großeltern mit Vorerkrankungen, die oft nicht überleben.

Fazit: Die dritte Corona-Welle in Polen befindet sich auf dem Rückzug.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 14.05.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Kultureinrichtungen werden 8 Tage früher als ursprünglich geplant geöffnet werden, teilte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am 13.05. vor den Medien mit.

Mateusz Morawiecki.

Kinos, Theater und Philharmonien sollen schon ab dem 21.05. wieder zugänglich sein. Anfänglich sollte das erst am 29.05. geschehen. Die  Voraussetzungen sind: Einhaltung der Maskenpflicht sowie der Abstandsregeln und die Belegung von maximal 50 Prozent der vorhandenen Plätze. Die durch das Coronavirus erzwungene Schließung von Kinos, Theatern und Philharmonien dauerte über ein halbes Jahr lang, sie begann am 07.11.2020.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 14.05.2021 ca. 15,2 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Etwa 4,3 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 16,5 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 13.500 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden etwa 17,1 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 8.200 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 60 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis 14.05.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 14.05., an dem 439.259 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Beschleunigung des zweiten Impftermins stößt auf reges Interesse. Fast alle Impfstellen im Lande melden in diesen Tagen eine Lawine von Anrufen, in denen sich Einmalgeimpfte nach einem früheren Termin der zweiten Vakzination erkundigen. Sie wurden darauf hingewiesen, dass die neue Regelung erst am 17.05. in Kraft tritt und erst danach werden neue Impfpläne erstellt.

Dass die Zeit zwischen der ersten und zweiten Impfung ab dem 17.05. verkürzt wird, kündigte am 10.05. Michał Dworczyk, Leiter der Kanzlei des Ministerpräsidenten und oberster staatlicher Corona-Maßnahmen-Aufseher an.

Die Behörden gehen davon aus, so Dworczyk, dass es schon bald immer mehr freie Impfkapazitäten geben wird. Die Zahl der registrierten Impfwilligen wird systematisch abgearbeitet. Die Impfstofflieferungen steigen genauso wie die Zahl der Impfstellen. Daraus wird sich die Herausforderung ergeben, Impfskeptiker zum Impfen zu bewegen.

Um dem drohenden Leerlauf rechtzeitig vorzubeugen, wird die Phase zwischen den beiden Impfterminen für alle Impfstoffe auf 35 Tage verkürzt. Bisher betrugen sie für Moderna und BioNTech/Pfizer 42 und für AstraZeneca 84 Tage. Die Entscheidung ist nach ausführlichen Konsultationen mit Fachmedizinern gefallen.

Wer ab dem 17.05. geimpft wird, bekommt den zweiten Termin in kürzerem Abstand mitgeteilt. Alle, die vorher das erste Mal geimpft worden sind und sich das zweite Mal früher impfen wollen, müssen das telefonisch mit ihrer Impfstelle vereinbaren.

In Deutschland lebende Polen reisen in die Heimat, um sich impfen zu lassen, berichtet die Deutsche Welle.

Impfhalle in Krosno Odrzańskie/Crossen an der Oder.

Sie registrieren sich telefonisch in Impfstellen nahe der deutschen Grenze: In Szczecin/Stettin, Słubice/Dammvorstadt von Frankfurt (Oder), Gorzów Wielkopolski/Landsberg an der Warthe, Kostrzyń/Küstrin oder Gubin/Guben, Krosno Odrzańskie/Crossen an der Oder. Den Termin bekommen sie zumeist innerhalb einer Woche, für den Impfstoff AstraZeneca sogar noch am selben Tag. Einzige Voraussetzung: Sie müssen PESEL vorweisen, die polnische Sozialversicherungs- und Identifikationsnummer.

Wegen der starren Einteilung in Priorisierungsgruppen, die erst im Juni aufgehoben werden soll, wartet man in Deutschland lange auf die Impfung, heißt es in dem Bericht. „Für viele in Deutschland lebende Polen zu lange.“ In Polen dagegen hat man diese Einteilung bereits Anfang April aufgegeben, nachdem Medizinern, Lehrern und Senioren über 60 die Impfungen vorzugsweise verabreicht worden waren.

Da die Zahl der Impfwilligen in Polen bei etwa 60 Prozent liegt, steht ausreichend Impfstoff zur Verfügung. Das machen sich die Deutschland-Polen zunutze.

„Soll es in Polen eine Impfpflicht gegen Corona geben?“ Auf diese Frage antworteten 32 Prozent der Befragten mit „auf jeden Fall ja“ und 16 Prozent mit „eher ja“.

„Auf keinen Fall“ antworteten 28 Prozent, während 13 Prozent „eher dagegen“ waren.

11 Prozent hatten keine Meinung.

Viele Beobachter zeigten sich in Anbetracht des hohen Anteils von Impfzwang-Befürwortern überrascht.

Für diese Untersuchung wurden 1.073 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 07.05. und dem 10.05.2021 befragt. In Auftrag gegeben hat sie das Internetportal „wPolityce,pl“ (inderPolitik.pl).

„Würden Sie Ihre Kinder gegen Corona impfen lassen, wenn es eine solche Möglichkeit gäbe?“ Auf diese Frage antworteten 42 Prozent der Befragten mit „auf jeden Fall ja“ und 26,7 Prozent mit „eher ja“.

„Auf keinen Fall“ antworteten 13,7 Prozent, während 9,0 Prozent „eher dagegen“ waren.

8,6 Prozent hatten keine Meinung,

Männer sind zu dem Schritt eher bereit als Frauen:

„Auf jeden Fall ja“: 45 Prozent der Männer, 34 Prozent der Frauen. „Eher ja“: 28 Prozent der Männer, 23 Prozent der Frauen. „Auf keinen Fall“: 16 Prozent der Männer, 10 Prozent der Frauen. „Eher nein“: 28 Prozent der Männer, 23 Prozent der Frauen. „Keine Meinung“ hatten: 5 Prozent der Männer und 10 Prozent der Frauen.

Impffreudiger sind in diesem Fall Befagte, die keine Kinder haben:

„Auf jeden Fall ja“: 44 Prozent Kinderlose, 30 Prozent Eltern. „Eher ja“: 29 Prozent Kinderlose, 24 Prozent Eltern. „Auf keinen Fall“: 12 Prozent Kinderlose, 20 Prozent Eltern. „Eher nein“: 7 Prozent Kinderlose, 15 Prozent Eltern. „Keine Meinung“ hatten: 8 Prozent Kinderlose, 11 Prozent Eltern.

Für diese Untersuchung wurden 1.000 Personen repräsentativ ausgewählt und am 07.05.2021 befragt. Beauftragt hat sie die Tageszeitung „Dziennik Gazeta Prawna“ („Tagblatt Juristische Zeitung“) und der private Rundfunksender RMF FM.

Samstag, 8. Mai bis Dienstag, 11. Mai 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 11.05.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 11.05.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.838.180     Gestorben: 70.336

Am Morgen des 11.05.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 15.602 Personen in Krankenhäusern behandelt. 117.931 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.580.245. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 62.600. Neuinfizierte: 3.098.

Am Samstag, dem 08.05.2021 starben 421 Personen, davon 109 an Corona und 312 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 09.05.2021 wurden 147 Corona-Tote gemeldet, davon 43 mit Corona und 104 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 10.05.2021 starben 22 Personen, davon 11 an Corona und 11 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 11.05.2021 sind 319 Personen gestorben, davon 84 an Corona und 235 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Wichtige Corona-Indikatoren: Neuinfektionen, die Zahl der belegten Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte entwickelt sich erfreulicherweise in schnellem Tempo rückläufig. Am langsamsten, aber immerhin auch, gehen die Todeszahlen zurück.

Im Einzelnen betrugen die Neuinfektionen am 08.05. – 4.765, am 09.05. – 3.852, am 10.05. – 2.032 und am 11.05. – 3.098. 

Belegte Corona-Krankenhausbetten: Am 08.05 – 17.155, am 09.05 – 16.156, am 10.05. – 15.925 und am 11.05 – 15.602. Am 11.5.2021 gab es im ganzen Land 19.955 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 11.05.2021. Bitte ggf. vergrößern.

● Belegte Beatmungsgeräte: Am 08.05. – 2.157, am 09.05. – 2.138, am 10.05. – 2.083 und am 11.05. – 1.959. Am 11.05.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.808 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 11.05.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten sinkt, bewegt sich jedoch immer wieder noch im mittleren dreistelligen Bereich. Der bisherige Rekord der Epidemie fiel am 08.04. mit 954 Toten.

Die Ursachen:

1. Die aggressive britische Virus-Mutante, die mittlerweile knapp 98 Prozent aller Neuinfektionen verursacht, führt im Augenblick bei 10 bis 12 Prozent aller Corona-Krankenhauspatienten zum Tode.

2. Die meisten Corona-Erkrankten infizieren sich mittlerweile an ihren Wohnorten. Eine verbreitete Erscheinung ist inzwischen, dass ganze Familien auf den Intensivstationen landen. Darunter befinden sich nicht selten ungeimpfte siebzig- und achtzigjährige Großeltern mit Vorerkrankungen, die oft nicht überleben.

Fazit: Die dritte Corona-Welle in Polen befindet sich auf dem Rückzug.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 11.05.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Am 09.05. landete in Warschau ein Regierungsjet, mit dem drei weitere schwer an Corona erkrankte Diplomaten aus Neu-Delhi evakuiert wurden. Es handelte sich um ein polnisches Diplomatenehepaar und einen Angehörigen der tschechischen Botschaft. Alle wurden in ein Warschauer Corona-Krankenhaus eingeliefert. Das Flugzeug wurde für den Rettungsflug entsprechend umgerüstet. Ein medizinisches Team war mit an Bord.

Regierungsjet mit drei schwer an Corona erkrankten Diplomaten aus Neu-Delhi.

Bereits am 25.04. hatte ein Transportflugzeug der polnischen Luftwaffe eine polnische Diplomatenfamilie aus der indischen Hauptstadt Neu-Delhi zurückgebracht. Der Familienvater und seine schwangere Ehefrau waren schwer an Corona erkrankt. An Bord befanden sich auch die vier Kinder des Ehepaares.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 11.05.2021 knapp 14 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Knapp 3,1 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis oder eine Einmalimpfung erhalten.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 15,4 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 13.400 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 17 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 7.800 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 58 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis 11.05. Der bisherige Tagesrekord fiel am 07.05., an dem 419.521 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zeit zwischen der Verabreichung der ersten und der zweiten Impfung wird ab dem 17.05. verkürzt. Das kündigte am 10.05. Michał Dworczyk, Leiter der Kanzlei des Ministerpräsidenten und oberster staatlicher Corona-Maßnahmen-Aufseher an.

Michał Dworczyk.

Die Behörden gehen davon aus, so Dworczyk, dass es schon bald immer mehr freie Impfkapazitäten geben wird. Die Zahl der registrierten Impfwilligen wird systematisch abgearbeitet. Die Impfstofflieferungen steigen, ebenso wie die Zahl der Impfstellen. Daher wird die Herausforderung demnächst darin bestehen Impfskeptiker zum Impfen zu bewegen.

Um dem drohenden Leerlauf rechtzeitig vorzubeugen, wird die Phase zwischen den beiden Impfterminen für alle Impfstoffe auf 35 Tage verkürzt. Bisher betrugen sie für Moderna sowie BioNTech/Pfizer 42 und für AstraZeneca 84 Tage. Die Entscheidung ist nach ausführlichen Konsultationen mit Fachmedizinern gefallen.

Wer ab dem 17.05. geimpft wird, bekommt den zweiten, kurzfristigeren Termin mitgeteilt. Alle, die vorher das erste Mal geimpft worden sind und sich das zweite Mal früher impfen wollen, müssen das telefonisch mit ihrer Impfstelle vereinbaren.

Schwerbehinderte können sich ab sofort, ohne vorherige Terminvereinbarung, in allen Impfstellen gegen Corona impfen lassen. Sie sollen, ohne warten zu müssen, bevorzugt behandelt werden.

Bisher galten für sie die allgemeinen Regelungen, was immer wieder auf Kritik stieß. Oft ließen Schwerbehinderte ihre Impftermine verstreichen, wegen Unwohlseins an diesem Tag oder weil gerade niemand verfügbar war, der sie zur Impfstelle begleiten konnte.

Werden die Corona-Impfungen in Polen bald obligatorisch sein? Solche Stimmen sind in letzter Zeit in der öffentlichen Debatte immer häufiger zu vernehmen.

Andrzej Horban..

Zu den theoretischen Befürwortern einer solchen Regelung gehört der bekannte Virologe Prof. Andrzej Horban. Allerdings sollte eine Impfpflicht erst dann eingeführt werden, wenn alle Möglichkeiten des Überzeugens erschöpft seien und die Zahl der Nichtgeimpften hoch bliebe.

„Bis jetzt sind bei uns gerade einmal fünfzig Prozent aller über Sechzigjährigen geimpft und es müssen letztendlich mindestens neunzig Prozent sein. Eine Chance auf breite Akzeptanz hätte die Einführung der Impfpflicht letztendlich nur unter den Bedingungen eines dramatischen Notstandes, wie er im Frühjahr in Mittelspanien und Norditalien herrschte“, sagte Horban in einem Rundfunkinterview.

Mittwoch, 5. Mai bis Freitag, 7. Mai 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 07.05.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 07.05.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.824.425        Gestorben: 69.445

Am Morgen des 07.05.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 18.116 Personen in Krankenhäusern behandelt. 142.235 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.555.059. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 65.700. Neuinfizierte: 6.047.

Am Mittwoch, dem 05.05.2021 starben 349 Personen, davon 82 an Corona und 267 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 06.05.2021 wurden 510 Corona-Tote gemeldet, davon 158 mit Corona und 352 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 07.05.2021 starben 453 Personen, davon 117 an Corona und 336 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Der Sieben-Tage-Mittelwert der Neuinfektionen, was ein Blick auf die zu Beginn des Berichts abgebildete Grafik bestätigt, sinkt weiterhin in schnellem Tempo. Ebenso schnell verringert sich die Zahl der benötigten Betten und Beatmungsgeräte. Nur die Corona-Todeszahlen bleiben unverändert bedrückend hoch.

Im Einzelnen betrugen die Neuinfektionen am 05.05. – 3.896, am 06.05. – 6.431 und am 07.05. – 6.047.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: Am 05.05 – 20.410, am 06.05 – 19.433 und am 07.05 – 18.116. Am 07.05.2021 gab es im ganzen Land 20.414 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 07.05..2021. Bitte ggf. vergrößern.

● Belegte Beatmungsgeräte: Am 05.05. – 2.469, am 06.05. – 2.334 und am 07.05. – 2.296. Am 07.05.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.852 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 07.05.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Auch die Zahl der Toten sinkt, bewegt sich jedoch immer noch im mittleren dreistelligen Bereich. Das ist weiterhin sehr hoch und ist die Folge der Rekordwerte bei den Neuinfektionen vor vier bis fünf Wochen. Am 08.04. fiel mit 954 Toten der bisherige Rekord der Epidemie. Am 09.04.2021 waren es 768, am 10.04. – 749, am 14.04. – 803, und am 21.04.2021 – 740 Corona-Tote. Der vorherige Epidemie-Tageshöchststand vom 25.11.2020 betrug 674.

Die aggressive britische Virus-Mutante, die mittlerweile knapp 98 Prozent aller Neuinfektionen verursacht, führt im Augenblick bei 10 bis 12 Prozent aller Corona-Krankenhauspatienten zum Tode. Immer noch werden viele Corona-Kranke zu spät eingeliefert, weil sie zu lange versuchen sich zu Hause selbst zu kurieren. Eine verbreitete Erscheinung ist inzwischen, dass ganze Familien auf den Intensivstationen landen.

Immer noch, so die allgemein gehaltenen Angaben des Gesundheitsministeriums, ist die Sterblichkeit der 71- bis 80-Jährigen groß, ihr Anteil an der Zahl aller Corona-Verstorbenen verringert sich jedoch. Größer wird die Quote der 45- bis 69-Jährigen. Typisch für sie ist, dass bei der Einlieferung ins Krankenhaus ihre Lunge durch das Virus zu 20 bis 50 Prozent schwer geschädigt ist.

Selten kommt es jetzt zu Geruchs- und Geschmacksstörungen, die früher als die typischen Corona-Symptome galten. Das kennzeichnet die britische Corona-Mutante.

Seit dem 1. Januar 2021 sind in Polen, laut amtlicher Statistik, ca. 36.000 Menschen an Corona gestorben. Nur 1 Prozent von ihnen war jünger als 40 Jahre. 90,7 Prozent waren älter als 60 Jahre. Mit 56 Prozent überwog der Anteil der Männer.

Fazit: Die dritte Corona-Welle in Polen bricht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 07.05.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Alle Corona-Virus Mutanten sind in Polen angekommen, das teilte am 06.05. Gesundheitsminister Adam Niedzielski den Medien mit.

Am 06.05. informierte der Minister über die Entdeckung von zwei Herden der indischen Mutante in der Nähe von Warschau und in Katowice/Kattowitz. Insgesamt wurden 16 Infizierte festgestellt.

Jetzt gab er bekannt, dass in Oberschlesien der erste Herd der brasilianischen Mutante mit drei Infizierten festgestellt wurde. Dabei zeigte er sich ungehalten darüber, dass das örtliche Labor die Information von sich aus an die Medien weitergegeben hatte und kündigte Konsequenzen an.

Adam Niedzielski.

In der Nähe von Gdańsk/ Danzig haben Virologen mehrere Träger der südafrikanischen Coronavirus-Variante entdeckt. Vorherrschend ist immer noch die britische Mutante, die inzwischen etwa 98 Prozent aller polnischen Infektionen verursacht .

Seit dem 02.05.2021 müssen alle Personen, die aus Indien, Brasilien und Südafrika nach Polen einreisen, für 7 Tage in Quarantäne. Das gilt auch für doppelt Geimpfte. Nicht einmal ein negativer Corona-Test nach 48 Stunden nach Beginn der Quarantäne, kann die Zeit der Isolation verkürzen. Wie es von amtlicher Seite hieß, wendet Polen diesbezüglich die in den USA geltenden Regeln an.

Polen hilft Indien. Am 06.05. um 20:00 Uhr hob vom Warschauer Chopin-Flughafen eine für Cargo-Zwecke umfunktionierte Verkehrsmaschine der Fluggesellschaft LOT ab.

Sie hatte 1,5 Tonnen Hilfsgüter an Bord: Beatmungsgeräte und Sauerstoffkonzentratoren.

Hilfsgüter für Indien an Bord.

Abnehmer war das Indische Rote Kreuz in Neu-Delhi. Polnische Behörden reagierten so auf den weltweiten Hilfsappell der indischen Regierung angesichts der dramatischen Corona-Situation im Land.

Die Herdenimmunität ist in Polen zu etwa 50 Prozent erreicht, so Gesundheitsminister Adam Niedzielski während der Pressekonferenz am 06.05.

„Das Impftempo steigt. Wenn wir es bald schaffen, und die Voraussetzungen dafür sind gut, 2 Millionen Impfungen pro Woche zu verabreichen, dann werden Ende Juni bis zu 70 Prozent der Bevölkerung gegen das Virus immun sein„, so Niedzielski.

Am 15.05. soll die Maskenpflicht im Freien aufgehoben werden.

Die entsprechende Verordnung wurde am 07.05. veröffentlicht. Voraussetzung ist die Wahrung von mindestens 1,5 Metern Abstand zu anderen Personen. Die Maskenpflicht soll weiterhin in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, Kirchen, Verwaltungsgebäuden sowie im Schul- und Hochschulbetrieb, im Handel und in der Gastronomie gelten.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 07.05.2021 ca. 13 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Knapp 3,3 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis erhalten.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 14,5 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 12.200 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 15,6 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 7.400 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 56 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis 07.05.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 07.05., an dem 419.521 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Knapp 700 Firmen haben sich bis jetzt für das Corona-Impfprogramm in Betrieben angemeldet, gab Michał Dworczyk, Leiter der Kanzlei des Ministerpräsidenten und oberster staatlicher Corona-Maßnahmen-Aufseher bekannt.

Michał Dworczyk.

Unter den Angemeldeten, mit insgesamt etwa 600.000 Beschäftigten, befinden sich große und mittlere Staatsbetriebe sowie Privatunternehmen

Firmen, die am Programm teilnehmen möchten, müssen mindestens 300 impfwillige Mitarbeiter und Familienangehörige vorweisen. Zur Durchführung müssen die Arbeitgeber Kontakt mit einer Impfstelle in ihrer Gegend aufnehmen. Die Möglichkeit, den Impfstoff auszuwählen, besteht nicht. Der Beginn der Impfungen hängt von der Verfügbarkeit des Impfstoffs ab.

500 Zloty (ca. 110 Euro) zahlt der polnische Lebensmittelkonzern Maspex jedem Mitarbeiter, der sich gegen Corona impfen lässt.

Die Firma mit Hauptsitz in Wadowice, der Geburtsstadt des polnischen Papstes Johannes Paul II., unweit von Kraków, beschäftigt ca. 6.000 Mitarbeiter.

„Wir betrachten das als eine Investition in unsere gemeinsame Sicherheit. Jeder Mitarbeiter fällt seine Entscheidung selbst. Das Impfen und die Teilnahme am betrieblichen Impfprogramm sind freiwillig“, ließ die Firma verlauten. Auf Wunsch werden auch Familienmitglieder geimpft.

Die Prämie erhalten ausschließlich die Mitarbeiter, dies gilt aber auch, wenn sie sich bereits im Rahmen des allgemeinen Nationalen Impfprogramms haben impfen lassen.

Samstag, 1. Mai bis Dienstag, 4. Mai 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 04.05.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 04.05.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.808.052      Gestorben: 68.133

Am Morgen des 04.05.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 20.981 Personen in Krankenhäusern behandelt. 139.205 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.536.931. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 31.100. Neuinfizierte: 2.296.

Am Samstag, dem 01.05.2021 starben 423 Personen, davon 99 an Corona und 324 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 02.05.2021 wurden 144 Corona-Tote gemeldet, davon 35 mit Corona und 109 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 03.05.2021 starben 37 Personen, davon 14 an Corona und 23 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 04.05.2021 sind 28 Personen gestorben, davon 6 an Corona und 22 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen, was ein Blick auf die zu Beginn des Berichts abgebildete Grafik bestätigt, sinkt weiterhin rapide. Die schnell steigende Zahl der Geimpften ist die wichtigste Ursache hierfür.

Ebenso verringert sich die Zahl der benötigten Betten und Beatmungsgeräte deutlich. Die am 03.05 und 04.05. auffallend niedrigen Todeszahlen können leider nicht als zuverlässig gelten. Montag, der 03.05. war in Polen ein Feiertag, der Tag der Verfassung. Wie gewöhnlich werden an Sonn- und Feiertagen nur wenige Daten von den Krankenhäusern weitergegeben. Aufgrund von Nachmeldungen steigt daher die Zahl der Verstorbenen deutlich an den nachfolgenden Arbeitstagen.

Im Einzelnen betrugen die Neuinfektionen am 01.05. – 6.469, am 02.05. – 4.612, am 03.05. – 2.525 und am 04.05. – 2.296.

Langzeit-Wochenstatistik der Neuansteckungen, angefangen mit der Woche 31.08.-06.09.2020 (3.954 Fälle) bis zur Woche 25.04.-02.05.2021 (44.359 Fälle). Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: am 01.05 – 22.415, am 02.05 – 21.209, am 03.05. – 20.974 und am 04.05. – 20.981. Am 04.05.2021 gab es im ganzen Land 19.604 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 04.05.2021. Bitte ggf. vergrößern.

●Belegte Beatmungsgeräte: Am 01.05. – 2.723, am 02.05. – 2.652, am 03.05. – 2.593 und am 04.05. – 2.609. Am 04.05.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.646 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 04.05.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Auch die Zahl der Toten sinkt, bewegt sich jedoch immer noch im mittleren dreistelligen Bereich. Das ist weiterhin noch sehr viel. Es ist die Folge der Rekordwerte bei den Neuinfektionen von vor vier bis fünf Wochen. Am 08.04. fiel mit 954 Toten der bisherige Rekord der Epidemie. Am 09.04.2021 waren es 768, am 10.04. – 749, am 14.04. – 803, und am 21.04.2021 – 740. Der vorherige Epidemie-Tageshöchststand vom 25.11.2020 betrug 674.

Die aggressive britische Virus-Mutante, die mittlerweile knapp 98 Prozent aller Neuinfektionen verursacht, führt im Augenblick bei 10 bis 12 Prozent aller Corona-Krankenhauspatienten zum Tode. Immer noch werden viele Corona-Kranke zu spät eingeliefert, weil sie zu lange versuchen sich zu Hause selbst zu kurieren. Eine verbreitete Erscheinung ist inzwischen, dass ganze Familien auf den Intensivstationen landen.

Immer noch, so die allgemein gehaltenen Angaben des Gesundheitsministeriums, ist die Sterblichkeit der 71- bis 80-Jährigen groß, ihr Anteil an der Zahl aller Corona-Verstorbenen verringert sich jedoch. Größer wird die Quote der 45- bis 69-Jährigen. Typisch für sie ist, dass bei der Einlieferung ins Krankenhaus ihre Lunge durch das Virus zu 20 bis 50 Prozent schwer geschädigt ist.

Selten kommt es jetzt zu Geruchs- und Geschmacksstörungen, die früher als die typischen Corona-Symptome galten. Das kennzeichnet die britische Corona-Mutante.

Seit dem 1. Januar 2021 sind in Polen, laut amtlicher Statistik, ca. 35.000 Menschen an Corona gestorben. Nur 1 Prozent von ihnen war jünger als 40 Jahre. 90,7 Prozent waren älter als 60 Jahre. Mit 56 Prozent überwog der Anteil der Männer.

Fazit: Die dritte Corona-Welle in Polen bricht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 04.05.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Langzeit-Wochenstatistik der Corona-Todesfälle, angefangen mit der Woche 31.08.-06.09.2020 (81 Fälle) bis zur Woche 25.04.-02.05.2021 (2.655 Fälle). Bitte ggf. vergrößern.

Die indische Corona-Virus Mutante ist in Polen angekommen, das teilte am 04.05. vor den Medien Gesundheitsminister Adam Niedzielski mit.

Sie wurde bei der aus Indien mit einem Flugzeug der polnischen Luftwaffe am 25.04. evakuierten schwer erkrankten polnischen Diplomatenfamilie festgestellt, und zwar sowohl bei dem Diplomaten, bei seiner schwangeren Ehefrau, wie auch bei den vier Kindern.

Inzwischen sind zwei Herde der indischen Mutante entdeckt worden: in der Nähe von Warschau und in Katowice/Kattowitz. Insgesamt wurden 16 Infizierte festgestellt.

Alle Personen, die aus Indien, Brasilien und Südafrika einreisen, müssen ab dem 02.05.2021 für 7 Tage in Quarantäne. Das gilt auch für zweimal Geimpfte. Nicht einmal ein negativer Corona-Test, 48 Stunden nach Beginn der Quarantäne, kann die Zeit der Isolation verkürzen. Wie es von amtlicher Seite hieß, wendet Polen diesbezüglich die in den USA geltenden Regeln an.

Das ausgesprochen schlechte Wetter zwischen Freitag, dem 30.04 und Montag, dem 03.05. ließ besorgte Virologen, Politiker und Polizisten aufatmen.

Aufgrund des arbeitsfreien Verfassungstages am 03.05. erlebte Polen ein verlängertes Wochenende. Hunderttausende lockdownmüder Großstädter hatten Ausflüge ins Grüne geplant, obwohl Hotels, Gaststätten und Sporteinrichtungen geschlossen waren. Regen und niedrige Temperaturen haben diese Pläne durchkreuzt, Massenaufläufe auf Parkplätzen, Wanderwegen, vor der Take-Away-Gastronomie und beim Grillen verhindert.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 04.05.2021 knapp 12 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Knapp 3,2 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis erhalten.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 13,6 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 12.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 15,4 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 7.000 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 56 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis 04.05. Der bisherige Tagesrekord fiel am 30.04., an dem 389.431 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

„Lass Dich am langen Mai-Wochenende impfen“, hieß die Aktion des Gesundheitsministeriums. Vom 01. bis zum 03.05. wartete in jeder der 16 Woiwodschaften/Provinzen eine mobile Impfstelle auf Impfwillige. Wer sich bereits registriert und noch keinen Termin bekommen hatte, konnte sich dort impfen lassen. Verabreicht wurde das Einmal-Präparat der Firma Johnson & Johnson.

Das schlechte Wetter schreckte Scharen von Impfwilligen nicht ab. Die ersten von ihnen erschienen Stunden vor der Öffnung. Lange Warteschlangen bildeten sich vor allen Impfstellen. Jede von ihnen impfte pro Tag bis zu 1.200 Personen. Geimpft wurden insgesamt knapp 56.000 Personen. Das Gesundheitsministerium wertete die Aktion als einen vollen Erfolg.

Mittwoch, 28. April bis Freitag, 30. April 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 30.04.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 30.04.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.792.142     Gestorben: 67.502

Am Morgen des 30.04.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 23.469 Personen in Krankenhäusern behandelt. 197.693 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.496.810. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 61.200. Neuinfizierte: 6.796.

Am Mittwoch, dem 28.04.2021 starben 636 Personen, davon 179 an Corona und 457 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 29.04.2021 wurden 541 Corona-Tote gemeldet, davon 139 mit Corona und 402 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 30.04.2021 starben 429 Personen, davon 129 an Corona und 300 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen, was ein Blick auf die zu Beginn des Berichts abgebildete Grafik bestätigt, sinkt weiterhin rapide. Die seit dem 27.03. geltenden strikten Corona-Beschränkungen und die schnell steigende Zahl der Geimpften sind die Ursachen hierfür.

Diese Entwicklung schlägt sich in den Corona-Krankenhäusern nieder. Die Zahl der benötigten Betten und Beatmungsgeräte verringert sich deutlich. Weiterhin sehr voll sind leider die Leichenhallen. Das tödliche Echo der Rekordzahlen an Neuinfizierten aus der Zeit zwischen dem 24.03. und dem 04.04. 2021 ebbt nicht ab. All das geht auch aus den nachstehenden Grafiken sehr deutlich hervor.

Im Einzelnen betrugen die Neuinfektionen am 28.04. – 8.895, am 29.04. – 8.427 und am 30.04. – 6.796.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: Am 28.04. – 25.591, am 29.04. – 24.667 und am 30.04. – 23.469. Am 30.04.2021 gab es im ganzen Land 19.589 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum 30.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

● Belegte Beatmungsgeräte: Am 28.04. – 2.945, am 29.04. – 2.895 und am 30.04. – 2.831. Am 30.04.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.574 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 30.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Auch die Zahl der Toten sinkt, bewegt sich jedoch immer noch im mittleren dreistelligen Bereich. Das ist weiterhin noch sehr viel. Es ist die Folge der Rekordwerte bei den Neuinfektionen von vor drei bis vier Wochen. Am 08.04. fiel mit 954 Toten der bisherige Rekord der Epidemie. Am 09.04.2021 waren es 768, am 10.04. – 749, am 14.04. – 803, und am 21.04.2021 – 740. Der vorherige Epidemie-Tageshöchststand vom 25.11.2020 betrug 674.

Die aggressive britische Virus-Mutante, die mittlerweile knapp 98 Prozent aller Neuinfektionen verursacht, führt im Augenblick bei 10 bis 12 Prozent aller Corona-Krankenhauspatienten zum Tode. Immer noch werden viele Corona-Kranke zu spät eingeliefert, weil sie zu lange versuchen sich zu Hause selbst zu kurieren. Eine verbreitete Erscheinung ist inzwischen, dass ganze Familien auf den Intensivstationen landen.

Immer noch, so die allgemein gehaltenen Angaben des Gesundheitsministeriums, ist die Sterblichkeit der 71- bis 80-Jährigen groß, ihr Anteil an der Zahl aller Corona-Verstorbenen verringert sich jedoch. Größer wird die Quote der 45- bis 69-Jährigen. Typisch für sie ist, dass bei der Einlieferung ins Krankenhaus ihre Lunge durch das Virus zu 20 bis 50 Prozent schwer geschädigt ist.

Selten kommt es jetzt zu Geruchs- und Geschmacksstörungen, die früher als die typischen Corona-Symptome galten. Das kennzeichnet die britische Corona-Mutante.

Seit dem 1. Januar 2021 sind in Polen, laut amtlicher Statistik, ca. 34.000 Menschen an Corona gestorben. Nur 1 Prozent von ihnen war jünger als 40 Jahre. 90,7 Prozent waren älter als 60 Jahre. Mit 56 Prozent überwog der Anteil der Männer.

Fachleute gehen davon aus, dass die hohe Sterblichkeit noch bis Anfang Mai anhalten kann.

Fazit: Die dritte Corona-Welle in Polen bricht.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis zum 30.04.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Aufgrund der deutlich rückläufigen Zahlen tritt in der kommenden Woche der Plan des stufenweisen Abbaus von Corona-Maßnahmen, den Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und Gesundheitsminister Adam Niedzielski am 28.04. in Warschau vor den Medien vorgestellt haben, in Kraft. Der Plan sieht vor:

Mateusz Morawiecki.

Ab dem 4. Mai

Die Grundschulklassen 1 bis 3 kehren zum normalen Unterricht in die Schulen zurück.

Wieder geöffnet werden: Einkaufsgalerien, Bau- und Möbelmärkte. Ein Kunde pro 15 Quadratmeter darf sich in ihnen aufhalten.

Museen und Galerien sind wieder zugänglich. Erlaubt ist 1 Besucher pro 15 Quadratmeter.

Adam Niedzielski.

ab dem 8. Mai

Hotels dürfen wieder Gäste beherbergen. Erlaubt ist eine bis zu fünfzigprozentige Belegung. Hotelrestaurants, Wellness- und Spa-Bereiche bleiben geschlossen.

ab dem 15. Mai

Die Maskenpflicht im Freien wird aufgehoben, wenn der Neuinfektionswert unter 15 pro 100.000 fällt. Die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen bleibt bestehen.

Sporteinrichtungen im Freien dürfen Veranstaltungen organisieren mit einem fünfundzwanzigprozentigen Zuschaueranteil.

Tauf-, Erstkommunions- und Hochzeitsgesellschaften dürfen mit maximal 25 Personen im Freien organisiert werden.

Die Grundschulklassen 4 bis 8 gehen vom E-Learning zum Hybridunterricht über.

Restaurants und Cafés dürfen Gäste im Freien bewirten unter Beachtung der vorgeschriebenen sozialen Distanz.

ab dem 29. Mai

Alle Schüler kehren zum normalen Unterricht zurück.

Restaurants und Cafés dürfen Gäste in geschlossenen Räumen bewirten. Voraussetzungen: soziale Distanz, nur bis zur Hälfte belegte Plätze, maximal 2 Personen pro Tisch.

Tauf-, Erstkommunions- und Hochzeitsgesellschaften dürfen mit maximal 50 Personen in geschlossenen Räumen organisiert werden. Voraussetzungen: siehe oben.

Kinos und Theater dürfen ihre Vorführungen wieder aufnehmen. Voraussetzungen: soziale Distanz, maximal 50 Prozent belegte Plätze.

Schwimmhallen und andere Sporteinrichtungen in geschlossenen Räumen dürfen wieder öffnen. Belegung maximal 50 Prozent.

Ob sich der Lockerungsplan umsetzen lässt? Sehr viel wird vom Verhalten der Bevölkerung zwischen dem 30.04. und dem 03.05. abhängen. Polen wird in dieser Zeit ein langes Wochenende erleben. Auf Montag, den 03.05. fällt der nationale Verfassungstag, an dem vor 230 Jahren, 1791, die erste moderne Verfassung Europas und die zweite in der Welt, nach der amerikanischen, in Warschau verabschiedet wurde.

Schon am 30.04. registrierten die Behörden mit Sorge lange Autoschlangen auf den Ausfallstraßen aller Großstädte, obwohl alle Hotels, Gaststätten und Museen geschlossen bleiben. Sollte es wieder, wie um den Valentinstag am 14.02. im Tatra-Bergort Zakopane, zu Massenaufläufen kommen, stehen die Chancen schlecht. Die damals zu Tausenden im Freien feiernden Jugendlichen haben das Coronavirus im ganzen Land verbreitet, sehr zum Leidwesen ihrer Eltern und Großeltern. Knapp einen Monat später, brach die dritte Epidemie-Welle aus.

1.660 Strafgefangene haben sich seit Beginn der Epidemie mit dem Corona-Virus infiziert, so die Angaben der Zentralen Strafvollzugsverwaltung (CZSW). Bis 31.12.2020 waren es 603. Seit dem 01.01. bis zum 20.04.2021 wurden 1.057 Corona-Fälle registriert.

In den polnischen Strafvollzugsanstalten waren am 20.04.2021 insgesamt 70.975 Gefangene inhaftiert. Unter ihnen gab es 177, d. h. 0,25 Prozent Corona-Kranke.

Strafgefangene werden nach den allgemein geltenden Regeln des Nationalen Impfprogramms, d. h. entsprechend ihrem Jahrgang, je älter desto früher, geimpft. Naturgemäß liegt das Durchschnittsalter der Gefängnisinsassen deutlich unter dem Durchschnittsalter der Gesellschaft. Am 20.04.2021 waren von den 70.975 Gefangenen nur 3.963 älter als 60 Jahre.

Bis zu diesem Datum waren 858 Strafgefangene aus der Gruppe der über 60-Jährigen sowie chronisch Kranken mit der ersten Dosis und 148 mit der zweiten Dosis geimpft. Ein Teil Inhaftierten lehnt die Impfung ab.

Von den 28.836 Strafvollzugsbeamten und Zivilangestellten haben sich bis zum 20.04. insgesamt 2.302 infiziert. Am 20.04. gab es un dieser Gruppe 188, d. h. 0,65 Prozent.

Strafvollzugsbeamte werden seit dem 24.03., zusammen mit anderen Uniformträgern (Polizei, Armee, Feuerwehr usw.), mit AstraZeneca geimpft. Bis zum 20.04. erhielten 13.962 von ihnen die erste Dosis des Impfstoffs.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 30.04.2021 knapp 11,6 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Die erste Dosis erhielten ca. 8,6 Millionen Menschen, die zweite knapp 3 Millionen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 12,6 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 11.300 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 13 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 6.900 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 54 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.Zahl der Impfungen vom 04.01. bis 30.04. Der bisherige Tagesrekord fiel am 30.04., an dem 389.431 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

„Laß Dich am langen Mai-Wochenende impfen“,

Aufbau von Impfzelten vor dem Woiwodschaftsamt/Regierungspräsidium in Opole/Oppeln.

heißt die Aktion des Gesundheitsministeriums. Vom 01.05. bis zum 03.05. wird in jeder der 16 Woiwodschaften/Provinzen eine mobile Impfstelle auf Impfwillige warten. Wer sich bereits registriert hat und noch keinen Termin hat, kann sich dort impfen lassen. Verabreicht werden soll das Einmal-Präparat der Firma Johnson & Johnson.

Gesundheitsminister Adam Niedzielski (Jahrgang 1973) hat sich, gemäß den allgemein geltenden Regeln des Nationalen Impfprogramms, am 29.04. im provisorischen Corona-Krankenhaus auf dem Gelände des Warschauer Nationalstadions mit dem Präparat von AstraZeneca impfen lassen.

Gesundheitsminister Adam Niedzielski wird geimpft.

Den anwesenden Journalisten sagte Niedzielski, er empfinde eine große Erleichterung, auf die letzte Zielgerade gelangt zu sein. „Als jemand, der notgedrungen stets mit vielen Menschen zu tun hat, belastete mich, wie wahrscheinlich viele von Ihnen, der Gedanke, an Corona zu erkranken. Der Stress wird weniger. Jetzt gilt es, bis zur zweiten Dosis durchzuhalten“.

Niedzielski ist Volkswirt und Finanzmanager. Aus diesem Grund fiel er nicht unter das Impfprogramm für medizinisches Personal, das als erstes, gleich zu Beginn der Impfungen Ende Dezember 2021 in Angriff genommen wurde. Niedzielski leitet das Gesundheitsministerium seit August 2021.

Am 24.04. wurde Ministerpräsident Mateusz Morawiecki (Jahrgang 1968) zum ersten Mal . Am 27.04. waren Staatspräsident Andrzej Duda und Ehefrau Agata (beide Jahrgang 1972) an der Reihe. Allen wurde das Präparat von AstraZeneca verabreicht.

Samstag, 24. April bis Dienstag, 27. April 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 27.04.2021. Schwarze Linie – jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 27.04.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.768.034     Gestorben: 65.897

Am Morgen des 27.04.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 26.925 Personen in Krankenhäusern behandelt. 193.781 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.467.036. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 64.800. Neuinfizierte: 5.709.

Am Samstag, dem 24.04.2021 starben 513 Personen, davon 136 an Corona und 377 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 25.04.2021 wurden 193 Corona-Tote gemeldet, davon 49 mit Corona und 144 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 26.04.2021 starben 22 Personen, davon 4 an Corona und 18 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 27.04.2021 sind 460 Personen gestorben, davon 99 an Corona und 361 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen, was ein Blick auf die zu Beginn des Berichts abgebildete Grafik bestätigt, sinkt weiterhin rapide. Mittlerweile haben die Zahlen den fünfstelligen Bereich verlassen und sind im vierstelligen Sektor angekommen. Die seit dem 27.03. geltenden strikten Corona-Beschränkungen und die schnell steigende Zahl der Geimpften sind die Ursachen hierfür.

Diese Entwicklung schlägt sich in den Corona-Krankenhäusern nieder. Die Zahl der benötigten Betten und Beatmungsgeräte sinkt deutlich. Weiterhin sehr voll sind leider die Leichenhallen. Das tödliche Echo der Rekordzahlen an Neuinfizierten aus der Zeit zwischen dem 24.03. und dem 04.04. 2021 ist immer noch sehr hoch.

Im Einzelnen betrugen die Neuinfektionen am 24.04. – 9.505, am 25.04. – 7.219, am 26.04. – 3.451 und am 27.04. – 5.709.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: am 24.04. – 28.128, am 25.04. – 27.336, am 26.04. – 27.137 und am 27.04. – 26.925. Am 27.04.2021 gab es im ganzen Land 17.293 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum  27.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Beatmungsgeräte: Am 24.04. – 3.195, am 25.04. – 3.185, am 26.04. – 3.101 und am 27.04. – 3.041. Am 27.04.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.461 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis zum 27.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Auch die Zahl der Toten sinkt, bewegt sich jedoch immer noch im mittleren dreistelligen Bereich. Das ist immer noch sehr hoch. Es ist die Folge der Rekordwerte bei den Neuinfektionen von vor drei bis vier Wochen. Am 08.04. fiel mit 954 Toten der bisherige Rekord der Epidemie. Am 09.04.2021 waren es 768, am 10.04. – 749., am 14.04. – 803, und am 21.04.2021 – 740. Der vorherige Epidemie-Tageshöchststand vom 25.11.2020 betrug 674.

Die aggressive britische Virus-Mutante, die mittlerweile knapp 98 Prozent aller Neuinfektionen verursacht, führt im Augenblick bei 10 bis 12 Prozent aller Corona-Krankenhauspatienten zum Tode. Immer noch werden viele Corona-Kranke zu spät eingeliefert, weil sie zu lange versuchen sich zu Hause selbst zu kurieren. Eine verbreitete Erscheinung ist inzwischen, dass ganze Familien auf den Intensivstationen landen.

Immer noch, so die allgemein gehaltenen Angaben des Gesundheitsministeriums, ist die Sterblichkeit der 71- bis 80-Jährigen groß, ihr Anteil an der Zahl aller Corona-Verstorbenen verringert sich jedoch. Größer wird die Quote der 45- bis 69-Jährigen. Typisch für sie ist, dass bei der Einlieferung ins Krankenhaus ihre Lunge durch das Virus zu 20 bis 50 Prozent schwer geschädigt ist.

Selten kommt es jetzt zu Geruchs- und Geschmacksstörungen, die früher als die typischen Corona-Symptome galten. Das kennzeichnet die britische Corona-Mutante.

Seit dem 01.01.2021 sind in Polen, laut amtlicher Statistik, ca. 32.000 Menschen an Corona gestorben. Nur 1 Prozent von ihnen war jünger als 40 Jahre. 90,7 Prozent waren älter als 60 Jahre. Mit 56 Prozent überwogen Männer.

Fachleute gehen davon aus, dass die hohe Sterblichkeit noch bis Anfang Mai anhalten kann.

Fazit: Die dritte Corona-Welle befindet sich in Polen deutlich auf dem Rückzug.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis 27.04.2021. Schwarze Linie: jeweiliger Sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Seit dem 26.04. dauert der Abbau der Corona-Krankenhausbetten an. Sie sollen um 10.000 reduziert werden“, gab Gesundheitsminister Adam Niedzielski bekannt.

Adam Niedzielski.

„Wir haben auf dem Höhepunkt der jetzigen, dritten Epidemie-Welle, etwa 46.000 Krankenhausbetten für Corona-Patienten bereitgestellt. Als am 13.04. die Zahl der Corona-Krankenhauspatienten auf den Höchstwert von knapp 35.000 anstieg, hatten wir immer noch ca. 10.000 Betten in petto. Jetzt gilt es, die Betten wieder möglichst den Patienten zur Verfügung zu stellen, deren Operationen verlegt werden mussten, und somit einen Teil der Corona-Stationen ihrer ursprünglichen Funktion zuzuführen“, sagte Niedzielski.

Am 25.04. brachte ein Transportflugzeug der polnischen Luftwaffe eine polnische Diplomatenfamilie aus der indischen Hauptstadt Neu-Delhi zurück. Der Familienvater und seine schwangere Ehefrau sind schwer an Corona erkrankt. An Bord befanden sich auch die vier Kinder des Ehepaares.

Die schnelle Evakuierung wurde notwendig, weil angesichts der in Indien wütenden Corona-Epidemie, mit mehr als 300.000 Neuinfektionen pro Tag, auch ausländischen Diplomaten nicht mehr geholfen werden kann. In Neu-Delhi stirbt alle vier Minuten ein Corona-Kranker. In den hoffnungslos überfüllten Krankenhäusern fehlt es an allem, besonders jedoch an Sauerstoff.

Das Diplomaten-Ehepaar wurde in eines der Warschauer Krankenhäuser eingeliefert. Sein Zustand sei besorgniserregend, hieß es.

Mediziner, die an Corona gestorben sind. Das Gesundheitsministerium hat am 26.04.2021 die neuesten Zahlen veröffentlicht. In Klammern die Zuwächse seit dem 02.04.2021, als die letzte derartige Statistik bekanntgegeben wurde (siehe unseren Corona-Bericht vom 31.03. bis 02.04.2021).

Das Coronavirus hat 140 (+2) Allgemeinärzte, 16 (+0) Zahnärzte, 21 (+5) Rettungssanitäter, 4 (+0) Feldschere, 21 (+2) Hebammen, 136 (+5) Krankenschwestern, 13 (+1) Apotheker und 2 (+0) Labormitarbeiter seit Ausbruch der Epidemie das Leben gekostet.

Mit Corona infiziert haben sich insgesamt 23.699 (+604) Ärzte, 2.109 (+115) Labormitarbeiter, 61.661 (+2.649) Krankenschwestern, 6.175 (+342) Hebammen, 4.288 (+75) Rettungssanitäter, 2.584 (+181) Zahnärzte, 36 (+0) Feldschere und 3.165 (+262) Apotheker.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 27.04.2021 knapp 10,5 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Die erste Dosis erhielten gut 7,8 Millionen Menschen, die zweite ca. 2,6 Millionen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt ca. 11,4 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 11.000 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden etwa 12,9 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 6.800 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 52 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis zum 27.04.2021. Der bisherige Tagesrekord fiel am 23.04., an dem 311.649 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Die erste Gruppe Sportler und Trainer aus der polnischen Olympiamannschaft wurde am 26.04. im provisorischen Nationalkrankenhaus auf dem Gelände des Warschauer Nationalstadions gegen Corona geimpft. Es handelte sich um Volleyball-Spielerinnen und Spieler, Bahnradfahrer und deren Betreuer.

Allen polnischen Olympia-Teilnehmern soll der Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson verabreicht werden, weil viele von ihnen Trainingsaufenthalte im Ausland absolvieren. Das gesamte polnische Olympia-Kader soll bis Mitte Mai geimpft sein.

Das staatliche Zentrum für Meinungsforschung (CBOS) hat eine umfangreiche Befragung zum Impfverhalten der Bevölkerung durchgeführt. Nachfolgend die Ergebnisse:

„Wollen Sie sich gegen Corona impfen lassen?“ In Klammern zum Vergleich, die Ergebnisse vom März 2021.

„Ja, ganz bestimmt“ – 27 Prozent (35), „eher ja“ – 17 Prozent (20).

„Nein, auf keinen Fall“ – 17 Prozent (18), „eher nein“ – 13 Prozent (14).

5 Prozent (6) hatten keine Meinung.

21 Prozent (7) gaben an, bereits zumindest mit der ersten Dosis geimpft worden zu sein.

Am impffreudigsten sind Großstadtbewohner, Personen mit Hochschulbildung und höheren Einkünften (mindestens 3.000 Zloty – ca. 660 Euro im Monat), über 40 Jahre alt.

„Hat es eine Bedeutung für Sie welchen Impfstoff sie verabreicht bekommen?“

„Ja“ – 61 Prozent, „nein“ – 34 Prozent, „keine Bedeutung“ – 5 Prozent.

Am häufigsten sprechen sich für die freie Impfstoffwahl 55-Jährige und älter, die in Städten mit 20.000 bis 500.000 Einwohnern leben und über ein Einkommen zwischen 1.500 und 2.999 Zloty (ca. 330 und ca. 660 Euro) verfügen, aus.

„Welchen Impfstoff würden Sie bekommen wollen?“ Von denen, die sich impfen lassen möchten sprachen sich aus für:

BioNTech/Pfizer – 50 Prozent, Moderna – 22 Prozent, Johnson & Johnson – 16 Prozent, AstraZeneca – 5 Prozent, ein anderes Präparat – 1 Prozent.

„Weiß nicht“ – 6 Prozent.

Von den 17 Prozent, die sich „auf keinen Fall“ impfen lassen wollen, würde jeder sechste seine Meinung ändern, wenn er sich den Impfstoff aussuchen könnte. Am häufigstrn würden 25- bis 34-jährige Frauen mit Hochschulbildung  ihre Meinung ändern .

„Sind Sie mit der Durchführung der Impfungen zufrieden?“

„Ja“ – 55 Prozent, „nein“ – 33 Prozent, „weiß nicht“ – 12 Prozent.

Für diese Untersuchung wurden 1.131 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 08.04. und dem 18.04.2021 befragt.

Mittwoch, 21. April bis Freitag, 23. April 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 23.04.2021. Schwarze Linie: jeweiliger sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 20.04.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.742.122        Gestorben: 64.707

Am Morgen des 23.04.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 28.944 Personen in Krankenhäusern behandelt. 250.248 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.401.457. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 62.500. Neuinfizierte: 10.858.

Am Mittwoch, dem 21.04.2021 starben 740 Personen, davon 201 an Corona und 539 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 22.04.2021 wurden 694 Corona-Tote gemeldet, davon 175 mit Corona und 519 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 23.04.2021 starben 539 Personen, davon 149 an Corona und 390 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die Zahl der Neuinfektionen, was ein Blick auf die zu Beginn des Berichts abgebildete Grafik bestätigt, sinkt weiterhin rapide. Die seit dem 27.03. geltenden strikten Corona-Beschränkungen und die schnell steigende Zahl der Geimpften sind die Ursachen hierfür.

Mittlerweile kommt diese Entwicklung auch in den Corona-Krankenhäusern an. Die Zahl der benötigten Betten und Beatmungsgeräte sinkt deutlich. Weiterhin sehr voll sind leider die Leichenhallen. Das tödliche Echo der Rekordzahlen an Neuinfizierten aus der Zeit zwischen dem 24.03. und dem 04.04. 2021 ist immer noch sehr hoch.

Im Einzelnen betrugen die Neuinfektionen am 21.04. – 13.926, am 22.04. – 12.762 und am 23.04. – 10.858.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: am 21.04. – 30.706, am 22.04. – 29.831 und am 23.04. – 28.944. Am 23.04.2021 gab es im ganzen Land 16.550 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis 23.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Beatmungsgeräte: Am 21.04. – 3.265, am 22.04. – 3.229 und am 23.04. – 3.223. Am 23.04.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.302 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis 23.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten bleibt konstant hoch, infolge der Rekordwerte bei den Neuinfektionen von vor drei bis vier Wochen. Am 08.04. fiel mit 954 Toten der bisherige Rekord der Epidemie. Am 09.04.2021 waren es 768, am 10.04. – 749., am 14.04. – 803, am 21.04.2021 – 740. Der vorherige Epidemie-Tageshöchststand vom 25.11.2020 betrug 674.

Die aggressive britische Virus-Mutante, die mittlerweile knapp 98 Prozent aller Neuinfektionen verursacht, führt im Augenblick bei 10 bis 12 Prozent aller Corona-Krankenhauspatienten zum Tode. Immer noch werden viele Corona-Kranke zu spät eingeliefert, weil sie zu lange versuchen sich zu Hause selbst zu kurieren. Eine verbreitete Erscheinung ist inzwischen, dass ganze Familien auf den Intensivstationen landen.

Immer noch, so die allgemein gehaltenen Angaben des Gesundheitsministeriums, ist die Sterblichkeit der 71- bis 80-Jährigen groß, ihr Anteil an der Zahl aller Corona-Verstorbenen verringert sich jedoch. Größer wird die Quote der 45- bis 69-Jährigen. Typisch für sie ist, dass bei der Einlieferung ins Krankenhaus ihre Lunge durch das Virus zu 20 bis 50 Prozent schwer geschädigt ist.

Selten kommt es jetzt zu Geruchs- und Geschmacksstörungen, die früher als die typischen Corona-Symptome galten. Das kennzeichnet die britische Corona-Mutante.

Fachleute gehen davon aus, dass die hohe Sterblichkeit noch bis Anfang Mai anhalten kann.

Fazit: Die dritte Corona-Welle befindet sich in Polen auf dem Rückzug.

Corona-Verstorbene vom 01.09.2020 bis 23.04.2021. Schwarze Linie: jeweiliger sieben-Tage-Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Ab dem 26.04. dürfen in 11 von 16 Woiwodschaften/ Provinzen Friseure und Kosmetiksalons die Arbeit wieder aufnehmen.

Ausgenommen sind die Woiwodschaften (auf der Karte im Uhrzeigersinn): Niederschlesien, Großpolen, Lodz, (Ober)Schlesien und Oppeln, wo die Zahl der Neuinfektionen weiterhin den Landesdurchschnitt deutlich übersteigt.

Die britische Corona-Mutante ist inzwischen für 98 Prozent aller Ansteckungen verantwortlich, gab das Gesundheitsministerium am 22.04.2021 bekannt.

Die brasilianische Mutante wurde bisher nicht festgestellt. Zwei Polen, die sich in Belgien mit ihr infiziert hatten, sind geheilt nach Polen zurückgekehrt.

♦ Der am längsten künstlich beatmete Corona-Patient Polns ist nach 161 Tagen im Koma am 20.04. im Corona-Krankenhaus von Bolesławiec/Bunzlau in Niederschlesien wieder aufgewacht.

Marian Wojtyna.

Als der heute 62-Jährige Marian Wojtyna eingeliefert wurde, war seine Lunge zu 95 Prozent durch das Virus schwer geschädigt. Er wurde vier Mal an der Lunge operiert, davon einmal in Wrocław/Breslau. Als er aufwachte, hörte er die Krankenschwestern von den Feiertagen reden und dachte, es gehe um den 11. November, Polens Nationalfeiertag. Der Patient war sichtlich beeindruckt zu erfahren, dass es  in dem Gespräch um das kurz zuvor begagene Osterfest ging. In wenigen Tagen soll er nach Hause entlassen werden.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 23.04.2021 etwas mehr als 10 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Die erste Dosis erhielten gut 7,5 Millionen Menschen, die zweite ca. 2,5 Millionen.

Ausgeliefert wurden bisher insgesamt knapp 11 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 10.600 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden gut 11, 4 Millionen Impfdosen.

Bei ca. 6.600 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 52 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis 23.04. Der bisherige Tagesrekord fiel am 23.04., an dem 311.649 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass gefälschte Impfstoffe in Umlauf geraten, ist praktisch gleich Null“, sagte Gesundheitsminster Adam Niedzielski am 22.04. vor den Medien.

Journalisten hatten sich zuvor auf nicht näher definierte Medienberichte berufen, denen zufolge in Polen und in Mexico gefälschter Impfstoff der Firma BioNTech/Pfizer  sichergestellt worden sei. Niedzielski nannte solche Meldungen, was Polen anginge, als „frei erfunden“.

Der einzige Einkäufer von Impfstoffen in Polen ist der Staat. Alle Lieferungen werden streng überwacht. Jede Partie, die an die Impfstellen verteilt wird, ist zertifiziert. Jede Dosis wird penibel abgerechnet. Das System ist dicht.

Adam Niedzielski.

„Das Einschmuggeln von gefälschten Impfstoffen aus dubiosen Quellen bedürfte umfangreicher krimineller Aktivitäten, vieler Mitwisser und würde sofort auffallen“, sagte Niedzielski. Er bat die Vertreter der Medien, ihre Jagd nach billigen Sensationen, ausgerechnet auf diesem hochsensiblen Gebiet, ernsthaft zu überdenken.

Samstag, 17. April bis Dienstag, 20. April 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09.2020 und dem 20.04.2021. Blaue Linie – Mittelwert. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 20.04.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.704.571      Gestorben: 62.734

Am Morgen des 20.04.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 31.938 Personen in Krankenhäusern behandelt. 262.571 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.354.652. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 70.500. Neuinfizierte: 9.246.

Am Samstag, dem 17.04.2021 starben 616 Personen, davon 141 an Corona und 475 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 18.04.2021 wurden 207 Corona-Tote gemeldet, davon 52 mit Corona und 155 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 19.04.2021 starben 101 Personen, davon 48 an Corona und 53 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 20.04.2021 sind 601 Person gestorben, davon 164 an Corona und 437 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Der Trend der sinkenden Neuinfektionen, was ein Blick auf die zu Beginn des Berichts abgebildete Grafik bestätigt, dauert erfreulicherweise ungebrochen an. Die seit dem 27.03. geltenden strikten Corona-Beschränkungen und die schnell steigende Zahl der Geimpften sind die Ursachen hierfür.

Mittlerweile kommt diese Entwicklung auch in den Corona-Krankenhäusern an. Die Zahl der benötigten Betten und Beatmungsgeräte stagniert, bzw. sinkt langsam. Weiterhin sehr voll sind leider die Leichenhallen. Das tödliche Echo der Rekordzahlen an Neuinfizierten aus der Zeit zwischen dem 24.03. und dem 04.04. 2021 ist immer noch sehr hoch.

Im Einzelnen betrugen die Neuinfektionen am 17.04. – 15.763, am 18.04. – 12.153, am 19.04. – 7.283 und am 20.04. – 9.246.

Langzeit-Wochenstatistik der Neuansteckungen, angefangen mit der Woche 31.08.-06.09.2020 (3.954 Fälle) bis zur Woche 11.04.-18.04.2021 (151.874 Fälle). Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: am 17.04. – 32.073, am 18.04. – 31.270, am 19.04. – 31.612 und am 20.04. – 31.938. Am 20.04.2021 gab es im ganzen Land 14.011 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis zum  20.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

●Belegte Beatmungsgeräte: Am 17.04. – 3.372, am 18.04. – 3.359, am 19.04. – 3.346 und am 20.04. – 3.287. Am 20.04.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.249 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis 20.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten bleibt konstant hoch, infolge der Rekordwerte bei den Neuinfektionen vor drei bis vier Wochen. Am 08.04. fiel mit 954 Toten der bisherige Rekord der Epidemie. Am 09.04.2021 waren es 768, am 10.04. – 749., am 14.04. – 803. Der vorherige Epidemie-Tageshöchststand vom 25.11.2020 betrug 674.

● Corona-Verstorbene vom 03.03.2020 bis 20.04.2021. Gestrichelte Horizontal-Linie: Tagesmittelwert 151 Tote. Bitte ggf. vergrößern. 

Die aggressive britische Virus-Mutante, die mittlerweile knapp 90 Prozent aller Neuinfizierungen verursacht, führt im Augenblick bei 10 bis 12 Prozent aller Corona-Krankenhauspatienten zum Tode. Immer noch werden viele Corona-Kranke zu spät eingeliefert, weil sie zu lange versuchen sich zu Hause selbst zu kurieren. Eine weitverbreitete Erscheinung ist inzwischen, dass ganze Familien auf den Intensivstationen landen.

Immer noch, so die allgemein gehaltenen Angaben des Gesundheitsministeriums, ist die Sterblichkeit der 71 bis 80-Jährigen groß, ihr Anteil an der Zahl aller Corona-Verstorbenen veringert sich jedoch. Größer wird die Quote der 45 bis 69-Jährigen. Typisch für sie ist, dass bei der Einlieferung ins Krankenhaus ihre Lunge durch das Virus zu 20 bis 50 Prozent von Corona schwer geschädigt ist.

Selten kommt es jetzt zu Geruchs- und Geschmacksstörungen, die früher als die typischen Corona-Symptome galten. Das kennzeichnet die britische Corona-Mutante.

Fachleute gehen davon aus, dass die hohe Sterblichkeit noch bis Anfang Mai anhalten kann.

Fazit: Die dritte Corona-Welle hat in Polen einen zaghaften Rückzug angetreten.

Langzeit-Wochenstatistik der Corona-Todesfälle, angefangen mit der Woche 31.08.-06.09.2020 (81 Fälle) bis zur Woche 11.04.-18.04.2021 (3.608 Fälle). Bitte ggf. vergrößern.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 20.04.2021 ca. 9 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Die erste Dosis bekamen gut 6,7 Millionen Menschen, die zweite ca. 2,3 Millionen.

Ausgeliefert wurden bis jetzt insgesamt etwa 10,5 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 10.200 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden gut 11, 3 Millionen Dosen.

Bei ca. 6.300 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 50 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Zahl der Impfungen vom 04.01. bis 20.04. Der bisherige Tagesrekord fiel am 09.04., an dem 263.774 Personen geimpft werden konnten. Bitte ggf. vergrößern.

Allgemeine Impfstelle in Świdnica/Schweidnitz.

Am 19.04. haben die ersten 16 sog. Allgemeinen Impfstellen (AI) ihre Tätigkeit aufgenommen, in jeder Woiwodschaft/Provinz eine. Ziel ist es solche Impfstellen in jedem der 314 polnischen Landkreise und in den 66 kreisfreien Städten einzurichten.

Sie sollen in der Lage sein, mindestens 500 Impfungen pro Tag vorzunehmen, wobei man effektiv von bis zu 1.000 Impfungen pro Tag ausgeht. Wie die ersten eröffneten Allgemeinen Impfstellen, sollen auch die künftigen bevorzugt in Stadien, Sport- und Messehallen bzw. Veranstaltungszelten untergebracht werden, mit einer guten Verkehrsanbindung und großen Parkplätzen. Die Patienten müssen sich, wie üblich, vorher online oder telefonisch registrieren lassen und erhalten einen Impftermin.

Die Einrichtung und der laufende Betrieb der AI fallen in die Zuständigkeit der Kommunen. Auftraggeber ist der Staat (die Woiwodschaftsämter/ Regierungspräsidien), der sie mitorganisiert und (durch den Nationalen Gesundheitsfond) mitfinanziert.

Die AI sollen das bisherige Netz der ca. 6.500 Impfstellen ergänzen, die zumeist in Krankenhäusern, Polikliniken, aber auch in privaten Gesundheitseinrichtungen eingerichtet wurden. Mit ihren beschränkten Kapazitäten lassen sich keine schnellen Massenimpfungen durchführen. Diese sollen spätestens Mitte Mai beginnen, wenn die von den Herstellern angekündigten Megalieferungen von Impfstoffen nach Polen anlaufen werden.

Allgemeine Impfstelle in Opole/Oppeln.

Die Binsenwahrheit, dass mit dem Impfstoff das ganze Vorhaben steht und fällt, hat sich in Opole/Oppeln gezeigt. Die dortige Allgemeine Impfstelle, am 19.04. in der großen Eishalle „Toropol“ eröffnet, hatte die ihr zugeteilten 1.000 Dosen bis zum Vormittag des 20.04. verimpft und muss nun notgedrungen ein bis zwei Tage pausieren, bis die nächste Lieferung eintrifft.

„Wir sind auf bis zu 1.800 Impfungen pro Tag ausgelegt, und können auch an Samstagen und Sonntagen arbeiten. Sobald wir neuen Impfstoff bekommen, werden wir loslegen“, sagte der Leiter der Einrichtung, Dr. Tomasz Halski der Polnischen Presseagentur PAP.

Bis zum 10.05. sollen alle Polen über 18 Jahre, die sich impfen lassen wollen, einen Impftermin für die erste Dosis bis Ende August erhalten, das kündigte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am 20.04. vor den Medien an.

Ab dem 26.04. werden die Jahrgänge 1974 und 1975 registriert. Ab dem 27.04. – die Jahrgänge 1976 und 1977. Als letzte können sich ab dem 08.05. die Jahrgänge 1997 bis 1999 vormerken lassen.

Seit Beginn der Corona-Vakzination haben die Berufs- und die freiwilligen Feuerwehren knapp 14.000 Patienten in ganz Polen zu den Impfstellen gebracht.

Es handelt sich um alte und gebrechliche Menschen, die sich jedoch für eine solche Beförderung eignen. Auftraggeber sind Sozialämter und Sozialstationen in den Kommunen. Menschen, die das Haus nicht mehr verlassen können, werden von mobilen Teams geimpft, die jede Gemeinde bereitzustellen hat.

Bis zum 20.04. sind gut 100.000 Uniformträger geimpft worden. Die Aktion begann am 24.03. Hauptkommandant Jarosław Szymczyk wurde an dem Tag als erster Polizist im provisorischen Nationalkrankenhaus im Warschauer Nationalstadion gegen Corona geimpft. Damit begann das planmäßige Impfen aller polnischen Uniformträger.

Laut dem Innenministerium haben sich bis zum 20.04. u. a. knapp 44.000 Polizisten, ca. 40.000 hauptamtliche und freiwillige Feuerwehrleute, sowie jeweils mehr als 5.000 Grenzpolizisten und Zöllner impfen lassen. Dieser Gruppe gehören auch Bahnpolizisten, Beamte der Staatlichen Verkehrsinspektion, des Strafvollzugs und der Geheimdienste sowie hauptamtliche Mitarbeiter der Berg- und Wasserwacht an. Geimpft wird mit AstraZeneca.

Mittwoch, 14. April bis Freitag, 16. April 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.02. und dem 16.04.2021. Schwarze Linie – Mittelwert. Rote Linie unten – Mittelwert der Todesfälle. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 16.04.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.660.232     Gestorben: 61.208

Am Morgen des 16.04.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 32.781 Personen in Krankenhäusern behandelt. 348.056 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.255.232. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 83.000. Neuinfizierte: 17.847.

Am Mittwoch, dem 14.04.2021 starben 803 Personen, davon 182 an Corona und 621 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 15.04.2021 wurden 682 Corona-Tote gemeldet, davon 175 mit Corona und 507 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 16.04.2021 starben 595 Personen, davon 176 an Corona und 419 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

● Die Neuinfektionen gehen deutlich zurück, was ein Blick auf die zu Beginn des Berichts abgebildete Grafik bestätigt. Ursachen dafür sind die seit dem 27.03. geltenden strikten Corona-Beschränkungen und die schnell steigende Zahl der Geimpften.

Vorläufig jedoch kommt dieser Abwärtstrend in den Corona-Krankenhäusern nur sehr zögerlich an. Aber immerhin ist die Zahl der benötigten Betten und Beatmungsgeräte rückläufig. Weiterhin sehr voll sind die Leichenhallen. In diesem Fall ist das Echo der Rekordzahlen an Neuangesteckten aus der Zeit zwischen dem 24.03. und dem 04.04. 2021 immer noch sehr hoch.

Im Einzelnen betrugen die Neuinfizierungen am 14.04. – 21.283, am 15.04. – 21.130 und am 16.04. – 17.847.

Grün: durchgeführte Corona-Tests (linke vertikale Koordinatenachse). Rot: Neuinfizierte (rechte vertikale Koordinatenachse) zwischen dem 04.03. und dem 16.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: am 14.04. – 33.906, am 15.04. – 33.253 und am 16.04. – 32.781. Am 16.04.2021 gab es im ganzen Land 13.077 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis 16.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Beatmungsgeräte: Am 14.04. – 3.457, am 15.04. – 3.443 und am 16.04. – 3.425. Am 16.04.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.105 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis 16.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten bleibt konstant hoch, infolge der Rekordwerte bei den Neuinfektionen von vor zwei bis drei Wochen. Am 08.04. fiel mit 954 Toten der bisherige Rekord der Epidemie. Am 09.04.2021 waren es 768, am 10.04. – 749, am 14.04. – 803. Der vorherige Epidemie-Tageshöchststand vom 25.11.2020 betrug 674.

Die aggressive britische Virus-Mutante, die mittlerweile knapp 90 Prozent aller Neuinfektionen verursacht, führt im Augenblick bei 10 bis 12 Prozent aller Corona-Krankenhauspatienten zum Tode. Immer noch werden viele Corona-Kranke zu spät eingeliefert, weil sie zu lange versuchen sich zu Hause selbst zu kurieren. Eine weitverbreitete Erscheinung ist inzwischen, dass ganze Familien auf den Intensivstationen landen.

Immer noch, so die allgemein gehaltenen Angaben des Gesundheitsministeriums, ist die Sterblichkeit der 71 bis 80-Jährigen groß. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Corona-Toten verringert sich jedoch. Größer wird die Quote der 45- bis 69-Jährigen. Typisch für sie ist, dass bei der Einlieferung ins Krankenhaus die Lunge durch das Virus zu 20 bis 50 Prozent von Corona schwer geschädigt ist.

Selten kommt es jetzt zu Geruchs- und Geschmacksstörungen, die früher als die typischen Corona-Symptome galten. Das kennzeichnet die britische Corona-Mutante.

Die seit dem 27.03. geltenden und am 09.04. zusätzlich verschärften Corona-Beschränkungen wurden verlängert und sollen bis zum 25.04.2021 in Kraft bleiben, mit drei Ausnahmen:

Ab dem 19.04. dürfen Kinderkrippen und Kindergärten den erneut Betrieb aufnehmen.

Ebenfalls ab dem 19.04. ist Freizeitsport im Freien sowie in Sportanlagen in Gruppen von bis zu 25 Personen zugelassen.

Hotels hingegen bleiben bis zum 03.05. geschlossen, um so die jedes Jahr Anfang Mai massenhaft stattfindenden Kurzurlaube zu unterbinden. Der 1. Mai und der 3. Mai (Verfassungstag) sind in Polen arbeitsfrei.

Ansonsten gelten bis zum 25.04. weiterhin folgende Beschränkungen:

Kirchen: Zugelassen ist 1 Person pro 20 Quadratmeter.

Handel: Geschlossen bleiben Einkaufsgalerien (in denen jedoch Apotheken, Drogerien, Buchhandlungen und Lebensmittelläden geöffnet sein dürfen) sowie großflächige (über 2.000 Quadratmeter) Möbelhäuser und Baumärkte.

Dienstleistungen: Geschlossen bleiben Schönheitssalons und Friseure. Gaststätten und Cafés.

Erziehung: Schüler der Grundschulklassen 1 bis 3, die bis dahin als einzige Präsenzunterricht hatten, wurden bereits am 20.03. nach Hause geschickt. Die Klassen 4 bis 8 (Grundschulen) und 9 bis 12 (Mittelschulen) haben seit Oktober ausschließlich Online-Unterricht. Die Hochschulen bleiben bereits seit März 2020 geschlossen.

Sport: Geschlossen bleiben Kletterhallen, Stadien, Schwimmhallen, Skipisten, Fitnessstudios.

Die „Beatmungsgeräte-Affäre“ gilt als endgültig entschärft, nachdem am 14.04. die polnische Firma E&K die letzte noch ausstehende Summe von 24,6 Millionen Zloty (ca. 5,5 Millionen Euro) auf das Konto des Gesundheitsministeriums zurücküberwiesen hat.

E&K Firmenlogo.

Im Frühjahr 2020 unterschrieb das Ressort mit E&K einen Vertrag über 200 Millionen Zloty (ca. 45 Millionen Euro) für die Lieferung  von 1.241 Beatmungsgeräten bis Ende Mai 2020. Das Ministerium überwies eine Anzahlung von 154 Millionen Zloty (ca. 34 Millionen Euro). E&K, die eigentlich in Rüstungsbranche tätig ist, lieferte jedoch termingemäß nur 200 Stück. Mehr konnten ihre asiatischen Lieferanten bis zum vereinbarten Termin nicht herstellen.

Daraufhin kündigte das Ministerium den Vertrag. Die Firma zahlte die vorgesehenen Konventionalstrafen, zahlte auch die erste Tranche der Anzahlung in Höhe von 75,6 Millionen Zloty (17 Millionen Euro) zurück. Im Februar 2021, pfändete der Gerichtsvollzieher, auf Betreiben des Ministeriums,  418 Beatmungsgeräte (Stückpreis ca. 26.000 Euro) von E&K auf dem Warschauer Flughafen.

Łukasz Szumowski.

Obwohl die Verpflichtungen von E&K auf diese Weise sukzessive eingelöst wurden, entfesselten polnische oppositionelle Medien im Sommer 2020 eine geradezu hysterische Kampagne und versuchten „den monströsen Korruptionsskandal“ dem kompetenten und damals sehr populären Gesundheitsminister Łukasz Szumowski persönlich anzuhängen. Er hätte von einem Waffenhändler mit Büro in einem Warschauer Hinterhof Beatmungsgeräte gekauft. In diesem Ton berichteten seinerzeit auch deutsche Korrespondenten aus Warschau. Richtigstellungen sind bisher nicht gesichtet worden.

Das geplatzte Geschäft, das keine Affäre war, entstammte der Anfangszeit der Corona-Epidemie. Damals tobte weltweit ein heftiger Kampf verzweifelter Gesundheitspolitiker aller Länder um Schutzmasken und medizinische Geräte. Fantasiepreise wurden gezahlt. Firmen unterschiedlicher Branchen versuchten auf diesen Zug aufzuspringen. Wer es schaffte, konnte traumhaft verdienen. E&K wollte das auch und ist gescheitert.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 16.04.2021 ca. 8,5 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Die erste Dosis bekamen gut 6,2 Millionen Menschen, die zweite knapp 2,3 Millionen.

Ausgeliefert wurden bis jetzt insgesamt etwa 9,0 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 9.800 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden gut 10 Millionen Dosen.

Bei mehr ca. 6.100 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 50 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Die neueste Statistik der Impf-Nebenwirkungen gab der Sprecher des Gesundheitsministeriums Wojciech Andrusiewicz bekannt.

Mit dem Präparat von AstraZeneca wurden in Polen ca. 1,9 Millionen Menschen geimpft. Bei 3.057 (0,18 Prozent) von ihnen wurden Nebenwirkungen festgestellt. Dabei handelte es sich in 2.708 Fällen um leichte Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle.

Wojciech Andrusiewicz.

Die entsprechenden Werte für Pfizer betragen: 5,8 Millionen Impfungen, davon 2.576 mit Nebenwirkungen von denen 2.078 zu den leichtesten gehören.

Der Impfstoff Moderna: 530.000 Impfungen, 218 Nebenwirkungen, wovon 183 völlig unbedenklich waren.

Bis zum 15.04. sind 42.000 Polizisten mit der ersten Dosis geimpft worden, teilte der Sprecher des Hauptkommandanten der Polizei, Inspektor Mariusz Ciarka mit.

Mariusz Ciarka.

Als erster Polizist bekam der Hauptkommandant der Polizei Jarosław Szymczyk am 24.03.2021 im provisorischen Nationalkrankenhaus im Warschauer Nationalstadion eine Impfung gegen Corona. 

Ende April soll das Impfen bei der Polizei beendet sein, sagte Ciarka.

Die polnische Polizei zählt 99.000 Beamte. Von ihnen sind bis jetzt mehr als 22.000 an Corona erkrankt und 20 gestorben. Die Impfungen sind freiwillig.

„Sollte die polnische Regierung den russischen Impfstoff gegen Corona kaufen?“ Auf diese Frage antworteten 6 Prozent der Befragten mit „auf jeden Fall ja“ und 13 Prozent mit „eher ja“.

„Auf keinen Fall“ antworteten 31 Prozent, während 24 Prozent „eher dagegen“ waren.

26 Prozent hatten keine Meinung.

„Die Ablehnung des Kaufs von Sputnik V ist eindeutig“, so der Kommentar zu diesem Untersuchungsergebnis im Internetportal wPolityce.pl (inderPolitik.pl), das die Befragung beauftragt hat.

Für diese Untersuchung wurden 1.069 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 09.04. und dem 12.04.2021 befragt.

Samstag, 10. April bis Dienstag, 13. April 2013

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.02. und dem 13.04.2021. Schwarze Linie – Mittelwert. Rote Linie unten – Mittelwert der Todesfälle. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 13.04.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.599.850     Gestorben: 59.126

Am Morgen des 13.04.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 34.619 Personen in Krankenhäusern behandelt. 367.577 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.219.655. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 81.900. Neuinfizierte: 13.227.

Am Samstag, dem 10.04.2021 starben 749 Personen, davon 193 an Corona und 556 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 11.04.2021 wurden 245 Corona-Tote gemeldet, davon 74 mit Corona und 171 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 12.04.2021 starben 61 Personen, davon 15 an Corona und 46 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 13.04.2021 sind 644 Personen gestorben, davon 216 an Corona und 428 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Der Abwärtstrend zeichnet sich weiterhin deutlich ab, was man auf der eingangs abgebildeten Grafik gut sehen kann. Die gerade zu Ende gegangene Sieben-Tage-Welle vom 06.04. bis 12.04. lag mit ihrem Maximum von 25.780 Neuinfizierten deutlich unter den Höchstwerten (35.143 und 35.251) der zwei vorherigen Wellen. Die momentane Sieben-Tage-Welle, die am 13.04. begonnen hat, dürfte noch etwas flacher ausfallen.

Während die Neuinfektionen sinken, kommt, was die Belegung der Krankenhausbetten, der Beatmungsgeräte sowie der Leichenhallen angeht, das Echo der Rekordzahlen von Neuinfizierten aus der Zeit zwischen dem 24.03. und dem 04.04. 2021 nun dort an. Siehe nachfolgende Statistiken.

Im Einzelnen betrugen die Neuinfizierungen am 10.04. – 24.856, am 11.04. – 21.703, am 12.04. – 12.013 und am 13.04. – 13.227.

Grün: durchgeführte Corona-Tests (linke vertikale Koordinatenachse). Rot: Neuinfizierte (rechte vertikale Koordinatenachse) zwischen dem 04.03. und dem 13.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Langzeit-Wochenstatistik der Neuansteckungen, angefangen mit der Woche 31.08.-06.09.2020 (3.954 Fälle) bis zur Woche 04.04.-10.04.2021 (135.490 Fälle). Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte klettert seit dem 17.02. von Tag zu Tag um einige Dutzend (Beatmungsgeräte) bzw. einige Hundert (Corona-Krankenhausbetten) in noch nie dagewesene Höhen, was man den beiden nachfolgenden Grafiken entnehmen kann.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: am 10.04. – 34.167, am 11.04. – 33.460, am 12.04. – 33.990 und am 13.04. – 34.619. Dennoch gab es am 13.04.2021 im ganzen Land 11.107 freie Corona-Krankenhausbetten.

Flächendeckend werden ständig neue Corona-Betten eingerichtet. Statistisch gesehen, halten sich die Behörden an ihre eigene Vorgabe: Stets übersteigt die Gesamtzahl der Corona-Krankenhausbetten die Zahl der Corona-Krankenhauspatienten um einige Tausend. Stationäre und provisorische (30 an der Zahl mit gut 8.000 Betten) Krankenhäuser stoßen jedoch schon seit etwa einer Woche an ihre Kapazitätsgrenzen. Knapp ist das medizinische Personal. Es gibt Engpässe, mancherorts Wartezeiten bei der Aufnahme, Patienten müssen an einigen Orten und Tagen in weit entfernte Krankenhäuser gebracht werden.

Generell jedoch funktioniert das System, auch wenn es hier und da einmal ächzt. Alle Patienten werden versorgt, nirgendwo muss entschieden werden, ob jemand behandelt wird oder, mangels Kapazitäten, dem Tod überlassen werden muss. Von einem Zusammenbruch des Gesundheitswesens oder gar einem unkontrollierten Massensterben (von dem bereits in deutschen Medien berichtet wurde) kann im Augenblick keine Rede sein.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis 13.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Beatmungsgeräte: Am 10.04. – 3.373, am 11.04. – 3.459, am 12.04. – 3.483 und am 13.04. – 3.513. Am 13.04.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 937 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis 13.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten steigt um etwa zehn bis vierzehn Tage zeitverstetzt, infolge der Rekordwerte bei den Neuinfektionen. Am 08.04. fiel mit 954 Toten der bisherige Rekord der Epidemie. Am 09.04.2021 waren es 768, am 10.04. – 749. Damit wurde der bisherige Epidemie-Tageshöchststand vom 25.11.2020 mit 674 Verstorbenen gleich drei Mal nacheinander überboten.

Die aggressive britische Virus-Mutante, die mittlerweile knapp 90 Prozent aller Neuinfektionen verursacht, führt im Augenblick bei 10 bis 12 Prozent aller Corona-Krankenhauspatienten zum Tode. Immer noch werden viele Corona-Kranke zu spät eingeliefert, weil sie zu lange versuchen sich selbst zu kurieren. Eine weitverbreitete Erscheinung ist inzwischen, dass ganze Familien auf den Intensivstationen landen.

Fazit: Ein Abwärtstrend bei den Neuinfektionen zeichnet sich zwar ab, aber die volle Wucht der Seuche schlägt sich jetzt, zeitversetzt, in den Krankenhaus-Patientenzahlen und den Todesstatistiken nieder.

Langzeit-Wochenstatistik der Corona-Todesfälle, angefangen mit der Woche 31.08.-06.09.2020 (81 Fälle) bis zur Woche 04.04.-10.04.2021 (3.478 Fälle). Bitte ggf. vergrößern.

Seit Beginn der Corona-Vakzination am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 13.04.2021 ca. 7,8 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Die erste Dosis bekamen gut 5,6 Millionen Menschen, die zweite knapp 2,2 Millionen.

Ausgeliefert wurden bis jetzt insgesamt etwa 8,8 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) ca. 8.700 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 10 Millionen Dosen.

Bei ca. 6.000 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 50 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

„Wir haben zu wenige gesicherte Angaben, um den russischen Impfstoff Sputnik V zuzulassen“, sagte Grzegorz Cessak, der Chef der polnischen Arzeneimittelbehörde im Gespräch mit dem privaten TV-Nachrichtensender TVN24.

Cessak verwies auf die Slowakei, die Sputnik V bestellt hat. Die slowakische Arzneimittelbehörde stellte fest, dass die Qualität der gelieferten Impfstoff-Charge deutlich von der im Februar 2021 in der renommierten britischen Wissenschafts-Zeitschrift „The Lancet“ beschriebenen abwich.

Grzegorz Cessak.

„Die Russen haben erste Untersuchungsergebnisse ihres Impfstoffs der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) übergeben. Wir müssen abwarten, was am Ende der Überprüfung bei der EMA herauskommt“, sagte Cessak.

In Polen sind die ersten 120.000 Dosen des Einmalimpfstoffs Johnson & Johnson eingetroffen. Die Behörden wollen ihn in erster Linie den mobilen Teams zu Verfügung stellen, die ältere und behinderte Menschen in ihren Wohnungen impfen. Die Teams sollen zu diesen Patienten nicht zweimal fahren müssen.

„Diese Angaben belegen, wie gut die Impfstoffe wirken“, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski, als er die neueste Statistik vorstellte.

Adam Niedzielski.

Von den 5,6 Millionen Menschen, die in Polen mit der ersten Dosis geimpft wurden, sind nur 51.000 an Corona erkrankt. Die Infizierung erfolgte bis zu 14 Tage nach der Vakzination. „Das heißt, dass schon die erste Dosis zu 99 Prozent einen wirksamen Schutz vor Corona bietet“, so Niedzielski.

Łukasz Szumowski (links auf dem Bild).

Prof. Łukasz Szumowski, der im August 2020 zurückgetretene Gesundheitsminisiter, der selbst eine Corona-Erkrankung hinter sich hat, steht seit einiger Zeit mehrere Male in der Woche an der ersten Front der Corona-Bekämpfung. Wie erst jetzt bekannt wurde leistet Szumowski freiwillige Schichten im provisorischen Nationalen Krankenhaus im Warschauer Nationalstadion. Im Augenblick werden dort knapp 300 Patienten behandelt.

Szumowski ist Herzspezialist und arbeitet am Kardiologischen Institut im Warschauer Stadtteil Anin.

„Haben Sie sich bereits oder wollen Sie sich für die Corona-Impfung regsitrieren?“ Auf diese Frage antworteten 55 Prozent der Befragten mit „Ja“ und 45 Prozent mit „Nein“. „Skepsis und Zurückhaltung sind immer noch weit verbreitet‘, so der Kommentar zu diesem Untersuchungsergebnis im Internetportal wPolityce.pl (inderPolitik.pl), das die Befragung bestellt hat.

Für diese Untersuchung wurden 1.074 Personen repräsentativ ausgewählt und zwischen dem 02.04. und dem 05.04.2021 befragt.

Mittwoch, 7. April bis Freitag, 9. April 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.02. und dem 09.04.2021. Schwarze Linie – Mittelwert. Rote Linie unten – Mittelwert der Todesfälle. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 09.04.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.528.006       Gestorben: 57.427

Am Morgen des 09.04.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 34.550 Personen in Krankenhäusern behandelt. 439.436 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.107.776. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 107.300. Neuinfizierte: 28.487.

Am Mittwoch, dem 07.04.2021 starben 638 Personen, davon 158 an Corona und 480 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 08.04.2021 wurden 954 Corona-Tote gemeldet, davon 241 mit Corona und 713 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 09.04.2021 starben 768 Personen, davon 212 an Corona und 556 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Der Abwärtstrend zeichnet sich deutlich ab, auch im Verlauf der momentanen Sieben-Tage-Welle, die am 05.04. begonnen hat. Die Neuinfiziertenzahlen gehen zurück, bewegen sich jedoch weiterhin auf sehr hohem Niveau von bis zu 29.000 Erkrankungen pro Tag.

Es bleibt bis spätestens 20.04. abzuwarten, wie sich die Osterfeiertage in der Statistik niederschlagen werden. Leider hat ein Teil der Bevölkerung die offiziellen Appelle und Warnungen, nur im Kreis der Personen des eigenen Haushaltes gemeinsam das Osterfest zu feiern, in den Wind geschlagen

Im Einzelnen betrugen die Neuinfektionen am 07.04. – 14.910, am 08.04. – 27.887 und am 09.04. – 28.487.

Grün: durchgeführte Corona-Tests (linke vertikale Koordinatenachse). Rot: Neuinfizierte (rechte vertikale Koordinatenachse) zwischen dem 04.03. und dem 09.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Zahl der Infizierten pro 100.000 Einwohner in den Woiwodschaften/Provinzen seit Beginn der Corona-Epidemie bis zum 09.04.2021. Ganz oben auf der Liste: (Ober)Schlesien (1.233), Niederschlesien (1.093) und Großpolen (1.079). Die wenigsten Infektionen gab es in: Ermland-Masuren (658), Lublin (564) und Podlachien (464). Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte steigt seit dem 17.02. weiterhin von Tag zu Tag um einige Dutzend (Beatmungsgeräte) bzw. einige Hundert (Corona-Krankenhausbetten) an. Mittlerweile, was man den beiden nachfolgenden Grafiken entnehmen kann, haben sie die Rekordwerte vom November 2020 weit hinter sich gelassen.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: am 07.04. – 34.691, am 08.04. – 34.864 und am 09.04. – 34.550. Obwohl das neue Rekordwerte sind, gab es am 09.04.2021 im ganzen Land 10.580 freie Corona-Krankenhausbetten.

Flächendeckend werden ständig neue Corona-Betten eingerichtet. Statistisch gesehen, halten sich die Behörden an ihre eigene Vorgabe: Stets übersteigt die Gesamtzahl der Corona-Krankenhausbetten die Zahl der Corona-Krankenhauspatienten um einige Tausend. Stationäre und provisorische (30 an der Zahl mit gut 8.000 Betten) Krankenhäuser stoßen jedoch schon seit etwa einer Woche an ihre Kapazitätsgrenzen. Knapp ist das medizinische Personal. Es gibt Engpässe, mancherorts Wartezeiten bei der Aufnahme, Patienten müssen an einigen Orten und Tagen in weitentfernte Krankenhäuser gebracht werden.

Generell jedoch funktioniert das System, auch wenn es hier und da einmal ächzt. Alle Patienten werden versorgt, nirgendwo muss entschieden werden, ob jemand behandelt wird oder, mangels Kapazitäten, dem Tod überlassen werden muss. Von einem Zusammenbruch des Gesundheitswesens oder gar einem unkontrollierten Massensterben (von dem bereits in deutschen Medien berichtet wurde) kann im Augenblick keine Rede sein.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis 09.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Beatmungsgeräte: Am 07.04. – 3.342, am 08.04. – 3.362 und am 09.04. – 3.376. Am 09.04.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 950 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis 09.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten steigt um etwa zehn bis vierzehn Tage zeitverstetzt, infolge der Rekordwerte bei den Neuinfektionen. Am 08.04. fiel mit 954 Toten der bisherige Rekord der Epidemie. Am 09.04.2021 waren es 768. Damit wurde der bisherige Epidemie-Tageshöchststand vom 25.11.2020 mit 674 Verstorbenen gleich zwei Mal nacheinander überboten.

Die Behörden weisen jedoch darauf hin, dass die Rekordzahl von 954 Verstorbenen vom 08.04. auf etwa 100 Todesfälle von Karfreitag, dem 02.04., und jeweils 130 Todesfälle vom Karsamstag, dem 03.04. und Ostersonntag, dem 04.04.2021 zurückzuführen sind. Genauso wie an den normalen Wochenenden, wurden in der Osterzeit erheblich weniger Corona-Tests durchgeführt. Viele Daten, so auch die Zahl der Verstorbenen, wurden zwar erfasst, aber erst am ersten Arbeistag nach Ostern weitergegeben.

Fazit: Die dritte Epidemiewelle hat inzwischen Rekordhöhen erreicht. Ein Abwärtstrend bei den Neuinfektionen zeichnet sich zwar ab, aber die volle Wucht der Seuche schlägt sich jetzt, zeitversetzt, in den Krankenhaus-Patientenzahlen und den Todesstatistiken nieder.

Zahl der Verstorbenen pro 100.000 Einwohner in den Woiwodschaften/Provinzen seit Beginn der Corona-Epidemie bis zum 09.04.2021. Ganz oben auf der Liste: Kujawien-Pommern (19,26), Vorkarpaten (18,01) und Heiligenkreuz (17,99). Die weingsten Toten zu beklagen hatten: Masowien (12,17), Podlachien (11,29) und Westpommern (8,73). Bitte ggf. vergrößern.

Die vom 27.03. bis ursprünglich zum 09.04.2021 geltenden zusätzlichen Corona-Beschränkungen sollen bis zum 18.04. aufrechterhalten bleiben, so die Verlautbarung der Regierung vom 07.04. Zwar gehen die Zahlen der Neuinfektionen zurück, aber sie sind weiterhin sehr hoch. Vor allem jedoch, müsse man auf die Krankenhäuser Rücksicht nehmen, die an der Grenze der Belastbarkeit arbeiten. Folgende Bestimmungen bleiben also vorerst in Kraft:

Kirchen: Zugelassen ist 1 Person pro 20 Quadratmeter

Handel: Geschlossen bleiben Einkaufsgalerien (in denen jedoch Apotheken, Drogerien, Buchhandlungen und Lebensmittelläden geöffnet bleiben dürfen) sowie großflächige (über 2.000 Quadratmeter) Möbelhäuser und Baumärkte.

Dienstleistungen: Geschlossen bleiben Schönheitssalons und Friseure. Gaststätten, Cafés und Hotels ruhen schon seit Längerem.

Erziehung: Geschlossen bleiben Kindergärten und Kinderkrippen. Für Schüler der Grundschulklassen 1 bis 3, endete bereits am 20.03. erneut der ein Paar Wochen zuvor für diese Altersklasse wieder eingeführte Präsenzunterricht. Das bleibt auch so.  Die Klassen 4 bis 8 (Grundschulen) und 9 bis 12 (Mittelschulen) haben seit Oktober ausschließlich Online-Unterricht. Die Hochschulen bleiben bereits seit März 2020 geschlossen.

Sport: Geschlossen bleiben Tennisplätze und Kletterhallen, Stadien, Hallenbäder, Skipisten und Fitnessstudios.

Am 09.04. hat sich in Warschau der Kabinettsrat versammelt, um die Epidemielage zu besprechen.

Der Kabinettsrat ist eine Sitzung der Regierung, die der Staatspräsident einberuft und leitet. Die Verfassung (Art. 141) gibt ihm dieses Recht, von dem er uneingeschränkt Gebrauch machen kann. In der Praxis finden solche Sitzungen selten statt, und zwar meistens dann, wenn es der Öffentlichkeit zu signalisieren gilt, dass das Staatsoberhaupt sich des Ernstes einer Lage bewusst ist, den Überblick behält und hinter der Regierung steht. Anders als der Ministerrat, hat der Kabinettsrat keinerlei Kompetenzen irgendwelche Maßnahmen in die Wege zu leiten.

Nach der Sitzung trat Staatspräsident Andrzej Duda vor die Medien.

Dudas Thesen:

Auf meine Frage nach der Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitswesens in Anbetracht schnell steigender Corona-Patientenzahlen wurde mir mitgeteilt, dass im Augenblick ca. 10.000 freie Corona-Krankenhausbetten und knapp 1.000 freie Beatmungsgeräte zur Verfügung stehen. Weitere 7.000 Corona-Betten können bei Bedarf eingerichtet werden. Ihre Gesamtzahl würde dann 52.000 betragen. Zudem befinden sich weitere 1.000 Beatmungsgeräte in Reserve, sodass wir im Augenblick auf eine Gesamtzahl von ca. 5.500 Beatmungsgeräten kommen.

Der Bedarf an Sauerstoff betrug auf dem Gipfel der zweiten Epidemie-Welle im November 2021 ca. 300 Tonnen pro Tag. Jetzt werden am Tag 600 Tonnen verbraucht. Ein regelmäßiger Nachschub ist, zum Teil mit Hilfe von Armeefahrzeugen, landesweit gewährleistet.

Ein riesiger Dank gilt dem medizinischen Personal. Es arbeitet unermüdlich. Dank ihnen gibt es keine nicht versorgten Corona-Patienten.

In Anbetracht der hohen Corona-Sterberate kann ich nur noch einmal an alle appellieren, die ersten Symptome der Krankheit ernst zu nehmen. Eine zu späte Einlieferung ins Krankenhaus, weil man glaubt mit, Corona selbst fertig zu werden, ist die Hauptursache für die vielen Todesfälle der letzten Zeit.

Auf Bitten der Regierung habe ich mich an den Verhandlungen mit China über den Kauf des Corona-Impfstoffs beteiligt. Als vor einiger Zeit die mit der EU ausgehandelten Impstoff-Lieferungen ins Stocken gerieten, hat die Regierung Kontakt mit den Chinesen aufgenommen. Es stellte sich heraus, dass, wie es in China oftmals der Fall ist, zum Abschluss eines Vertrages ein Gespräch auf höchster politischer Ebene erforderlich ist. Ich habe daraufhin um ein Telefongespräch mit Staatspräsident Xi Jinping nachgesucht. Das hat die Verhandlungen beschleunigt.

Die chinesischen Partner haben uns ein Angebot unterbreitet. Die Erhöhung der Lieferungen im Rahmen des EU-Impfstoff-Arrangements hat die Regierung dann aber doch dazu veranlasst das chinsesische Angebot dankend abzulehnen.

Ich habe mich vor einigen Tagen mit Vertretern des Apothekerwesens getroffen, um mir ein Bild von den Vorbereitungen zu machen, bevor ab Mitte Mai Corona-Impfungen auch in Apotheken vorgenommen werden können. Bei der heutigen Sitzung hat man mir versichert, dass alle juristischen und administrativen Regelungen die dazu erforderlich sind, bereits in die Wege geleitet wurden.

Hochschul- und Bildungsminister Przemysław Czarnek hat während der Sitzung mir gegenüber versichert, dass das gesamte Schulwesen schon bald den Wechselunterricht aufnehmen wird, d.h. der elektronische Fernunterricht wird sich mit dem Präsenzunterricht abwechseln. Die Abiturprüfungen, allerdings nur in schriftlicher Form, und die Abschlussprüfungen der Achtklässler in den Grundschulen werden zu den vorgesehenen Terminen stattfinden.

Die wirtschaftliche Lage gibt Grund zum Optimismus. Unsere Arbeitslosigkeit ist die niedrigste in der ganzen EU. Unser Exportüberschuss ist von 1 Milliarde Euro im Jahr 2019 auf 12 Milliarden Euro in 2020 angestiegen. Man hat mir heute versichert, dass die staatliche Unterstützung für die durch die Corona-Epidemie besonders hart getroffenen Branchen weiterhin aufrechterhalten wird.

Der bisher jüngste polnische Corona-Patient ist am 07.04. im Krankenhaus von Grudziądz/Graundenz gestorben. Der 15-jährige Junge litt an schweren Vorerkrankungen und wurde knapp zwei Wochen lang künstlich beatmet. 

Seit Beginn der Impfungen am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 09.04.2021 knapp 7,3 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Die erste Dosis bekamen gut 5,1 Millionen Menschen, die zweite knapp 2,1 Millionen.

Ausgeliefert wurden bis jetzt insgesamt etwa 7,8 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) knapp 7.800 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 9 Millionen Dosen.

Bei mehr als 5.600 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 35 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Michał Dworczyk.

„Polen hat einen der niedrigsten Impfstoff-Entsorgungskoeffizienten in ganz Europa“, sagte Michał Dworczyk, Leiter der Kanzlei des Ministerpräsidenten und oberster staatlicher Corona-Maßnahmen-Aufseher. „Entsorgt wird in etwa eine Impfdose von Tausend.“

Dworczyk reagierte damit auf die Behauptung des Zeitung „Rzeczpospolita“ („Republik“). Das Blatt berichtete am 09.04. von einem hohen Anteil von Impfdosen, die durch Fehlbehandlung nicht zur Anwendung kommen, ohne jedoch konkrete Zahlen und Fakten zu nennen.

„Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Zahl der bei uns entsorgten Impfdosen sehr gering, und das möchte ich sehr deutlich unterstreichen“, so Dworczyk.

Samstag, 3. April bis Dienstag, 6. April 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.02. und dem 06.04.2021. Schwarze Linie – Mittelwert. Rote Linie unten – Mittelwert der Todesfälle. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 06.04.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.456.577     Gestorben: 55.065

Am Morgen des 06.04.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 33.544 Personen in Krankenhäusern behandelt. 394.422 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 2.036.577. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 44.900. Neuinfizierte: 8.254.

Am Samstag, dem 03.04.2021 starben 573 Personen, davon 145 an Corona und 428 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 04.04.2021 wurden 204 Corona-Tote gemeldet, davon 50 mit Corona und 154 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 05.04.2021 starben 64 Personen, davon 19 an Corona und 45 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 06.04.2021 sind 60 Personen gestorben, davon 28 an Corona und 32 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Die in der letzten Corona-Chronik in Polen gestellte Frage, was wohl der kleine Knick nach unten am Ende der schwarzen Linie des Mittelwertes der Neuinfizierten vom 01.04. auf den 02.04., auf der am Anfang der Berichtes abgebildeten Graphik verheißt, kann jetzt beantwortet werden. Es handelte sich um einen Vorboten des Abwärtstrends bei der aktuellen Sieben-Tage-Welle.

Doch kann sich die Statistik als trügerisch erweisen. Die drei letzten Säulen weisen die Angaben vom Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag aus, an denen, wie auch an den normalen Wochenenden, erheblich weniger Tests durchgeführt und viele Daten zwar erfasst, aber nicht weitergegeben werden. In der nächsten Corona-Chronik wissen wir mehr.

Im Einzelnen betrugen die Neuinfektionen am 03.04. – 28.073, am 04.04. – 22.947, am 05.04. – 9.902 und am 06.04. – 8.254.

Grün: durchgeführte Corona-Tests (linke vertikale Koordinatenachse). Rot: Neuinfizierte (rechte vertikale Koordinatenachse) zwischen dem 04.03. und dem 06.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Langzeit-Wochenstatistik der Neuansteckungen, angefangen mit der Woche 31.08.-06.09.2020 (3.954 Fälle) bis zur Woche 29.03.-03.04.2021 (187.526 Fälle). Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte steigt seit dem 17.02. weiterhin von Tag zu Tag um einige Dutzend (Beatmungsgeräte) bzw. einige Hundert (Corona-Krankenhausbetten) an. Mittlerweile, was man den beiden nachfolgenden Grafiken entnehmen kann, haben sie die Rekordwerte vom November 2020 weit hinter sich gelassen.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: am 03.04. – 32.260, am 04.04. – 31.927, am 05.04. – 32.656 und am 06.04. – 33.544. Obwohl das neue Rekordwerte sind, gab es am 06.04.2021 im ganzen Land 10.522 freie Corona-Krankenhausbetten.

Flächendeckend werden ständig neue Corona-Betten eingerichtet. Statistisch gesehen, halten sich die Behörden an ihre eigene Vorgabe: Stets übersteigt die Gesamtzahl der Corona-Krankenhausbetten die Zahl der Corona-Krankenhauspatienten um einige Tausend. Stationäre und provisorische (30 an der Zahl mit gut 8.000 Betten) Krankenhäuser stoßen jedoch schon seit etwa einer Woche an ihre Kapazitätsgrenzen. Knapp ist das medizinische Personal. Es gibt Engpässe, mancherorts Wartezeiten bei der Aufnahme, Patienten müssen an einigen Orten und Tagen in weitentfernte Krankenhäuser gebracht werden.

Generell jedoch funktioniert das System, auch wenn es hier und da einmal ächzt. Alle Patienten werden versorgt, nirgendwo muss entschieden werden, ob jemand behandelt wird oder, mangels Kapazitäten, dem Tod überlassen werden muss. Von einem Zusammenbruch des Gesundheitswesens oder gar einem unkontrollierten Massensterben (von dem bereits in deutschen Medien berichtet wurde) kann im Augenblick keine Rede sein.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis 06.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

●Belegte Beatmungsgeräte: Am 03.04. – 3.209, am 04.04. – 3.143, am 05.04. – 3.269 und am 06.04. – 3.315. Am 06.04.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 930 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis 06.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten bewegt sich infolge der vermehrten Erkrankungen auf hohem Niveau und hat inzwischen den traurigen diesjährigen Rekord vom 11.02. mit 456 Verstorbenen deutlich überschritten. Der bisherige Epidemie-Tagesrekord fiel am 25.11.2020 mit 674 Verstorbenen und bleibt (noch) ungebrochen, aber die jetzige, dritte Epidemie-Welle nähert sich ihm in großen Schritten. Am 01.04. betrug die Zahl der Toten bereits 621.

Die Ursache der hohen Sterblichkeit bleibt unverändert. Ein Teil der Erkrankten will sich nicht testen lassen, tut die ersten Symptome als Erkältung ab, versucht sich mit Hausmitteln zu kurieren. Immer mehr Kranke behelfen sich zu Hause mit Sauerstoffkonzentratoren, was sich bei Corona als wirkungslos erweist. Erst 3 bis 4 Wochen nach der Ansteckung, wenn akute Symptome auftreten, wird der Notdienst gerufen. Für viele ist es dann schon zu spät.

Eine neue Erscheinung ist, dass sich unter den Toten die Zahl derjenigen, die älter als 70 sind, verringert hat. Das sei auf die Impfungen zurückzuführen. Etwas höher falle die Zahl der Verstorbenen in der Altersgruppe der 40- bis 70-Jährigen aus, ließ das Gesundheitsministerium am 08.03. verlautbaren, ohne konkrete Zahlen vorzulegen.

Fazit: Die dritte Epidemiewelle hat inzwischen Rekordhöhen erreicht. Ein Abwärtstrend zeichnet sich ab. Ob er wirklich eintreten wird, ist jedoch noch nicht sicher.

● Langzeit-Wochenstatistik der Corona-Todesfälle, angefangen mit der Woche 31.08.-06.09.2020 (81 Fälle) bis zur Woche 29.03.-03.04.2021 (3.055 Fälle). Bitte ggf. vergrößern.

„Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, aber heute würde ich manches anders artikulieren. Dafür möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen, in der Hoffnung, dass diese Geste der Versöhnung uns in den kommenden schwierigen Wochen begleiten wird“, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki in seiner Osteransprache auf Facebook.

Mateusz Morawiecki.

Zum zweiten Mal werden wir das Osterfest im Schatten der Pandemie verbringen. Wir befinden uns am schwierigsten Punkt des Kampfes gegen das Corona-Virus. (…) Die zurückliegenden zwölf Monate lehrten uns Demut. Auch mich. Die Wirklichkeit der Epidemie erwies sich viele Male als komplizierter als meine Erwartungen. Im Kampf gegen die Epidemie gab und gibt es keine einfachen Lösungen“, so der Regierungschef.

„Unsere Regierung übernimmt die Verantwortung für alle ihre Entscheidungen. Für die, die uns vor der ersten Epidemie-Welle gut geschützt haben. Für die Bereitstellung von mehr als 200 Milliarden Zloty (ca. 44 Milliarden Euro – Anm. RdP), die unsere Wirtschaft vor dem Zusammenbruch bewahrten und 6,5 Millionen Arbeitsplätze retteten. Wir entziehen uns aber ebenso wenig der Verantwortung für Maßnahmen, die sich als falsch erwiesen haben“.

Mit den besten Osterwünschen verband der Ministerpräsident die Bitte das Fest im kleinen Rahmen mit den im selben Haushalt lebenden Familienmitgliedern zu verbringen. (…) Nur wenn wir gemeinsam besonnen handeln werden wir das zurückerlangen, was uns die Epidemie genommen hat: Sicherheit, Gelassenheit und Freiheit.“

Die Ostertage verliefen in ganz Polen ohne besondere Vorkommnisse, dennoch hatte die Polizei alle Hände voll zu tun, das ging aus dem Bericht des Sprechers des Hauptkommandanten der Polizei, Inspektor Mariusz Ciarka vor den Medien hervor.

Zwischen Karsamstag und Ostermontag haben Polizisten ca. 12.500 Strafzettel je 500 Zloty (ca. 110 Euro) wegen des Nichttragens einer Schutzmaske ausgestellt. Knapp 8.000 Personen wurden belehrt. Gegen ca. 1.600 Personen wurden Strafanträge bei Gerichten eingereicht.

Die Polizei

Mariusz Ciarka.

kontrollierte knapp 1.000 öffentliche Verkehrsmittel auf Einhaltung der Schutzmaßnahmen, dazu knapp 16.000 Geschäfte und etwa 600 Orte, an denen normalerweise Hochzeitsgesellschaften und Tanzveranstaltungen organisiert werden, die jetzt nicht erlaubt sind. Überprüft wurden an den drei Tagen ebenfalls ca. 1.400 Hotels und Pensionen, knapp 3.000 Restaurants sowie etwa 3.000 Fitnesscenter, Krafträume u. ä., die alle geschlossen bleiben müssen. Gegen ca. 1.600 Personen wurden wegen nicht Einhaltung des Öffnungsverbots Strafanträge bei Gerichten eingereicht.

Seit Beginn der Impfungen am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 06.04.2021 knapp 6,7 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Die erste Dosis bekamen ca. 4,6 Millionen Menschen, die zweite gut 2 Millionen.

Ausgeliefert wurden bis jetzt insgesamt etwa 7,8 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) knapp 7.800 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden knapp 9 Millionen Dosen.

Bei mehr als 5.600 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 35 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

„Wir bleiben dabei AstraZeneca weiterhin zu verwenden“, sagte Michał Dworczyk, Leiter der Kanzlei des Ministerpräsidenten und oberster staatlicher Corona-Maßnahmen-Aufseher. Das war seine Antwort auf die Frage, ob Polen der jüngsten Empfehlung der deutschen Ständigen Impfkommission folgen werde.

Michał Dworczyk.

Die Stiko rät dazu, das AstraZeneca-Vakzin nicht mehr an Menschen unter 60 Jahren zu verimpfen. Wer jünger ist und bereits die erste Impfung mit AstraZeneca erhalten hat, soll mit der zweiten Impfung ein Vakzin von BioNTech/Pfizer oder Moderna bekommen.

Dworczyk sagte dazu, dass die polnischen Behörden sich auf Empfehlungen und Gutachten von Fachleuten und Institutionen stützen, die dazu berufen sind Medikamente zu überprüfen. Keine von ihnen hat bis jetzt in Polen Bedenken oder Einwände gegen den Impfstoff von AstraZeneca erhoben. Dasselbe gilt für die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA).

„Wir bleiben wachsam, aber angesichts der gerade erwähnten Umstände erachten wir es als nicht notwendig Maßnahmen zu ergreifen“, so Dworczyk.

Mittwoch, 31. März bis Freitag, 2. April 2021

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.02. und dem 02.04.2021. Schwarze Linie – Mittelwert. Rote Linie unten – Mittelwert der Todesfälle. Bitte ggf. vergrößern.

Gesamtzahlen per 02.04.2021 seit Beginn der Epidemie: Infizierte: 2.387.511        Gestorben: 54.165

Am Morgen des 02.04.2021 gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 30.546 Personen in Krankenhäusern behandelt. 478.914 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 1.911.249. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 109.400. Neuinfizierte: 30.546.

Am Mittwoch, dem 31.03.2021 starben 461 Personen, davon 100 an Corona und 361 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 01.04.2021 wurden 621 Corona-Tote gemeldet, davon 130 mit Corona und 491 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 02.04.2021 starben 497 Personen, davon 145 an Corona und 352 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Aktuelle Lage

Was verheißt der kleine Knick nach unten am Ende der schwarzen Linie des Mittelwertes der Neuinfizierten auf der am Anfang des Berichtes abgebildeten Graphik? Ist es nur eine Eintagsfliege, die den dramatischen Höhenflug nicht weiter beeinflussen wird? Ist es der Vorbote einer Stabilisierung der Sieben-Tage-Wellen auf hohem Niveau? Oder kündigt sich so der Abwärtstrend an? Die Antwort werden die nächsten Tage bringen.

Im Einzelnen betrugen die Neuinfizierungen am 31.03. – 32.874, am 01.04. – 35.521 – das ist der neue Corona-Epidemie-Rekord in Polen und am 02.04. – 30.546.

Grün: durchgeführte Corona-Tests (linke vertikale Koordinatenachse). Rot: Neuinfizierte (rechte vertikale Koordinatenachse) zwischen dem 04.03. und 02.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte steigt seit dem 17.02. weiterhin von Tag zu Tag um einige Dutzend (Beatmungsgeräte) bzw. einige Hundert (Corona-Krankenhausbetten) an.

Belegte Corona-Krankenhausbetten: am 31.03. – 31.311, am 01.04.. – 31.811 und am 02.04. – 31.955. Obwohl das Rekordwerte sind, gab es am 02.04.2021 im ganzen Land 10.422 freie Corona-Krankenhausbetten.

Flächendeckend werden ständig neue Corona-Betten eingerichtet. Statistisch gesehen, halten sich die Behörden an ihre eigene Vorgabe: Stets übersteigt die Gesamtzahl der Corona-Krankenhausbetten die Zahl der Corona-Krankenhauspatienten um einige Tausend. Stationäre und provisorische (30 an der Zahl mit gut 8.000 Betten) Krankenhäuser stoßen jedoch schon seit etwa einer Woche an ihre Kapazitätsgrenzen. Knapp ist das medizinische Personal. Es gibt Engpässe, mancherorts Wartezeiten bei der Aufnahme, Patienten müssen an einigen Orten und Tagen in weitentfernte Krankenhäuser gebracht werden.

Generell jedoch funktioniert das System, auch wenn es hier und da einmal ächzt. Alle Patienten werden versorgt, nirgendwo muss entschieden werden, ob jemand behandelt wird oder, mangels Kapazitäten, dem Tod überlassen werden muss. Von einem Zusammenbruch des Gesundheitswesens oder gar einem unkontrollierten Massensterben (von dem in deutschen Medien bereits berichtet wurde) kann im Augenblick keine Rede sein.

Belegte Corona-Krankenhausbetten vom 01.10.2020 bis 02.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Belegte Beatmungsgeräte: Am 31.03 – 3.093, am 01.04. – 3.143 und am 02.04. – 3.157. Am 02.04.2021 gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 1.000 freie Beatmungsgeräte.

Belegte Beatmungsgeräte vom 01.10.2020 bis 02.04.2021. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Toten bewegt sich infolge der vermehrten Erkrankungen auf hohem Niveau und hat inzwischen den traurigen diesjährigen Rekord vom 11.02. mit 456 Verstorbenen deutlich überschritten. Der bisherige Epidemie-Tagesrekord fiel am 25.11.2020 mit 674 Verstorbenen und bleibt (noch) ungebrochen, aber die jetzige, dritte Epidemie-Welle nähert sich ihm in großen Schritten. Am 01.04. betrug die Zahl der Toten bereits 621.

Die Ursache der hohen Sterblichkeit bleibt unverändert. Ein Teil der Erkrankten will sich nicht testen lassen, tut die ersten Symptome als Erkältung ab, versucht sich mit Hausmitteln zu kurieren. Immer mehr Kranke behelfen sich zu Hause mit Sauerstoffkonzentratoren, was sich bei Corona als wirkungslos erweist. Erst 3 bis 4 Wochen nach der Ansteckung, wenn akute Symptome auftreten, wird der Notdienst gerufen. Für viele ist es dann schon zu spät.

Eine neue Erscheinung ist, dass sich unter den Toten die Zahl derjenigen, die älter als 70 sind, verringert hat. Das sei auf die Impfungen zurückzuführen. Etwas höher falle die Zahl der Verstorbenen in der Altersgruppe der 40- bis 70-Jährigen aus, ließ das Gesundheitsministerium am 08.03. verlautbaren, ohne konkrete Zahlen vorzulegen.

Fazit: Die dritte Epidemiewelle hat inzwischen Rekordhöhen erreicht. Ein weiterer Anstieg ist zu befürchten.

♦ Zwischen 25 und 33 Prozent der polnischen Bevölkerung haben sich bisher mit dem Corona-Virus angesteckt, so die Schätzungen der Wissenschaftler vom Fachübergreifenden Zentrum für Mathematische Modellerstellung der Universität Warschau (ICM UW).

Polen zählt ca. 38 Millionen Einwohner. Laut den offiziellen Angaben sind bis jetzt ca. 2,4 Millionen (6,3 Prozent) an Corona erkrankt. Glaubt man den mathematischen Modellen der Warschauer Wissenschaftler, haben sich in Wirklichkeit zwischen 9,5 und 12,5 Millionen Polen infiziert, von denen viele es nicht bemerkt haben.

Mediziner, die an Corona gestorben sind. Das Gesundheitsministerium hat am 02.04.2021 die neuesten Zahlen veröffentlicht. In Klammern die Zuwächse seit dem 04.03.2020, als die letzte derartige Statistik bekanntgegeben wurde (siehe unseren Corona-Bericht vom 03. bis 05.03.2021).

Das Coronavirus hat 138 (+32) Allgemeinärzte, 16 (+2) Zahnärzte, 16 (+9) Rettungssanitäter, 4 (+0) Feldschere, 19 (+13) Hebammen, 131 (+53) Krankenschwestern, 12 (+7) Apotheker und 2 (+2) Labormitarbeiter seit Ausbruch der Epidemie das Leben gekostet.

Mit Corona infiziert haben sich insgesamt 23.095 (+602) Ärzte, 1.994 (+115) Labormitarbeiter, 59.012 (+1.952) Krankenschwestern, 5.833 (+345) Hebammen, 4.213 (+896) Rettungssanitäter, 2.403 (+151) Zahnärzte, 36 (+15) Feldschere und 2.903 (+367) Apotheker.

Die Armee wird mit ihren Fahrzeugen helfen, Corona-Krankenhäuser und Corona-Stationen mit Sauerstoff zu beliefern, das kündigte Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak an. Hilfe ist erforderlich, weil die Rekordzahl von ca. 32.000 Corona-Krankenhauspatienten, die in der nächsten Zeit noch ansteigen dürfte, private Sauerstoff-Lieferdienste vor schwer zu bewältigende Aufgaben stellt.

Mariusz Błaszczak.

In Poznań mussten kürzlich 12 Corona-Kranke umgehend in ein anderes Krankenhaus verlegt werden, weil zuständige Mitarbeiter Sauerstoff zu spät bestellt hatten. Zwei von ihnen wurde daraufhin fristlos gekündigt.

Die Armee unterstützt das zivile Gesundheitswesen seit Beginn der Epidemie. Soldaten nehmen pro Tag bis zu 20.000 Corona-Tests vor, helfen in 600 stationären und 19 provisorischen Krankenhäusern sowie 100 Sanitätsinspektoraten aus. 700 Soldaten unterstützen die Polizei bei der Überprüfung der Einhaltung von  häuslicher Quarantäne.

Einen Teil der provisorischen Krankenhäuser wollen wir später in Corona-Reha-Zentren umwandeln, das kündigte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki an. Im Augenblick haben im ganzen Land 30 solche Krankenhäuser mit ca. 8.000 Betten ihre Funktion aufgenommen. Sie sind voll ausgelastet. In einigen werden zudem Impfungen vorgenommen.

Schon heute ist der Bedarf an Corona-Reha-Maßnahmen sehr groß und er wird sich nach der Eindämmung der Epidemie noch jahrelang bemerkbar machen. Nur durch das Umfunktionieren der heutigen provisorischen Krankenhäuser in Reha-Zentren können wir dieser Aufgabe gerecht werden, so Morawiecki.

Seit Beginn der Impfungen am 27.12.2020 sind bis zum Abend des 02.04.2021 knapp 6,5 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Die erste Dosis bekamen ca. 4,4 Millionen Menschen, die zweite gut 2 Millionen.

Ausgeliefert wurden bis jetzt insgesamt etwa 7,1 Millionen Dosen Impfstoff.

Entsorgt wurden (vor allem wegen unsachgemäßer Handhabung) knapp 7.700 Dosen.

Nach Polen geliefert wurden ca. 8 Millionen Dosen.

Bei mehr als 5.500 Personen traten Nebenwirkungen auf, die sich in 35 Fällen möglicherweise als tödlich erwiesen haben, was jedoch in keinem der Fälle einwandfrei festgestellt werden konnte. Wir haben in der Corona-Chronik vom 23.01. bis 26.01.2021, vom 30.01. bis 02.02.2021 und vom 03.02. bis 05.02.2021 über einige von ihnen berichtet.

Am 01.04. haben etwa 60.000 Personen im Alter zwischen 40 und 49 Jahren, elektronisch übermittelt, Impftermine für denselben oder den folgenden Tag bekommen. Es war kein Aprilscherz, sondern eine Störung der elektronischen Impftermin-Vergabe. Eigentlich sollten diese Personen ab Mitte Mai das erste Mal geimpft werden.

Michał Dworczyk, Leiter der Kanzlei des Ministerpräsidenten und oberster staatlicher Corona-Maßnahmen-Aufseher, stellte klar, dass man sich vertan habe und entschuldigte sich bei den Betroffenen. Sie werden in Kürze die korrekten Termine bekommen. Insgesamt haben seit Januar dieses Jahres 350.000 Personen in der Altersgruppe 40-49 Jahre Internet-Anmeldeformulare ausgefüllt und warten auf einen Impftermin.

Michał Dworczyk.

Die Opposition sprach von einem Desaster und  forderte den sofortigen Rücktritt Dworczyks. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, dem Dworczyk sein Amt zur Verfügung stellte, lehnte diese Forderung unter Hinweis auf Dworczyks „bisherige exzellente Arbeit“ als „völlig überzogen“ ab.

Ein Impfen à la carte wird es nicht geben, so die Antwort Michał Dworczyks auf die Frage eines Journalisten, ob es denn denkbar sei, dass man Patienten ihren Impfstoff auswählen lassen könnte.

Alle drei Impfstoffe: BioNTech-Pfizer, Moderna und AstraZeneca wurden gründlich durch die polnischen Zulasungsbehõrden und die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) geprüft. Alle sind in gleichem Maße sicher und es liegen, abgesehen von nicht offiziellen Bedenken, keinerlei behördlich geäußerte Zweifel oder gar negative Empfehlungen vor.

Es steht jedem frei, das Impfen mit einem von diesen drei Impfstoffen abzulehnen. Sollte er es sich hinterher doch anders überlegt haben, hat er jederzeit die Möglichkeit, sich für die Impfung erneut anzumelden.