Tag Für Tag. Corona-Epidemie in Polen. 18.Juli bis 3.November 2020

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Auf vielseitig geäußerten Wunsch unserer Zuhörer und Leser, setzen wir die laufende Chronik des Corona-Geschehens in Polen fort. Wir wollen turnusmäßig das Wichtigste zusammenfassen und Ihnen so ein Bild der medizinischen, gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Lage im Land vermitteln, ohne dabei den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Ihr RdP.

Den ersten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 20. März bis 20. April 2020, finden Sie hier (bitte klicken)

Den zweiten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 21. April bis 17. Juli 2020, finden Sie hier (bitte klicken) 

Den vierten Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 04. November 2020 bis 08.Januar 2021 , finden Sie hier (bitte klicken)

Den fünften Teil der Corona-Chronik in Polen, vom 09.Januar 2021 an, finden Sie hier (bitte klicken)

Die Berichte erscheinen zweimal wöchentlich, jeweils am Dienstag und Freitag.

 

Samstag, 31. Oktober bis Dienstag, 03. November 2020

Infizierte: 414.844     Gestorben: 6.102

Am Morgen des 03.11. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 17.233 Personen in Krankenhäusern behandelt. 421.528 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 159.986. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 65.700. Neuinfizierte: 19.364.

Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.

Am Samstag, dem 31.10. starben 280 Personen, davon 41 an Corona und 239 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 01.11. wurden 152 Corona-Tote gemeldet, davon 20 mit Corona und 132 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 02.11. starben 92 Personen, davon 7 an Corona und 85 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 03.11. gab es 227 Tote, davon starben 31 an Corona und 196 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am 01.11. starb der bis jetzt jüngste polnische Corona-Kranke. Es war ein vier Monate alter Junge der am 21.10., mit einem angeborenen Herzfehler in das Oberschlesische Kinder-Gesundheitszentrum in Katowice/Kattowitz eingeliefert wurde. Er stammte aus dem Landkreis Cieszyn/Teschen. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.10. und dem 03.11. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl von Neuansteckungen hat am 31.10. den Rekordwert von 21.897 erreicht. Die Zwanzigtausender-Marke wurde am 29.10. mit 20.155 Neuinfizierungen durchbrochen und pendelt seitdem zwischen fünfzehn- und gut zwanzigtausend.

In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 31.10. – 21.879 Fälle, am 01.11. – 17.107, am 02.11. – 15.578 und am 03.11. – 19.364 Fälle.

Konstant steigt weiterhin auch die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten. Am 31.10. waren es 16.144, am 01.11. – 16.427, am 02.11. – 17.223 und am 03.11. – 18.160. Hier hat sich die Zahl innerhalb von 13 Tagen (21.10. – 9.439 und am 03.11. – 18.160 belegte Corona-Krankenhausbetten) in etwa verdoppelt. Am 03.11. gab es im ganzen Land 7.742 freie Corona-Krankenhausbetten.

Belegte Beatmungsgeräte: am 31.10. – 1.305, am 01.11. – 1.371, am 02.11. – 1.453 und am 03.11. – 1.550. Die Verdopplung erfolgte in diesem Fall auch innerhalb von 13 Tagen (am 21.10. – 757 und am 03.11. – 1.550). Am 03.11. gab es im ganzen Land in Corona-Krankenhäusern 429 freie Beatmungsgeräte.

Das Gesundheitsministerium hat die neueste, vergleichende Statistik über die Corona-Sterblichkeit je 1 Million Einwohner in Europa bis 03.11.2020 veröffentlicht. In Klammern die Zuwächse seit der letzten Veröffentlichung einer solchen Statistik am 19.10.

Belgien – 1.011 (+114), Spanien – 775 (+48), Großbritannien – 689 (+44), Italien – 646 (+40), Schweden – 589 (+4), Frankreich – 573 (+58), Rumänien – 373 (+64), Tschechien – 341 (+200), Ungarn – 196 (+74), POLEN – 155 (+59), Kroatien – 145 (+54), Deutschland – 128 (+10), Österreich – 128 (+28), Litauen – 63 (+21), Griechenland – 62 (+12).

Sehr kurzfristig, erst am 30.10. abends, verkündete Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, dass die Friedhöfe am 31.10., 01.11. und 02.11. geschlossen bleiben werden.

Zum ersten Mal seit Menschengedenken durften die Polen an Allerheiligen (01.11.) und Allerseelen (02.11.) die Gräber ihrer Nächsten nicht besuchen. Es war ein harter Einschnitt in die seit Generationen von den Massen mit großer Hingabe gepflegte Tradition. Das Gedränge auf den Friedhöfen, die in einem Blumenmeer versinken und am Nachmittag und Abend von Weitem am Lichtschein unzähliger Kerzen zu erkennen sind, ist an diesen Tagen enorm. Deswegen die schmerzliche Maßnahme. Am späten Nachmittag des 03.11. trat Gesundheitsminister Adam Niedzielski vor die Medien, um ein Bild der Lage zu geben.

Niedzielskis Thesen:

Adam Niedzielski.

Am 03.11. betrug die Zahl der Corona-Krankenhausbetten 25. 902. „Unser Ziel ist es die Zahl von 35.000 zu erreichen. Bis jetzt gelingt es uns im Landesdurchschnitt stets ein Drittel mehr freie als belegte Corona-Betten zu haben. Dasselbe gilt für Beatmungsgeräte.“

„Leider kommt es immer wieder vor, dass an einzelnen Krankenhäusern alle Corona-Betten oder Beatmungsgeräte belegt sind und Patienten in entferntere Einrichtungen gebracht werden müssen.“

Die Zahl der Neuansteckungen ist hoch und hat sich bei etwa 20.000 stabilisiert. „Bald werden wir wissen, ob und wie sich die Proteste nach dem Urteil des Verfassungsgerichts vom 22.10. zum besseren Schutz des ungeborenen Lebens auf die Neuinfizierten-Statistik auswirken werden. Pessimistische Prognosen von Fachleuten gehen davon aus, dass sich bis zum  26.11. dadurch die Ansteckungszahlen um etwa 27.000 insgesamt erhöhen werden.“

Die Proteste verstoßen gegen die seit dem 23.10. geltende Bestimmung, dass an Kundgebungen, Versammlungen, Treffen, Feiern nicht mehr als 5 Personen teilnehmen dürfen, wenn sie nicht in einem Haushalt leben. „Die Regierung verfolgt das mit Sorge, will jedoch nicht mit aller Härte der zur Verfügung stehenden Polizeimittel gegen die Unmutsbekundungen vorgehen, weil zumeist Schüler und Studenten an ihnen teilnehmen. Mittlerweile flauen die Proteste deutlich ab.“

Um die Krankenhäuser zu entlasten, werden wir Hotels und Kurheime in Isolierstationen umwandeln, wo bis zu 10.000 Corona-Patienten ohne Symptome oder auf dem Weg der Besserung nach einem Krankenhausaufenthalt untergebracht werden sollen.“

Ein Drittel der Betten in Militärkrankenhäusern wird ab sofort den Corona-Patienten zur Verfügung gestellt, verkündete am 02.11. das Verteidigungsministerium.

Des Weiteren sollen bis Monatsende 20.000 Soldaten bei der Corona-Bekämpfung helfen. Im Augenblick sind es etwa 4.500.

Es handelt sich vor allem um Soldaten der Territorialtruppen. Sie sind in 300 Krankenhäusern, mehr als 70 Sanitäts-Inspektionen und 50 Pflegeheimen, sowie in 227 Corona-Teststellen im Einsatz. Zusammen mit der Polizei kontrollieren sie die Einhaltung der häuslichen Quarantäne.

Teams aus Soldaten der chemischen Truppen nehmen im ganzen Land Desinfizierungsmaßnahmen vor.

Am 01.11. unterschrieb Gesundheitsminister Adam Niedzielski die Anweisung an den Chef des Nationalen Gesundheitsfonds (NFZ), zum Monatsende die vom Sejm verabschiedete Gehaltserhöhung für Corona-Mediziner auszuzahlen.

Das gesamte medizinische Personal (Ärzte, Krankenschwestern, Rettungssanitäter, aber auch Krankenwagenfahrer und Reinigungskräfte), das an der Corona-Bekämpfung beteiligt ist, bekommt bis zur Aufhebung des Seuchen-Zustandes eine monatliche Lohnzulage von 100 Prozent.

Prominent und an Corona erkrankt.

Mariusz Błaszczak.

Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak (fonetisch Buaschtschack), 51 Jahre. Błaszczak war zwischen November 2015 und Januar 2018 Innenminister und steht seither dem  Verteidigungsressort vor. Er gehört zu den engsten Weggefährten und Mitarbeitern von Jarosław Kaczyński.

Zbigniew Boniek.

Zbigniew Boniek (64 Jahre), seit Oktober 2012 Präsident des polnischen Fußballverbandes. Er ist einer der erfolgreichsten polnischen Fußballer. Von Widzew Łódz wechselte Boniek 1982 zu Juventus Turin und 1985 zu AS Rom. Beide Clubs gewannen mit seiner Beteiligung das italienische Pokal-Finale und weitere Landes- und europäische Wettbewerbe. Mit der polnischen Nationalmannschaft gewann Boniek 1976 die olympische Silbermedaille in Montreal und Bronze bei der Fußballweltmeisterschaft 1982 in Spanien.

24. Oktober bis  30. Oktober 2020 technische Pause

Mittwoch, 21. Oktober bis Freitag, 23. Oktober 2020

Infizierte: 228.318      Gestorben: 4.172

Am Morgen des 23.10. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 10.788 Personen in Krankenhäusern behandelt. 398.851 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 105.092. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 62.100. Neuinfizierte: 13.632.

Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.

Am Mittwoch, dem 21.10. starben einhundertdreißig Personen, davon 13 an Corona und 117 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 22.10. wurden einhundertachtundsechzig Corona-Tote gemeldet (die höchste Zahl seit Beginn der Epidemie), davon 31 mit Corona und 137 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 23.10. starben einhundertvierundfünfzig Personen, davon 16 an Corona und 137 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09. und dem 23.10. Bitte ggf. vergrößern. 

Die Zahl von Neuansteckungen hat am 21.10. die Zehntausender-Marke durchbrochen und geht auf die 15.000 zu. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 21.10. – 10.040 Fälle, am 22.10. – 12.107 und am 23.10. – 13.632 Fälle.

Konstant steigt weiterhin auch die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten. Am 21.10. waren es 9.349, am 22.10. – 10.091 und am 23.10. – 10.788. Hier hat sich, wie im letzten Bericht, die Zahl innerhalb von 11 Tagen (12.10. – 5.262 und am 23.10. – 10.788 belegte Corona-Krankenhausbetten) in etwa verdoppelt.

Belegte Beatmungsgeräte: am 21.10. – 757, am 22.10. – 812 und am 23.10. – 851. Die Verdopplung erfolgte in diesem Fall auch innerhalb von 10 Tagen (am 13.10 – 421 und am 23.10. – 851).

44. Kalenderwoche.
43. Kalenderwoche.

Die Corona-Gefahrenkarte für die 44. Kalenderwoche (26.10. bis 01.11.) wurde am 23.10. veröffentlicht. Darunter, zum Vergleich, die Karte für die 43. Kalenderwoche. Die Gefahrenstufe Rot gilt in allen 373 Landkreisen.

Am späten Vormittag des 23.10. trat Ministerpräsident Mateusz Morawiecki vor die Presse, um die neuen Corona-Sicherheitsmaßnahmen zu verkünden, die vorerst bis zum 08.11. gelten sollen.

Mateusz Morawiecki.

Bildung, Sport, Kultur

Neben den Hoch- und Mittelschulen gehen jetzt auch die Klassen vier bis acht der Grundschulen zum E-Learning-Modus über. Nur die Klassen eins bis drei haben weiterhin Regelunterricht.

Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren dürfen sich zwischen 8 und 16 Uhr im Freien nur in Begleitung von Erwachsenen aufhalten.

Sportveranstaltungen finden ohne Publikum statt.

Kulturveranstaltungen finden mit maximal 25 Prozent des Publikums statt.

Schwimmhallen, Aqua-Parks und Fitness-Center werden geschlossen.

Wirtschaft

Sanatorien werden geschlossen.

Restaurants und Cafés dürfen keine Gäste bewirten. Erlaubt ist nur der Außer-Haus-Verkauf. 

In Geschäften bis 100 Quadratmeter Fläche dürfen sich nur 5 Kunden pro eingerichtete Kasse (sie muss nicht geöffnet sein) aufhalten. In größeren Läden sind es 15 Kunden pro 100 Quadratmeter.

In öffentlichen Verkehrsmitteln können bis zu 50 Prozent aller Sitzplätze oder 30 Prozent aller Sitz- und Stehplätze belegt sein.

Öffentliches Leben

An Versammlungen, Treffen, Feiern dürfen nicht mehr als 5 Personen teilnehmen, wenn sie nicht in einem Haushalt leben.

Personen, die älter als 70 Jahre sind werden gebeten nach Möglichkeit die Wohnungen nicht zu verlassen.

In derselben Pressekonferenz verkündete Marlena Maląg, Ministerin für Familie und Sozialpolitik, die Schaffung eines „Senioren-Beistandskorps“ für die Zeit der verschärften Corona-Sicherheitsmaßnahmen.

Marlena Maląg.

Am 23.10. wurde eine landesweit geltende Telefonnummer (+22 505 11 11) freigeschaltet. Von dort werden hilfesuchende Senioren, die älter als 70 Jahre sind, umgehend an die örtlichen Sozialhilfestationen weitergeleitet, die sich mit dem oder der Betroffenen in Verbindung setzen und die Einzelheiten besprechen.

Es geht um das Einkaufen von Lebensmitteln und Medikamenten, Hilfe im Haushalt. Das Korps von Helfern soll aus Sozialarbeitern, Soldaten der Territorialtruppen, Pfadfindern und Freiwilligen bestehen.

Am 23. 10. um 20:00 Uhr hielt Ministerpräsident Mateusz Morawiecki eine Fernsehansprache.

Morawieckis Thesen:

Der Ernst der Lage hat uns gezwungen weitergehende Schutzmaßnahmen gegen Corona einzuführen. Morawiecki zählte die wichtigsten auf.

Unsere Corona-Strategie ruht auf drei Säulen: 1. Das Funktionieren des Gesundheitswesens gewährleisten. 2. Die Wirtschaft in Gang halten. 3. Die Schwächsten, vor allem Senioren und Kranke, besonders schützen.

Das medizinische Personal, die Verwaltung, Polizei und Armee stehen an vorderster Front im Kampf gegen die Epidemie und geben ihr Bestes. Dafür gebührt ihnen unser aller Dank.

Leider kommt es zu Verstößen gegen die Sicherheitsbestimmungen. Wir werden sie mit Nachdruck ahnden.

Bitte unterschätzen Sie nicht die Gefahren, halten Sie sich an die Schutzmaßnahmen, helfen Sie denjenigen, die Hilfe brauchen. Nur wenn wir uns solidarisch zeigen, werden wir den Kampf gegen die Epidemie gewinnen.

Am 22.10. hat der Sejm das Corona-Bekämpfungsgesetz um weitere Bestimmungen ergänzt.

Das Gesetz ist seit März die Grundlage des Epidemie-Handelns der Behörden. Bei der Novelle ging es vor allem um die Aufstockung des medizinischen Personals, das mit Ausbreitung der Epidemie zunehmend fehlt.

Dem Gesetz wurde eine Samariter-Klausel hinzugefügt. Dieser Rechtsgrundsatz verhindert, dass ein Retter, der freiwillig einem Opfer in Not geholfen hat, wegen Fehlverhaltens verurteilt wird. Bei der Bekämpfung der Epidemie kommen immer mehr Ärzte zum Einsatz, die keine Fachleute für Seuchen sind. Mit der Samariter-Klausel soll ihnen Rechtssicherheit für ihr Handeln gegeben werden.

Das Einstellen von Ärzten über die Grenzen der EU hinweg, gemeint ist hier vor allem die Ukraine, soll spürbar erleichtert werden.

Junge Ärzte, die ihre Diplompraktika absolviert, aber die Abschlussprüfung noch nicht abelegt haben, werden in der Corona-Zeit bei der Epidemie-Bekämpfung eingesetzt.

Dasselbe gilt für alle, die in den letzten fünf Jahren die ärztliche medizinische Ausbildung abgeschlossen haben, den Arztberuf jedoch nicht ausüben.

Ebenfalls wurde das Alter der Ärzte, die zur Corona-Bekämpfung dienstverpflichtet werden können von 60 auf bis zu 65 Jahre erhöht.

Die Bezahlung von dienstverpflichteten Ärzten wurde von 150 auf 200 Prozent der für die entsprechende Stelle im Normalfall vorgesehenen Entlohnung erhöht.

Das bei der Corona-Bekämpfung eingesetzte Personal bekommt eine Lohnfortzahlung von 100 Prozent während einer eventuellen Quarantäne. Bis jetzt waren es 80 Prozent.

Das Nichttragen eines Mund- und Nasenschutzes durch einen Kunden ist ein berechtigter Grund für die Verweigerung einer Dienstleistung.

Prominent und an Corona erkrankt. 

Staatspräsident Andrzej Duda (48 Jahre).

Andrzej Duda.

Die Nachricht wurde in der Nacht vom 23. auf den 24.10. bekanntgegeben. Es hieß, der Staatspräsident hatte leichte  Erkältungssymptome, woraufhin er sich einem Corona-Test unterzog, der positiv ausfiel. Er werde weiterhin medizinisch untersucht. Alle Mitarbeiter der Präsidialkanzlei befinden sich in Quarantäne.

Es sei unklar, wo sich das Staatsoberhaupt angesteckt haben könnte. Duda habe in der letzten Zeit seine öffentlichen Aktivitäten  eingeschränkt, aber nicht ganz eingestellt. Am 19.10. weilte er im estnischen Tallin zum Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative. Am 23.10. zeichnete er die erfolgreiche Tennisspielerin Iga Świątek mit einem hohen Orden aus. Am selben Tag besichtigte er die Baustelle des provisorischen Corona-Krankenhauses im Nationalstadion von Warschau.

Samstag, 17. Oktober bis Dienstag, 20. Oktober 2020

Infizierte: 192.539       Gestorben: 3.721

Am Morgen des 20.10. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 8.962 Personen in Krankenhäusern behandelt. 289.447 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 95.956. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 41.500. Neuinfizierte: 9.291.

Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona, bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.

Am Samstag, dem 17.10. starben vierundachtzig Personen, davon 6 an Corona und 78 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 18.10. wurden neunundvierzig Corona-Tote gemeldet, davon 5 mit Corona und 44 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 19.10. starben einundvierzig Personen, davon 5 an Corona und 36 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 20.10. starben einhundertsieben Personen, davon 9 an Corona und 98 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09. und dem 20.10. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl von Neuansteckungen hat sich auf dem Niveau zwischen ungefähr 7.500 und nicht ganz 10.000 eingependelt. Diese Marke wurde bis jetzt noch nicht überschritten.

In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 17.10. – 9.622 Fälle, am 18.10. – 8.536, am 19.10. – 7.482 und am 20.10. – 9.291 Fälle.

Konstant steigt auch die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten. Am 17.10. waren es 7.612, am 18.10. – 8.076, am 19.10. – 8.375 und am 20.10. – 8.962. Hier hat sich die Zahl innerhalb von 11 Tagen (09.10. – 4.407 und am 20.10. – 9.291 belegte Corona-Krankenhausbetten) in etwa verdoppelt.

Belegte Beatmungsgeräte: am 17.10. – 604, am 18.10. – 649, am 19.10. – 672 und am 20.10. – 725. Die Verdopplung erfolgte in diesem Fall innerhalb von ca. 10 Tagen (am 10.10. – 345 und am 20.10. – 725).

Das Gesundheitsministerium hat die neueste, vergleichende Statistik über die Corona-Sterblichkeit je 1 Million Einwohner in Europa bis 19.10.2020 veröffentlicht. In Klammern die Zuwächse seit der letzten Veröffentlichung einer solchen Statistik am 13.10.

Belgien – 897 (+19), Spanien – 727 (+19), Großbritannien – 643 (+17), Italien – 606 (+7), Schweden – 585 (+2), Frankreich – 515 (+13), Rumänien – 309 (+14), Tschechien – 141 (+43), Ungarn – 122 (+22), Deutschland – 118 (+3), Österreich – 100 (+5), POLEN – 96 (+16), Kroatien – 91 (+11), Griechenland – 50 (+6), Litauen – 42 (+2).

Die Materialversorgung im Kampf gegen Corona ist ausreichend. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki schaute sich am 19.10. in einem Vorratslager der staatlichen Agentur für Materialreserven (ARM) in Tomaszów Mazowiecki bei Warschau um. Die Agentur verwaltet alle staatlichen Reserven an Lebensmitteln, Medikamenten, Heizmaterial, Treibstoffen usw., die für den Krisenfall, ob Naturkatastrophe oder Krieg, angelegt sind. Das Großlager in Tomaszów Mazowiecki ist eines der Lager zur Bevorratung von Medikamenten und Verbandsmaterial.

Morawiecki nahm seinen Besuch zum Anlass, um vor den Medien auf den Stand der Versorgung mit Epidemie-Schutzausrüstung zu sprechen zu kommen.

Die ARM hat in den letzten Monaten enorme Einkäufe getätigt. Darunter waren jeweils eine halbe Milliarde Paar Schutzhandschuhe und Schutzmasken, davon einige Millionen FFP2- und FFP3-Masken für Mediziner.

Etwa 700 Beatmungsgeräte sind im Augenblick in Gebrauch. Zusätzlich sind 810 Respiratoren in den Krankenhäusern in Bereitschaft. Weitere 2.000 befinden sich in den Lagern der ARM.

In den Kühlhäusern der ARM lagern jetzt 20.000 Dosen des Medikaments Remdesivir, das Patienten bei schwerer Atemnot verabreicht wird.

Die Reserven an Grippeimpfstoff betragen im Augenblick 3 Millionen Dosen.

Alle diese Mittel werden kontinuierlich ausgeliefert.

Das Problem, mit dem wir uns heute messen müssen ist nicht Mangel an Material, sondern ein drohender Mangel an Ärzten und Pflegepersonal, sagte Morawiecki.

Behelfskrankenhäuser werden errichtet für den Fall, die jetzigen Kapazitäten reichen nicht mehr aus.

Als erstes entsteht ein solches Krankenhaus für 500 Betten, davon 50 mit Respiratoren, im Nationalstadion von Warschau. Noch wird es nicht benötigt. Bei Bedarf ist eine Erweiterung um 500 Betten möglich. Die Einrichtung soll am 27.10. bezugsfertig sein. Mittlerweile haben sich etwa 100 Krankenschwestern und Rettungssanitäter freiwillig zum Dienst in dem Behelfskrankenhaus gemeldet.

Die Polizei hat in dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum in ganz Polen gut 55.000 Strafzettel wegen des Nichttragens von Masken ausgestellt, das gab der Sprecher der Hauptkommandantur der Polizei Inspektor Mariusz Ciarka bekannt.

Mariusz Ciarka.

Zeitgleich hat die Polizei 275.000 Personen in häuslicher Quarantäne überprüft. Gegen 850 hat man Strafverfahren eingeleitet, weil sie nicht zu Hause angetroffen wurden. Des Weiteren wurden 4.230 Busse und Straßenbahnen auf die erlaubte Zahl von Passagieren gesichtet. Die Polizei hat 27 unerlaubte Tanzveranstaltungen und Partys aufgelöst.

Ciarka gab auch bekannt, dass sich seit Beginn der Epidemie 2.115 Polizisten und 260 Zivilangestellte der Polizei mit dem Corona-Virus angesteckt haben.

Prominent und an Corona erkrankt sind in diesen Tagen zwei katholische Erzbischöfe.

Stanisław Gądecki.

Erzbischof Stanisław Gądecki (fonetisch Gondetzki), 71 Jahre, ist seit 2014 Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz und steht seit 2002 der Erzdiözese Poznań mit 412 Pfarreien vor.

Erzdiözese Poznań.

 

Bischof Wiesław Mering (74 Jahre) steht seit 2003 der Diözese Włocławek mit 233 Pfarreien vor.

Wiesław Mering.
Diözese Włocławek.

Mittwoch, 14.Oktober bis Freitag, 16. Oktober 2020

Infizierte: 157.608     Gestorben: 3.440

Am Morgen des 16.10. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 6.980 Personen in Krankenhäusern behandelt. 311.652 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 87.773. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 50.800 Neuinfizierte: 7.705.

Seit dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt nach Personen, die an Corona bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht länger veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.

Am Mittwoch, dem 14.10. starben einhundertsechzehn Personen, davon 11 an Corona und 105 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 15.10. wurden einundneunzig Corona-Tote gemeldet, davon 7 mit Corona und 84 mit Corona und Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Freitag, dem 16.10. starben, und das ist ein neuer trauriger Rekord, einhundertzweiunddreißig Personen, davon 12 an Corona und 120 an Corona mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09. und dem 16.10. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl von Neuansteckungen steigt, und steigt, und steigt seit dem 08.10. und hat inzwischen die vorläufige Rekordmarke von achttausend überschritten.

In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 14.10. – 5.526 Fälle, am 15.10. – 8.099 und am 16.10. – 7.705 Fälle. Damit hat sich die Zahl der Neuansteckungen innerhalb von nur vier Tagen (am 11.10. – 4.178 und am 15.10. – 8.099 Fälle) beinahe verdoppelt.

Konstant steigt auch die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten. Am 14.10. waren es 6.526, am 15.10. – 6.538, am 16.10. – 6.980. Hier hat sich die Zahl innerhalb von knapp 10 Tagen (05.10. – 3.158 und am 15.10. – 6.980 belegte Corona-Krankenhausbetten) mehr als verdoppelt.

Belegte Beatmungsgeräte: am 14.10. – 467, am 15.10. – 508, am 16.10. – 540.

43. Kalenderwoche.
42. Kalenderwoche.
38. Kalenderwoche.

Die Corona-Gefahrenkarte für die 43. Kalenderwoche (19.10. bis 25.10.) wurde am 14.10. veröffentlicht. Darunter, zum Vergleich, die Karten für die 42. und die 38. Kalenderwoche.

Die Gefahrenstufe Rot gilt in 152 Landkreisen und kreisfreien Städten (+114), in denen etwa 70 Prozent der Landesbevölkerung leben. In der roten Zone befinden sich auch 11 (kreisfreie) Großstädte: Białystok, Bydgoszcz, Gdańsk, Kielce, Kraków, Lublin, Łódź, Olsztyn, Poznań, Rzeszów und Warschau. Die Gefahrenstufe Rot wird dort verhängt, wo mehr als 12 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner entfallen.

Die Gefahrenstufe Gelb gilt in Gegenden, wo es mehr als 6 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner gibt. Das betrifft im Augenblick alle 221 Landkreise und kreisfreie Städte, die nicht in die Gefahrenstufe Rot eingeordnet wurden.

Für die Gefahrenstufen Rot und Gelb gilt ab dem 19.10.:

Lokale sind zwischen 6:00 und 21:00 Uhr für Gäste geöffnet. Danach darf nur noch Essen zum Mitnehmen verkauft werden. Jeder zweite Tisch darf belegt sein.

In öffentlichen Verkehrsmittel dürfen maximal 50 Prozent der Sitzplätze oder 30 Prozent der Sitz- und Stehplätze genutzt werden.

Fitnesscenter, Aquaparks und Schwimmhallen bleiben geschlossen. Schwimmunterricht und Schwimmtraining dürfen stattfinden.

Bei Kulturveranstaltungen dürfen nur 25 Prozent der Plätze genutzt werden.

Sportveranstaltungen finden ohne Publikum statt.

● Die Maskenpflicht gilt in geschlossenen Räumen sowie im Freien.

In der Gefahrenzone Rot gehen alle Mittelschulen zum Fernunterricht über. Grundschulen und Kindergärten bleiben geöffnet. Es dürfen keine Hochzeitsfeiern, Leichenschmäuse und sonstige Gesellschaften stattfinden. An öffentlichen Versammlungen dürfen maximal 10 Personen teilnehmen. Heilige Messen: 1 Person pro 7 Quadratmeter.

In der Gefahrenzone Gelb sind öffentliche Versammlungen mit maximal 25 Personen zugelassen. Hochzeitsfeiern und Gesellschaften (ohne Tanzvergnügen) sowie Leichenschmäuse bis maximal 20 Teilnehmer sind erlaubt. Tanzschulen und Tanzsport-Clubs jedoch werden in beiden Zonen nicht geschlossen. Heilige Messen: 1 Person pro 4 Quadratmeter.

Mit Blau werden Landkreise markiert, die gerade Gefahr laufen in die Stufe Gelb eingestuft zu werden.

Grün gilt für weitgehend coronafreie Landkreise.

Grün und Blau verschwanden ab der 42. Woche (12.10. bis 18.10.) von der Corona-Gefahrenkarte.

Die Corona-Strategie der Regierung legten, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und Gesundheitsminister Adam Niedzielski am 14.10. dar.

Morawieckis und Niedzielskis Thesen:

Mateusz Morawiecki.

Es erheben sich im Lande lautstark Stimmen gegen jedwede Corona-Sicherheitsmaßnahmen. Ein Beleg dafür waren die Demonstrationen am Samstag, dem 10.10. (siehe unser Corona-Bericht 10.10. bis 13.10.). Andererseits werden Stimmen laut, man solle einen zweiten Lockdown verhängen. Wir wählen den Weg der Mitte, der Vernunft.

Adam Niedzielski.

Unsere Corona-Strategie lässt sich in drei Punkten zusammenfassen: 1. Die ältere Generation schützen. 2. Die Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens gewährleisten. 3. Die Wirtschaft am Laufen halten.

Der Kampf gegen Corona kann nur durch die strenge Einhaltung aller Sicherheitsmaßnamen gewonnen werden. Deswegen werden Kontrollen verschärft und Strafen rigoros verhängt.

Neue alte Regelungen im Handel treten wieder in Kraft.

Wie im März und April, dürfen ab dem 19.10. zwischen 10:00 und 12:00 Uhr nur Personen einkaufen, die älter als 60 Jahre sind. In der Gefahrenzone Rot dürfen sich maximal 5 Personen pro eingerichtete Kasse (sie muss nicht geöffnet sein) aufhalten.

614 Soldaten aller Ränge und 346 Offiziersanwärter (Fähnriche) sind an Corona erkrankt. Das gab am 14.10. Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak bekannt. „Die Verteidigungsbereitschaft wird dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt.“

Mariusz Błaszczak.

Die polnische Armee zählt 111.000 Berufssoldaten und 23.000 Soldaten der Territorialtruppen. Bis zum Jahresende wird die Wochenendausbildung bei den Territorialtruppen, zu der freiwillige Zivilisten anrücken, eingestellt.

Das Corona-Bekämpfungsgesetz, seit März die Grundlage des Epidemie-Handelns der Behörden, soll um eine Samariter-Klausel erweitert werden. Dieser Rechtsgrundsatz verhindert, dass ein Retter, der freiwillig einem Opfer in Not geholfen hat,  wegen Fehlverhaltens verurteilt wird.

Bei der Bekämpfung der Epidemie kommen immer mehr Ärzte zum Einsatz, die keine Fachleute für Seuchen sind. Mit der Samariter-Klausel soll ihnen Rechtssicherheit für ihr Handeln gegeben werden.

Samstag, 10. Oktober bis Dienstag, 13. Oktober 2020

Infizierte: 135.278     Gestorben: 3.101

Am Morgen des 13.10. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 5.669 Personen in Krankenhäusern behandelt. 212.446 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 82.004. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 33.800. Neuinfizierte: 5.068.

Ab dem 10.10.2020 gibt das Gesundheitsministerium im Zusammenhang mit der Epidemie nur noch die tägliche Zahl der Verstorbenen bekannt, unterteilt in Personen, die an Corona bzw. neben Corona an Vorerkrankungen litten. Nicht mehr veröffentlicht werden die Angaben des Geschlechts, des Alters und des Sterbeortes.

Am Samstag, dem 10.10. starben dreiundfünfzig Personen, 4 ohne und 49 mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Sonntag, dem 11.10. wurden zweiunddreißig Corona-Tote gemeldet, davon 3 ohne und 29 mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Montag, dem 12.10. starben fünfunddreißig Personen, davon 3 ohne und 32 mit Vorerkrankungen. R.I.P.

Am Dienstag, dem 13.10. betrug die Todesbilanz dreiundsechzig Personen, davon 3 Corona-Erkrankte und 60, die dem Virus bei bestehenden Vorerkrankungen erlegen sind. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09. und dem 13.10. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl von Neuansteckungen hat sich seit dem 08.10. auf neuen Rekordhöhen zwischen gut 4.000 und mehr als 5.000 eingependelt.

In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 10.10. – 5.300 Fälle, am 11.10. – 4.178, am 12.10. – 4.394 und am 13.10. – 5.068 Fälle.

Konstant hoch bleibt auch die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Patienten. Am 10.10. waren es 4.725, am 11.10. – 4.924, am 12.10 – 5.262 und am 13.10. – 5.669.

Belegte Beatmungsgeräte: am 10.10. – 346, am 11.10. – 383, am 12.10. – 404 und am 13.10. – 421.

Das Gesundheitsministerium hat die neueste, vergleichende Statistik über die Corona-Sterblichkeit je 1 Million Einwohner in Europa bis 13.10.2020 veröffentlicht. In Klammern die Zuwächse seit der letzten Veröffentlichung einer solchen Statistik am 15.09.

Belgien – 878 (+22), Spanien – 708 (+70), Großbritannien – 631 (+18), Italien – 599 (+10), Schweden – 583 (+5), Frankreich – 502 (+28), Rumänien – 285 (+67), Deutschland – 115 (+2), Ungarn – 100 (+34), Tschechien – 98 (+55), Österreich – 95 (+11), Kroatien – 80 (+25), POLEN – 80 (+22), Griechenland – 44 (+14), Litauen – 38 (+6).

Am Samstag, dem 10.10. haben in acht Städten Proteste gegen die Anti-Corona-Maßnahmen der Regierung stattgefunden.

Demonstriert wurde in Białystok (ca. 500 Teilnehmer), Częstochowa/Tschenstochau (ca. 60), Gdańsk/Danzig (ca. 400), Katowice/Kattowitz (ca. 500), Olsztyn/Allenstein (ca. 150), Płock (ca. 100), Rybnik in Oberschlesien (ca. 100) und Warschau (ca. 400 Teilnehmer). Die Proteste richteten sich gegen die Maskenpflicht, die seit dem 10.10. im ganzen Land auch im Freien gilt, und generell gegen den „Hygiene-Terror“, die „Einschränkungen der Freiheit“ und die „Epidemie-Lüge“.

Da die Teilnehmer zumeist keine Masken trugen und den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht einhielten, verhängte die Polizei an allen Orten jeweils einige Dutzend Geldstrafen, bzw. erstattete Anzeigen, die vor Gerichten entschieden werden.

In Białystok, Częstochowa und Gdańsk wurden die Versammlungen nach kurzer Zeit, auf Antrag der Polizei, die die Ansteckungsgefahr als sehr hoch einstufte, von örtlichen Kommunalbehörden aufgelöst. In Gdańsk kam es zu Rangeleien mit der Polizei, die sich genötigt sah Pfeffergas einzusetzen.

Ärzte weigern sich der behördlichen Dienstverpflichtung nachzukommen. Diese nicht neue Erkenntnis (wir haben darüber ausführlich am 14.04. berichtet) bestätigt sich auch in der zweiten Hochphase der Corona-Epidemie in diesen Tagen erneut, seit die Zahlen der Corona-Krankenhauspatienten deutlich steigen.

Am 11.10. hat der Woiwode/Regierungspräsident der Woiwodschaft Opole/Oppeln 51 Ärzten die entsprechenden Verfügungen zustellen lassen. Nur 3 von ihnen nahmen die zugewiesene Arbeit am Tag darauf auf. Am 12.10 wurden 88 weitere Einberufungen verschickt. Wieder kamen ihnen nur 3 Ärzte nach.

Das Epidemie-Gesetz, das allen Sondermaßnahmen der Behörden, die in Polen zur Corona-Bekämpfung ergriffen werden zugrunde liegt, sieht auch die Dienstverpflichtung von medizinischem Personal vor. Zum Dienst verpflichten können, als Vertreter der Zentralregierung in den 16 polnischen Woiwodschaften/Provinzen, die Woiwoden/Regierungspräsidenten, bzw. die ihnen unterstellten zuständigen Dienststellen.

Vor allem die schwierige Situation in den Pflegeheimen zwang die Behörden bereits im Frühjahr Mediziner zur Arbeit in diesen Einrichtungen einzuberufen. Corona hatte die Heime kalt erwischt: Wenig oder keine Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel standen damals zur Verfügung. Um ihre kargen Einkommen aufzubessern, arbeiten viele Pflegekräfte zusätzlich in weiteren Einrichtungen, oft in Krankenhäusern, wo die Bezahlung besser ist. Sie übertrugen das Virus dadurch auch auf die Heimbewohner.

Die Pflegeheime haben verschiedene Träger: Kommunen, Sozialverbände, Kirchen, Privatfirmen. Oft werden erst wenn das Debakel schon passiert ist, staatliche Stellen eingeschaltet, um für Abhilfe zu sorgen. In Extremfällen überlließ das überforderte, verängstigte oder infizierte Personal im Frühjahr die Bewohner ihrem Schicksal.

Eine Dienstverpflichtung wird von der Polizei zugestellt, mit der Auflage, am Folgetage in der vorgegebenen Einrichtung zur Arbeit zu erscheinen.

Der Woiwode von Masowien mit Warschau hatte im Frühjahr 100 Mediziner in die Pflegeheime beordert. Erschienen waren gerade einmal 15. In der Woiwodschaft Lublin folgten alle dem Ruf. In der Woiwodschaft Schlesien mit Katowice waren von 26 Einberufenen nur 7 gekommen.

Medienrecherchen zufolge werden manchmal die Falschen einberufen, was an den nicht rechtzeitig aktualisierten Verzeichnissen liegt. Manche Ärzte oder Krankenschwestern sind zwischenzeitlich über 60 Jahre alt, haben Kleinkinder oder sind für selbständiges Arbeiten fachlich noch nicht kompetent genug, wie eine Assistenzärztin, die erst vor wenigen Monaten ihr Diplom gemacht hatte.

Manche Mediziner jedoch boykottierten regelrecht ihre Dienstverpflichtungen, indem sie fadenscheinige Gründe für ihre Abwesenheit vorschoben. Der Woiwode von Masowien hat deswegen 5 Mediziner mit einer Geldstrafe von 5.000 Zloty (aktuell ca. 1.100 Euro) belegt. Der Höchstsatz beträgt 30.000 Zloty (aktuell ca. 6.600 Euro). Es heißt, sein Kollege in Opole will in der jetzigen Situation genauso verfahren.

Polen hat 20 Millionen Dosen Impfstoff gegen Corona bestellt, das teilte am 12.10. der Sprecher des Gesundheitsministeriums Wojciech Andrusewicz mit. Diese Anzahl wurde Polen im Rahmen von Impfstoff-Kaufverträgen zugestanden, die die EU mit einigen europäischen und US-amerikanischen Unternehmen abgeschlossenen hat.

Wojciech Andrusewicz.

Dabei handelt es sich um Abnahmegarantien, mit denen die EU einen Teil der Forschungs-Vorlaufkosten der Impfstoffhersteller finanziert. Anders formuliert, es sind Anzahlungen für Impfstoffe, die von den Mitgliedstaaten erworben werden, sobald das Medikament auf den Markt kommt.

Aufgrund der erheblichen Kosten und der hohen Misserfolgsquote sind Investitionen in einen neuen Impfstoff für die Entwickler stets mit hohen Risiken verbunden; deshalb ermöglichen solche Abnahmegarantien, dass Investitionen getätigt werden, die ohne diese Unterstützung möglicherweise gänzlich unterblieben. 

„Wir haben Verträge abgeschlossen und warten nun auf den Impfstoff. Sobald es ihn gibt werden wir zunächst das medizinische Personal, dann die Risikogruppe der Senioren und anschließend die restliche Bevölkerung impfen“, so Jabłoński.

Prominent und an Corona erkrankt sind in diesen Tagen drei katholische Bischöfe. 

Roman Pindel.

Bischof Prof. Roman Pindel (62 Jahre) steht seit 2013 der Diözese Bielsko-Żywiec mit 200 Pfarreien vor.

Diözese Bielsko-Żywiec.
Wiktor Skworc.

Bischof Wiktor Skworc (72 Jahre) steht seit 2011 der Erzdiözese Katowice mit 322 Pfarreien vor.

Erzdiözese Katowice.
Artur Miziński.

Bischof Artur Miziński (55 Jahre) ist seit 2014 Generalsekretär der polnischen Bischofskonferenz.

Mittwoch, 07.  Oktober bis Freitag, 09. Oktober 2020

Infizierte: 116.338 Gestorben: 2.919

Am Morgen des 09.10. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 4.407 Personen in Krankenhäusern behandelt. 188.629 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 77.875. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 21.500. Neuinfizierte: 4.739.

Am Mittwoch, dem 07.10 starben fünfundsiebzig Personen.

An Corona starben 8 Personen: In Częstochowa/ Tschenstochau: eine Frau – 92 Jahre und ein Mann – 83 Jahre. In Toruń/Thorn: eine Frau – 67 Jahre. In Mielec – Südostpolen: ein Mann – 50 Jahre. In Kraków/Krakau: ein Mann – 70 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: eine Frau – 40 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 81 Jahre. In Warschau: ein Mann – 73 Jahre.

An Corona mit Vorerkrankungen starben 67 Personen: In Poznań/Posen: vier Frauen – 80, 75, 74, 62 Jahre und sieben Männer – 84, 71, 71, 70, 63, 61, 46 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: drei Frauen – 90, 85, 67 Jahre und zwei Männer – 93, 85 Jahre. In Toruń/Thorn: drei Frauen – 87, 84, 82 Jahre und ein Mann – 70 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: zwei Frauen – 84, 82 Jahre und ein Mann – 80 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: zwei Frauen – 91, 59 Jahre und ein Mann – 85 Jahre. In Gdańsk/Danzig: zwei Frauen – 82, 71 Jahre und ein Mann – 89 Jahre. In Olesno/Rosenberg bei Opole/Oppeln: eine Frau – 89 Jahre und ein Mann – 86 Jahre. In Grudziądz/Graudenz: zwei Männer – 72, 66 Jahre. In Starachowice – Mittelpolen: zwei Frauen – 88, 86 Jahre. In Łódź/Lodsch: zwei Männer – 89, 82 Jahre. In Starogard Gdański/Preußisch Stargard – Nordpolen: eine Frau – 65 Jahre und ein Mann – 92 Jahre. In Bydgoszcz/Bromberg: zwei Männer – 84, 71 Jahre. In Żytniów – Oppelner Schlesien: ein Mann – 92 Jahre. In Radomsko – Mittelpolen: eine Frau – 97 Jahre. In Bełchatów – Mittelpolen: ein Mann – 67 Jahre. In Hajnówka – Ostpolen: ein Mann – 77 Jahre. In Sejny – Nordostpolen: ein Mann – 89 Jahre. In Krotoszyn/Krotoschin – Westpolen: ein Mann – 84 Jahre. In Łomża – Nordostpolen: ein Mann – 82 Jahre. In Biłgoraj – Südostpolen: eine Frau – 77 Jahre. In Lublin: eine Frau – 86 Jahre. In Chełm – Südostpolen: eine Frau – 72 Jahre. In Puławy – Mittelpolen: ein Mann – 69 Jahre. In Sanok – Südostpolen: eine Frau – 87 Jahre. In Sucha Beskidzka – Südpolen: eine Frau – 56 Jahre. In Przemyśl – Südostpolen: ein Mann – 64 Jahre. In Kraków/Krakau: ein Mann – 74 Jahre. In Zakopane – Südpolen: eine Frau – 84 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: ein Mann – 73 Jahre. In Sochaczew – Mittelpolen: ein Mann – 84 Jahre. In Pyskowice/Peiskretscham – Oberschlesien: eine Frau – 64 Jahre. In Wrocław/Breslau: ein Mann – 70 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: eine Frau – 84 Jahre. In Maków Mazowiecki – Mittelpolen: ein Mann – 69 Jahre. In Bytom/Beuthen – Oberschlesien: eine Frau – 69 Jahre. In Koszalin/Köslin: ein Mann – 82 Jahre. In Wejherowo/Neustadt in Westpreußen – Nordpolen: ein Mann – 80 Jahre. In Kościerzyna/Berent – Nordpolen: ein Mann – 67 Jahre. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 08.10. wurden sechsundsiebzig Corona-Tote gemeldet.

An Corona starben 8 Personen: In Grudziądz/Graudenz: ein Mann – 81 Jahre. In Bydgoszcz/Bromberg: ein Mann – 67 Jahre. In Bytom/Beuthen – Oberschlesien: ein Mann – 47 Jahre. In Poznań/Posen: ein Mann – 73 Jahre. In Oleśnica/Oels – Niederschlesien: eine Frau – 72 Jahre. In Kraków/Krakau: eine Frau – 86 Jahre. In Warschau: ein Mann – 63 Jahre. In Słupsk/Stolp: ein Mann – 61 Jahre.

An Corona mit Vorerkrankungen starben 68 Personen: In Kraków/Krakau: zwei Frauen – 83, 81 Jahre und sechs Männer – 95, 82, 80, 76, 75, 57 Jahre. In Warschau: zwei Frauen – 74, 71 Jahre und vier Männer – 88, 69, 68, 64 Jahre. In Poznań/Posen: eine Frau – 77 Jahre und drei Männer – 87, 82, 73 Jahre. In Białystok: vier Männer – 87, 70, 63, 58 Jahre. In Radom – Mittelpolen: drei Männer – 91, 81, 64 Jahre. In Choroszcz – Nordostpolen: eine Frau – 70 Jahre und zwei Männer – 69, 59 Jahre. In Gliwice/Gleiwitz – Oberschlesien: drei Männer – 81, 81, 72 Jahre. In Wrocław/Breslau: zwei Frauen – 91, 88 Jahre und ein Mann – 74 Jahre. In Namysłow/Namslau – Oppelner Schlesien: eine Frau – 94 Jahre und ein Mann – 84 Jahre. In Ostróda/Osterode – Nordpolen: zwei Frauen – 71, 69 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: zwei Männer – 99, 94 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: zwei Männer – 75, 60 Jahre. In Płock – Mittelpolen: zwei Frauen – 85, 80 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: ein Mann – 80 Jahre. In Tomaszów Lubelski – Südostpolen: ein Mann – 95 Jahre. In Sulejów – Mittelpolen: ein Mann – 72 Jahre. In Leszno/Lissa – Westpolen: eine Frau – 80 Jahre. In Wysokie Mazowieckie – Nordostpolen: eine Frau – 89 Jahre. In Kalisz – Mittelpolen: eine Frau – 85 Jahre. In Gorzów Wielkopolski/Landsberg a. d. Warthe – Westpolen: eine Frau – 81 Jahre. In Rzeszów: eine Frau – 82 Jahre. In Mielec – Südostpolen: ein Mann – 81 Jahre. In Świdnica/Schweidnitz – Niederschlesien: ein Mann – 71 Jahre. In Nowa Dęba – Südostpolen: eine Frau – 87 Jahre. In Wałbrzych/Waldenburg – Niederschlesien: eine Frau – 85 Jahre. In Dębica – Südostpolen: ein Mann – 60 Jahre. In Oświęcim/Auschwitz: ein Mann – 72 Jahre. In Przeworsk – Südostpolen: eine Frau – 83 Jahre. In Przytkowice – Südpolen: eine Frau – 79 Jahre. In Leżajsk – Südostpolen: ein Mann – 82 Jahre. In Wadowice – Südpolen: ein Mann – 66 Jahre. In Zawiercie – Oberschlesien: ein Mann – 87 Jahre. In Olkusz/Olkusch – Südpolen: eine Frau – 87 Jahre. In Staszów – Südostpolen: ein Mann – 76 Jahre. In Starachowice – Mittelpolen: eine Frau – 60 Jahre. In Ciechanów – Nordostpolen: eine Frau – 87 Jahre. In Żyrardów – Mittelpolen: eine Frau – 84 Jahre. R.I.P.

Am Freitag, dem 09.10. starben zweiundfünfzig Personen.

An Corona starben 6 Personen: In Inowrocław/Hohensalza: zwei Männer – 88, 63 Jahre. In Świętosław – Mittelpolen: ein Mann – 54 Jahre. In Bydgoszcz/Bromberg: ein Mann – 91 Jahre. In Łódź/Lodsch: eine Frau – 85 Jahre. In Busko-Zdrój – Südostpolen: eine Frau – 78 Jahre.

An Corona mit Vorerkrankungen starben 46 Personen: In Warschau: eine Frau – 74 Jahre und zwei Männer – 86, 85 Jahre. In Poznań/Posen: eine Frau – 72 Jahre und zwei Männer – 72, 45 Jahre. In Łódź/Lodsch: eine Frau – 93 Jahre und zwei Männer – 89, 62 Jahre. In Oświęcim/Auschwitz: zwei Frauen – 74, 74 Jahre und ein Mann – 76 Jahre. In Ostróda/Osterode – Nordpolen: eine Frau – 81 Jahre und ein Mann – 72 Jahre. In Grudziądz/Graudenz: zwei Männer – 74, 67 Jahre. In Lublin: eine Frau – 85 Jahre und ein Mann – 92 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: zwei Männer – 71, 67 Jahre. In Białystok: zwei Männer – 84, 51 Jahre. In Gliwice/Gleiwitz – Oberschlesien: eine Frau – 95 Jahre und ein Mann – 66 Jahre. In Wrocław/Breslau: zwei Männer – 79, 60 Jahre. In Gdańsk/Danzig: zwei Männer – 93, 87 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: eine Frau – 69 Jahre. In Siedlce – Ostpolen: ein Mann – 82 Jahre. In Puławy – Mittelpolen: ein Mann – 78 Jahre. In Biłgoraj – Südostpolen: ein Mann – 69 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: ein Mann – 70 Jahre. In Wieluń – Mittelpolen: eine Frau – 89 Jahre. In Rawicz – Westpolen: ein Mann – 88 Jahre. In Mysłowice/Myslowitz – Oberschlesien: ein Mann – 65 Jahre. In Baszków – Westpolen: eine Frau – 97 Jahre. In Cieszyn/Teschen – Südpolen: ein Mann – 84 Jahre. In Piekary Śląskie/Deutsch Piekar – Oberschlesien: eine Frau – 73 Jahre. In Chrzanów – Südpolen: ein Mann – 64 Jahre. In Jelenia Góra/Hirschberg: ein Mann – 58 Jahre. Starachowice – Mittelpolen: ein Mann – 77 Jahre. In Koleczkowo – Nordpolen: eine Frau – 85 Jahre. In Szczecin/Stettin: eine Frau – 70 Jahre. In Wejherowo/Neustadt in Westpreußen – Nordpolen: ein Mann – 80 Jahre. In Słupsk/Stolp: ein Mann – 65 Jahre. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09. und dem 09.10. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl von Neuansteckungen steigt seit Monatsanfang in Rekordhöhen. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 07.10. – 3.003 Fälle, am 08.10. – 4.280 und am 09.10. – 4.739 Fälle.

42. Kalenderwoche.
41. Kalenderwoche

Die Corona-Gefahrenkarte für die 42. Kalenderwoche (12.10. bis 18.10.) wurde am 08.10. veröffentlicht.

Die Gefahrenstufe Rot gilt in 38 Landkreisen (+ 21). Sie wird verhängt, wo mehr als 12 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner entfallen. Dort werden Fitness-Center, Kinos und Sanatorien geschlossen. Lokale dürfen zwischen 6.00 und 22.00 Uhr aufhaben. Das Tanzen in Lokalen ist nicht erlaubt. An Hochzeitsfeiern und Beerdigungen dürfen höchstens 50 Personen teilnehmen. Zudem müssen Hochzeitsfeiern mit Teilnehmerlisten angemeldet werden. In Kirchen darf sich nur eine Person pro 4 Quadratmeter aufhalten. In öffentlichen Verkehrsmitteln darf die Zahl der Fahrgäste die Hälfte der Sitzplätze nicht übersteigen. Es gilt die Maskenpflicht im Freien, außer in Wäldern, Parks und am Strand.

Die Gefahrenstufe Gelb gilt in Gegenden, wo es mehr als 6 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner gibt. Das betrifft im Augenblick alle 342 Landkreise und kreisfreie Städte, die nicht in die Gefahrenstufe Rot eingeordnet wurden.

An Sport- und Kulturveranstaltungen dürfen in der gelben Zone höchstens 25 Personen teilnehmen. Hochzeitsgesellschaften und Beerdigungen sind auf maximal 75 begrenzt. Auch hier gilt die Maskenpflicht im Freien, außer in Wäldern, Parks und am Strand.

Mit Blau werden Landkreise markiert, die gerade Gefahr laufen in die Stufe Gelb aufgenommen zu werden.

Am 09.10. traten Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und Gesundheitsminister Adam Niedzielski mit einer ausführlichen Darstellung der Lage vor die Presse 

Mateusz Morawiecki.

Morawieckis und Niedzielskis Thesen:

Noch befinde sich die Situation unter Kontrolle, doch müsse alles getan werden, um die Ansteckungskurve abzuflachen. Bleibt es bei der jetzigen täglichen Wachstumsrate der Neuinfektionen, kann die Auslastung des Gesundheitswesens bald an seine Grenzen stoßen.

Adam Niedzielski.

Das allgemeine Einhalten der geltenden Sicherheitsmaßnahmen sei deswegen oberstes Gebot.

Die Zahl der Corona-Krankenhauspatienten ist in den letzten 11 Tagen (28.09. bis 09.10.) von 2.305 auf 4.407 gestiegen. Derweil sind im ganzen Land 9.500 Corona-Krankenhausbetten ab sofort verfügbar. Bei Bedarf kann man deren Zahl auf etwa 11.000 erhöhen.

Die Zahl der in Anspruch genommenen Beatmungsgeräte hat sich in den letzten 11 Tagen (28.09. bis 09.10.) von 130 auf 320 erhöht. Derweil stehen ab sofort gut 500 freie Betten mit angeschlossenen Beatmungsgeräten zur Verfügung. Weitere 500 Respiratoren sind in Reserve.

Diese zuversichtlichen Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass regional große Unterschiede auftreten. In einigen Gegenden (z. B. Kraków und Oberschlesien) werden die Corona-Betten allmählich knapp, während es anderswo (z. B. Lublin und Ermland-Masuren) viele freie Kapazitäten gibt. Erste Corona-Patienten werden inzwischen bis zu 100 Kilometer vom Wohnort entfernt behandelt.

Nicht ein Mangel an Ausrüstung, sondern die Frage, ob es weiterhin gelingt genügend medizinisches Personal für die wachsende Zahl von Corona-Patienten bereitzustellen, steht heute auf der Tagesordnung.

Die Situation im Schulwesen bleibt weiterhin weitgehend stabil, so das Fazit der neuesten Angaben aus dem Bildungsministerium.

Es gilt weiterhin das System punktueller Schulschließungen im Falle von Corona-Infektionen. Kommt es dazu, entscheiden die Sanitätsinspektion, die Schulleitung und der Träger (bei Grundschulen sind es die Gemeinden, bei den Mittelschulen die Kreise) gemeinsam wie verfahren werden soll.

Am 09.10. arbeiteten an 811 Schulen (1,67 Prozent)  im gemischten System: einige Klassen im E-Learning-Modus, der Rest hatte Regelunterricht. Am 25.09. waren es 288 Schulen (0,59 Prozent).

Ausschließlich Homeschooling gab es am 09.10. an 208 Schulen (0,43 Prozent). Am 25.09. waren es 96 Schulen (0,2 Prozent).

Remdesivir wird weiterhin nach Polen geliefert, so die Verlautbarung des Gesundheitsministeriums. In diesen Tagen sollen 20.000 Dosen des Medikaments eintreffen. Weitere 60.000 sollen bis Ende März 2021 kommen.

Die Behörde reagierte so auf Presseberichte, in denen es hieß, Corona-Krankenhäusern gehe das Remdesivir aus. Neu aufgenommenen Patienten werde es nicht mehr verabreicht. Von Seiten des Ministeriums hieß es dazu, Krankenhäuser, die über die Arznei verfügen, teilen sich das Medikament mit denjenigen, denen es ausgegangen ist.

Remdesivir, das sich als sehr wirksam u. a. gegen Ebola-Infektionen erwiesen hat. wird Patienten mit schwerster Atemnot verabreicht. Es hat inzwischen etlichen Corona-Kranken in letalem Zustand das Leben gerettet. Die Anwendung dauert 10 Tage.

Die amerikanische Hersteller-Firma Gilead Sciences hat mit der EU einen Vertrag abgeschlossen, in dem sie sich verpflichtet bis zu 500.000 Dosen des sehr knappen Medikaments an die Mitgliedsstaaten zu liefern.

Prominent und an Corona erkrankt sind in diesen Tagen:

Danuta Dmowska-Andrzejuk.

Danuta Dmowska-Andrzejuk war bis zur Regierungsumbildung, die am 07.10. abgeschlossen wurde, Sportministerin. Das Ressort wurde abgeschafft. Seine Aufgaben nimmt das neue Ministerium für Kultur, Nationales Erbe und Sport wahr. Hier soll Dmowska-Andrzejuk weiterhin für den Sport zuständig sein.

Przemysław Czarnek.

Przemysław Czarnek ist der neue Minister für Bildung und Hochschulwesen. Die Behörde umfasst zwei frühere Ministerien. An der Spitze des Bildungsministeriums stand bisher Dariusz Piontkowski. Hochschulminister war Wojciech Murdzek. Czarnek konnte wegen seiner Erkrankung an der Vereidigung des neuen Kabinetts durch Staatspräsident Andrzej Duda am 07.10. nicht teilnehmen.

Piotr Zgorzelski.

Piotr Zgorzelski, stellv. Sejm-Vorsitzender. Zgorzelski gehört der Bauernpartei PSL an, die nach den Parlamentswahlen 2019 mit 30 Abgeordneten in den Sejm eingezogen ist und der Opposition angehört.

Jacek Sutryk.

●Jacek Sutryk, Stadtpräsident (Oberbürgermeister) von Wrocław/Breslau (650.000 Einwohner). Sutryk ist seit den letzten Kommunalwahlen im Herbst 2018 im Amt. 

Janusz Kubicki,

Janusz Kubicki, Stadtpräsident (Oberbürgermeister) von Zielona Góra/Grünberg (140.000 Einwohner). Kubicki hat sich in einem Pflegeheim angesteckt, in dem insgesamt 106 Personen unter den Patienten und aus dem Personal an Corona erkrankt sind. Die Pflege konnte nicht mehr gewährleistet werden. Er koordinierte vor Ort die Evakuierung der Patienten in Krankenhäuser.

Der evangelische Bischof Jan Szarek starb mit 84 Jahren am 08.10. in Cieszyn/Teschen an Corona. Szarek war in den 90er-Jahren Oberhaupt der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Er stand lange Jahre dem Polnischen Ökumenischen Rat vor, war später Vorsitzender der Diakonie.

29. September bis  06. Oktober 2020 technische Pause

Samstag, 26. September bis Montag, 28. September 2020

Infizierte: 88.636     Gestorben: 2.447

Am Morgen des 28.09. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 2.305 Personen in Krankenhäusern behandelt. 136.128 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 68.420. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 13.400. Neuinfizierte: 1.306.

Am Samstag, dem 26.09. starben zweiunddreißig Personen.

In Poznań/Posen: eine Frau – 66 Jahre und drei Männer – 86, 74, 66 Jahre. In Częstochowa/Tschenstochau: eine Frau – 89 Jahre und zwei Männer – 80, 73 Jahre. In Gdańsk/Danzig: eine Frau – 99 Jahre und zwei Männer – 88, 69 Jahre. In Warschau: eine Frau – 95 Jahre und ein Mann – 87 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: zwei Männer – 93, 53 Jahre. In Kraków/Krakau: eine Frau – 81 Jahre und ein Mann – 74 Jahre. In Bełchatów – Mittelpolen: eine Frau – 77 Jahre und ein Mann – 62 Jahre. In Wrocław/Breslau: zwei Männer – 93, 53 Jahre. In Wieluń – Mittelpolen: ein Mann – 82 Jahre. In Toruń/Thorn: ein Mann – 75 Jahre. In Bolesławiec/Bunzlau – Niederschlesien: eine Frau – 94 Jahre. In Krotoszyn/Krotoschin – Westpolen: eine Frau – 63 Jahre. In Augustów – Nordostpolen: eine Frau – 81 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: eine Frau – 38 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 81 Jahre. In Przasnysz – Mittelpolen: ein Mann – 85 Jahre. In Szczecin/Stettin: ein Mann – 67 Jahre. In Maków Mazowiecki – Mittelpolen: eine Frau – 62 Jahre. In Myślenice – Südpolen: eine Frau – 92 Jahre. In Nowy Sącz/Neu Sandez – Südpolen: eine Frau – 90 Jahre. R.I.P.

Am Sonntag, dem 27.09. wurden acht Corona-Tote gemeldet.

In Gdańsk/Danzig: zwei Männer – 84, 71 Jahre. In Augustów – Nordostpolen: ein Mann – 83 Jahre. In Jarosław – Südostpolen: ein Mann – 69 Jahre. In Kraków/Krakau: ein Mann – 63 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: eine Frau -82 Jahre. In Opole/Oppeln: ein Mann – 51 Jahre. In Jasło – Südostpolen: ein Mann – 81 Jahre. R.I.P.

Am Montag, dem 28.09. starben fünfzehn Personen.

In Poznań/Posen: eine Frau – 90 Jahre und drei Männer – 75, 71, 33 Jahre. In Gdańsk/Danzig: eine Frau – 68 Jahre und zwei Männer – 69, 62 Jahre. In Częstochowa/Tschenstochau: eine Frau – 71 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 81 Jahre. In Grodzisk Mazowiecki – Mittelpolen: ein Mann – 64 Jahre. In Nowy Sącz/Neu Sandez – Südpolen: eine Frau – 73 Jahre. In Bytów/Bütow – Nordpolen: ein Mann – 83 Jahre. In Miechów – Südpolen: eine Frau – 84 Jahre. In Grudziądz/Graudenz: ein Mann – 59 Jahre. In Kościerzyna/Berent – Nordpolen: ein Mann – 61 Jahre. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09. und dem 28.09. Bitte ggf. vergrößern.

Das Auf und Ab der Neuansteckungen vollzieht sich weiterhin auf einem immer höheren Niveau. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 26.09. – 1.584 Fälle, am 27.09. – 1.350 und am 28.09 – 1.306 Fälle.

Auch wenn die Zahl der Corona-Infizierten deutlich steigt, gibt es genügend Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte für Corona-Kranke, beruhigte Wojciech Andrusewicz, der Sprecher des Gesundheitsministeriums die Öffentlichkeit.

Wojciech Andrusewicz.

Die Zahl der Corona-Krankenhauspatienten ist in den letzten 7 Tagen (22.09. bis 28.09.) von 1.993 auf 2.305 gestiegen. Derweil sind im ganzen Land 6.300 Corona-Krankenhausbetten ab sofort verfügbar. Bei Bedarf kann man deren Zahl auf etwa 11.000 erhöhen.

Die Zahl der in Anspruch genommenen Beatmungsgeräte hat sich in den letzten 7 Tagen (22.09. bis 28.09.) von 85 auf 130 erhöht. Ab sofort stehen gut 800 Betten mit angeschlossenen Beatmungsgeräten zur Verfügung. Weitere 200 werden in Reserve vorgehalten.

Die Situation im Schulwesen gibt im Augenblick keinen Anlass zur Sorge, was sich aber jeder Zeit ändern kann, sagte Bildungsminister Dariusz Piontkowski am 26.09. im Polnischen Rundfunk.

Dariusz Piontkowski.

Das System punktueller Schulschließungen im Falle von Corona-Infektionen hat sich bis jetzt gut bewährt, so Piontkowski. Kommt es dazu, entscheiden die Sanitätsinspektion, die Schulleitung und der Träger (bei Grundschulen sind es die Gemeinden, bei den Mittelschulen die Kreise) gemeinsam wie verfahren werden soll.

Am 25.09. arbeiteten 288 Schulen (0,59 Prozent) im gemischten System: einige Klassen im E-Learning-Modus, der Rest hatte Regelunterricht. Ausschließlich Homeschooling gab es an 96 Schulen (0,2 Prozent).

Wir wollen alles tun, um eine generelle Schließung der Schulen, wie zwischen dem 21.03. und 01.09., zu vermeiden. Der Fernunterricht ist bei weitem nicht so ergiebig, wie der Präsenzunterricht. Die schwachen Resultate der diesjährigen Achtklässler-Abschlussprüfungen und der Abiturprüfungen haben das unter Beweis gestellt. Zudem wäre die erneute psychische Belastung die ein Lockdown erzeugt den Kindern, Jugendlichen und den Eltern nicht zumutbar. Deswegen ist es so wichtig, dass die Hygienevorschriften an den Schulen streng befolgt werden, sagte Piontkowski.

Drohnen werden in Polen schon bald Transportaufgaben bei der Bekämpfung der Corona-Epidemie übernehmen. Das ist wahrlich ein historischer Augenblick sagte Janusz Janiszewski, Chef der staatlichen polnischen Luftverkehrsverwaltung (PAZP) bei der Unterzeichnung einer diesbezüglichen Absichtserklärung mit dem Gesundheitsministerium.

Janusz Janiszewski.

Die PAZP hat im März dieses Jahres eine Flugsicherungszentrale für Drohnenflüge (PansaUTM) eingerichtet, die eine schnelle digitale Kontaktaufnahme zwischen zivilen Fluglotsen und den Lenkern von Drohnen ermöglicht. Es ist die erste Einrichtung dieser Art in Europa.

Im April hatte in Warschau eine Drohne den ersten unbemannten Flug im Dienste der Corona-Bekämpfung absolviert. Die Drohne „Hermes“ (auf dem Bild oben) brachte Abstriche von Patienten von einem Krankenhaus in ein anderes. Dort wurden sie auf das Vorhandensein des Corona-Virus untersucht. Die zurückgelegte Entfernung betrug ca. 3 Kilometer (wir berichteten darüber am 30.04.). Seither dauerten intensive Arbeiten und Tests an der Einführung der neuen Beförderungsmethode im Luftraum über Warschau an. Jetzt sind wir soweit, sagte PAZP-Chef Janiszewski.

In Polen werden im Augenblick etwa 150 Krankenwagen ausschließlich dazu eingesetzt, um Corona-Abstriche zu den inzwischen knapp 100 Laboren zu bringen. Drohnen sollen sie entlasten und teilweise ersetzen.

Die Firma Spartaqs mit Sitz im oberschlesischen Mikołów/Nikolai, die „Hermes“ konstruiert hat, schickte im April im oberschlesischen Sosnowiec eine Desinfektions-Drohne in die Luft. Mit 15 Litern Entkeimungsflüssigkeit beladen, hatte sie auf einem Flug sechs Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs desinfizieren können. Das war effektiver, schneller und ungefährlicher als wenn man Desinfektions-Trupps zu Fuß losgeschickt hätte. Zudem verfügt die Drohne über einen UV-Licht-Strahler, mit dem Viren und Bakterien abgetötet werden.

Einsatzbereit ist inzwischen auch die Drohne „Esculape“. Mittels einer hochempfindlichen Apparatur kann sie aus 100 Meter Entfernung Menschen mit Fieber ausmachen. Außerdem verfügt sie über Lautsprecher für wichtige Durchsagen. Diese sind aus einer Höhe von 20 bis 100 Metern viel besser vernehmbar, als Bekanntmachungen, die von Lautsprecherwagen aus gemacht werden.

Alle führenden polnischen Drohnen-Hersteller: die besagte Firma Spartaqs, sowie Flytronic aus Gliwice/Gleiwitz in Oberschlesien, uAvionics aus Warschau, FlyTech aus Kraków und Cervi Robotics aus Rzeszów im Südosten des Landes haben dem Infrastruktur-Ministerium ihre Angebote unterbreitet, sich mit ihren Produkten an der Epidemie-Bekämpfung zu beteiligen.

♦ Während die Ukraine am 28.09. ihre Grenze für Reisende aus Polen wieder öffnete, stoppte Litauen am selben Tag die Einreise aus Polen.

Die Ukraine will das am 28.08 für Polen verhängte Einreiseverbot nicht mehr aufrechterhalten und hob es nach einem Monat wieder auf.

Die litauische Maßnahme gilt unbefristet. Wer dennoch aus Polen nach Litauen einreisen will, muss sich für 14 Tage in Quarantäne begeben.

Prominent und an Corona erkrankt sind in diesen Tagen:

Łukasz Szumowski.

Łukasz Szumowski, bis vor einem Monat polnischer Gesundheitsminister. Nach seinem Rücktritt machte Szumowski mit seiner Familie Urlaub in Spanien, auf der Yacht eines polnischen Großunternehmers. Ob er und seine Angehörigen sich dort oder erst nach der Rückkehr nach Polen angesteckt haben, ist unklar.

Jerzy Brzęczek.

Jerzy Brzęczek, (fonetisch Bschentscheck), Trainer der polnischen Fußball-Nationalmannschaft.

 

 

Radosław Witkowski, Stadtpräsident von Radom (210.000 Einwohner) in Zentralpolen.

Radosław Witkowski.

 

Czesław Renkiewicz Stadtpräsident (Oberbürgermeister) von Suwałki (70.000 Einwohner) im Nordosten des Landes , direkt an der litauischen Grenze.

Czesław Renkiewicz.

Mittwoch, 23. September bis Freitag, 25. September 2020

Infizierte: 84.396   Gestorben: 2.392

Am Morgen des 25.09. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.995 Personen in Krankenhäusern behandelt. 113.023 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 66.740. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 24.200. Neuinfizierte: 1.587.

Am Mittwoch, dem 23.09. starben achtundzwanzig Personen.

In Zgierz bei Łódź/Lodsch: eine Frau – 77 Jahre und zwei Männer – 84, 78 Jahre. In Kraków/Krakau: eine Frau – 75 Jahre und zwei Männer – 75, 34 Jahre. In Bytów/Bütow – Nordpolen: zwei Frauen – 98, 87 Jahre. In Dębica – Südostpolen: eine Frau – 84 Jahre und ein Mann – 66 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: eine Frau – 78 Jahre und ein Mann – 65 Jahre. In Łódź/Lodsch: eine Frau – 72 Jahre und ein Mann – 75 Jahre. In Warschau: eine Frau – 61 Jahre und ein Mann – 83 Jahre. In Przasnysz – Nordostpolen: zwei Frauen – 74, 73 Jahre. In Parchowo – Nordpolen: eine Frau – 84 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: eine Frau – 96 Jahre. In Końskie – Mittelpolen: eine Frau – 82 Jahre. In Częstochowa/Tschenstochau: ein Mann – 75 Jahre. In Radomsko – Mittelpolen: ein Mann – 80 Jahre. In Poznań/Posen: eine Frau – 88 Jahre. In Limanowa – Südpolen: ein Mann – 74 Jahre. In Augustów – Nordostpolen: eine Frau – 64 Jahre. In Bydgoszcz/Bromberg: ein Mann – 86 Jahre. In Grudziądz/Graudenz: – eine Frau – 68 Jahre. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 24.09. wurden fünfundzwanzig Corona-Tote gemeldet.

In Poznań/Posen: drei Frauen – 92, 81, 80 Jahre und zwei Männer – 69, 43 Jahre. In Bydgoszcz/Bromberg: zwei Männer – 92, 68 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: eine Frau – 91 Jahre und ein Mann – 64 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: eine Frau – 72 Jahre und ein Mann – 75 Jahre. In Mielec – Südostpolen: ein Mann 89 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: ein Mann – 72 Jahre. In Przemyśl – Südostpolen: eine Frau – 83 Jahre. In Lublin: ein Mann – 72 Jahre. In Sanok – Südostpolen: eine Frau – 75 Jahre. In Warschau: eine Frau – 89 Jahre. In Dębica – Südostpolen: ein Mann – 76 Jahre. In Bełchatów – Mittelpolen: ein Mann – 74 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 65 Jahre. In Kraków/Krakau: ein Mann – 80 Jahre. In Augustów – Nordostpolen: ein Mann – 71 Jahre. In Wejherowo/Neustadt Westpreußen – Nordpolen: eine Frau – 87 Jahre. In Częstochowa/Tschenstochau: eine Frau – 50 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: ein Mann – 85 Jahre. R.I.P. 

Am Freitag, dem 25.09. starben dreiundzwanzig Personen.

In Zgierz bei Łódź/Lodsch: drei Frauen – 90, 86, 80 Jahre und drei Männer – 90, 81, 74 Jahre. In Poznań/Posen: eine Frau – 60 Jahre und vier Männer – 75, 68, 51, 44 Jahre. In Siedlce – Ostpolen: ein Mann – 84 Jahre. In Kraków/Krakau: ein Mann – 52 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: eine Frau – 86 Jahre. In Elbląg/Elbing: eine Frau – 67 Jahre. In Biłgoraj – Südostpolen: ein Mann – 82 Jahre. In Lublin: eine Frau – 79 Jahre. In Bełchatów – Mittelpolen: eine Frau – 68 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 94 Jahre. In Świętochłowice/ Schwientochlowitz – Oberschlesien: ein Mann – 82 Jahre. In Ostróda/Osterode: eine Frau – 70 Jahre. Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: ein Mann – 60 Jahre. In Gdynia/Gdingen: ein Mann – 83 Jahre. R.I.P. 

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.09. und dem 25.09. Bitte ggf. vergrößern.

Das Auf und Ab der Neuansteckungen vollzieht sich auf einem immer höheren Niveau. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 23.09. – 974 Fälle, am 24.09. – 1.136 und am 25.09 wurde der neue traurige Rekord erreicht – 1.587 Fälle.

40. Kalenderwoche.
39. Kalenderwoche.

Die Corona-Gefahrenkarte für die 40. Kalenderwoche (28.09. bis 04.10.) wurde am 25.09. veröffentlicht. Darunter, zum Vergleich, die Karte für die 39. Kalenderwoche.

Die Lage ist weiterhin nicht gut. Die Gefahrenstufe Rot gilt in zwei (-1) Landkreisen. Sie wird dort verhängt, wo mehr als 12 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner entfallen. Dort werden Fitness-Center, Kinos und Sanatorien geschlossen. An Hochzeitsfeiern und Beerdigungen dürfen höchstens 50 Personen teilnehmen. Zudem müssen Hochzeitsfeiern mit Teilnehmerlisten angemeldet werden. In Kirchen darf sich nur eine Person pro 4 Quadratmeter aufhalten. In öffentlichen Verkehrsmitteln darf die Zahl der Fahrgäste die Hälfte der Sitzplätze nicht übersteigen. Es gilt die Maskenpflicht im Freien.

Die Gefahrenstufe Gelb gilt in Gegenden, wo es mehr als 6 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner gibt. Das betrifft im Augenblick 19 (+ 11) Landkreise.

An Sport- und Kulturveranstaltungen dürfen dann höchstens 25 Personen teilnehmen. Hochzeitsgesellschaften und Beerdigungen sind auf maximal 100 begrenzt. Die Maskenpflicht gilt, wie im übrigen Land, nur in geschlossenen öffentlichen Räumen.

Mit Blau werden Landkreise markiert, die gerade Gefahr laufen in die Stufe Gelb aufgenommen zu werden. Es sind im Augenblick 10 (+4).Zum neuen Rekord an Erkrankungen von 1.587 Personen am 25.09. hat u. a. Polens bekanntester Virologe, Prof. Włodzimierz Gut, Stellung genommen

Guts Thesen:

Włodzimierz Gut.

Die Epidemie hat in Polen keinen flächendeckenden Charakter. Es brechen immer wieder kleinere und größere Herde aus: in Betrieben, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, neuerdings auch in Familien.

Man kann davon ausgehen, dass das Sozial- und Familienministerium in den nächsten Tagen einen erneuten Besucherstopp für Pflegeeinrichtungen und Altersheime verhängen wird.

Das gute Herbstwetter verleitet zu Familientreffen und zum Feiern mit Freunden. Leider wähnt man sich dort sicher, trägt keine Schutzmasken, hält nicht Abstand, wäscht sich nicht oft genug oder überhaupt nicht die Hände.

In ganz Europa, so auch in Polen, sind die Menschen aus den Urlauben zurückgekehrt. In den Städten gibt es wieder Staus, die öffentlichen Verkehrsmittel und die Lokale sind voller geworden. Schulen, Ämter und Firmen haben den normalen Betrieb aufgenommen.

Die schnell steigenden Erkrankungsraten sind der Preis der Normalität, zu der wir unbedingt zurückkehren wollten.

Die Epidemie kann man nur aufhalten und eindämmen, wenn die Menschen ihre Leichtsinnigkeit aufgeben und wieder mehr Vernunft annehmen.

Polnische Forscher haben in Lublin ein Anti-Corona-Heilpräparat mit dem Namen Anty-SARS-Cov-2 vorgestellt. Es besteht aus Antikörpern, die aus dem Blutplasma von symptomlos an Corona erkrankten bzw. von der Krankheit geheilten Menschen isoliert wurden. Hergestellt wurden 3.000 Ampullen Immunoglobulin Anty-SARS-Cov-2. Bei den ersten Labortests hat das Präparat die Corona-Viren sofort abgetötet. Die 3.000 Ampullen werden zu klinischen Untersuchungen an Einrichtungen in Lublin, Bytom, Białystok und Warschau weitergegeben.

Neben vielen anderen Untersuchungen des Präparates soll festgestellt werden, wie das Präparat dosiert werden muss, um wirksam zu sein. Die Forscher gehen davon aus, dass die mit größter Sorgfalt aber auch mit großem Nachdruck geführten klinischen Untersuchungen Anfang 2021 abgeschlossen sein werden und das Medikament dann Corona-Kranken in Form von Spritzen verabreicht werden kann.

Die Herstellung erfolgt bei Biomed Lublin SA, einem privatisierten ehemaligen Staatsunternehmen zur Produktion von Impfstoffen. Die Firma wird an der Warschauer Börse notiert und verfügt als einzige in Polen über ein Labor für Plasmafraktionierung.

Samstag, 19. September bis Dienstag, 22. September 2020

Infizierte: 80.699     Gestorben: 2.316

Am Morgen des 22.09. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.993 Personen in Krankenhäusern behandelt. 115.789 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 64.972. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 22.500. Neuinfizierte: 711.

Am Samstag, dem 19.09. starben zwölf Personen.

In Warschau: eine Frau – 67 Jahre und zwei Männer – 67, 64 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: ein Mann – 77 Jahre. In Lipno – Mittelpolen: ein Mann – 70 Jahre. In Grudziądz/Graudenz: eine Frau – 92 Jahre. In Poznań/Posen: eine Frau – 81 Jahre. In Lublin: ein Mann – 46 Jahre. In Radomsko – Mittelpolen: eine Frau – 73 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: ein Mann – 66 Jahre. In Gdańsk/Danzig: ein Mann – 69 Jahre. In Bytów/Bütow – Nordpolen: ein Mann – 68 Jahre. R.I.P.

Am Sonntag, dem 20.09. wurden elf Corona-Tote gemeldet.

In Łańcut – Südostpolen: eine Frau – 82 Jahre und zwei Männer – 86, 67 Jahre. In Poznań/Posen: zwei Frauen – 85, 85 Jahre. In Kraków/Krakau: ein Mann – 81 Jahre. In Nowy Targ – Südpolen: ein Mann – 83 Jahre. In Lublin: ein Mann – 93 Jahre. In Augustów – Nordostpolen: eine Frau – 90 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: ein Mann – 79 Jahre. In Płock – Mittelpolen: ein Mann – 88 Jahre. R.I.P.

Am Montag, dem 21.09. starben fünf Personen.

In Kraków/Krakau: eine Frau – 71 Jahre und ein Mann – 74 Jahre. In Elbląg/Elbing: eine Frau – 66 Jahre. In Ostróda/Osterode: ein Mann – 78 Jahre. In Poznań/Posen: ein Mann – 56 Jahre. R.I.P.

Am Dienstag, dem 22.09. starben achtzehn Menschen.

In Kraków/Krakau: zwei Frauen – 79, 76 Jahre und zwei Männer – 77, 48 Jahre. In Poznań/Posen: zwei Frauen – 83, 65 Jahre und ein Mann – 73 Jahre. In Grudziądz/Graudenz: zwei Männer – 94, 65 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: zwei Männer – 85, 73 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: eine Frau – 58 Jahre und ein Mann – 56 Jahre. In Toruń/Thorn: eine Frau – 84 Jahre. In Puławy – Mittelpolen: ein Mann – 68 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: ein Mann – 78 Jahre. In Sanok – Südostpolen: eine Frau – 83 Jahre. In Gdańsk/Danzig: eine Frau – 92 Jahre. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.08. und dem 22.09. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Neuansteckungen steigt seit dem 19.08. weiter deutlich an. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 19.09. – 1.002 Fälle (zum ersten Mal wurde die Eintausender-Marke überschritten), am 20.09. – 910, am 21.09 – 748 und am 22.09. – 711 Fälle.

Der Erkrankungsrekord von 1.002 Personen vom 19.09. rief Gesundheitsminister Adam Niedzielski auf den Plan, der in mehreren Medienauftritten die Lage schilderte und kommentierte.

Adam Niedzielski.

Niedzielskis Thesen:

Der Anstieg der Erkrankungszahlen kommt für uns nicht überraschend. Erstens haben wir es auch in Polen zunehmend mit Corona-Leugnern zu tun, die in den Medien und im Internet entweder die Epidemie als solche oder die Vorsichtsmaßnahmen in Frage stellen. Das zeigt Wirkung. Zweitens verzichten immer mehr Firmen auf Telearbeit oder schränken sie ein. Drittens arbeitet das Schulwesen wieder in vollem Umfang. Viertens, wir haben die Test-Praxis geändert. Es werden vorrangig Personen mit Corona-Symptomen getestet, während wir auf das obligatorische Testen von Menschen nach der Quarantäne verzichtet haben.

Das Maskentragen, Distanzhalten und das Händewaschen sind sehr wichtig.

Die Zahl der Neuansteckungen steigt zwar, aber die Zahl der belegten Corona-Betten (um die 2.000) in den Krankenhäusern und der Patienten, die künstlich beatmet werden müssen (um die 80) bleibt stabil. Es stehen insgesamt 10.000 Corona-Betten und fürs Erste 400 stationäre Beatmungsgeräte zur Verfügung. Erfahrungsgemäß bedürfen maximal bis zu 20 Prozent der Corona-Patienten einer künstlichen Beatmung, zumeist aber sind es nicht mehr als 10 Prozent. Reserven sind also vorhanden.

Eine Umfrage zum Thema Maskentragen brachte aufschlussreiche Antworten.

Auf die Frage nach den Empfindungen, wie viele Mitbürger keine Schutzmasken tragen, ergaben die Antworten einen durchschnittlichen Schätzwert von 51 Prozent Maskenverweigerern auf der Straße und 24 Prozent in den Geschäften.

61 Prozent sind dafür, dass diejenigen, die sich weigern an bestimmten Orten die vorgeschriebenen Schutzmasken zu tragen mit Geldstrafen belegt werden. Die meisten Befürworter solcher Maßnahmen gab es unter den älteren Befragten und unter Großstadtbewohnern.

49 Prozent sagten, das Maskentragen schütze gleichermaßen den Träger und Außenstehende. 22 Prozent antworteten, Masken schützen vor allem Außenstehende. 7 Prozent waren der Meinung, geschützt werde vor allem der Maskenträger. 17 Prozent bestritten jeglichen Sinn eine Maske zu tragen. Die meisten Maskengegner gab es unter den 18 bis 44-Jährigen. 5 Prozent hatten keine Meinung.

54 Prozent teilen die Meinung, das Maskentragen kann gesundheitsschädlich sein. 36 Prozent sind gegenteiliger Auffassung.

Die Antworten erbrachte eine Umfrage, die zwischen dem 18.09. und 27.09. an 1.149 repräsentativ ausgewählten und befragten Personen durchgeführt wurde.

Verurteilt weil coronakrank einkaufen gegangen. Zu einem Jahr Freiheitsentzug auf Bewährung und einer Geldstrafe von umgerechnet knapp 300 Euro verurteilte ein Gericht in der Stadt Ostrołęka (ca. 130 Kilometer nördlich von Warschau) eine Frau. Sie ging am 23. April 2020 in ein benachbartes Lebensmittelgeschäft, obwohl sie sich in häuslicher Quarantäne befand. Nachweislich hat sie das Personal und Kunden, insgesamt 7 Personen, die sich in dem Laden befanden mit Corona angesteckt.

Mittwoch, 16. September bis Freitag, 18. September 2020

Infizierte: 77.328 Gestorben: 2.270

Am Morgen des 18.09. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.925 Personen in Krankenhäusern behandelt. 111.530 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 63.312. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 21.000. Neuinfizierte: 757.

Am Mittwoch, dem 16.09. starben zehn Personen.

In Łódź/Lodsch: eine Frau – 86 Jahre und ein Mann – 54 Jahre. In Nysa/Neisse bei Opole/Oppeln: ein Mann – 65 Jahre. In Warschau: ein Mann – 84 Jahre. In Cieszyn/Teschen – Südpolen: ein Mann – 63 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: eine Frau – 88 Jahre. In Przemyśl – Südostpolen: eine Frau – 64 Jahre. In Konin – Mittelpolen: ein Mann – 65 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: eine Frau – 94 Jahre. In Gdańsk/Danzig: ein Mann – 68 Jahre. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 17.09. wurden sechzehn Corona-Tote gemeldet.

In Kraków/Krakau: eine Frau – 85 Jahre und drei Männer – 85, 81, 51 Jahre. In Poznań/Posen: zwei Frauen – 86, 63 Jahre und zwei Männer – 75, 73 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: drei Männer – 76, 72, 66 Jahre. In Bystra – Oberschlesien: eine Frau – 89 Jahre. In Wrocław/Breslau: eine Frau – 74 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 58 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: eine Frau – 82 Jahre. In Kielce – Mittelpolen: ein Mann – 84 Jahre. R.I.P.

♦ Am Freitag, dem 18.09. starben siebzehn Personen.

In Łańcut – Südostpolen: drei Männer – 77, 73, 65 Jahre. In Warschau: eine Frau – 87 Jahre und ein Mann – 86 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: zwei Männer 81, 79 Jahre. In Radom – Mittelpolen: eine Frau – 89 Jahre. In Działdowo/Soldau – Mittelpolen: eine Frau – 82 Jahre. In Poznań/Posen: ein Mann – 68 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: ein Mann – 75 Jahre. In Dębica – Südostpolen: eine Frau – 86 Jahre. In Bytom/Beuthen – Oberschlesien: eine Frau 87 Jahre. In Augustów – Nordostpolen: ein Mann – 82 Jahre. In Bolesławiec – Niederschlesien: ein Mann – 72 Jahre. In Lublin: eine Frau – 60 Jahre. In Kraków/Krakau: eine Frau – 70 Jahre. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.08. und dem 18.09. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Neuansteckungen steigt seit dem 16.08. wieder deutlich an. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 16.09. – 600 Fälle, am 17.09. – 837 und am 18.09 – 757 Fälle.

39. Kalenderwoche.
38. Kalenderwoche.

Die Corona-Gefahrenkarte für die 39. Kalenderwoche (21.09. bis 27.09.) wurde am 18.09. veröffentlicht. Darunter, zum Vergleich, die Karte für die 38. Kalenderwoche.

Die Verschlechterung der Lage ist deutlich zu sehen. Die Gefahrenstufe Rot gilt in drei Landkreisen. Sie wird dort verhängt, wo mehr als 12 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner entfallen. Dort werden Fitness-Center, Kinos und Sanatorien geschlossen. An Hochzeitsfeiern und Beerdigungen dürfen höchstens 50 Personen teilnehmen. Zudem müssen Hochzeitsfeiern mit Teilnehmerlisten angemeldet werden. In Kirchen darf sich nur eine Person pro 4 Quadratmeter aufhalten. In öffentlichen Verkehrsmitteln darf die Zahl der Fahrgäste die Hälfte der Sitzplätze nicht übersteigen. Es gilt die Maskenpflicht im Freien.

Die Gefahrenstufe Gelb gilt in Gegenden, wo es mehr als 6 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner gibt. Das betrifft im Augenblick 8 Landkreise.

An Sport- und Kulturveranstaltungen dürfen dann höchstens 25 Personen teilnehmen. Hochzeitsgesellschaften und Beerdigungen sind auf maximal 100 begrenzt. Die Maskenpflicht gilt, wie im übrigen Land, nur in geschlossenen öffentlichen Räumen.

Mit Blau werden Landkreise markiert, die gerade Gefahr laufen in die Stufe Gelb aufgenommen zu werden. Es sind im Augenblick 6.

Geplante Corona-Sondervollmachten gingen zu weit und wurden nicht verabschiedet.

Am 17.09. zog die Regierung eine Novelle zu dem seit März geltenden Anti-Corona-Sondergesetz von der Tagesordnung der laufenden Sejm-Sitzung zurück. Die Novelle sah vor, dass „kein Verbrechen begeht, wer mit dem Ziel der COVID-19-Epidemie entgegenzuwirken seine Dienstpflichten oder geltende Gesetze bricht, wenn er dabei im öffentlichen Interesse handelt und wenn, ohne die Verletzung von Dienstpflichten oder Gesetzen, sein Handeln unmöglich oder erheblich erschwert wäre.“

Von offizieller Seite hieß es, es sei eine Ausnahmeregelung notwendig, wenn es z. B. gelte Schutzausrüstung sofort, unter Umgehung von Ausschreibungen und Angebotsverfahren, zu beschaffen. Solche Situationen gab es im März und April, als auf dem Weltmarkt um jede Lieferung von Schutzmasken, Schutzanzügen oder Beatmungsgeräten erbittert gerungen wurde. Das könnte sich während einer voraussehbaren zweiten Corona-Epidemiewelle wiederholen. Denkbar seien solche Umstände bei der Beschaffung von Grippe-Impfstoffen oder sobald ein Corona-Impfstoff gefunden werden sollte. 

Öffnet der „Gummiparagraf“ Tür und Tor für krumme Geschäfte?

Die Opposition schimpfte die Novelle einen „Gummiparagrafen“, dank dem sich Machtmissbrauch und eventuelle krumme Geschäfte mühelos rechtfertigen ließen. Der aktuell im polnischen Strafgesetzbuch (Art. 26), im Ordnungswidrigkeitsgesetzbuch (Art. 16) und im Bürgerlichen Gesetzbuch (Art. 424) definierte Notstand als Rechtfertigungsgrund für derlei Handlungen reiche vollkommen aus.

Jarosław Gowin.

Dieser Meinung schlossen sich etliche Abgeordnete der regierenden Vereinigten Rechten an. Es ist eine Koalition aus drei Parteien: „Recht und Gerechtigkeit“ (Chef: Jarosław Kaczyński) – 200 Mandate, „Porozumienie“/“Verständigung“ (Chef: Jarosław Gowin – bis Mai dieses Jahres stellv. Ministerpräsident und Hochschulminister, jetzt nicht mehr im Kabinett) – 18 Mandate und „Solidarna Polska“/“Solidarisches Polen“ (Chef: Zbigniew Ziobro – Justizminister) – 17 Mandate. Von den insgesamt 235 Mandaten der Regierungskoalition garantieren nur ganze 5 Stimmen die absolute Mehrheit im 460-köpfigen Sejm.

Zbigniew Ziobro.

Vor allem die Abgeordneten von „Solidarna Polska“/“Solidarisches Polen“ meldeten erhebliche Bedenken an. Ihr Chef Zbigniew Ziobro, Justizminister und zugleich Generalstaatsanwalt, machte kein Hehl aus seiner Meinung, der Gummiparagraf öffne der Korruption Tür und Tor , was er in seiner Funktion nicht hinnehmen könne.

Angesichts der Fehlenden Mehrheit im eigenen Lager, nahm die Regierung die Novelle von der Tagesordnung der Parlamentssitzung.

Jarosław Kaczyński.

Der Streit um diese Regelung legte noch einmal die Spannungen in der Regierungskoalition offen. Jarosław Kaczyński, der alle Bedenken, sowohl was den Gummiparagrafen angeht, wie auch ein höchst umstrittenes neues Tierschutzgesetz, das der Tierzucht in der Landwirtschaft erhebliche Verluste zuzufügen droht, vom Tisch wischt und jedes Entgegenkommen verweigert, versucht durch solche Initiativen die beiden kleineren Koalitionspartner zu mehr Gehorsam zu zwingen.

Ohne das Bündnis mit Recht und Gerechtigkeit hätten die beiden kleineren Partner es nie ins Parlament geschafft. Ohne ihre insgesamt 35 Stimmen jedoch kann Jarosław Kaczyńskis Recht und Gerechtigkeit nicht regieren. Die Machtprobe, bei der die Corona-Bekämpfung nur ein Vorwand ist, dauert an.

Das Gesundheitsministerium hat die neueste, vergleichende Statistik über die Corona-Sterblichkeit je 1 Million Einwohner in Europa bis 15.09.2020 veröffentlicht.

Belgien – 856, Spanien – 638, Großbritannien – 613, Italien – 589, Schweden – 578, Frankreich – 474, Rumänien – 218, Deutschland – 113, Österreich – 84, Ungarn – 66, POLEN – 58, Kroatien – 55, Tschechien – 43, Litauen – 32, Griechenland – 30.

Innerhalb der ersten Woche (09. bis 16.09), in der sie dazu berechtigt sind, haben Hausärzte im ganzen Land ihren Patienten gut 2.000 Corona-Tests verschrieben.

In Polen werden mittlerweile 95 Prozent aller Rezepte und Krankenscheine elektronisch ausgestellt. An das neue Programm der elektronischen Corona-Test-Verschreibung haben sich während der ersten Woche etwa 10 Prozent (ca. 1.400) aller Praxen angeschlossen. Bis Ende Oktober, so die Schätzung der Experten des Nationalen Gesundheitsfonds (NFZ), werden es alle Praxen gemacht haben.

Der Hausarzt darf einen Corona-Test verschreiben, wenn er während einer persönlichen oder telemedizinischen Untersuchung bei einem Patienten Fieber von mehr als 38 Grad, Husten, Atemnot sowie den Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns feststellt.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, man sei mit dem Einstieg in die neue Regelung zufrieden. Man wisse auch um die Beanstandungen der Hausärzte. Sie fühlen sich durch die vorgegebenen Voraussetzungen für die Verschreibung eines Corona-Tests zu sehr eingeschränkt. Diese Voraussetzungen seien vorsorglich eingeführt worden, um einer Flut von allzu großzügig verschriebenen Tests Einhalt zu gebieten. Die ersten Erfahrungen geben jedoch keinen Anlass zur Sorge. Hält der Trend an, werde den Hausärzten mehr Entscheidungsfreiheit gewährt, so der Sprecher.

Samstag, 12. September bis Dienstag 15. September 2020

Infizierte: 75.134 Gestorben: 2.227

Am Morgen des 15.09. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.996 Personen in Krankenhäusern behandelt. 95.241 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 61.548. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 18.700. Neuinfizierte: 605.

Am Samstag, dem 12.09. starben dreizehn Personen.

In Gliwice/Gleiwitz – Oberschlesien: eine Frau – 82 Jahre und ein Mann – 88 Jahre. In Wrocław/Breslau: eine Frau – 84 Jahre und ein Mann – 72 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: zwei Frauen – 88, 85 Jahre. In Grudziądz/Graudenz: ein Mann – 65 Jahre. In Radomsko – Mittelpolen: ein Mann – 73 Jahre. In Ostrowy – Mittelpolen: eine Frau 85 Jahre. In Poznań/Posen: eine Frau – 65 Jahre. In Radom – Mittelpolen: ein Mann – 95 Jahre. In Warschau: eine Frau – 81 Jahre. In Sędziszów Małopolski – Südostpolen: eine Frau – 92 Jahre. R.I.P.

Am Sonntag, dem 13.09. wurden sechs Corona-Tote gemeldet.

In Łańcut – Südostpolen: eine Frau – 71 Jahre und zwei Männer – 85, 54 Jahre. In Nowy Sącz/Neu Sandez – Südpolen: ein Mann – 67 Jahre. In Biłgoraj – Südostpolen: ein Mann – 82 Jahre. In Radom – Mittelpolen: eine Frau – 72 Jahre. R.I.P

Am Montag, dem 14.09. starben fünfzehn Personen.

In Łańcut – Südostpolen: drei Frauen – 79, 76, 75 Jahre und ein Mann – 85 Jahre. In Kraków/Krakau: eine Frau – 91 Jahre und zwei Männer – 88, 78 Jahre. In Augustów – Nordostpolen: zwei Frauen – 100, 89 Jahre. In Poznań/Posen: zwei Männer – 78, 76 Jahre. In Wrocław/Breslau: ein Mann – 88 Jahre. In Lipsk – Nordostpolen: eine Frau – 63 Jahre. In Warschau: eine Frau – 70 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: ein Mann – 67 Jahre. R.I.P.

Am Dienstag, dem 15.09. starben vierundzwanzig Menschen.

In Kraków/Krakau: zwei Frauen – 81, 74 Jahre und zwei Männer – 85, 75 Jahre. In Poznań/Posen: zwei Frauen – 75, 64 Jahre und ein Mann – 81 Jahre. In Grudziądz/Graudenz: eine Frau – 97 Jahre und zwei Männer – 90, 77 Jahre. In Szczecin/Stettin: zwei Männer – 72, 70 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: zwei Frauen – 90, 66 Jahre. In Gliwice/Gleiwitz – Oberschlesien: zwei Frauen – 84, 82 Jahre. In Płock – Mittelpolen: ein Mann – 54 Jahre. In Łódź/Lodsch: eine Frau – 78 Jahre. In Chorzów/Königshütte – Oberschlesien: ein Mann – 84 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: ein Mann – 80 Jahre. In Tomaszów Mazowiecki – Mittelpolen: eine Frau – 69 Jahre. In Przemyśl – Südostpolen: eine Frau – 85 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: ein Mann – 80 Jahre. In Augustów – Nordostpolen: eine Frau – 100 Jahre. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.08. und dem 15.09. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Neuansteckungen schwankt seit dem 05.09. wellenartig auf einem etwas niedrigeren Niveau als am Monatsanfang. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 12.09. – 603 Fälle, am 13.09. – 502, am 14.09 – 377 und am 15.09 – 605 Fälle.

38. Kalenderwoche.
37. Kalenderwoche.

Die Corona-Gefahrenkarte für die 38. Kalenderwoche (14.09. bis 20.09.) wurde am 12.09. veröffentlicht. Darunter, zum Vergleich, die Karte für die 37. Kalenderwoche.

Die Gefahrenstufe Rot gilt in keinem Landkreis. Sie wird dort verhängt, wo mehr als 12 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner entfallen. Dort werden Fitness-Center, Kinos und Sanatorien geschlossen. An Hochzeitsfeiern und Beerdigungen dürfen höchstens 50 Personen teilnehmen. Zudem müssen Hochzeitsfeiern mit Teilnehmerlisten angemeldet werden. In Kirchen darf sich nur eine Person pro 4 Quadratmeter aufhalten. In öffentlichen Verkehrsmitteln darf die Zahl der Fahrgäste die Hälfte der Sitzplätze nicht übersteigen. Es gilt die Maskenpflicht im Freien.

Die Gefahrenstufe Gelb gilt in Gegenden, wo es mehr als 6 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner gibt. Das betrifft im Augenblick 3 Landkreise.

An Sport- und Kulturveranstaltungen dürfen dann höchstens 25 Personen teilnehmen. Hochzeitsgesellschaften und Beerdigungen sind auf maximal 100 Teilnehmende begrenzt. Die Maskenpflicht gilt, wie im übrigen Land, nur in geschlossenen öffentlichen Räumen.

Mit Blau gekennzeichnet werden Landkreise, die gerade Gefahr laufen in die Stufe Gelb aufgenommen zu werden. Das sind im Augenblick 5.

Gesundheitsminister Adam Niedzielski zeichnete am 14.09. ein Bild der aktuellen Epidemie-Lage.

Adam Niedzielski.

Niedzielskis Thesen:

Die laufenden Zahlen der Neuinfizierten, der Todesfälle und der Corona-Genesenen deuten auf eine Stabilisierung der Epidemie hin.

Bei bis zu 23.000 Tests pro Tag schwanken die Neuinfizierten-Zahlen seit dem 05.09. zwischen 600 und knapp 400. Die Zahl der Genesenen betrug in derselben Zeit durchschnittlich knapp 1.100 pro Tag.

Die punktuell verschärften Maßnahmenbeschränkt auf einzelne, als gefährdet geltende Landkreise, zeigen Wirkung. Die Corona-Tests werden seit Anfang September zielgerechter durchgeführt. Wer nach der Corona-Quarantäne keinerlei Erkrankungssymptome  mehr zeigt, braucht keinen Test zu machen. Dafür dürfen jetzt Hausärzte Corona-Tests verschreiben.

Die Anfang September eingeleitete Abkehr von dem bis dahin geltenden Modell, in dem Corona-Patienten nur in Corona-Seuchenkrankenhäusern behandelt werden konnten, wurde inzwischen vollzogen. Corona soll wie jede andere gefährliche ansteckende Krankheit behandelt werden.

Eine erneute allgemeine Schließung der Schulen, die nach einer gut fünfmonatigen Unterbrechung am 01.09. den Unterricht wieder aufgenommen haben, wird es nicht geben. Die hie und da auftretenden coronabedingten zeitweiligen Schließungen von Schulen werden daran, erst einmal, nichts ändern.

Etwa 10 Prozent aller Neuinfizierungen vollziehen sich auf Hochzeitsfeiern. „Aus diesem Grund sind wir nahe an dem  Entschluss, die Zahl der Gäste auf solchen Feiern von den jetzt erlaubten 150 auf 75 oder gar 50 zu beschränken.“

An 99,64 Prozent aller Schulen wurden bis jetzt keine Corona-Fälle festgestellt. Das gab am 15.09. das Bildungsministerium bekannt. Von den insgesamt 48.400 Schulen arbeiten 134 teilweise im Regel- und teilweise im E-Unterricht. Ausschließlich im E-Unterricht arbeiten 43 Schulen.

Die Zahl der mobilen Drive-Through-Corona-Teststellen wurde, von 262 Anfang September, auf 334 erhöht. Weitere etwa 100 sind geplant. Es ist ein Teil der staatlichen Vorbereitungen auf die für den Herbst vorhergesagte neue Corona-Welle.

05. bis 11. September 2020 technische Pause

Mittwoch, 2. September bis Freitag, 4. September 2020

Infizierte: 69.820 Gestorben: 2.100

Am Morgen des 04.09. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 2.179 Personen in Krankenhäusern behandelt. 71.311 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 49.820. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 24.400. Neuinfizierte: 691.

Am Mittwoch, dem 02.09. starben zwanzig Personen.

In Kraków/Krakau: eine Frau – 85 Jahre und drei Männer – 85, 75, 74 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: eine Frau – 69 Jahre und zwei Männer – 85, 69 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: eine Frau – 84 Jahre und zwei Männer – 85, 69 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: zwei Männer – 89, 74 Jahre. In Cieszyn – Südpolen: eine Frau – 90 Jahre. In Gliwice/Gleiwitz – Oberschlesien: ein Mann – 78 Jahre. In Starachowice – Mittelpolen: eine Frau – 82 Jahre. In Białystok: eine Frau – 70 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: ein Mann – 52 Jahre. In Poznań/Posen: eine Frau – 95 Jahre. In Nowy Sącz/Neu Sandez – Südpolen: eine Frau – 44 Jahre. In Łódź/Lodsch: eine Frau – 89 Jahre. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 03.09. wurden vierzehn Corona-Tote gemeldet.

In Kraków/Krakau: drei Männer – 87, 72, 62 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: eine Frau – 75 Jahre und ein Mann – 74 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 58 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: ein Mann – 82 Jahre. In Dębica – Südostpolen: ein Mann – 71 Jahre. In Gorzów Wielkopolski/Landsberg a. d. Warthe: ein Mann – 83 Jahre. In Siedlce – Ostpolen: eine Frau – 94 Jahre. In Warschau: ein Mann – 76 Jahre. In Biłgoraj – Südostpolen: eine Frau – 86 Jahre. In Gdańsk/Danzig: ein Mann – 74 Jahre. In Tomaszów Mazowiecki – Mittelpolen: ein Mann – 83 Jahre. R.I.P.

Am Freitag, dem 04.09. starben acht Personen.

In Kraków/Krakau: zwei Frauen – 89, 79 Jahre und ein Mann – 95 Jahre. In Poznań/Posen: zwei Männer – 79, 58 Jahre. In Koszalin/Köslin: ein Mann – 74 Jahre. In Chorzów/Königshütte – Oberschlesien: eine Frau – 87 Jahre. In Starachowice – Mittelpolen: ein Mann – 87 Jahre. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.08. und dem 04.09. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Neuansteckungen schwankt seit dem 01.08. wellenartig auf hohem Niveau. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 02.09. – 612 Fälle, am 03.09. – 585 und am 04.09 – 691 Fälle.

Die Corona-Gefahrenkarte für die 37. Kalenderwoche wurde am 04.09. veröffentlicht.

Die Gefahrenstufe Rot gilt jetzt in 3 Landkreisen. Sie wird dort verhängt, wo mehr als 12 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner entfallen. Dort werden Fitness-Center, Kinos und Sanatorien geschlossen. An Hochzeitsfeiern und Beerdigungen dürfen höchstens 50 Personen teilnehmen. Zudem müssen Hochzeitsfeiern mit Teilnehmerlisten angemeldet werden. In Kirchen darf sich nur eine Person pro 4 Quadratmeter aufhalten. In öffentlichen Verkehrsmitteln darf die Zahl der Fahrgäste die Hälfte der Sitzplätze nicht übersteigen. Es gilt die Maskenpflicht im Freien.

Die Gefahrenstufe Gelb gilt in Gegenden, wo es mehr als 6 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner gibt. Das betrifft im Augenblick 7 Landkreise.

An Sport- und Kulturveranstaltungen dürfen dann höchstens 25 Personen teilnehmen. Hochzeitsgesellschaften und Beerdigungen sind auf maximal 100 begrenzt. Die Maskenpflicht gilt, wie im übrigen Land, nur in geschlossenen öffentlichen Räumen.

Mit blau werden Landkreise markiert, die gerade Gefahr laufen in die Stufe Gelb aufgenommen zu werden. Es sind im Augenblick 9.

In Polen gibt es 314 Landkreise.

Am Freitag, dem 04.09. hat sich in Warschau der Kabinettsrat versammelt, um die Epidemielage zu besprechen.

Der Kabinettsrat ist eine Sitzung der Regierung, die der Staatspräsident einberuft und leitet. Die Verfassung (Art. 141) gibt ihm dieses Recht, von dem er uneingeschränkt Gebrauch machen kann. In der Praxis finden solche Sitzungen selten statt, und zwar meistens dann, wenn es der Öffentlichkeit zu signalisieren gilt, dass das Staatsoberhaupt sich des Ernstes einer Lage bewusst ist, den Überblick behält und hinter der Regierung steht. Anders als der Ministerrat, hat der Kabinettsrat keinerlei Kompetenzen.

Andrzej Duda sagte einleitend, er habe den Kabinettsrat einberufen, weil ein neuer Gesundheitsminister sein Amt angetreten habe (siehe Bericht vom 29.08 bis 02.09.). Er wolle sich informieren, was die Regierung im Herbst-Winter gegen die Epidemie zu unternehmen gedenkt, angesichts der zu erwartenden steigenden Zahl von Erkrankungen.

Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, Gesundheitsminister Adam Niedzielski und einige weitere Kabinettsmitglieder gaben anschließend eine Zusammenfassung über die geplanten Maßnahmen. Sie waren in diesen Tagen bereits Gegenstand von mehreren Pressekonferenzen und Kommuniqués, die RdP bereits besprochen hat (wie z.B. über das Schulwesen) bzw. nachstehend ergänzend schildert.

Gesundheitsminister Adam Niedzielski hat am 03.09. seine Anti-Corona-Strategie vorgestellt.

Niedzielskis Thesen:

Adam Niedzielski.

Einen zweiten landesweiten Lockdown wird es nicht geben. Anders als am Anfang der Epidemie werden jetzt keine absolut dichten Dämme gegen das Coronavirus errichtet. Es gilt, zum Risikomanagement überzugehen.

Das Virus mutiert und wird weniger aggressiv. Ein Beweis dafür ist, dass bei einer Zahl von durchschnittlich etwa 700 Neuerkrankungen pro Tag, die Zahl der belegten Corona-Krankenhausbetten seit langer Zeit bei etwa 2.000 liegt. Die Zahl der Corona-Patienten, die pro Tag künstlich beatmet werden ist konstant nicht höher als einhundert.

Es soll eine Abkehr von dem jetzt geltenden Modell geben, in dem Corona-Patienten nur in Corona-Seuchenkrankenhäusern behandelt werden. Corona soll wie jede andere gefährliche ansteckende Krankheit behandelt werden.

Das neue Modell wird in drei Stufen untergliedert sein.

Stufe 1. In 600 Krankenhäusern werden Isolierstationen eingerichtet für Patienten mit akuten Corona-Symptomen, die auf das Testergebnis warten.

Stufe 2. In 87 Krankenhäusern mit Stationen für Patienten mit ansteckenden Krankheiten werden Isolierstationen für Corona-Kranke geschaffen.

Stufe 3. Die jetzt existierenden 9 Krankenhäuser, die in Corona-Seuchenkrankenhäuser umgewandelt wurden (in Wrocław/Breslau, Grudziądz/Graudenz, Pułwy, Kraków/Krakau, Warschau, Kedzierzyn-Koźle//Kandrzin-Cosel, Białystok, Tychy/Tichau und Poznań/Posen) sollen auch wieder anderen Patienten zugänglich sein.

Die Zahl der jetzt existierenden 262 Drive-Through-Corona-Teststellen wird um 168 erweitert.

Alle angehenden Kurgäste und Rehapatienten, sowie Personen, die in Hospize, Pflege- und Altersheime aufgenommen werden sollen, müssen sich vorher einem Corona-Test unterziehen.

Alle Mitarbeiter des Gesundheitswesens und alle Personen über 75 Jahre werden kostenlos gegen Grippe geimpft.

In häusliche Quarantäne werden Corona-Kranke geschickt, die keiner Einweisung in ein Krankenhaus bedürfen. Am siebenten Tag der Quarantäne wird ihnen der Termin einer Telemedizinberatung mitgeteilt, die zwischen dem achten und dem zehnten Tag der Quarantäne stattfinden soll. Dann wird über die Beendigung oder die Fortsetzung der Quarantäne entschieden.

Samstag, 29. August bis Dienstag, 1. September 2020

 

Infizierte: 67.922 Gestorben: 2.058

Am Morgen des 01.09. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 2.138 Personen in Krankenhäusern behandelt. 96.888 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 47.030. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 29.400. Neuinfizierte: 550.

Am Samstag, dem 29.08. starben vierzehn Personen.

In Poznań/Posen: eine Frau – 87 Jahre und drei Männer – 76, 72, 66 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: zwei Männer – 84, 80 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: zwei Männer – 75, 63 Jahre. In Ostróda/Osterode: eine Frau – 49 Jahre. In Kraków/Krakau: eine Frau – 69 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 71 Jahre. In Radom – Mittelpolen: ein Mann – 93 Jahre. In Siedlce – Ostpolen: ein Mann – 69 Jahre. In Starachowice – Mittelpolen: eine Frau – 83 Jahre. R.I.P.

Am Sonntag, dem 30.08. wurde ein Corona-Toter gemeldet.

In Warschau: ein Mann – 69 Jahre. R.I.P.

Am Montag, dem 31.08. starben sechs Personen.

In Gdańsk/Danzig: eine Frau – 85 Jahre und zwei Männer – 87, 72 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: eine Frau – 73 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 75 Jahre. In Lipie – Oberschlesien: eine Frau – 92 Jahre. R.I.P.

Am Dienstag, dem 01.09. starben neunzehn Menschen.

In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: zwei Frauen – 91, 74 Jahre und zwei Männer – 83, 81 Jahre. In Radom – Mittelpolen: eine Frau – 79 Jahre und zwei Männer – 84, 51 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: zwei Frauen – 96, 89 Jahre. In Kraków/Krakau: eine Frau – 87 Jahre und ein Mann – 86 Jahre. In Chorzów/Königshütte – Oberschlesien: eine Frau – 89 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: ein Mann – 86 Jahre. In Warschau: eine Frau – 86 Jahre. In Łódź/Lodsch: ein Mann – 70 Jahre. In Łomża – Nordostpolen: ein Mann – 97 Jahre. In Bolesławiec/Bunzlau – Oberschlesien: ein Mann – 82 Jahre. In Wrocław/Breslau: ein Mann – 68 Jahre. In Chrzanów – Südostpolen: ein Mann – 63 Jahre. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.08. und dem 01.09. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Neuansteckungen schwankt auf hohem Niveau. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 29.08. – 759 Fälle, am 30.08. – 631, am 31.08. – 502, am 01.09. – 550 Fälle.

Polen hat seit dem 26.08. einen neuen Gesundheitsminister.

Adam Niedzielski.

Es ist Adam Niedzielski (Jahrgang 1973), Doktor der Wirtschaftswissenschaften, ein Fachmann auf dem Gebiet des Managements, des Controllings und der Verwaltung von öffentlichen Finanzen. Niedzielski leitete seit Juli 2019 den Nationalen Gesundheitsfonds, der die Finanzierung des gesamten öffentlichen polnischen Gesundheitswesens abwickelt.

Łukasz Szumowski.

Sein Vorgänger Łukasz Szumowski (Jahrgand 1972), Kardiologe und Professor der Medizin, stand  seit Januar 2018 an der Spitze des Gesundheitsministeriums. Nach Ausbruch der Corona-Epidemie belegten Meinungsumfragen, dass er als kompetent gilt und ein hohes Maß an Ansehen in der Bevölkerung genießt. Szumowski sah sich mit einer heftigen Diffamierungs- und Hasskampagne seitens der Opposition und ihrer Medien konfrontiert. Wir haben darüber am 13.05, 23.-25.05. und 02.-03.06.2020 berichtet.  Die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen  haben sich bis jetzt als haltlos erwiesen. Szumowski begründete seinen Rücktritt mir Erschöpfung, dem Wunsch, wieder als klinischer Arzt zu arbeiten und sich mehr der Familie zu widmen.

65,3 Prozent der Polen sind dafür, den Unterricht in den Schulen wieder aufzunehmen. 33,5 Prozent wollen, dass er im Schichtbetrieb stattfindet. 31,8 Prozent wünschen sich einen Schulbetrieb wie vor der Corona-Epidemie. 17 Prozent sind für eine Mischform, in der jeweils die Hälfte der Schüler im Wechsel Regel- und elektronischen Fernunterricht haben. Nur 11,6 Prozent befürworten ein ausschließlich elektronisch unterstütztes Lernen, solange die Epidemie nicht zu Ende ist.

Die Befürworter der Rückkehr in die Schulen sind u. a. der Meinung, der Fernunterricht sei qualitativ schlechter (36 Prozent), die Kinder vereinsamen ohne Schule (15,4 Prozent), die Eltern sind auf Dauer durch das Begleiten des Fernunterrichts überfordert (10 Prozent), in den Haushalten fehle es an technischer Ausstattung für den E-Unterricht (8,5 Prozent).

Repräsentativ ausgewählt und befragt wurden für diese Untersuchung zwischen dem 11. und dem 21.08. elfhundert Personen.

Am 01.09. hat das Schuljahr begonnen. Die Schüler sind in die Schulen zurückgekehrt.

Den Unterricht, der Mitte März eingestellt und bis Sommerferienanfang Ende Juni auf E-Learning umgestellt wurde, haben 4,6 Millionen Schüler wieder aufgenommen, darunter 367.000 Erstklässler. Gut 3 Millionen KInder und Jugendliche lernen in den Grundschulen (Klasse 1 bis 8), knapp 1,5 Millionen in Lyzeen (Klasse 9 bis 12), technischen Mittelschulen und Berufsschulen. Hinzu kommen 1,45 Millionen Kindergartenkinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren.

Dariusz Piontkowski.

Bildungsminister Dariusz Piontkowski fasste vor den Medien noch einmal zusammen, wie der Schulunterricht unter Corona-Bedingungen funktionieren soll.

Es gibt keine Maskenpflicht in den Schulen.

Jede Klasse soll nur einen Klassenraum benutzen. Dazu muss erläutert werden, dass in den polnischen Schulen die Schüler in den Pausen die Unterrichtsräume wechseln und normalerweise den Unterricht in Fachräumen absolvieren: Vom Fachraum Physik in den Fachraum Geschichte, dann in den Fachraum Mathematik usw. Dieses Wechseln der Klassenräume soll es vorerst nicht mehr geben.

Der Unterrichtsbeginn für einzelne Klassen oder Jahrgänge soll auf den ganzen Vormittag verteilt werden.

Pausen sollen nach Möglichkeit auf verschiedene Zeiten gelegt werden.

Im Sportunterricht werden Ballspiele durch Turnen und Leichtathletik ersetzt.

Ein regelmäßiges Lüften und Desinfizieren der Klassenräume und der Sporthalle ist vorgeschrieben.

Sollte ein Schüler oder Lehrer an Corona erkranken, kann der Schuldirektor, in Absprache mit dem Kuratorium und dem örtlichen Sanitätsinspektorat, die Schule schlieβen bzw. auf einen Mischbetrieb von Schulunterricht und E-Learning umstellen.

Die in Polen geltende Quarantäne für Corona-Verdachtsfälle, die keine Symptome aufweisen, soll von 14 auf 10 Tage verkürzt werden.

Patienten mit etwaigen Corona-Symptomen müssen für 13 Tage in Quarantäne und dürfen sie nur dann verlassen, wenn sie während der letzten drei Tage kein Fieber und keine Atembeschwerden hatten.

Gesundheitsminister Adam Niedzielski sagte, die Veränderungen ergeben sich daraus, dass sich „unser Wissensstand über Corona in den letzten Monaten erheblich vergrößert hat. Wir wissen heute viel mehr über den Infektionsmechanismus und den Corona-Virus selbst.“

15. bis 28. August 2020 Sommerpause

Mittwoch, 12. August bis Freitag, 14. August 2020

Infizierte: 53.312 Gestorben: 1.859

Am Morgen des 14.08. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 2.040 Personen in Krankenhäusern behandelt. 108.309 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 38.362. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 26.700. Neuinfizierte: 832.

Am Mittwoch, dem 12.08. starben neun Personen.

In Kraków/Krakau: zwei Männer – 83, 61 Jahre. In Poznań/Posen: eine Frau – 70 Jahre und ein Mann – 76 Jahre. In Puławy – Ostpolen: eine Frau – 71 Jahre. In Łódź/Lodsch: ein Mann – 79 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: eine Frau – 75 Jahre. In Warschau: eine Frau – 80 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: eine Frau – 86 Jahre. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 13.08. wurden vierzehn Corona-Tote gemeldet.

In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: vier Frauen – 96, 90, 75, 72 Jahre und vier Männer – 89, 85, 77, 55 Jahre. In Kraków/Krakau: eine Frau – 86 Jahre und ein Mann – 64 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 48 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: eine Frau – 76 Jahre. In Gdańsk/Danzig: eine Frau – 66 Jahre. In Nowy Sącz/Neu Sandez – Südpolen: eine Frau – 79 Jahre. R.I.P.

Am Freitag, dem 14.08. starben fünfzehn Personen.

In Poznań/Posen: eine Frau – 80 Jahre und zwei Männer – 76, 74 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: eine Frau – 81 Jahre und zwei Männer – 82, 77 Jahre. In Kraków/Krakau: zwei Frauen – 74, 67 Jahre. In Łódż/Lodsch: zwei Frauen – 84, 69 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: eine Frau – 69 Jahre. In Starachowice – Mittelpolen: eine Frau – 73 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: eine Frau – 85 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 78 Jahre. In Szczuczyn – Nordostpolen: eine Frau – 90 Jahre. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.07. und dem 14.08. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Neuansteckungen geht wieder nach oben. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 12.08. – 715 Fälle, am 13.08. – 811, am 14.08. – 823 Fälle.

Łukasz Szumowski.

Gesundheitsminister Łukasz Szumowski, von den Medien um seinen Kommentar gebeten, sagte, dass zu den Epidemie-Herden vor allem in größeren Industriebetrieben, die es ständig zu bekämpfen gilt, zahlreiche horizontale Ansteckungen auf Hochzeitsgesellschaften hinzu gekommen seien. „Wir beobachten eine erhöhte Zahl von Infizierungen in Gegenden, wo traditionell ausgedehnte Hochzeitsfeiern mit oft weit mehr als 200 Gästen die Regel sind“, so der Minister. Der August ist in Polen ein beliebter Hochzeits-Monat.

Es gibt Veränderungen der Corona-Einschränkungen auf der Ebene von Landkreisen (siehe Karten).

Rote und gelbe Landkreise 14.08.
Rote und gelbe Landkreise 07.08.

Die Gefahrenstufe Rot gilt jetzt in 9 Landkreisen. Sie wird dort verhängt, wo mehr als 12 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner entfallen. Dort werden Fitness-Center, Kinos und Sanatorien geschlossen. An Hochzeitsfeiern und Beerdigungen dürfen höchstens 50 Personen teilnehmen. Zudem müssen Hochzeitsfeiern mit Teilnehmerlisten angemeldet werden. In Kirchen darf sich nur eine Person pro 4 Quadratmeter aufhalten. In öffentlichen Verkehrsmitteln darf die Zahl der Fahrgäste die Hälfte der Sitzplätze nicht übersteigen. Es gilt die Maskenpflicht im Freien.

Die Gefahrenstufe Gelb gilt in Gegenden, wo es mehr als 6 Neuinfektionen auf 10.000 Einwohner gibt. Das betrifft im Augenblick 10 Landkreise.

An Sport- und Kulturveranstaltungen dürfen dann höchstens 25 Personen teilnehmen. Hochzeitsgesellschaften und Beerdigungen sind auf maximal 100 Personen begrenzt. Die Maskenpflicht gilt, wie im übrigen Land, nur in geschlossenen öffentlichen Räumen.

In Polen gibt es 314 Landkreise.

Ab dem 01.09. sollen 4,6 Millionen Schüler zum Regelunterricht zurückkehren. Er ist Mitte März eingestellt worden und wurde bald darauf auf E-Learning umgestellt. Bildungsminister Dariusz Piontkowski erklärt seit einigen Tagen in den Medien, wie der Schulunterricht unter Corona-Bedingungen funktionieren soll.

Dariusz Piontkowski.

Piontkowskis Thesen:

Es soll keine Maskenpflicht in den Schulen geben.

Jede Klasse soll nur einen Klassenraum benutzen. In polnischen Schulen wechseln die Schüler in den Pausen die Unterrichtsräume und absolvieren normalerweise den Unterricht in Fachräumen: Vom Fachraum Physik in den Fachraum Geschichte, dann in den Fachraum Mathematik usw. Dieses „Umherziehen“ der Klassen soll es vorerst nicht mehr geben.

Der Unterrichtsbeginn für einzelne Klassen oder Jahrgänge soll über den Vormittag verteilt werden.

Pausen sollen nach Möglichkeit zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden.

Im Sportunterricht sollen Ballspiele durch Turnen und Leichtathletik ersetzt werden.

Ein regelmäßiges Lüften und Desinfizieren der Klassenräume und der Sporthalle wird vorgeschrieben.

Sollte für den Landkreis, in dem sich die Schule befindet die Gefahrenstufe Rot gelten, kann der Schuldirektor, in Absprache mit dem Kuratorium (Schulamt) und dem örtlichen Sanitätsinspektorat, die Schule schließen, bzw. auf einen Mischbetrieb von Schulunterricht und E-Learning umstellen.

♦ Aufgeschnappt im polnischen Internet.

„Willst Du, Maria, Dir Jan zum Ehemann nehmen? Wenn  ja, drücke Enter. Wenn nein, drücke Escape.“

Samstag, 8. August bis Dienstag, 11. August 2020

Infizierte: 52.961 Gestorben: 1.821

Am Morgen des 11.08. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.985 Personen in Krankenhäusern behandelt. 105.427 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 37.150. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 23.100. Neuinfizierte: 551.

Am Samstag, dem 08.08. starben dreizehn Personen.

In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: eine Frau – 67 Jahre und drei Männer – 88, 83, 71 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: eine Frau – 64 Jahre und zwei Männer – 88, 64 Jahre. In Poznań/Posen: zwei Männer – 78, 59 Jahre. In Jarosław – Südostpolen: ein Mann – 89 Jahre. In Wrocław/Breslau: eine Frau – 80 Jahre. In Starachowice – Mittelpolen: ein Mann – 75 Jahre. In Sieradz – Mittelpolen: ein Mann – 66 Jahre. R.I.P.

Am Sonntag, dem 09.08. wurden sieben Corona-Tote gemeldet.

In Kraków/Krakau: zwei Frauen – 94, 81 Jahre. In Radom – Mittelpolen: ein Mann – 83 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 84 Jahre. In Poznań/Posen: ein Mann – 51 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: eine Frau – 79 Jahre. In Starachowice – Mittelpolen: eine Frau – 85 Jahre. R.I.P.

Am Montag, dem 10.08. starben zwei Personen.

In Łańcut – Südostpolen: eine Frau – 84 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: ein Mann – 80 Jahre. R.I.P.

Am Dienstag, dem 11.08. starben zwölf Menschen.

In Poznań/Posen: zwei Männer – 62, 56 Jahre. In Elbląg/Elbing: eine Frau – 85 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 79 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: ein Mann – 64 Jahre. In Wrocław/Breslau: ein Mann – 76 Jahre. In Łódź/Lodsch: ein Mann – 93 Jahre. In Gdańsk/Danzig: eine Frau – 66 Jahre. In Żory/Sohrau – Oberschlesien: ein Mann – 74 Jahre. In Białystok: eine Frau – 69 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: ein Mann – 62 Jahre. In Warschau: eine Frau – 75 Jahre. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.07. und dem 11.08. Bitte ggf. vergrößern.

Die Zahl der Neuansteckungen geht wieder zurück. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 08.08. – 843 Fälle (der bisherige polnische „Epidemie-Rekord“), am 09.08. – 624, am 10.08. – 619 und am 11.08. – 551 Fälle.

Gesundheitsminister Łukasz Szumowski sagte dazu in den Medien, dass zu den Epidemie-Herden, die es ständig zu bekämpfen gilt, eine erhöhte Zahl von horizontalen Ansteckungen hinzugekommen sei. Sie ist noch nicht alarmierend hoch, aber sie stieg in der letzten Zeit. So wurden zum Beispiel kürzlich etwa 50 Neuansteckungen in der Gegend von Gdańsk festgestellt, wo sich sehr viele Urlauber aufhalten. Mangelnde Distanz, fehlender Mundschutz, private Partys, nicht genehmigte Veranstaltungen in den Nachtclubs seien die Ursachen.

Łukasz Szumowski.

Wir gehen dagegen vor, so der Minister. Allein in Sopot/Zoppot hat die Polizei am letzten Wochenende vom 07.08. bis 10.08. für das Nichttragen von Masken in geschlossenen öffentlichen Räumen an 140 Personen Strafzettel verteilt. Zwei Nachtclub-Besitzer werden bis zu 30.000 Zloty (momentan knapp 7.000 Euro) Strafe zahlen müssen, weil sie Tanzveranstaltungen organisiert haben, was nicht erlaubt ist. Entsprechende Anträge der Polizei liegen der örtlichen Sanitätsinspektion vor.

Wenn nötig, werden wir die roten Zonen und die damit verbundenen Einschränkungen (siehe den Corona-Bericht vom 05.08. bis 07.08.) auf weitere Landkreise ausweiten, so Szumowski.

Mit einigen interessanten Beobachtungen zur Corona-Epidemie hat sich Professor, General Grzegorz Gielerak, Kommandant des Militärischen Medizinischen Instituts in Warschau gemeldet.

Gieleraks Thesen:

Grzegorz Gielerak.

Im April, auf dem Höhepunkt der Epidemie, hatten die allermeisten Corona-Neuinfizierten alle Symptome einer schweren Erkältung. Jetzt weisen die meisten keine Symptome auf.

Die  Zahlen der Neuansteckungen, mit sechshundert und mehr Personen pro Tag, sind besorgniserregend. Glück im Unglück ist, dass es genügt, die meisten von ihnen, weil symptomlos, in häusliche Quarantäne zu schicken. Das Gesundheitswesen werde dadurch entlastet. Sonst könnte die Situation brenzlig werden.

Das Corona-Virus mutiert. In Polen werden Untersuchungen hierzu nicht gemacht, dafür in Großbritannien. Die Briten haben sie in Birmingham durchgeführt und nachgewiesen, dass das ursprünglich aus China eingeschleppte Virus sich völlig verändert hat, sodass die Briten jetzt vom Birmingham-Virus sprechen. Wahrscheinlich ist das in Polen nicht anders.

Es ist wesentlich ansteckender und überträgt sich leichter. Wir haben wieder einmal Glück im Unglück, weil die augenblicklichen Wetterverhältnisse die Übertragung behindern. Es sind die hohen Temperaturen, die UV-Strahlung und die Feuchtigkeit, die die Verbreitung des Virus verlangsamen. 

Mittwoch, 5. August bis Freitag, 7. August 2020

Infizierte: 50.324   Gestorben: 1.787

Am Morgen des 07.08. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.928 Personen in Krankenhäusern behandelt. 104.923 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 36.041. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 32.600. Neuinfizierte: 809.

Am Mittwoch, dem 05.08. starben achtzehn Personen.

In Warschau: drei Frauen – 93, 84, 72 Jahre und zwei Männer – 87, 68 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: zwei Männer – 89, 79 Jahre. In Kraków/Krakau: zwei Männer – 85, 76 Jahre. In Łódź/Lodsch: eine Frau – 73 Jahre. In Limanowa – Südostpolen: ein Mann – 61 Jahre. In Nowe Miasto nad Pilicą – Mittelpolen: ein Mann – 96 Jahre. In Siedlce – Ostpolen: ein Mann – 70 Jahre. In Gorzów Wielkopolski/Landsberg a. d. Warthe: eine Frau – 74 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 70 Jahre. In Zielona Góra/Grünberg: ein Mann – 76 Jahre. In Tomaszów Lubelski – Südostpolen: eine Frau – 93 Jahre. In Wrocław/Breslau: ein Mann – 70 Jahre. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 06.08. wurden achtzehn Corona-Tote gemeldet.

In Zgierz bei Łódź/Lodsch: zwei Frauen – 76, 56 Jahre und zwei Männer – 82, 75 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: eine Frau – 84 Jahre und zwei Männer – 91, 68 Jahre. In Warschau: eine Frau – 64 Jahre und ein Mann – 83 Jahre. In Grobla – Südostpolen: eine Frau – 79 Jahre. In Kraków/Krakau: eine Frau – 78 Jahre. In Gliwice/Gleiwitz – Oberschlesien: ein Mann – 70 Jahre. In Przemyśl – Südostpolen: eine Frau – 88 Jahre. In Poznań/Posen: ein Mann – 43 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 83 Jahre. In Lubaczów – Südostpolen: ein Mann – 49 Jahre. In Rzeszów: ein Mann – 88 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: eine Frau – 84 Jahre. R.I.P.

Am Freitag, dem 07.08. starben dreizehn Personen.

In Kraków/Krakau: eine Frau – 90 Jahre und zwei Männer – 92, 84 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 80 Jahre. In Zduńska Wola – Mittelpolen: ein Mann – 56 Jahre. In Gliwice/Gleiwitz – Oberschlesien: ein Mann – 77 Jahre. In Łódź/Lodsch: eine Frau – 71 Jahre. In Warschau: eine Frau – 86 Jahre. In Wrocław/Breslau: ein Mann – 85 Jahre. In Białystok: eine Frau – 78 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: eine Frau – 64 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: ein Mann – 73 Jahre. In Poznań/Posen: ein Mann – 78 Jahre. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.07. und dem 07.08. Bitte ggf. vergrößern.

Am 06.08. wurde Staatspräsident Andrzej Duda unter strengen Anti-Corona-Vorkehrungen für die zweite Amtszeit vereidigt. Die Zeremonie fand im Plenarsaal des Sejm, vor der Nationalversammlung statt, den vereinigten Kammern des Parlaments: dem Sejm (460 Abgeordnete) und dem Senat (100 Senatoren).

Jeder Teilnehmer bekam ein Anti-Corona-Set mit Gummihandschuhen, Maske und Desinfektionsmittel ausgehändigt.

Parlamentarischer Anti-Corona-Set.

Es galt die Maskenpflicht, die jedoch die 11 Abgeordneten der nationalradikalen Partei Konfederacja ignorierten. Die 49 Abgeordneten der Linken trugen Masken in Regenbogenfarben, als Symbol ihrer Unterstützung für die LGBT-Bewegung und deren Ideologie.

Ein Teil der Anwesenden verfolgte das Geschehen in einem Nebenraum auf einem Großbildschirm, da der Plenarsaal nur über 460 Sitzplätze verfügt. Da einige Abgeordnete der Vereidigung  ohnehin aus Corona-Sicherheitsgründen fernblieben, war der Sitzungssaal des Sejm sehr unregelmäßig besetzt. Die 155-köpfige Fraktion der oppositionellen Bürgerplattform, deren Kandidat Rafał Trzaskowski die Präsidentschaftswahl knapp verlor, entsandte nur eine kleine Abordnung, boykottierte ansonsten die Vereidigung.

Dem Boykott schlossen sich die ehemaligen Staatspräsidenten Komorowski und Wałęsa an. Ebenso die einstigen Ministerpräsidenten: Bielecki, Suchocka, Pawlak, Miller, Cimoszewicz, Buzek, Marcinkiewicz, Tusk und Kopacz. Gekommen war hingegen der ehemalige postkommunistische Staatspräsident Aleksander Kwaśniewski.

Trotz aller Corona-Sicherheitsvorkehrungen und entgegen allen hektischen Bemühungen der, wie sie sich nennt, „totalen“ Opposition, fand die Vereidigung des Staatsoberhauptes in einem würdigen Rahmen statt.

Die Zahl der Neuansteckungen ist weiterhin im Anstieg begriffen. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 05.08. – 640 Fälle, am 06.08. – 726 und am 07.08. fiel der bisherige „Epidemie-Rekord“ – 809 Fälle.

Darauf von den Medien angesprochen, sagte Gesundheitsminister Łukasz Szumowski, dass man in den nächsten Tagen mit noch höheren Zahlen rechnen müsse.

„Das hängt zusammen mit den knapp 5.000 Corona-Tests, die wir in einigen Großbetrieben in Kleinpolen (mit Kraków/Krakau – Anm. RdP) gemacht haben. Sie wurden als Corona-Herde identifiziert. Die Ergebnisse werden am Wochenende eintreffen. Ich weise darauf hin“, so der Minister, „dass dort die potentiellen Corona-Kranken ausgemacht und bereits isoliert wurden. Sie dürfen sich nicht frei bewegen und können somit andere nicht anstecken. Das wäre eine echte Katastrophe.“

Die seit einiger Zeit angekündigten territorialen Corona-Einschränkungen auf der Ebene der Landkreise sind in Kraft getreten.

In 9 Landkreisen wurde die höchste Gefahrenstufe Rot ausgerufen (siehe Karte).

Dort werden Fitness-Center, Kinos und Sanatorien geschlossen. An Hochzeitsfeiern und Beerdigungen dürfen höchstens 50 Personen teilnehmen. Zudem müssen Hochzeitsfeiern mit Teilnehmerlisten angemeldet werden. In Kirchen darf sich nur eine Person pro 4 Quadratmeter aufhalten. In öffentlichen Verkehrsmitteln darf die Zahl der Fahrgäste die Hälfte der Sitzplätze nicht übersteigen. Es gilt die Maskenpflicht im Freien.

In 10 Landkreisen herrscht die Gefahrenstufe Gelb (siehe Karte).

Dort dürfen an Sport- und Kulturveranstaltungen höchstens 25 Personen teilnehmen. Hochzeitsgesellschaften und Beerdigungen sind auf maximal 100 Personen begrenzt. Die Maskenpflicht gilt, wie im übrigen Land, nur in geschlossenen öffentlichen Räumen.

Polen wird in der kommenden Fußballsaison neutraler Austragungsort von Europa League, Europapokal und Länderspielen sein.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) teilte am 07.08., nach einer Videokonferenz mit den Generalsekretären der 55 Mitgliedsverbände ihre Entscheidung mit. Neben dem polnischen, boten auch die Fußballverbände Ungarns, Griechenlands und Zyperns ihre Länder als neutrale Spielorte an. Sie erhielten ebenfalls den Zuschlag.

Dadurch soll sichergestellt werden, dass angesichts eventueller, von Behörden in anderen Ländern erlassener Reisebeschränkungen und Quarantäne-Bestimmungen, die Spiele dennoch abgehalten werden können.

Samstag, 1. August bis Dienstag, 4, August 2020

Infizierte: 48.149 Gestorben: 1.738

Am Morgen des 04.08. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.859 Personen in Krankenhäusern behandelt. 98.875 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 35.056. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 25.800. Neuinfizierte: 680.

Am Samstag dem 01.08. starben fünf Personen.

In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: zwei Frauen – 86, 71 Jahre. In Krapkowice/Krappitz bei Opole/Oppeln: ein Mann – 94 Jahre. In Gliwice/Gleiwitz – Oberschlesien: ein Mann – 82 Jahre. In Chorzów/Königshütte – Oberschlesien: ein Mann – 55 Jahre. R.I.P.

Am Sonntag, dem 02.08. wurden zehn Corona-Tote gemeldet.

In Kraków/Krakau: zwei Frauen – 95, 82 Jahre und zwei Männer – 90, 84 Jahre. In Grobla – Südostpolen: zwei Frauen – 92, 76 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 55 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: eine Frau – 65 Jahre. In Poznań/Posen: ein Mann – 68 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: eine Frau – 70 Jahre. R.I.P.

Am Montag, dem 03.08. starb eine Person.

In Grajewo – Nordostpolen: eine Frau – 76 Jahre. R.I.P.

Am Dienstag, dem 04.08. starben sechs Menschen.

In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: eine Frau – 90 Jahre. In Kraków/Krakau: ein Mann – 83 Jahre. In Gliwice/Gleiwitz – Oberschlesien: ein Mann – 78 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 60 Jahre. In Poznań/Posen: ein Mann – 91 Jahre. In Przemyśl – Südostpolen: eine Frau – 87 Jahre. R.I.P.

Zahl der Neuinfizierten zwischen dem 01.07. und dem 04.08. Bitte ggf. vergrößern.

Das Anti-Epidemie-Vorgehen der Regierung beurteilen 47,7 Prozent der Polen mit „eindeutig“- oder „eher positiv“.„Eindeutig“- oder „eher negativ“ sehen es 42,7 Prozent. 9,6 Prozent haben keine Meinung.

Repräsentativ ausgewählt und befragt wurden für diese Untersuchung zwischen dem 30. und dem 31.07. elfhundert Personen.

Die Zahl der Neuansteckungen ist weiterhin im Anstieg begriffen. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum waren es: am 01.08. – 659 Fälle, am 02.08. – 548, am 03.08. – 573 und am 04.08. fiel der bisherige „Epidemie-Rekord“ – 680 Fälle.

Aus den offiziellen Äußerungen der Verantwortlichen, die wir teilweise bereits im vorherigen Bericht der Chronik geschildert haben, kristallisiert sich nach und nach das Bild der neuen Anti-Corona-Maßnahmen heraus, die wahrscheinlich in den nächsten Tagen verkündet werden.

Gesundheitsminister Łuksaz Szumowski unterbrach am Wochenende seinen Urlaub und nahm anschließend einige Male öffentlich Stellung zur Epidemie-Lage.

Szumowskis Thesen:

Łukasz Szumowski.

Neuansteckungen. Wir haben es weiterhin nicht mit einer breitflächigen Epidemie, sondern mit einzelnen Epidemie-Herden zu tun. Die Zahl der Neuansteckungen variiert stark. Während in der Woiwodschaft Ermland-Masuren täglich ca. 5 neue Fälle registriert werden, sind es in der Woiwodschaft (Ober)Schlesien knapp 200.

Die Corona-Herde befinden sich vor allem in Großbetrieben. Dazu gehören immer noch, trotz umfangreicher Gegenmaßnahmen, einige Steinkohlebergwerke. Sehr anfällig sind Schlachthöfe. Neues Beispiel, so der Minister, ist der Geflügelschlachthof AMI in der Stadt Mikstat/Mixstadt südlich von Poznań/Posen. In der 781-köpfigen Belegschaft wurden 233 Corona-Fälle festgestellt. Daher rühren die erhöhten Zahlen der Neuinfizierten.

Urlaubssaison. Bis jetzt schlägt sich die Sommerferiensaison kaum in der Statistik der Neuansteckungen nieder, obwohl die meisten Polen es in diesem Jahr vorziehen den Urlaub im eigenen Land zu verbringen. Alle Urlaubsgebiete: die gesamte Ostseeküste, Masuren, das Augustower Land, die Hohe Tatra, das Riesengebirge sind überlaufen. Aber warten wir ab bis Ende August.

Wir sehen es jedenfalls anhand der Corona-Tests, denen sich alle Kurgäste vor dem Antritt ihrer Kur unterziehen müssen, dass das Virus im Bevölerungsschnitt nicht sehr verbreitet ist. Bis jetzt wurden 30.000 Personen aus allen Gegenden des Landes getestet. Angesteckt waren knapp 100.

Hochzeitsgesellschaften sind im Augenblick, neben den Großbetrieben, die größten Corona-Herde. Die Gäste sitzen zwar am Anfang im vorgeschriebenen Abstand voneinander entfernt, aber je länger die Nacht, je mehr Toasts ausgesprochen wurden, je voller das Tanzparkett…

Wir werden wahrscheinlich die jetzt geltende Beschränkung von maximal 150 Teilnehmern an einer Hochzeitsgesellschaft verkleinern und die Veranstalter verpflichten müssen, vorher eine Gästeliste bei der örtlichen Sanitätsinspektion einzureichen.

Mundschutz. Die Empfehlung, Mundschutz in geschlossenen öffentlichen Räumen zu tragen, muss dringend in eine gesetzliche Pflicht umgewandelt werden. Das Parlament wird eine entsprechende Gesetzesnovelle noch im August mit der absoluten Regierungsmehrheit verabschieden, aber wir hoffen auf die Zusammenarbeit der Opposition.

Verkäufer und Dienstleister werden verpflichtet, Kunden ohne Mund- und Nasenschutz nicht zu bedienen. Die Geldstrafen für das Nichttragen von Masken werden auf ein schmerzhaftes Niveau angehoben. Personen, die sich heute auf Allergien, Atembeschwerden usw. berufen und keine Masken tragen, müssen Visiere benutzen.

Die Schulen sollen auf jeden Fall am 01.09. den Betrieb, der am 12.03. eingestellt wurde, wieder aufnehmen. Bis Mitte August werden wir die Vorgaben veröffentlichen. Es geht darum, wie die Pausen gestaltet werden, wie die Schulmensa funktionieren soll, um das Temperaturmessen, den Unterricht in zwei Schichten u. e. m.

Territoriale Corona-Einschränkungen auf der Ebene der Landkreise sollen eingeführt werden. Der neuste Stand ist, dass in 26 von den insgesamt 314 Landkreisen die Reproduktionszahl  den Wert von 1,0 übersteigt. In solchen Landkreisen werden wir zeitweilig strengere Anti-Corona-Maßnahmen verhängen. Dazu bedarf es aber einer rechtlichen Grundlage, die, genauso wie die verschärften Mundschutzbestimmungen, noch im August in Kraft treten soll, so Szumowski.

Wer aus Polen in die Ukraine einreist, muss seit dem 01.08. für 14 Tage in Quarantäne. Ausgenommen von dieser Regelung sind Kinder unter 12 Jahren, Transitreisende, die sich nicht länger als 48 Stunden in der Ukraine aufhalten, Diplomaten, Fernfahrer, Zugpersonal, Schiffsbesatzungen. Die Quarantäne kann verkürzt werden, wenn ein negatives Corona-Testergebnis vorliegt, für das der Test innerhalb von 48 Stunden nach der Einreise durchgeführt wurde.

Mittwoch, 29. Juli bis Freitag, 31. Juli 2020

Infizierte: 45.689     Gestorben: 1.716

Am Morgen des 31.07. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.778 Personen in Krankenhäusern behandelt. 97.189 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 33.987. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 35.100. Neuinfizierte: 657.

Am Mittwoch, dem 29.07. starben zwölf Personen.

In Wrocław/Breslau: drei Männer: 75, 69, 63 Jahre. In Radom – Mittelpolen: zwei Männer – 90, 71 Jahre. In Poznań: zwei Männer – 73, 56 Jahre. In Radomsko – Mittelpolen: ein Mann – 72 Jahre. In Łódź/Lodsch: ein Mann – 33 Jahre. In Białystok: ein Mann – 76 Jahre. In Płock – Mittelpolen: ein Mann – 76 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 67 Jahre. R.I.P.

Am Donnerstag, dem 30.07. wurden fünfzehn Corona-Tote gemeldet.

In Kraków/Krakau: fünf Männer – 91, 88, 87, 68, 62 Jahre und eine Frau – 80 Jahre. In Nowy Sącz/Neu Sandez – Südostpolen: eine Frau – 59 Jahre. In Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel bei Opole/Oppeln: eine Frau – 82 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 83 Jahre. In Radom – Mittelpolen: eine Frau – 81 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: eine Frau – 90 Jahre. In Grajewo – Nordostpolen: ein Mann – 79 Jahre. In Gliwice/Gleiwitz – Oberschlesien: ein Mann – 64 Jahre. In Zielona Góra/Grünberg: eine Frau – 81 Jahre. In Poznań: eine Frau – 72 Jahre. R.I.P.

Am Freitag, dem 31.07. starben sieben Menschen.

In Kraków/Krakau: eine Frau – 79 Jahre und zwei Männer – 59, 59 Jahre. In Radom – Mittelpolen: eine Frau – 83 Jahre und ein Mann – 70 Jahre. In Wschowa/Fraustadt Westpolen: eine Frau – 91 Jahre. In Siedlce Ostpolen: ein Mann – 80 Jahre. R.I.P.

Die Zahl der Neuansteckungen ist weiterhin im Anstieg begriffen. Während des in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraums waren es: am 29.07. – 512 Fälle, am 30.07. – 615 und am 31.07. – 657 Fälle. Nachfolgend die wichtigsten Kommentare, Stellungnahmen und Ankündigungen, die in den letzten drei Tagen angesichts der Lage gemacht wurden.

Im Polnischen Rundfunk sagte am 30.07. der Sprecher des Gesundheitsministeriums Wojciech Andrusiewicz, dass es die größten Corona-Herde weiterhin in Großbetrieben gibt. Darunter sind Steinkohlebergwerke, Möbelfabriken, Schlachthöfe. Um die Herde zu isolieren, werden an solchen Orten in großem Umfang Vorsorgetests (Screenings) durchgeführt, auch bei Familienmitgliedern und Nachbarn am Wohnort.

Wojciech Andrusiewicz.

Generell ist in der nächsten Zeit mit einem Anstieg der Neuansteckungen zu rechnen, weil mittlerweile in Polen pro Tag bis zu 30.000 Corona-Tests durchgeführt werden. Je mehr Tests, umso mehr Treffer.

Die größeren Corona-Herde beschränken sich auf die Woiwodschaften/Provinzen (Ober)Schlesien, Kleinpolen (mit Kraków/Krakau) und Masowien (mit Warschau). Zum Glück kann man in der Hälfte der 16 polnischen Woiwodschaften die täglichen Neuinfizierungen an den Fingern einer Hand abzählen.

Um die Gefahr der Corona-Einschleppung aus dem Ausland zu vermindern, wurden am 29.07. die Flugverbindungen nach Montenegro und Luxemburg vorläufig eingestellt, so Andrusiewicz.

Am 30.07. trat Regierungssprecher Piotr Müller vor die Medien.

Der Krisenstab der Regierung sei am Morgen zusammengetreten. Gesprächsthema waren verschiedene Varianten der Verschärfung von Anti-Corona-Maßnahmen, sollte die Zahl der Neuinfizierungen weiterhin steigen.

Piotr Müller.

Einen generellen Lockdown, wie im März und April, soll es nicht geben. Gedacht sei vielmehr, an regionale Einschränkungen auf der Ebene der Landkreise. In Frage kämen heute etwa 20 der insgesamt 314 Landkreise, dort gibt es im Augenblick erhöhte Erkrankungszahlen.

Man erwägt auch die 14-tägige Quarantäne für Heimkehrer aus dem Ausland wieder einzuführen, aber nur aus Ländern, in denen die Zahl der Neuerkrankungen drastisch zugenommen hat.

Man habe ebenfalls über Anti-Corona-Vorkehrungen im Schul- und Hochschulwesen gesprochen. Richtlinien werden bis Mitte August veröffentlicht. Man sei entschlossen, die seit Mitte März geschlossenen Schulen (am 01.09.) und Hochschulen (am 01.10.) zu öffnen.

Ministerpräsident Mateusz Morawiecki zeigte sich am 31.07. vor den Medien besorgt über den Leichtsinn eines Teils, vor allem junger Menschen, die die Anti-Corona-Maßnahmen ignorieren.

Mateusz Morawiecki.

„Distanz halten, Mundschutz in geschlossenen öffentlichen Räumen tragen, so oft es geht Hände waschen. Wer diese drei Gebote missachtet lebt gefährlich und gefährdet andere. Noch bitten wir darum, aber wenn das nicht bald hilft, werden wir strenge Kontrollen einführen und die vorgesehenen Geldstrafen rigoros einfordern.“

Sanitätsämter in ganz Polen haben Geldstrafen in Höhe von 21,5 Millionen Zloty (aktuell ca. 4,9 Millionen Euro) verhängt, seitdem am 23.03. der Epidemie-Zustand ausgerufen wurde.

Bestraft wurden bisher 4.478 Personen. Davon haben bislang 1.156 Widerspruch eingelegt. In 917 Fällen habe die übergeordnete Behörde die Strafen aufgehoben. Zwei Personen gingen gegen negative Bescheide dieser Behörde vor Gericht. Eine von ihnen bekam Recht. Das gab heute das Büro der Staatlichen Sanitäts-Generalinspektion in Warschau bekannt.

Die Staatliche Sanitätsinspektion (Państwowa Inspekcja Sanitarna), allgemein Sanepid genannt, ist für die Hygiene- und Epidemieüberwachung zuständig. Staatliche Inspektoren leiten Sanitätsämter auf Landkreis-, Woiwodschafts (Provinz)- und gesamtstaatlicher Ebene (der Generalinspektor). Sie haben im Epidemie-Zustand sehr weitreichende Vollmachten erhalten. So dürfen sie u. a. Zuwiderhandlungen gegen Epidemiemaßnahmen mit Geldbußen zwischen 5.000 (aktuell gut 1.100 Euro) und 30.000 Zloty (aktuell etwa 6.800 Euro) bestrafen.

Staatliche Sanitätsinspektion. Emblem.

Bis jetzt sind bei den Sanitätsämtern weitere knapp 15.000 Anträge der Polizei aufgrund von Verstößen eingegangen. Meistens handelt es sich dabei um die Nichteinhaltung der Quarantänevorschriften. Die Gesundheitsämter der Landkreise haben bisher knapp 3.000 von ihnen stattgegeben und Geldbußen verhängt. Der Rest der Anträge wartet noch auf Bearbeitung.

Die Bestraften haben die Möglichkeit, Einspruch bei den Gesundheitsämtern der zuständigen Woiwodschaft und beim Generalinspektor in Warschau einzulegen. Wird die Geldbuße beibehalten, kann der Betroffene dagegen Klage beim Verwaltungsgericht einreichen. Bezahlen muss er erst, wenn die Entscheidung einer der Instanzen rechtskräftig geworden ist, da die Epidemievorschriften eine sofortige Vollstreckbarkeit nicht vorsehen.

Donnerstag, 23. Juli bis Dienstag, 28. Juli 2020

Infizierte: 43.904   Gestorben: 1.682

Am Morgen des 28.07. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.655 Personen in Krankenhäusern behandelt. 94.200 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 33.043. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 22.600. Neuinfizierte: 502.

Am Donnerstag, dem 23.07. starben neun Personen.

In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: zwei Männer – 65, 37 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: eine Frau – 77 Jahre und ein Mann – 63 Jahre. In Tychy/Tichau – Oberschlesien: ein Mann – 76 Jahre. In Grudziądz/Graudenz: ein Mann – 75 Jahre. In Zawiercie – Oberschlesien: eine Frau – 78 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 83 Jahre. In Wschowa/Fraustadt – Westpolen: ein Mann – 80 Jahre. R.I.P.

Am Freitag, dem 24.07. wurden vier Corona-Tote gemeldet.

In Wschowa/Fraustadt – Westpolen: zwei Frauen – 81, 53 Jahre. In Zielona Góra/Grünberg: ein Mann – 83 Jahre. In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: ein Mann – 67 Jahre. R.I.P.

Am Samstag, dem 25.07. starben neun Menschen. 

In Zgierz bei Łódź/Lodsch: zwei Männer – 71, 62 Jahre. In Kraków/Krakau: eine Frau – 78 Jahre und ein Mann – 70 Jahre. In Zielona Góra/Grünberg: ein Mann – 69 Jahre. In Grajewo – Nordostpolen: ein Mann – 90 Jahre. In Białystok: eine Frau – 89 Jahre. In Poznań: ein Mann – 71 Jahre. In Częstochowa/Tschenstochau: eine Frau – 94 Jahre. R.I.P.

Am Sonntag, dem 26. 07. starben sieben Personen.

In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: eine Frau – 80 Jahre und ein Mann – 61 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 86 Jahre. In Konin – Mittelpolen: ein Mann – 75 Jahre. In Kraków/Krakau: ein Mann – 84 Jahre. In Grobla – Südostpolen: eine Frau – 76 Jahre. In Radom – Mittelpolen: eine Frau – 93 Jahre. R.I.P.

Am Montag, dem 27.07. wurden fünf Corona-Tote gemeldet.

In Konin – Mittelpolen: eine Frau – 77 Jahre. In Poznań: ein Mann – 86 Jahre. In Kraków/Krakau: ein Mann – 90 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: ein Mann – 57 Jahre. In Gorzów Wielkopolski/Landsberg a. d. Warthe: ein Mann – 90 Jahre. R.I.P.

Am Dienstag, dem 28.07. starben sechs Personen.

In Racibórz/Ratibor – Oberschlesien: eine Frau – 38 Jahre und ein Mann – 85 Jahre. In Kraków/Krakau: ein Mann – 83 Jahre. In Knurów/Knurow – Oberschlesien: eine Frau – 80 Jahre. In Grajewo – Nordostpolen: ein Mann – 66 Jahre. In Poznań: ein Mann – 67 Jahre. R.I.P.

Die Zahl der Neuansteckungen steigt wieder. In dem in der heutigen „Corona-Chronik in Polen“ besprochenen Zeitraum war der Anstieg erheblich. 23.07. 418 Fälle. 24.07. – 458. 25.07. – 584. 26.07 – 433. 28.07. – 502 Fälle.

Neuinfizierungen in Polen zwischen dem 01.06. und dem 28.07.2020 (bitte ggf. vergrößern).

Für Polens bekanntesten Virologen, Prof. Włodzimierz Gut, stehen die Ursachen eindeutig fest. Es ist die um sich greifende Sorglosigkeit. Zu viele Hochzeits- und andere Feiern, bei denen die Corona-Vorsichtsmaßnahmen nicht eingehalten werden. Zu viele Menschen, die den Mundschutz falsch oder überhaupt nicht tragen. Nichteinhaltung des Mindestabstandes in der Öffentlichkeit, Verzicht auf regelmäßiges Händewaschen.

Prof. Włodzimierz Gut.

Noch sei die Situation nicht alarmierend. Man müsse abwarten, ob es sich um einzelne „Ausreißer“ oder um einen anhaltenden Wachstumstrend bei den Neuerkrankungen handelt. Bleibt es aber auf längere Zeit bei 500 bis 600 oder mehr Erkrankungen pro Tag, müssen manche Lockerungen zurückgenommen werden, so Prof. Gut.

Ein nicht geringer Teil der gestiegenen Zahl von Neuerkrankungen entfällt wieder auf den oberschlesischen Steinkohlebergbau, wo seit etwa zwei bis drei Wochen die Neuerkrankungen eingedämmt zu sein schienen. Inzwischen sind jedoch abermals knapp 780 Bergleute mit dem Coronavirus infiziert. Bei 98 Prozent von ihnen verläuft die Krankheit ohne Symptome. Alle oberschlesischen Bergwerke arbeiten normal.

Woiwodschaft (Ober)Schlesien

Die Woiwodschaft (Ober)Schlesien verzeichnet seit dem Beginn der Epidemie die meisten Corona-Fälle. In der gut 4,5 Millionen Einwohner zählenden Provinz mit einer Bevölkerungsdichte von ca. 370 Menschen pro Quadratkilometer (Polen insgesamt: 123 Personen pro Quadratkilometer) sind bis jetzt knapp 15.500 Personen an Corona erkrankt, von denen 387 verstarben.

Die Quarantänebilanz der Polizei seit Beginn der Epidemie zog der Sprecher der Hauptkommandantur der Polizei Mariusz Ciarka vor den Medien.

Mariusz Ciarka .

Bei gut 2,5 Millionen Streifengängen haben die Beamten bis jetzt rund 11 Millionen Menschen während der in Polen vorgeschriebenen 14-tägigen Quarantäne in ihren Wohnungen kontrolliert. Mit 854 fiel die Zahl der gravierenden Verstöße, die eine Anzeige nach sich zogen, überraschend gering aus.

Jeden Tag nehmen zwischen 17.000 und 20.000 Polizisten Quarantänekontrollen vor. Seit Beginn der Epidemie sind 270 Polizisten an Corona erkrankt, von denen 233 inzwischen wieder gesund sind. In Quarantäne befinden sich zurzeit 240 Beamte.

Ultras von Cracovia Kraków ehrten Gesundheitsminister Łukasz Szumowski. Zu der ungewöhnlichen Würdigung kam es am 24.07. in Lublin, wo das Endspiel um den polnischen Fußballpokal zwischen Cracovia Kraków und Lech Poznań ausgetragen wurde.

Ultras und ihre Darstellung in Lublin.

Die Cracovia-Ultras entrollten ein riesiges Banner mit dem Konterfei des Ministers und darunter ein Band mit dem Spruch: „Der Gesundheitsminister erinnert an die Pflicht, Mund und Nase bedeckt zu halten“. Anschließend entzündeten sie bengalische Feuer.

Das Spiel vor nur 3.500 Zuschauern, die entsprechend den Corona-Bestimmungen ins Stadion durften, endete mit einem 3 : 2 für Cracovia, die zum ersten Mal seit 1926 polnischer Pokalsieger wurde.

Samstag, 18. Juli bis Mittwoch, 22. Juli 2020

Infizierte: 41.162   Gestorben: 1.642

Am Morgen des 22.07. gab das Gesundheitsministerium bekannt: In Polen werden wegen des Verdachts auf Infektion mit dem Coronavirus 1.644 Personen in Krankenhäusern behandelt. 90.961 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Genesene: 31.139. Am Vortag durchgeführte Tests: ca. 25.500. Neuinfizierte: 380.

Am Samstag, dem 18.07. starben sechs Personen.

In Radom – Mittelpolen: drei Männer – 86, 85, 65 Jahre. In Gdańsk/Danzig: eine Frau – 74 Jahre. In Starachowice – Mittelpolen: ein Mann – 67 Jahre. In Łańcut – Südostpolen: eine Frau – 86 Jahre. R.I.P.

Am Sonntag, dem 19.07. wurden sechs Corona-Tote gemeldet.

In Tychy/Tichau – Oberschlesien: vier Männer – 87, 83, 82, 59 Jahre. In Warschau: ein Mann – 55 Jahre. In Radom – Mittelpolen: ein Mann – 91 Jahre. R.I.P.

Am Montag, dem 20.07. starben vier Menschen.

In Kraków/Krakau: zwei Frauen – 86, 83 Jahre. In Zgierz bei Łódź/Lodsch: ein Mann – 80 Jahre. In Spytajny/Spitteynen – Nordostpolen: eine Frau – 85 Jahre. R.I.P.

Am Dienstag, dem 21. 07. starben neun Personen.

In Tychy/Tichau – Oberschlesien: zwei Frauen – 86, 81 Jahre. In Siedlce – Ostpolen: zwei Frauen – 87, 81 Jahre. In Radom – Mittelpolen: eine Frau – 49 Jahre und ein Mann – 56 Jahre. In Tomaszów Mazowiecki – Mittelpolen: ein Mann – 89 Jahre. In Łódź/Lodsch: eine Frau – 88 Jahre. In Warschau: eine Frau – 86 Jahre. R.I.P.

Am Mittwoch, dem 22.07. wurden sechs Corona-Tote gemeldet.

In Zgierz bei Łódź/Lodsch: eine Frau – 69 Jahre und zwei Männer – 80, 75 Jahre. In Poznań: eine Frau – 88 Jahre. In Gorzów Wielkopolski/Landsberg a. d. Warthe: eine Frau – 88 Jahre. In Warschau: ein Mann – 69 Jahre. R.I.P.

Ab dem 21.07. sind weitere Lockerungen der Anti-Corona-Bestimmungen in Kraft getreten

Der Sicherheitsabstand in geschlossenen Räumen wurde von 2 auf 1,5 Meter reduziert. Es gilt weiterhin die Maskenpflicht, auch in öffentlichen Nahverkehrsmitteln und in der Bahn.

Die Teilnehmerdichte bei Messen, Ausstellungen, Konferenzen, offiziellen Treffen wurde von 4 auf 2,5 Quadratmeter pro Person verringert.

In Fußball- und Speedwaystadien dürfen statt 25 jetzt 50 Prozent der Zuschauerplätze belegt werden.

Bei Sportveranstaltungen in geschlossenen Räumen dürfen maximal 300 Zuschauer anwesend sein.

In Kinos, Veranstaltungsräumen, Freilichttheatern, bei Konzerten im Freien muss das Publikum nicht mehr schachbrettartig platziert werden. Es reicht, wenn jeder zweite Platz nicht belegt ist.

Wie viele Polen sind an Corona erkrankt, ohne jegliche Symptome aufzuweisen? Diese Frage wollen die Wissenschaftler vom Institut für Bioorganische Chemie der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Poznań beantworten.

Gut 1.000 Freiwillige aus der Bevölkerung und 300 Mitarbeiter des Instituts, die sich zur Verfügung gestellt haben, sollen dem Corona-Test unterzogen werden. Diese Teilnehmerzahl gilt als ausreichend. Noch mehr Tests, so ein Sprecher des Instituts, verringern nicht den statistischen Fehler, mit dem jede Untersuchung dieser Art behaftet ist. Das Testen soll nicht länger als 3 Wochen in Anspruch nehmen.

Im April haben die Wissenschaftler desselben Instituts den ersten polnischen Corona-Test entwickelt. Bis jetzt wurden davon etwa 500.000 Stück hergestellt. Der Test, der umgerechnet etwa 10 Euro kostet, war damals deutlich billiger als die ausländischen Fabrikate, auf die das polnische Gesundheitswesen bis dahin angewiesen war. Wir haben darüber am 10.04. berichtet.

Das erste Urteil wegen Verstoßes gegen die Quarantäneauflagen wurde gefällt. Das Amtsgericht in Białystok verurteilte einen Mann zu einem Jahre Freiheitsentzug auf Bewährung.

Der 60-Jährige befand sich im April, nach seiner Rückkehr aus Deutschland, in häuslicher Quarantäne. Bis zum 13.06. musste jeder, der aus dem Ausland nach Polen einreiste, eine 14-tägige häusliche Quarantäne absolvieren. Die Einhaltung wurde und wird weiterhin von der Polizei durch Hausbesuche oder eine spezielle App überprüft.

Der Mann ging einkaufen und erzählte im Laden von seiner Situation. Eine herbeigerufene Polizeistreife nahm seine Personalien auf.

In den nächsten Wochen und Monaten dürfte es viele weitere Urteile dieser Art geben. Allein die Polizei hat in ganz Polen etwa 2.000 Strafanträge wegen Nichtbeachtung der Quarantänevorschriften an die Gerichte weitergeleitet.